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LoreLuft

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  • #1

Wie leben Singles auf dem Lande?

Wie leben Singles auf dem Lande?
In der Stadt gibt es ja viele Möglichkeiten, als Single, spontan etwas unternehmen zu können, aber wie sieht es auf dem Lande aus? Wie leben Sie da als Single?

Und ist es als „Stadtmensch“ leichter bei der Partnersuche entsprechende Angebote zu bekommen?
Sind „Landmenschen“ als potentielle Partner nicht so interessant?
 
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julia1982

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  • #2
Ich schätze das Landmenschen wesentlich anpassungsfähiger sind wie Stadtmenschen. Ich bin selber auf dem Land aufgewachsen und habe schon in Wien bzw. München gelebt. Da ich wieder back to the roots gezogen bin, musste ich feststellen, dass gerade Stadtmenschen ein Problem mit den Landleben haben. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Dies habe nur für mich festgestellt, dass man schon in der Stadt eventuell mehr "Angebote“ bekommt, aber die meisten waren auch nur sehr oberflächig.
 
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  • #3
Ich lebe auf dem Land, arbeite in der Stadt. Ich habe meine Freunde und meine Freizeitaktivitäten, wobei ich ein aufs Land gezogener Stadtmensch bin und mich immer noch als solcher sehe.

Ich habe mich auf dem Land nicht wirklich integriert. Es gibt wohl keinen großen Unterschied, wo man seine Wohnung oder sein Haus hat. Auch wenn ich in der Stadt leben würde, würde ich nicht allein ausgehen oder öfters jemanden mit zu mir nehmen.

Spontaner wäre ich dadurch nicht. Ich wohne 25 km außerhalb der Stadt und bin schneller in die Stadt gefahren, als manch anderer von einem Ende der Stadt zum anderen. Es ist für mich auch eher eine Grundsatzfrage, nicht "spontan" zu springen, wenn ein Mann dies wünscht.
 
  • #4
Sind „Landmenschen“ als potentielle Partner nicht so interessant?

Ganz im Gegenteil, ich kann mit einer Frau, die mit der Natur und der Kulturlandschaft um sie herum verwurzelt ist, und die sich wie ich von einem nebligen Herbstmorgen oder vom winterlichen Schneetreiben angesprochen fühlt, sehr viel mehr anfangen als mit einer, die nur das Stadtleben kennt, unbefestigte Wege verabscheut und keine Linde von einer Buche unterscheiden kann.
 
  • #5
Sorry, aber bis jetzt dachte ich immer in den Städten lauern die Singles? Also München soll ja so eine Singlestadt sein, als ich vor zwei Jahren mal dort war habe ich so viele Paare gesehen wie in keiner sonstigen Großstadt...naja...

Auf jeden Fall sehe ich das gegenteilig, denn ich lebe auf dem Land, da ich ein Haus dort habe, eine kleine Gemeinde am Wald sozusagen und was soll ich da sagen? Als Singlefrau und dann noch in meinem Alter bin ich da eine Exotin.

Was ich damit sagen will, Singles auf dem Lande gibt es für meine Begriffe sehr selten, wie erwähnt, ich bin da die Ausnahme.
Da ich allerdings täglich beruflich den Stadtstress um mich habe, bin ich für die Ruhe am Abend auf dem Land echt dankbar.

Also im Trubel der Stadt findet man auch keinen Partner, ich gehe eh davon aus, dass dies sehr viel mit Glück, Gelegenheit und der richtigen Performance zur richtigen Zeit zu tun hat.
Sorry, ich war wohl immer zur falschen Zeit am falschen Ort mit dem falschen Typen - grins H.
 
  • #6
Auf dem Land gibt es (hier) kaum Singles, bzw. ich kenne nur Wenige.
Ansonsten Singles = oft Witwen, oder vereinzelt Frauen ab 60+ oder 70+. Mir scheint, das ist ein Stigma, wenn man auf dem Land (lange) Single ist. (Außer als Witwe/r)

Ein Landwirt litt lange unter seinem Single-Dasein. Bis er mit 40 J. endlich eine Frau bekam, und sie heirateten.

Auf dem Land sind die Leute weit mehr ihrer Heimat verbunden.
Wenn der Partner/in vom Land stammt, sollte man damit rechnen, irgendwann in seiner Heimatgemeinde zu leben (müssen)
Dafür sind die Leute auf dem Land nicht so oberflächlich. Wenn Zuneigung, dann echte Zuneigung.

Früher, mit mehr Landwirtschaft, war der Treffpunkt an der Milch- sammelstelle zentral im Dorf ein ganz wichtiger, sozialer Faktor, u.a. auch für die Partnersuche. Das gibt es aber schon lange nicht mehr.
Das eigene Dorf ist aber trotzdem oft die wichtigste "Partnerbörse"

Die diversen Feste auf dem Land sind eher was für ländlich geprägte oder zugeneigte Leute. Stadtmenschen würden sich damit schwer tun. (z.B. Traktoren-Treffen, Volksmusik, Musikvereine, etc.)
Da können große Unterschiede bereits drei Kilometer weiter sein.
Ein Dorf ist keine (Klein-)stadt.
 
  • #7
In meinem Umfeld sind die meisten Singles entweder junge Menschen bis zum Alter von etwa 20 Jahren oder Witwe/r. Ich wohne am Land sehr weit enfernt vom naechsten Dorf (24 km). Es ist wichtig sich in das soziale Geschehen des Landkreises einzubringen, dadurch Kontakte zu knuepfen und als wertig empfunden zu werden.
Die naechste Grossstadt (1,5 Mill. Einwohner) ist nur eine Autostunde entfernt und trotzdem ist diese Distanz fuer viele potentielle Partner aehnlich weit wie zum Mond. Ich lebe in einem wunderbaren Landhaus mit Gebirgsblick und inmitten intakter Natur. Trotz modernster Kommunikationstechnik fuehlen sich so manche Menschen aus der Stadt 'eingesperrt', obwohl hier viele Meilen reinster Natur sie umgeben, es also ideal ist zum Entspannen. Ich denke so manche Singles 'fuerchten' sich mit sich selbst alleingelassen zu sein, sich mit dem eigenen 'Ich' auseinanderzusetzen, und sie deshalb lieber im Trubel des Stadtlebens untertauchen. Gerne verwende ich die Cessna oder den Hughes um in Minuten in der Stadt zu sein, aber das ist offenbar nicht genug. Auf Sicht wird eine Partnerschaft nur mit zwei Wohnaddressen moeglich sein - und so geht es manchen hier.
 
  • #8
Auf dem Lande sind die Menschen bindungsfreudiger. Der Zusammenhalt ist allgemein größer. In einer Millionenstadt wie Berlin stellt man eher eine Vereinsamungstendenz fest. Es wird irgendwann halt einfach zuviel, auch wenn es 100.000 und mehr Leute gibt, aber es fällt schwer, sich auf eine Person zu konzentrieren.
 
  • #9
Auf dem Land sind die Leute weit mehr ihrer Heimat verbunden.

Das muß nicht verwundern, denn die Menschen, denen Heimattreue wenig bis gar nichts bedeutet, sind wegen der Standort-Nachteile längst von dort weggezogen. Wer auf dem Land lebt, hat Gründe, und zwar solche, die einem Wegzug entgegen stehen.

Menschen, die es sich beruflich erlauben können, aus reiner Liebhaberei auf dem Lande zu leben, dürften eher selten sein. Mit der zunehmenden digitalen Erschließung tun sich aber auch neue Möglichkeiten auf: ich würde, Highspeed-Internet vorausgesetzt, jederzeit wieder dorthin ziehen, von wo ich als junger Mann einst geflohen bin.

Auch und gerade als Single. Denn wer alleine lebt, muß keine Kompromisse zugunsten des Partners („du spinnst doch, mir ist es dort viel zu einsam”) machen.
 
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  • #10
In der Stadt ist die Auswahl der Kandidaten für eine Partnersuche sicherlich größer und die Sache angenehmer. Wenn ich mir überlege, dass man im Dorf ständig unter Beobachtung steht und jedes Date Ortsgespräch ist... nö danke.
Dennoch hätte ich mit einem "Landmann" überhaupt kein Problem, im Gegenteil! Ich möchte nur den Bezug zur Heimatstadt nicht verlieren, in der ja auch meine Familie lebt. Auch meine beiden ehem. Partner hatten ländlichen Ursprung.
Als Stadtfrau bin ich aber schon mit den eigenartigsten Vorurteilen konfrontiert gewesen: offenbar denken einige Männer, man könne High Heels nicht ausziehen oder Wimperntusche wäre bei der Gartenarbeit hinderlich.
 
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  • #11
Wir leben ganz normal und nicht wie in "Bauer sucht Frau", falls du das denkst! Eher im Gegenteil, wir sind auf Bildung, Auto und hochwertiges Studium angewiesen, um was von der großen, weiten Welt zu sehen! Bei uns sind nur wenige dumm, faul oder bedürftig. Jeder hat ab 18 sein eigenes Auto und wird schnell flügge, eben um aus dem Dorf rauszukommen.
Das ländliches Dorf bietet sogar die Möglichkeit, sich besser an der Politik oder sonstwie zu engagieren, wenn man daran Spaß hat. Man hat mehr Mitspracherecht und Entscheidungskraft im Dorf. Einer meiner ehemaligen Mitschüler aus dem Dorf ist an die Politik gegangen, zuvor hat er die Welt bereist und in Asien gearbeitet. Ein anderer arbeitet Hand-in-Hand mit dem Bürgermeister und hat großes Entscheidungsrecht über die ganze Stadt. Dinge, die so in der Großstadt für den einzelnen jungen Menschen nicht möglich wären. Im Dorf bei uns fördert man Jungtalente oder Künstler viel mehr. Man tut auch für die Jugend mehr, um sie zu halten.
 
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  • #12
Hi,

ich liebe das Landleben, mitten in der Natur zu sein, vor dem Haus die Urgewalten zu spüren und das "urige" Leben zu genießen.

In alle vier Himmelsrichtungen bin ich in 20min in 5 größeren Städten, davon 2 Uni-Städte > 50000 Einwohner, mit allem was das Herz (Kunst, Kultur, Sport, Kulinarisches, ...) begehrt, inklusive Singles und zur Arbeit.

Was soll ich in einer beengten (Groß)Stadt, wenn ich hier, auf dem Land, wie ein König leben kann? Keiner mir vorschreibt was ich im, vorm und um Haus zu tuen und zu lassen habe? Wo Kinder noch auf der Straße spielen und sich Nachbar treffen können? Wo keiner fragt wie und wo ich mein Auto parke, wenn ich es nicht in die Garage stellen möchte? Wo mir keiner vorschreibt wie mein "Umland" auszusehen hat?

m46
 
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  • #13
Man ist gut versorgt. Jedes Dorf hat inzwischen einen Supermarkt und Lieferdienste müllen den Briefkasten mit Werbung voll.

Nachtleben gibt es aber keins. In unmittelbarer Nachbarschaft gibt es nichts, außer Landschaft, Kirchtürmen und den üblichen, provinziellen Biertankstellen.

Die Landschaft ist zugegebenermaßen sehr schön, beliebt bei Radlern und Joggern, aber die Biertankstellen sind nicht mein Geschmack. Bekanntschaften aus der Szene interessieren mich nicht.

Ich geh ein-, bis zweimal die Woche zum Tanzkurs. Dafür muss ich aber auch eine viertelstündige Autofahrt vom Dorf bis in die nächste Kreisstadt machen.
 
  • #14
Man ist gut versorgt. Jedes Dorf hat inzwischen einen Supermarkt und Lieferdienste müllen den Briefkasten mit Werbung voll.

Nachtleben gibt es aber keins. In unmittelbarer Nachbarschaft gibt es nichts, außer Landschaft, Kirchtürmen und den üblichen, provinziellen Biertankstellen.

Naja nicht jedes Dorf hat dies.:)
Ich wohne auf ca. 800 m (ca. 2000 Einwohner) in den Bergen ohne Supermarkt, Tankstelle usw., aber dafür einen schönen Blick und vielleicht bald auch endlich Schnee zum Skifahren. Das Nachtleben beschränkt sich auf ein Hotel. Dafür ist der Zusammenhalt um Klassen besser wie in der Großstadt. Meiner Nachbarin(Ü70) bekommt alles Notwendige zum Leben von den Nachbarn ins Haus gebracht. So abgelegen ist es aber wiederum auch nicht, da in ca. 20 Km schon die Landeshauptstadt liegt. Früher habe ich nur in Ballungsgebieten gewohnt und jetzt genieße ich diese Ruhe. Eventuell hat der Land/Stadt Vergleich auch etwas mit dem Alter zu tun. Vor 20 J. hätte ich mir dies nicht vorstellen können, aber heute mit 50 ist es für mich sehr erholsam. Ich wohne jetzt da wo andere Menschen Urlaub machen.
 
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  • #16
Ich komm ursprünglich vom Dorf und bin froh, das hinter mir gelassen zu haben. Als Single fällt man auf dem Dorf sicherlich mehr auf als in der Stadt, weil da viele noch sehr in ihren ländlich-traditionellen Strukturen verhaftet sind. Und die sehen nun mal vor: nach der Schule nicht groß Selbstfindung betreiben, sondern einen "soliden" Beruf erlernen, relativ früh heiraten, Kinder kriegen; regelmäßige Teilnahme an gesellschaftlichen "Großereignissen" wie Schützenfest, Karneval, Osterfeuer etc. pp

Als Argument pro Landleben wird häufig darauf verwiesen, dass auf dem Dorf noch ein richtiger Zusammenhalt herrscht; jeder jeden kennt und die Leute sich gegenseitig unterstützen ... diesen tollen Zusammenhalt kriegt man aber meiner Erfahrung nach nur zu spüren, wenn man sich relativ nahtlos ins Bild fügt. Verhält man sich in irgendeiner Form "abweichend", wird man misstrauisch beäugt. Es braucht nur Kleinigkeiten, um in so einer festgefügten Dorfgemeinschaft ins Aus zu geraten. Der Horizont der typischen eingefleischten "Dörfler" kam mir immer recht begrenzt vor. Als Single Ü30 wird man da sicher schneller Gegenstand von Lästereien und wilden Spekulationen als in einer Großstadt.

Hinzu kommt natürlich eine vergleichsweise begrenzte Auswahl an potenziellen Partnern. Zum einen gibt es insgesamt viel weniger Leute, zum anderen sind es überwiegend bestimmte Vertreter eines Jahrgangs, die im Heimatdorf "hängen bleiben"....eben die früh sesshaft gewordenen, die Anfang, Mitte 20 alles schon in trockenen Tüchern haben (oder zu haben glauben). Bei Neu-Zuzüglern dürfte es sich mit überwältigender Mehrheit um junge Familien handeln. Also wo sollen da potenzielle Partner herkommen?

Aber auch in der (Groß-)Stadt ist es nicht so einfach mit dem Kennenlernen. Dass es dort viele spannende, attraktive Leute gibt, ist Fluch und Segen zugleich. Denn es wird dadurch schwer, selbst aus der Masse herauszustechen. Und durch das riesige Freizeitangebot verläuft sich alles mehr. Man trifft interessante Leute nicht so leicht wieder wie auf dem Land, wo sich die ganze Jugend am Wochenende in der einzigen Großraumdisko der Umgebung versammelt. Jeder hat theoretisch massig Optionen, und das macht die Sache nicht nur einfacher.
 
  • #17
Man trifft interessante Leute nicht so leicht wieder wie auf dem Land, wo sich die ganze Jugend am Wochenende in der einzigen Großraumdisko der Umgebung versammelt.

Was nützt mir aber so ein Standard-Treffpunkt, wenn er doch wieder nur wieder ein Abbild der typischen Dorf-Mentalität ist? Wem dieser Art Freizeitgestaltung nicht zusagt, der gehört schlichtweg nicht dazu und wird, wenn überhaupt, nur als Sonderling wahrgenommen. Also bleibt einem letztlich doch nur wieder die nächstgelegene Stadt.

Daß sich die interessanten Leute dort verlaufen und man sie nur schwer wiedertrifft, wage ich aber zu bestreiten: die meisten Leute haben Interesse an einem festen Bekanntenkreis und suchen daher immer wieder dieselben Lokalitäten auf. Nur sind diese in der Stadt eben etwas spezieller, was ja kein Schaden ist.

Ergo findet man passende Dorfmenschen, so kurios sich das anhört, eher in der Stadt als auf dem Dorf. Natürlich selten die aus dem eigenen Dorf, aber das braucht es ja auch nicht.
 
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