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  • #1

Wie lebt es sich mit 3 oder mehr Kindern im Alltag?

Stimmt es dass man mit 3 Kindern oder mehr nur noch für die Kinder lebt und keinem Hobby mehr nachgehen kann? Ist die finazielle Belastung deutlich spürbar im Vergleich zu zweien? Wie verstehen sich mehrere Geschwister? Spielen alle miteinander, gibt es "Gruppen"?
 
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  • #2
Hobbies: es gibt welche, in die man auch Kinder von Anfang an einbeziehen kann (meine Freundin ist z.B. Pferdenärrin und hat ihre Knirpse immer mit dabei gehabt).

Am deutlichsten macht sich finanziell erst einmal ein Kind bemerktbar, danach rechnet es sich bei Kleidung schon besser - da i.d.R. ein Kind Kleidung nicht so abträgt, dass man sie nicht für das nächste Kind noch mal benutzen kann (gilt auch für viele Spielzeuge)
Wenn die individuellen Wünsche mit wachsendem Alter größer werden, wird es natürlich auch teurer.

Keiner wird Dir die Frage 'wie verstehen sich mehrere Geschwister' wirklich beantworten können. Kinder sind Individuen (so wie jeder Mensch. Sie kommen daher unterschiedlich gut miteinander klar. Hier sind alle Abstufungen möglich.
 
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  • #3
Meine Eltern haben inkl. mir 4 Kinder, kein Problem sofern man Geld hat. Wenn Kleidung doppelt getragen werden muss, sollte man sich das noch einmal genau überlegen. Es gibt keinen guten Grund dafür viele Kinder zu machen wenn man kein Geld hat, Kindergeld sollte und kann kein Anreiz sein… Armut ist eine Sache die Kinder den Eltern nicht verzeihen.

w 20
 
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  • #4
Bei den Geschwistern spielt auch der Altersunterschied eine große Rolle.
Ich habe 6 Jahre Unterschied zu meiner jüngeren Schwester und schon früh (mit11) die Betreuungsaufgabe übernommen. Das hat meiner alleinerziehenden Mutter vieles erleichtert.
Insgesammt waren wir 4 Kinder und auch bei uns wurden Anziehsachen,Spielsachen, Fahrräder und Schulranzen weitergereicht. Ein Einzelkind ist wahrscheinlich trozdem günstiger.... aber bei weitem nicht so "schön". Ich bin unendlich dankbar für meine 3 Geschwister :)
 
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  • #5
@2 -falsch! Keine Zeit zu haben, dass kann man Eltern weniger verzeihen.

Meine Eltern waren finanziell nicht auf Rosen gebettet, wir mussten auf vieles verzichten, nicht aber auf gemeinsame Zeit. Die Kraft, die uns ein intensives Zusammensein gegeben hat, ist mit Geld nicht aufzuwiegen. Wir profitieren noch heute, als erwachsene Menschen davon.
 
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  • #6
@2

Von Kleidung weitergeben MÜSSEN ist überhaupt keine Rede. In meinem Bekanntenkreis ist das der Regelfall, obwohl alle studiert sind und gut verdienen. Ein kleines Kind ist in 4 Wochen raus gewachsen und hatte ein Teil vielleicht zweimal an. Es dann wegzuwerfen und für das nächste Kind neuzukaufen finde ich viel bedenklicher, als es weiterzugeben. Zeugt von Snobismus. Und das schon mit 20 Jahren!

w35
 
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  • #7
Es lebt sich gut mit mehreren Kindern, wenn die finanzielle Grundausstattung gegeben ist. Damit ist nicht gemeint, das die Welt untergeht, wenn die Kinder die Kleidung der älteren Geschwister nachtragen oder das gebrauchte Fahrrad des älteren Geschwisterkindes nutzen, oder dass sie jeweils den kompletten Inhalt der Spielzeugabteilung im Kinderzimmer haben müssen usw.

Mit finanzieller Grundausstattung meine ich, dass den Kindern eine normale Teilhabe am Leben möglich ist: ausreichend Wohnraum, gesundes Essen, normaler Sportverein nicht elitärer Golf-Club mit 200€ Monatsbeitrag schon für das Kind, gute Schulausstattung mit Teilnahme an Klassenfahrten, Taschengeld in höhe der Empfehlungen d es Jugendamtes, Fahrkarten für den öffentlcihen Nahverkehr usw - also solide Grund-, keine Rundum-Überversorgung.

In meinem akademisch gebildeten Umfeld, in dem alle überdurchschnittlich verdienen, ist z.B. im Freundeskreis Kinderkleidertausch obligatorisch, also nicht nur unter Geschwisterkindern. Gleiches gilt für die Top-Kinderwagenmodelle, Spielzeuge usw. Geld wird da gespart, wo es sinnvoll ist und ausgegeben, wo es notwendig ist und das auf gutem Niveau mit ausgesprochen hoher Lebensqualität. Mit mehreren Kindern gibt es eher selten Fernreisen in gute Clubhotels, sondern es geht eher ins Ferienhaus, bei entspanntem Lebensstil.

Als Jugendliche hatte ich nicht nur einen Kleiderschrankinhalt, sondern auch den meiner 4 Schwestern. Mit Ausuferung zu den jeweiligen Freundinnen war das ein geradezu unerschöpflicher Fundus. Später räumten unsere Eltern für das Wochenende das Haus - unsere Parties waren legendär und aufgeräumen war genauso ein gemeinschaftliches Event wie das feiern. Wir konnten social networking leben, lange vor Facebook.

In größeren Familien befassen die Kinder sich miteinander, d.h. spielen zusammen, nicht: haben Betreuungsaufgaben und die Eltern haben auch mal Zeit für sich. Die Kinder übernehmen auch Pflichten im Haushalt - das ist keine Kinderarbeit, sondern normale Erziehung zur Selbstständigkeit, Teamworking, Softskills für Job, Studium und eigene Partnerschaften.

Ich kenne keine Kind, das an dieser Lebenssituation litt, sondern die sind alle gefestigte erfolgreiche Menschen geworden, die als junge Erwachsene komplikationsfrei ins Berufsleben starten, Partner finden ...
 
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  • #8
@2 -falsch! Keine Zeit zu haben, dass kann man Eltern weniger verzeihen.

Meine Eltern waren finanziell nicht auf Rosen gebettet, wir mussten auf vieles verzichten, nicht aber auf gemeinsame Zeit. Die Kraft, die uns ein intensives Zusammensein gegeben hat, ist mit Geld nicht aufzuwiegen. Wir profitieren noch heute, als erwachsene Menschen davon.

Es kommt auf die Familie an.
Ich habe nur 1 "Geschwisterchen", aber wenn es hinten und vorne nicht stimmt - dann ist zwar Geld auch kein Trost (wenngleich zumindest eine Kompensation), aber gemeisname Zeit zusammen noch schlimmer.

Kleidung usw. wurde trotzdem immer weiter gegeben innerhalb der Großfamilie . man hat ja auch noch Cousinen.
 
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  • #9
Ich habe drei Geschwister, kann es also nur aus der Kinderebene betrachten.

Wir sind W22 (ich), W20, M14, W12. Es sind also wie zwei Gruppen, meine Schwester und ich und dann sechs Jahre später die Kleinen. Wir sind aber alle von den gleichen Eltern.

Meine Schwester und ich sind beste Freunde. Die Kleinen verstehen sich gut, können aber nicht ganz so gut miteinander wie wir. Ich liebe meine Geschwister über alles. Ich finde es toll, in einer so grossen Familie aufgewachsen zu sein.

Mein Vater ist Architekt und verdient nicht allzu schlecht. Meine Mutter arbeitet zwei Tage die Woche im Krankenhaus. Mehr aber um rauszukommen, als tatsächlich wegen des Geldes. Keines von uns war in der KiTa, früher war Mama zuhause und als sie wieder gearbeitet hat, reduzierte mein Vater sein Pensum. Ich habe nie gehört, für das haben wir zu wenig Geld. Dazu muss man aber sagen, meine Eltern sind wirklich sparsam und geben Geld nicht unnötig aus. Unsere Ferien waren immer einfach aber schön.

Noch zu deiner Frage, wegen den Hobbys. Meine Eltern betreiben beide Laufsport, gehen gemeinsam ins Fitness. Sie sind beide sehr gläubig und gehen gemeinsam zur Kirche - für sie wohl auch wie ein Hobby.
Ich denke also, wenn man sich richtig organisiert, liegen Hobbys auf jeden Fall drin.

ich hoffe, die Sicht eines Kindes, dass in einer solchen Familie aufgewachsen ist, hilft dir.
 
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  • #10
Hier die FS: Vielen dnak für eure zahlreichen Antworten.
Man sollte sich einfach im Vorfeld viele Gedanken drüber machen, ich finde es toll in einer grossen Familie aufwachsen zu können. Das würde ich meinen Kindern gerne bieten können.
Jedoch werde ich bald 32 Jahre alt, darum sollten wir uns schon ran halten. ;-)
In welchem Alter haben hier denn andere Mütter ihr letztes Kind bekommen?
 
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  • #12
Ich bin selbst alleinerziehende Mutter von vier Kindern (W 9 1/2, M 8, M 5 1/2, W 4) und habe mit den gleichen Schwierigkeiten einer Alleinerziehenden zu kämpfen wie Mütter mit "nur" ein oder zwei Kindern.
Fehlende Betreuungsmöglichkeit,wenn Termine, Elternabende oder einfach mal eine Auszeit anstehen, Berufstätigkeit und Familie unter einen Hut zu bekommen und die Schwierigkeit, Menschen kennenzulernen.

Ich bekomme jedoch oft das Feedback von Lehrern, Kindergarten, anderen Müttern oder Bekannten, wie selbstständig und fürsorglich meine Kinder sind (auch wenn ich selbst das nicht so sehen würde ;-)
Die Kinder entwickeln früh Verantwortungsgefühl, erlernen soziale Kompetenz quasi nebenbei und können sich miteinander beschäftigen bzw. die Größeren bei den Hausaufgaben helfen. Die Kleinen lernen viele Fertigkeiten oder auch Lerninhalte aus der Schule automatisch mit und haben somit gegenüber den Gleichaltrigen einen Vorsprung.
Klar kenne ich auch Geschwisterrivalität, Forderung nach mehr Taschengeld oder das Bekannte "Nie darf ich..." oder "Die ... darf schon allein ins Kino". Aber ich denke, diese Probleme kennen wohl fast alle Eltern.
Die Kosten halten sich eigentlich in Grenzen. Kleidung, Sportschuhe usw. kann an das Geschwisterkind weitergegeben werden bzw. bekommen wir oft von anderen Familien weitergereicht.
Es gibt klare Abmachungen, was ich bezahle und welches Budget im Monat für Freizeitaktivitäten zur Verfügung steht. Alles andere muss vom Taschengeld bezahlt werden. Dadurch lernen die Kinder aber, dass man eben nicht alles immer gleich haben muss, bewussten Verzicht in unserer Überflussgesellschaft und dass es im Leben viel mehr auf Freundschaft, Zusammenhalt, Geborgenheit und andere Werte ankommt, als all die Trends mitzumachen, die ja bereits im Grundschulalter schon beginnen.
Als Alleinerziehende ist es schon schwieriger, einem Hobby nachzugehen als in einer Partnerschaft, wo man sich bei der Kinderbetreuung abwechseln kann. Aber mit Organisation und einem sozialen Netz ist auch das möglich. Der Vorteil ist, dass die Kinder eben viel schneller selbstständig werden und auch mal aufeinander aufpassen, damit ich z.B. im Sommer eine Runde im See schwimmen gehen kann.
Als Mutter lernt man nebenbei sämtliche Managerqualitäten kostenlos (auch wenn das leider in unserer Gesellschaft überhaupt nicht gewürdigt wird), erweitert deutlich seine Sozialkompetenz und kann bei beruflichen Erwartungen wie Organisationstalent, Zeitmanagement, Belastbarkeit, Stressresistenz, Flexibilität und Teamfähigkeit nur müde lächeln ;-)
 
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  • #13
Ich habe 5 Kinder zwischen 23 und 15 Jahren.
Beim ersten Kind war ich 31 und beim letzten 39 Jahre und fand das vom Alter her perfekt.

W54
 
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  • #14
Ich habe drei Kinder (inzwischen erwachsen). Ich habe es immer als besonderes "Geschenk" betrachtet, dass sie sich wirklich zu allen Zeiten sehr gut verstanden haben. Auch zu mir haben sie ein sehr gutes Verhältnis. Ich glaube, sie sind froh, dass sie sich haben!
Als Kinder haben sie nicht unbedingt nur miteinander gespielt sondern auch mit ihren Freunden. Als Jugendliche sind sie oft zusammen weggegangen.
w50
 
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