Dieser Strang ist 4 Jahre alt, aber ich schreibe hier trotzdem mal ein paar Zeilen.
Denn ich (38) bin selbst betroffen. Habe die 'schwere Erkrankung' Multiple Sklerose und bin zwar derzeit noch 'nur' unsichtbar behindert, muss aber in meinen späteren Lebensjahrzehnten mit Behinderungen rechnen.
Eine solche Krankheit bedeutet eine schwere Last, sie macht Angst und Sorgen und mehr oder weniger starke Einschränkungen.
Sie erinnert in jedem Moment an die Endlichkeit des Lebens, aber auch daran, welches Wunder das Leben ist. Ja, mit der Krankheit lebe ich noch intensiver und bewusster als vorher.
Man ist näher dran an allem, was das Leben wirklich ausmacht, weg von Schall und Rauch, von Glanz und Tamtam und allem Materiellen.
Wirklich große Liebe, meine ich, bezieht sich auf den Sinn, auf die Ideen, auf das Innere und nicht auf die oben beschriebenen Äußerlichkeiten.
Ein Mann, der ebenfalls auf der Suche nach dieser tiefen Liebe, wie ich sie verstehe, ist, wird sich niemals abschrecken lassen von der Last, die mir auferlegt ist.
Sondern, im Gegenteil, sich noch mehr in mich verlieben, tief beeindruckt davon, wie ich mein Schicksal annehme.
Mit einer Situation wie meiner konfrontiert, zeigt sich schnell das wahre Gesicht eines Menschen. Viele ergreifen die Flucht, sobald sie von meiner Krankheit erfahren. Nun gut, sie waren zu schwach. Aber wussten es zumindest und sind besser früh als zu spät gegangen.
Eine Freundin von mir, ebenfalls betroffen, hatte das Glück und hat ihren 'Mann mit Mumm', wie sie ihn nennt

, gefunden.
Ich leider noch nicht, aber ihr Beispiel gibt mir Mut und hoffentlich auch allen anderen, die das hier lesen: Es gibt sie, die Menschen, die mit einem durch Dick und Dünn gehen.