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  • #1

Wie reagiert ihr auf Interessenten mit einer schweren Erkrankung oder Behinderung?

Stellt euch vor, dass ihr jemanden angeschrieben habt, dessen Profil euch sehr zusagt.Während eures Mailkontaktes ist euer Interesse immer größer geworden und ihr habt das Gefühl, dass dies genau der Mensch ist, den ihr schon so lange sucht. Doch dann stellt sich heraus, dass er schwer erkrankt ist oder eine Behinderung hat. Wie reagiert ihr in so einem Fall? Zieht ihr euch zurück oder lasst ihr euch auf ein Treffen ein, weil ihr mehr an dem Menschen interessiert seid als an seinem Handycap? Ich bin gespannt auf eure Antworten....
 
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excuse-me

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  • #2
Ich träfe mich auf jeden Fall, um sehen und spüren zu wollen, ob die restliche Chemie auch stimmt - wie bei jedem Anderen auch.
 
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  • #3
Das kommt auf die persönlichen Ziele an - wenn ich noch eine Familie gründen möchte, hielte mich eine schwere Erkrankung vielleicht zurück, die Person weiter kennenlernen zu wollen.
Wenn ich allerdings sicher bin, dass das der richtige Partner ist, würde ich ihn natürlich treffen wollen;-)
 
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  • #4
Innerhalb von Sekunden kann jeder Mensch behindert oder von schwerer Erkrankung betroffen sein - keiner darf die Nase hochtragen und behaupten: Das passiert mir nicht. Gerade dann schlägt das Schicksal unverhofft zu. Nein, ich habe nichts gegen einen behinderten oder erkrankten Partner - er darf sich meiner Loyalität und Zuneigung sicher sein.
 
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  • #5
#4 Bei dem Gefühl, dass Du beschreibst, solltest Du Dich auf jeden Fall mit ihm treffen. Ich kann mich nur anschliessen, jeder von uns kann von heute auf morgen in die Situation kommen behindert bzw. schwer erkrankt zu sein. Sind wir dehalb dann gleich Menschen 3. Klasse???? Hoffentlich nicht. Finde es heraus, was Du definitiv für ihn empfindest und ob Du mit dieser Situation (Erkrankung/Behinderung) zurecht kommen könntest. Ich finde man sollte von beiden Seiten offen und ehrlich damit umgehen. Gebt Euch eine Chance. Im Leben gibt es nur wenige Menschen auf die man trifft und das Gefühl hat etwas besonderes zu sein. Nutze die Chance; viel Glück dabei!!
 
A

anoki

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  • #6
So pauschal lässt sich das nicht beantworten. Es ist eben ein großer Unterschied zwischen "Ist ein sympathischer lebensfroher Mensch im Rollstuhl und freut sich auf eine liebevolle Beziehung." und
"manisch-depressiver Psychopath, der die Hälfte des Jahres auf der geschlossenen verbringt, weil er sonst seine Ex-Frau verprügelt. In seinen guten Phasen versucht er es bei EP."

Wenn die Behinderung eine Partnerschaft nicht unmöglich macht, dann ist sie dafür auch kein wirklicher Hinderungsgrund. Und ich denke, das kann man oft erst nach einem Treffen sagen.
 
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  • #7
Wenn du das Gefühl hast, dass dies der Mensch ist, den du schon so lange gesucht hast, was soll dann die Frage? Dann ist es doch der Richtige!
 
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  • #8
Ich könnte es nicht. Ich hätte Angst vor der Behinderung und vor den Veränderungen für mich. Wenn ich den Mann hier in der Online Partnerschaftsbörse kennen lernen würde, würde ich sein Profil löschen. Nicht weil er ein schlechter Mensch ist, sondern weil ich mich nicht in der Lage sehe, diese Aufgabe zu bewältigen.
Würde ich ihn in einer Bar oder ähnlichem kennen lernen, würde ich vermutlich das Weite suchen. Er müsste mich schon faszinieren, damit ich seinen Flirt ernsthaft in Erwägung ziehen würde (keine Arroganz - sonder Schiss vor der eigenen Courage) oder automatisch mitflirten würde.
 
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  • #9
Ich habe hier bei Elite einen Mann kenngelernt, der mir bei unserem ersten Telefonat erzählt hat, dass er eine schwere Erkrankung hinter sich hat, an deren Folgen er sein restliches Leben zu tragen haben wird. Das hat mich überhaupt nicht davon abgehalten, mich mit ihm zu treffen. Dass aus uns dann kein Paar geworden ist, hatte mit seiner Erkrankung jedenfalls nichts zu tun. Er wäre auch als "gesunder" Mann nicht mein Typ gewesen.
 
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  • #10
Eine sehr schwere Frage, die Du meiner Meinung nach, so nicht stellen "darfst". Sie ist natürlich in jedem Einzelfall zu beantworten und NICHT pauschal. Von was redest Du? Welche Erkrankung, welche Behinderung. Wie sieht es bei Dir persönlich aus? etc. etc. Ist natürlich die Frage, ob Du das alles hier tatsächlich darstellen willst, denn dann kannst Du darauf wetten, dass Du hier von ein paar Abgedrehten ein paar Breitseiten kriegst.

Ohne nähere Informationen kann ich nur sagen, ich verstehe, wenn sich jemand aus Angst zurückzieht und es wäre fair, wenn man dies dann auch wenigstens ehrlich kommunziert.

Aber jeder der sich stark genug fühlt einen solchen Weg zu gehen, soll es tun. (Aber bitte nicht aus Motiven des Helfersyndroms!)

E.
 
  • #11
Auf diese Frage ist keine pauschale Antwort möglich, denn es kommt doch sehr auf die Krankheit und deren Auswirkungen oder auf die Art der Behinderung an. Ich selbst bin noch recht jung, wünsche mir eine Familie und einen lebenslangen Partner. Mein Freizeitverhalten ist sportlich orientiert und ich würde das gerne zusammen mit meinem Partner gestalten. Insofern muss ich ehrlich sagen, dass mich Krankheiten oder Behinderungen wohl abschrecken würden.
 
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  • #12
M38

Ne ich suche eine Partnerin für viel Spaß, Sport und Familie. Da suche ich doch keinen der schon Probleme mitbringt. Wenn es hinterher passiert, wenn man schon stabiele Liebe emfpindet und viele Jahre zusammen ist dann würde ich ihr treu bleiben aber nicht schon mit Problemen anfangen
 
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  • #13
Die Frage ist genau so formuliert, wie manche hier ihre Treffen gestalten: eine essentielle Information wird mal so einfach nebenbei eingeschleust, selten korrekt direkt formuliert, rauskriegen muss man (oder nicht eher Frau...?) es auch noch selbst. Wodurch "stellt sich" denn "heraus", dass da jemand behindert ist? Oder eine "schwere" (HIV?) Erkrankung hat? Telepathie oder wie?! Für wie doof wird man/frau eigentlich gehalten? Ich habe mich vor Jahren in einen Rolli-Fahrer verknallt, selten so einen schönen Mann gesehen, da ist mir doch egal, ob er behindert ist oder nicht ... aber wissen will ich es! Für wie doof wird man auf dem Markt der Eitelkeiten, Feigheiten und Liebesbedürfnisse eigentlich gehalten? Und wie egoistisch handelt da der/die Erkrankte! Und wie feige! Was können andere dafür, dass irgendwas defekt ist!? Beim Autoverkauf wäre die Verheimlichung solch relevanter Tatsachen ein Betrugsdelikt, das den Vertrag nichtig macht. Also? Mal nachdenken! Amanda.
 
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  • #14
warum nicht ausprobieren?
Ich habe es versucht, aber leider war gerade dieser Mensch zu einer wirklichen Bindung unfähig.
Seine Behinderung war kein Hindernis, jedoch seine Ansprüche!
Am meisten hat mich ernüchtert, dass er in Gegenwart Dritter Meiner so sicher war und Aufmerksamkeit mir gegenüber nicht mehr vorkam.
Er war so an seine "Privilegien als Behinderter" gewohnt, dass er sich nicht um Menschen bemühte die er kannte.
Ich denke heute, er wollte nur Selbstbestätigung; bekam er sie, suchte er neue Verbindungen.
Irgendwie die Mitleidstour - klingt hart - war in diesem Falle so!!!
 
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  • #15
Ich kann mal als Betroffene "aus dem Nähkästchen plaudern" - habe eine leichte Gehbehinderung, die mich im Alltag und selbst bei meinem Sport zwar nicht weiter einschränkt, aber eben sichtbar ist und ich mache hier leider die Erfahrung, dass der Kontakt auch nach intensiven Mails sofort abgebrochen wird - oder gar keine Antwort mehr kommt. Ich will mich nicht verstecken und gehe mit dem Thema sehr offensiv um, bin aber zunehmend verunsichert. (Vll. denken die Herren der Schöpfung hier auch gleich an "ungesunden" Nachwuchs o.ä., keine Ahnung) Deshalb kann ich grundsätzlich verstehen, dass dein Kontakt erst später damit rausrückt. Mein Tipp: Redet miteinander, lass dir seinen Alltag schildern und ja - trefft euch! Was habt ihr zu verlieren? Nur die Zeit, die eine Tasse Kaffee dauert. Vielleicht "funkt" es oder nicht, total unabhängig von der Behinderung?

Wenn du jetzt schon das Gefühl hast, die Art der Erkrankung würde dich überfordern, dann lass es. Das finde ich völlig legitim. Aber: Schreib es vielleicht in einer persönlichen Mail und versuche es zu erklären - das finde ich "menschlicher" als diese Standardabsagen oder ein "kommentarloser" Abbruch. Viel Glück für euch beide!
 
  • #16
@#14: Vielen Dank für Deinen interessanten und offenen Beitrag, den ich auch inhaltlich für sehr gut und treffend halte.

Was die Absagen angeht: Natürlich sind nette Absagen immer besser, aber der Stil hier lässt leider zu wünschen übrig. Ob aus Faulheit, Ignoranz oder Unhöflichkeit, es betrifft ALLE Teilnehmer und nicht gerade behinderte oder irgendwie sonst besondere Kandidaten. Jeder wird hier auf diese Art missachtet. Wenn's nicht passt, hört man nichts mehr oder wird gelöscht. Damit muss man -- unabhängig von einer eventuellen Behinderung -- leider einfach leben, so traurig es auch ist.
 
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  • #17
Hier ist nochmal # 14: Ich glaube, gerade online oder selbst am Telefon ist es immer schwierig, das Thema anzusprechen, weil eben von vornherein "geurteilt" wird, ohne dass man sich gesehen hat. Mit Nr. 11 würde ich z.B. glatt mal einen Kaffee trinken - hast du denn keine "Probleme" im Leben, ganz unabhängig von körperlichen Einschränkungen etc.? Jeder bringt doch irgendwas mit in eine Beziehung. Und "Sport, Spaß und Familie" geht auch mit Behinderung oder Erkrankung, glaub's mir! Ist alles natürlich sehr abhängig vom Einzelfall und ich will auch niemanden auf Krampf überzeugen - Nur soviel vielleicht: Gebt euch doch einfach die Chance auf einen Blick im "echten Leben", dann sieht man nämlich auch, was eine Behinderung tatsächlich bedeutet und dann fällt auch das Beurteilen der Situation wesentlich leichter. Ich möchte ja auch als "ganzer Mensch" gesehen werden, der entweder sympathisch ist oder nicht - und nicht auf meine Behinderung reduziert werden. Viel Glück euch allen!
 
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  • #18
Der Mensch ist ja auch durch die Erfahrung, die er durch seine Krankheit oder Behinderung gemacht hat, der Mensch geworden, den Du jetzt aufgrund seiner Aussagen oder seiner Art und Weise wie er schreibt sehr interessant und anziehend findest.

Oft ist es so, dass Menschen mit schweren Schicksalsschlägen tiefgründiger und herzlicher, liebevoller und umgänglicher sind, weil sie selbst erfahren haben und wissen, dass im Leben nicht nur die harten Fakten (Erfolg, Geld, Beruf, Ansehen) zählt, sondern dass es noch ganz viele andere Dinge im Leben gibt die wichtig sind.

Einige dieser Menschen sagen ja oft auch, nachdem sie die Krankheit überwunden haben, bzw. sich mit dem Schicksal arrangiert haben: das ist das Beste, was mir passiert ist.
Es hat sie zum Umdenken aufgefordert, sie haben dadurch ihr Leben geändert und für sich neu definiert. Oft sind diese Menschen hinterher viel gefühlvoller, empathischer, umgänglicher, herzlicher, ehrlicher und offener, als sie es jemals zuvor waren.
Vielleicht bist Du von dieser Art jetzt so fasziniert. Das sind ja auch sehr gute Eigenschaften, die wir uns alle wünschen.

Meine Empfehlung: triff Dich mit ihm. Schau, wie sich der persönliche Kontakt anfühlt und Du wirst hinterher besser entscheiden können, ob Dich dieses Behinderung/Krankheit wirklich stört oder ob sich dahinter ein Mensch verbirgt, den Du trotz Behinderung/Krankheit sehr anziehend und liebenswert findest.

Ich wünsche Dir/Euch viel Glück
w,41
 
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  • #19
hallo fragesteller(in,

es kommt wohl wirklich darauf an um was für eine Erkrankung bzw. Behinderung es sich konkret handelt. Zudem kommt es massgeblich auf dich an, bist du gewillt die Frage durch eine eigens selbst gemachte Erfahrung zu beantworten oder vertraust du doch lieber auf die "pauschal" Antwort im Forum?!

Es liegt mir fern dich anzugreifen oder deine Frage als "doof" abzustempeln. ABER ein Mensch bleibt ein Mensch - MIT oder OHNE körperliche bzw. geistige Einschränkung. Ich empfehle dir, probiere es aus ob du damit klar kommst. Sei fair und sage deinem Gegenüber, dass du nicht mit Sicherheit sagen kannst ob du damit umgehen kannst. ER / Sie wird dies verstehen und akzeptieren.

Dies ist meine persönliche Meinung, als selbst betroffener. Ich habe eine mittelschwere Körperbehinderung, neutraler formuliert ich habe ein Handicap! Ich kann nicht alles bieten was ein gesunder zu bieten hat, aber ich habe meine Qualitäten! Menschen mit Handicap werden oft reif, tiefgründig, dankbar, hilfsbereit, sozial, haben eine hohe EQ und weiteres.

Ich persönlich finde, dass "dein" eventuell zukünftiger Partner eine Chance von dir verdient hat - mit oder ohne Krankheit / Behinderung

Viel Glück & alles Gute
 
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  • #20
Vielen Dank für eure offenen Antworten, die ich mit großem Interesse gelesen habe. Ich möchte euch den Hintergrund meiner Frage näher erläutern:

Ich leite eine Gruppe von Frauen mit einer Behinderung - und bin selbst auch Rollstuhfahrerin. Die Erfahrungen, die diese Frauen immer wieder machen sind, dass sie große Schwierigkeiten haben, einen Partner kennen zu lernen. Deshalb haben sich einige bei Partnerbörsen wie diese angemeldet. Dabei stellt sich immer wieder die Frage, in wie weit man seine Behinderung bereits im Profil angeben sollte. Einge sind der Meinung, dass Menschen mit einer schweren Erkrankung, die man ihnen nicht ansieht (wie z. B. Krebs) und die evtl. das Zusammenleben viel mehr beeinflussen würde, weil sie mit dem Tod enden könnte, oftmals erst sehr spät davon erzählen. Ein(e) Rollstuhlfeher(in) kann dies bei einem Treffen nicht verheimlichen.

Der Gedanke dabei ist, ob man überhaupt eine Chance hat seine "menschlichen Qualitäten", von denen in euern Beiträgen zum Teil die Rede war, zeigen zu können, wenn man von vornherein durch diese Behinderung abgelehnt wird.

@ #17 - Deinen Beitrag fand ich besonders interessant, denn du schilderst in etwa mein Leben. Ich selber lebe seit meiner Diagnose MS glücklicher und zufriedener als in meinem "früheren" Leben. Ich habe die Lebensfreude wiedergefunden und bin aktiver, als je zuvor. Ich danke dir ganz besonders für deine Meinung.

@ #18 - Auch dir danke ich für deine offenen Worte. Ich denke, dass dieses Thema wichtig ist, weil ich mir vorstellen kann, dass so eine Situation, wie ich sie geschildert habe, immer wieder einmal vorkommen wird. Ich glaube allerdings nicht, dass sich Menschen für oder gegen eine solche Beziehung auf Grund der Meinung anderer entscheiden würden. Jedoch können solche Beiträge zum Nachdenken anregen und vielleicht auch zur Klarheit über das eigene Empfinden oder die eigenen Wünsche und Ziele im Leben. Mich würden in dem Zusammenhang deine eigenen Erfahrungen sehr interessieren.

Jemand schrieb hier, dass er/sie zu dem Partner halten würde, wenn er im Laufe der Beziehung erkranken würde, aber nicht von vornherien einen behinderten Partner akzeptieren könnte.. Meine Erfahrungen sind dabei genau gegensätzlich. Die Mehrzahl der Ehen die ich kenne und in denen einer schwer erkrankte, sind gerade aus dem Grund gescheitert - wie auch meine eigene. Das bestätigen leider auch die Statistiken.

Den Vergleich einer Partnersuche mit einem Autokauf fand ich allerdings recht zynisch...

Ich danke euch noch einmal für eure Offenheit und wünsche euch allen - mit oder ohne Handycap - für die Zukunft eine wunderschöne Beziehung...
 
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  • #21
Dieser Strang ist 4 Jahre alt, aber ich schreibe hier trotzdem mal ein paar Zeilen.

Denn ich (38) bin selbst betroffen. Habe die 'schwere Erkrankung' Multiple Sklerose und bin zwar derzeit noch 'nur' unsichtbar behindert, muss aber in meinen späteren Lebensjahrzehnten mit Behinderungen rechnen.

Eine solche Krankheit bedeutet eine schwere Last, sie macht Angst und Sorgen und mehr oder weniger starke Einschränkungen.
Sie erinnert in jedem Moment an die Endlichkeit des Lebens, aber auch daran, welches Wunder das Leben ist. Ja, mit der Krankheit lebe ich noch intensiver und bewusster als vorher.
Man ist näher dran an allem, was das Leben wirklich ausmacht, weg von Schall und Rauch, von Glanz und Tamtam und allem Materiellen.

Wirklich große Liebe, meine ich, bezieht sich auf den Sinn, auf die Ideen, auf das Innere und nicht auf die oben beschriebenen Äußerlichkeiten.
Ein Mann, der ebenfalls auf der Suche nach dieser tiefen Liebe, wie ich sie verstehe, ist, wird sich niemals abschrecken lassen von der Last, die mir auferlegt ist.
Sondern, im Gegenteil, sich noch mehr in mich verlieben, tief beeindruckt davon, wie ich mein Schicksal annehme.

Mit einer Situation wie meiner konfrontiert, zeigt sich schnell das wahre Gesicht eines Menschen. Viele ergreifen die Flucht, sobald sie von meiner Krankheit erfahren. Nun gut, sie waren zu schwach. Aber wussten es zumindest und sind besser früh als zu spät gegangen.

Eine Freundin von mir, ebenfalls betroffen, hatte das Glück und hat ihren 'Mann mit Mumm', wie sie ihn nennt ;) , gefunden.
Ich leider noch nicht, aber ihr Beispiel gibt mir Mut und hoffentlich auch allen anderen, die das hier lesen: Es gibt sie, die Menschen, die mit einem durch Dick und Dünn gehen.
 
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  • #22
Natürlich MUSS man eine Behinderung, wie einen Rollstuhl, in einem Singlebörsen-Profil angeben! Ist doch ganz klar! Mit einem Rollstuhl müssten Wohnungen oder ganze Häuser rollstuhlgerecht umgebaut oder eingerichtet werden. Das ist nicht jedermanns Ding, viele wären aufgrund der Tatsache schon verärgert, wenn sie aufgrund eines Partners, ihren gesamten Lebensstil ändern müssten. Außerdem braucht es einen verantwortungsvollen Partner, der pflegen kann und den Partner umsorgen kann. Das fällt schon in vielen normalen Beziehungen flach. Auch einen Partner, der notfalls daheim bleiben will und kann oder eben eine soziale Ader pflegt. Eine Behinderung zu verschweigen, führt letztendlich nur zu Frust und Enttäuschung, weil damit bei einem Date erst mal niemand rechnet.

Es gebietet die eigene Verantwortung, den möglichen Partner darüber aufzuklären, denn der falsche Partner wird einen einen schönes Tages sonst wortlos stehen lassen, wenn ihm diese Aufgabe zu viel wird!

Ich sage es ganz ehrlich, ich weiß nicht, ob ich mit momentanen heutigen Status der Aufgabe gewachsen wäre, mit einer schweren Behinderung eines Partners zurecht zu kommen - nicht der Optik wegen oder Eingeschränktheit, wie ein möglicher Rollenstuhl, sondern die allgemeine Verantwortung, die damit auf mich zukommen würde. Bei mir trocknen selbst die schönsten Pflanzen dahem aus, weil ich mal 2 Wochen vergesse, sie zu gießen oder ich vergesse mal einen ganzen Tag meine Katze zu füttern, weil ich mal einen halben Tag im Bett liegen bleibe. Nicht vorzustellen, wie es wäre, wenn ein Mensch mit Behinderung 24 Stunden auf mich und seine Medikamente angewiesen ist. Ich fühle mich dieser Verantwortung weder gewachsen noch reif.

Eine schwere Erkrankung und auch Behinderung braucht in jedem Falle einen Menschen mit sehr viel mehr Verantwortung und Verständnis.
Ich sehe da aber kein Problem, es gibt genug Menschen, die darauf eingehen können und auch vielleicht schon Erfahrung mit der Pflege im Familienkreis haben.

Fazit: es bringt nichts, so etwas zu verschweigen und es bringt auch nichts, Frust zu schieben, weil man denkt, als Behinderter ein Ausgestoßener zu sein. Krankheiten und Behinderungen sind immer schlimm, aber man kann es niemandem aufdrängen, der dazu nicht gewachsen ist.
 
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  • #23
Ein Mann, der ebenfalls auf der Suche nach dieser tiefen Liebe, wie ich sie verstehe, ist, wird sich niemals abschrecken lassen von der Last, die mir auferlegt ist.
Sondern, im Gegenteil, sich noch mehr in mich verlieben, tief beeindruckt davon, wie ich mein Schicksal annehme.

Mit einer Situation wie meiner konfrontiert, zeigt sich schnell das wahre Gesicht eines Menschen. Viele ergreifen die Flucht, sobald sie von meiner Krankheit erfahren. Nun gut, sie waren zu schwach. Aber wussten es zumindest und sind besser früh als zu spät gegangen.

Sorry, träume weiter, aber das wird nicht funktionieren. Und jemanden, der einen gesunden Partner finden möchte, als schwach abzustempeln, weil sich so ein "Feigling" sich deiner nicht annehmen will, ist ein für mich großes Zeichen von Egozentrik.

Oft ist es nämlich ein Zeichen von innerer Stärke, zu wissen, was man will, was man kann und was einem das Leben bringt. Das kann dementsprechend auch bedeuten, dass ich mich dafür entscheide, mit einem chronisch kranken Mann, oft kommen nämlich mit der Zeit noch psychische Beschwerden dazu, keine Beziehung zu beginnen.

Früher habe ich so ähnlich gedacht wie du, aber ich bin durch so einen Mann besseres belehrt worden. Der zeigte immer mehr seine Egozentrik, war dazu Einzelkind, tat auch nichts, um gesünder zu leben, leichter Sport war für ihn absolut möglich und sobald es ihm schlechter ging, flüchtete er zu Mama. Ob er schon immer ein Energievamipir war, und/oder erst durch seine chronische Erkrankung ein Energvievampir wurde spielte letztendlich keine Rolle.

Die Balance muss zwischen Gesunden und Kranken stimmen, so denke ich jedenfalls. Wer auf so eine gesunde Balance keinen Wert legt, oder von Balance überhaupt nichts kapiert, der kann gerne so ein Leben führen. Jeder ist ja sein Glückes Schmied. Aber andere dafür verurteilen, wenn sie keine Beziehung mit einem bereits chronisch kranken Menschen beginnen wollen, ist respektlos.

w
 
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  • #24
Meine Erfahrung ist die, dass die wirklich ehrlichen und offenen Frauen (die das nicht nur einfach so im Profil behaupten) irgendwo entweder im Profil oder spätestens frühzeitig im Mailkontakt einen Hinweis geben, dass sie ein Problem haben. Vielfach liest man aus gesundheitlichen Gründen alleine, ortsgebunden, nicht reisetauglich etc. Wenn ich auf die Nachfrage die ehrliche Antwort einer gesundheitlichen Beeinträchtigung erhalte dann will ich die Frau erst recht treffen. Es gehört sehr viel Mut dazu, einem Fremden so etwas anzuvertrauen. Es lässt aber auch gleichzeitig tief blicken, dass die Frau offen kommuniziert, was für mich DIE Voraussetzung einer Partnerschaft ist. Den Mut honoriere ich in jedem Fall, was der Betroffenen auch einen tiefen Einblick in meinen Charakter gibt.

Für mich ist so eine Frau nicht besser oder schlechter als eine sogenannt gesunde Frau. In so einem Fall ist lediglich die Gefahr höher, dass eine solche Frau sich selbst nicht hoch einschätzt und daher die eigenen Wünsche und Ziele an den Partner herunterschraubt. Das ist so ähnlich wie bei Frauen mit Torschlusspanik, die unbedingt noch einen Kindesvater brauchen weil ihre biologische Uhr tickt. Diese Klippe gilt es zu umschiffen, denn ich will nicht nur Pfleger sein, genausowenig wie ich Versorger oder Kindesvater einer Frau sein will auch wenn ich meine Partnerin nicht im Regen stehen lasse in einer Notlage.
 
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  • #25
Also ich habe hier eben den Beitrag über den Mann gelesen, der sich immer meldet und treffen will, dann aber immer nicht kann (um das mal sehr verkürzt darzustellen).
Er hat ein psychisches Problem - das kann man getrost so sagen.
Dann lese ich von einer körperlichen Behinderung hier.

Mir wäre die körperliche Einschränkung lieber, als z.b. die seelische oder geistige des Erstgenannten.

Und mal ganz ehrlich, ich kenne KEINEN Menschen, der nicht irgendein Manko, Defizit, Einschränkung oder sonst was hat. Einer ist konfliktunfähig, ein anderer beziehungsunfähig, der nächste hat Näheprobleme, und manche sind eben geh-unfähig.

Mangels genauerer Angaben kann ich nicht weiter auf die Fragestellung eingehen. Eine Erkrankung, die innerhalb relativ kurzer Zeit zum Tod führt ist sicher noch mal eine ganz andere Fragestellung.

Allerdings kann ich aus Erfahrung sagen, dass die Menschen mit sog. Behinderungen relativ oft verzogen sind oder wurden, wie hier oben schon beschrieben. Aber auch das finden wir ja täglich überall.

w46
 
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