Weißt du sicher, dass es rein platonisch ist? Wenn ja, woher weißt du das?
Wenn es wirklich rein platonisch ist - warum ist es nur platonisch und nicht körperlich? Er ist in sie verliebt, schreibst du. Kann es sein, dass die Frau sich auf nichts Körperliches einlässt?
Wenn es so ist - warum lässt die Frau sich auf nichts Körperliches ein? Weil sie ihn nicht begehrt, oder vielleicht, weil sie gebunden ist und ihren Partner nicht betrügen will - oder beides?
Warum findest du Liebeskorrespondenz deines Nochmannes mit einer anderen Frau? Hat er die einfach so rumliegenlassen?
Seid ihr bereits getrennt, oder willst du dich trennen, weil du jetzt diese Briefe gefunden hast?
Wenn ihr bereits getrennt seid, fände ich es noch schräger, dass er seine Liebeskorrespondenz bei dir liegen lässt ...
Was genau willst du von uns wissen?
Wenn du von uns wissen willst, ob platonische Liebesverhältnisse so "tief und bedeutend" sein können wie körperliche ...
Ich selbst war noch nie in jemanden verliebt, mit dem ich nichts Sexuelles hatte.
Allerdings hatte ich mal eine Affaire, die für mich ein Beziehungsbeginn hätte sein können, da ich in den Mann verliebt war, er jedoch nicht in mich und er deshalb den sexuellen Teil nach einigen Monaten beendet hat. Es entwickelte sich in der Folge zwischen uns eine sehr intensive, vertraute "Online bzw. Telefon"-Beziehung, die auch dem Mann in dieser Intensität äußerst wichtig war, obwohl er keine echte Beziehung und deshalb keinen Sex mehr mit mir wollte.
Ich hab es nie verstanden, warum er trotzdem diese Intensität wollte und seinerseits aktiv betrieben hat - wir haben täglich, bevorzugt abends, über Stunden telefoniert oder gechattet, manchmal die halbe Nacht lang tiefschürftende Themen besprochen, aber auch normale Alltagsgespräche, a la 'wie war dein Tag' - also wie in einer ganz normalen, eigentlich sogar ziemlich guten Beziehung. Das ging mehrere Jahre so, ohne, dass wir uns noch jemals getroffen haben, obwohl wir in einer Stadt wohnten! Er suchte derweil weiter nach einer Frau für eine Beziehung und erzählte mir auch regelmäßig davon.
Ich habe es letztlich abgebrochen, weil ich es, zum Einen, irgendwie "krank" fand und, zum anderen, auch immer darunter gelitten habe, dass er nicht "mehr" von mir will, obwohl wir uns so gut verstanden haben und diese (Gesprächs)Nähe und Bedeutung für einander hatten, wie er mir auch immer bestätigte.
Ich war für ihn, nach anfänglicher Affaire, offenbar eine Art gute Freundin geworden, aber für mich war es, unfreiwillig, eine Art platonische Affaire. Es war schon sehr besonders, insofern, als dass ich so eine Art Beziehung (intensiv, aber nicht körperlich) nicht vorher und nicht nachher erlebt habe.
Aber auch da war ja eben einer von beiden - in dem Fall ich - in Wirklichkeit verliebt und wollte mehr als "nur platonisch".
w53