Ich denke, man muss da mal differenzieren, was ein potentieller Partner bedeutet. Ist es jemand, in den man sich wahnsinnig verliebt und ohne den man sich ein Leben kaum noch vorstellen mag, also die große Liebe, oder ist es jemand, der eine ähnliche Wellenlänge und ähnliche Vorstellungen vom gemeinsamen Leben hat? Beides gemeinsam, also die große Liebe plus Kompatibilität d. Interessen und Gewohnheiten, wird man eher sehr selten antreffen, und wenn, dann eher in jüngeren Jahren.
Wenn man aber, vor allem in späteren Jahren, nur auf die große Liebe wartet, kann man u.U. verschimmeln. Daher tut man sich klugerweise auch mit jemandem zusammen, der diese Gefühle zwar erst mal nicht auslöst, aber wo ansonsten alles stimmt und passt.
Letztere potentielle Partner kann man öfter finden, wenn man Glück hat und aktiv ist. Ich habe das zweimal im selben Jahr erlebt und einmal eine Partnerschaft darauf aufgebaut. Die Gefühle haben sich dann später eingestellt in der Art, dass ich wusste, ich möchte ohne ihn nicht gerne sein, auch wenn er nicht der Mann meiner Träume ist. Es verbinden dann gemeinsame Erlebnisse und die allmählich gewonnene Vertrautheit.
Ich weiss, das klingt nüchtern, aber meine Einstellung ist zumindest geeignet, einen Partner zu finden, mit dem man das Leben teilen kann. Es ist natürlich auch eine Altersfrage, ganz klar. Mit 50 plus erwartet man nicht mehr unbedingt, dass der Blitz einschlägt, sondern man geht es pragmatischer an. Meiner Erfahrung nach entwickeln sich die Gefühle dann von selbst. Ich würde dann durchaus auch von Liebe sprechen. Sie ist nur nicht von Anfang an da, sondern wächst sozusagen nach.
Für potentielle Partner bin ich eigentlich immer offen, vorausgesetzt, ich bin Single. Das kann schon mehrmals im Jahr passieren, dass ich denke, mit dem kann ich mir was vorstellen. Aber dann gibt es auch wieder Zeiten, wo sich rein gar nichts tut. Da bin ich aber gelassen und warte bessere Zeiten ab.
w57