V

VirginiaWoolf

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  • #1

Wie schätzt Ihr Eure soziale Kompetenz ein - nicht nur auf die Partnerschaft bezogen?

Soziale Kompetenz ist ein auf eine konkrete (soziale) Situation bezogenes, angemessenes Verhältnis zwischen Selbstbehauptung und Erreichung der eigenen Ziele und gleichzeitiger Beachtung der persönlichen Integrität und Autonomie der anderen an der Situation beteiligten Personen, d. h., angemessenes Verhalten - beruhend auf Fähigkeiten zur (sozialen) Wahrnehmung. Dazu gehören u. a.: - Einfühlungsvermögen (Empathie): sich in die Lage Anderer zu versetzen - Rollenwechsel: Übernahme bestimmter Rollen und situationsbedingter Wechsel - Konsens- (Kompromiss-) fähigkeit: für alle annehmbaren Ausweg finden - Konfliktfähigkeit: eigene Position sachlich verteidigen, kritikfähig sein - Unterstützung nicht-konformer Mitglieder der Gesellschaft (u. a. Menschen mit Behinderungen, Homosexuelle).
 
B

Berliner30

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  • #2
Ist in großer Menge vorhanden, allerdings bin ich diesbezüglich auch sparsam mit der Umsetzung.
 
G

Gast

Gast
  • #3
Chris
Will "man" seine eigen Mitte und Integrität nicht verlieren sind die Punkte welche du angegeben hast von nöten um nicht in diesem hektischen Umfeld vor die Hunde zu gehen.
Du hast nach der eigenen Kompetenz gefragt. Sehr zu meinem Leidwesen musste ich erkennen , dass durch eine "verkorkste" Kindheit und mannigfaltige Misshandlungen einiges fehgeleitet wurde. Durch das Erkennen und Arbeiten an diesen Problemen kann vieles gerade gebogen werden, so dass ich heute früh einen Antrag geschrieben habe um auf frewilliger Basis bei eeiner Telefonseelsorge mitzuarbeiten. Ich denke dass da alle Punkte die du aufgeführt sind zur Geltung kommen
Alles Gute
 
  • #4
Wie schätze ich meine soziale Kompetenz ein?

>Einfühlungsvermögen (Empathie): sich in die Lage Anderer zu versetzen

Sehr hoch.

>Rollenwechsel: Übernahme bestimmter Rollen und situationsbedingter Wechsel

Nicht besonders hoch. Aber was für Rollen sind hier eigentlich gemeint?

>Konsens- (Kompromiss-) fähigkeit: für alle annehmbaren Ausweg finden

Hoch.

- Konfliktfähigkeit: eigene Position sachlich verteidigen, kritikfähig sein

Sehr hoch.

>Unterstützung nicht-konformer Mitglieder der Gesellschaft (u. a. Menschen mit Behinderungen,
Homosexuelle).

Mäßig hoch. Für Menschen mit Behinderungen oder Schwerkranke deutlich mehr als für Homosexuelle und Mitglieder extremer Gruppen inklusive Bettler.
 
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Gast

Gast
  • #5
Hallo VirginiaWoolf
schön! endlich mal eine wirklich interessante Frage! Wenn du irgendein Schamhaarproblem eingeflochten hättest, würdest du aber sehr viel mehr Antworten bekommen.....

Diese Erkenntnis wird für mich immer mehr zu einem Problem. Ich habe mich vor 4 Wochen bei ep angemeldet und vor 14 Tagen das Forum entdeckt. Einerseits faszinierend, wie offen sich die Leute hier geben, andererseits depremierend, zu erkennen, daß das, was ich für eine Beziehung als wichtig erachte (deine Punkte 1 - 5), total uninteressant ist.

Ich bin gespannt (aber nicht sehr optimistisch), ob sich zu einer so "nebensächlichen" Frage auch so viele Leute zu Wort melden, wie z.B. zu den Fragen nach der Lieblingsstellung oder dem allseits beliebten Thema Intimfrisur.
w55
 
P

Persona grata

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  • #6
Ich bin für obige Fähigkeiten während meiner beruflichen Laufbahn mehrfach ausgezeichnet worden und zwar nicht durch den Arbeitgeber (den ich ja ebenfalls -im weitestens Sinne- verkörpert habe) sondern durch die Mitarbeiter/-innen. Ich bin darauf sehr stolz, zeigt es mir doch, dass ich den richtigen Weg eingeschlagen und (fast) alles richtig gemacht habe. Mein Umfeld bestätigt mir das ebenfalls, fragt mich gerne um Rat und sagt auch, dass ich durch meine Tätigkeit (zuverlässig, präsent, ehrlich, kompetent, "Diversity" praktizierend (letzter Punkt, hilfsbereit, lösungsorientiert, Teamplayer) stark durch meinen Beruf geprägt wurde. Daher sage ich ja auch von mir, dass ich eine "starke, selbstbewusste" Person bin. Damit kommt sicherlich nicht jeder Mann zurecht. Mein jetziger Partner schätzt genau diese Eigenschaften sehr an mir, weil ich -in seinen Augen- "berechenbar" bin. Es macht ihn stolz, dass die Menschen meine Nähe suchen und ich offenbar sehr beliebt bin. Ich weiß nicht, ob das vielleicht sogar meinen Ex-Mann gestört hat. Er wollte darüber nie sprechen. Aber tatsächlich war es so, dass ich deutlich im Mittelpunkt stand, während er oft "übersehen" wurde. Das passiert allerdings "dem neuen Mann an meiner Seite" nicht, weil er ebenfalls sehr kommunikativ ist und, das ist mir besonders wichtig etwas "zu sagen" hat, d.h. kein dummes Zeug redet, sondern zu den Gesprächen mit seiner Meinung einen wertvollen Beitrag leistet.
 
G

Gast

Gast
  • #7
zu 1: besitze ein sehr großes Einfühlungsvermögen
zu2: Rollenwechsel: kommt drauf an, kann mich schnell überfordern mich auf ungewohnte Situationen einzulassen
zu 3: meine Kompromissfähigkeit ist hoch
zu 4: Kritikfähigkeit ist ehr gering
zu 5: Unterstützung nicht konformer Mitglieder: kommt dann auch wieder auf den Menschen an, wenn mich z.b. jemand respektlos behandelt nehme ich nicht mehr Rücksicht nur weil derjenige behindert ist
 
G

Gast

Gast
  • #8
@5: Dein Ansatz ist hochinteressant: Dein Ex-Mann hat sich dadurch gestört gefühlt. So war es bei mir auch. Das geht dann soweit, dass man gewisse Termine einfach alleine wahrnimmt, weil der Partner keine Lust mehr hat bzw. auch, weil man als Frau darauf keine Lust mehr hat. Den letztlich endet die Veranstaltung mit Streit zuhause.
Jetzt habe ich einen Partner auf Augenhöhe (muss dieses im Forum so geliebte Wort nun auch einmal verwenden), der nicht übersehen wird, da ebenfalls sehr kommunikativ, redegewandt und charmant wie auch diplomatisch ist. Das macht es für beide Seiten natürlich erträglicher, wenngleich ich mich daran auch erst gewöhnen musste, eben nicht mehr alleine deutlich im Mittelpunkt zu stehen.
 
  • #9
Eine schöne Frage, die jedoch nicht so leicht zu beantworten ist.Ich bin wieder mal ins Grübeln geraten.
Schön wäre es, jede der genannten Fähigkeiten in harmonischer Weise zeigen und fühlen zu können. Bei mir ist das nicht immer gleichermaßen der Fall! - Aber geht das nicht jedem so??

Sehr leicht fällt es mir zum Beispiel, mich in die Nöte und Freuden meiner Mitmenschen zu versetzen. Da lache und weine mit meinen ihnen, als beträfe mich das Geschehene selbst. Sollte ich jedoch in einer solchen Situation mit meinen eigenen Bedürfnissen beteiligt sein, bin ich überhaupt nicht in der Lage, diese durch zu setzen. ZU sehr identifiziere ich mich dann mit anderen. In vielen Situationen musste ich deshalb schon den Kürzeren ziehen.

Konflikte durch zu stehen und zu lösen fiel mir im privaten Bereich schon immer schwer. Notgedrungen musste ich mich diesen aber stellen bei den Auseinandersetzungen mit meinem Ex- Mann. Die fatale Folge: Um mich nicht ganz unterbuttern zu lassen, flüchtete ich mich in Sturheit und war somit nicht mehr in der Lage, objektiv Lösungswege aus der Misere zu finden. Über viele Jahre hinweg. Sehr, sehr traurig, das Ganze!!
Bei Auseinandersetzungen mit Fremden (z.Bsp. im Beruf), konnte ich jedoch total offen und kompromissbereit selbst Lösungswege aufzeigen und die der anderen akzeptieren.

Der letzte Punkt der Liste betrifft mein persönliches Engagement nicht. In den letzten Jahren musste ich jedes Quäntchen meiner Kraft in "lebenserhaltende Maßnahmen" investieren. Da war überhaupt keine Energie mehr vorhanden, um mich für andere einzusetzen.
Im Moment wüsste ich allerdings auch nicht, in welchen Bereichen ich das tun sollte. Bei den von dir genannten würde ich eher die Auffassung vertreten, dass diese Personengruppe als erstes selbst die Initiative ergreifen sollte.
 
J

JoeRe

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  • #10
Ich finde die Frage auch sehr spannend und interessant und halte die Qualifikationen genauso wie #4 für sehr wichtig in einer Beziehung.
Allerdings -- hier wusel ich mich raus -- mache ich ungerne Selbsteinschätzungen und stehe Selbsteinschätzungen anderer kritisch gegenüber. Fremdeinschätzungen sind hier auf dem Forum aber etwas schwierig (man kennt ja die anderen wenig, und sehr selten im Alltag). Ich zeige anderen lieber, wie ich mich verhalte und lasse sie sich selbst ein Bild machen, anstatt zu sagen "oh, ich bin so empatisch" oder "oh, ich bin super kritikfähig".

Ohne auf meine eigene Situation genauer einzugehen zwei Meinungen zu dem Thema von mir:
Die Fähigkeiten sind nicht nur in der Beziehung, sondern auch beruflich verdammt wichtig, solange sie nicht an Selbstaufgabe gekoppelt sind -- wie ich zu meinem Leidwesen festgestellt habe.
Man kann sie bis zu einem gewissen Grad trainieren.

Daher wäre in Ergänzung noch die Frage angebracht: Wie sehr könnt ihr diese Fähigkeiten anbringen, ohne Euch selbst aufzugeben?

Ich bin trotz meiner Zurückhaltung sehr an den Antworten interessiert. In diesem Sinne ein /push.

--JoeRe, 7E1F7A5D
 
G

Gast

Gast
  • #11
Soziale Kompetenz, wunderbar !

- solange Theorie und Praxis nicht auseinanderklaffen. Wo bleibt die soziale Kometenz , wenn es um Absagen geht, um Konflikte bei der Kontaktanbahnung usw. Da zumindest,scheint soziale Kompetenz für viele ein Fremdwort zu sein, welches sie noch nie gehört haben..dabei wäre hier gerade ein enormes Übungsfeld für Fertigkeiten sozialer Kompetenz.....
 
G

Gast

Gast
  • #12
An JoeRe: es geht eben nicht um Selbstaufgabe, sondern um s.o. -"angemessenes Verhältnis zwischen Selbstbehauptung und .....gleichzeitiger Beachtung....der anderen..."
Vermute, jeder Gefragte wird sagen, ja habe ich, was sonst?? Ich natürlich auch. Totzdem gibt es immer wieder Situationen, wo ich mich bewußt entscheide, mich nicht so zu verhalten, und es gibt Situationen, wo ich mich sozial total inkompetent verhalte, ohne dass ich es bewußt entschieden habe. Ich versuche halt immer wieder über mein Verhalten nachzudenken, für mich zu entscheiden, ob es aus meiner Sicht angemessen war oder nicht, ob es vielleicht Verhaltensalternativen gäbe.
Stimme #10 zu: zu sozialer Kompetenz gehört auch, Absagen nicht zu persönlich zu nehmen, andere für ihre Entscheidungen nicht zu entwerten oder beschimpfen, sondern sich zu der Einstellung durchzuringen, dass es halt einfach nicht gepaßt hat.
 
P

Persona grata

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  • #13
@9/JoeRe: Sozialkompetenz bedeutet ja eben, dass man den Spagat schafft zwischen der Empathie und der Konfliktlösung/ dem Kompromiss, ohne die Dinge zu sehr an sich heran zu lassen, also sich selbst aufzugeben oder so in ein Problem einzusteigen, dass man selbst darunter leidet. Das hat was mit der Psycho-Hygiene zu tun. Außerdem muss man schwer aufpassen, dass man nicht, weil man sich so wunderbar darin suhlen, sich bestätigen kann, ein "Helfersyndrom" entwickelt. Die Psychologen nennen das oft scherzhaft: JehelidduSa = "Jetzt helf ich Dir, Du Sack", was nichts anderes bedeutet, dass man das Problem jetzt löst, ob das Gegenüber das will oder nicht (weil man ja der Stärkere ist und es sowieso viel besser kann als der, der dieses Problem gerade hat). Aber, wie so vieles im Leben, ist auch das trainierbar und auch langjährige Erfahrungswerte können da sehr hilfreich sein.

Um es auf die Partnerschaft zu übertragen: Wenn ich früher glaubte, ich sei bei dem, was ich gerade vorschlug oder "verkündete" im Recht und mein Ex-Mann glaubte meinen Worten nicht und machte es so, wie er wollte (was dann i.d.R. schief ging), habe ich mich lauthals aufgeregt und immer wieder betont, ICH HABE ES DOCH GESAGT, WARUM MACHST DU ES DENN NICHT? HIMMEL; NEIN; WENN DU DOCH 1 MAL ZUHÖREN WÜRDEST! Dass ich dabei immer lauter wurde, versteht sich von selbst, da ich ohnehin sehr temperamentvoll, aber auch impulsiv bin. Wenn ich heute meinem Partner -der rd. 35 km entfernt wohnt- vorschlage, doch trotz der Kürze der Strecke sein Navi einzuschalten, weil das für eine Stau Umgehung auch auf Kurzstrecken sehr hilfreich ist und er mich dann entnervt anruft, weil er seit 1 Std. im Stau steht, höre ich mir seinen Monolog an, frage kurz dazwischen: "Hast Du Dein Navi eingeschaltet?" und auf die Antwort: "Nein, doch nicht bei einer so kurzen Strecke", dann sage ich "Ja, dann fahre ich schon mal mit dem Taxi vor, damit wenigstens einer pünktlich ist. Du kannst ja dann nachkommen." Durch die dann später folgende Diuskussion im Freundeskreis, die dann mir recht gibt, setzt sich dann auch bei ihm die Erkenntnis durch, dass er es in der Hand hatte, ob er gerne im Stau stehen wollte oder nicht.......! Und das alles, ohne , dass ich mich aufgeregt habe!

Sicher spielt auch mein Alter hier eine Rolle: Man wird weiser und somit auch ruhiger...*g*. Und ich sage mir oft: Das Leben, das noch vor Dir liegt, ist kurz und Du willst es doch genießen und nicht mit fruchtlosen Diskussionen oder im Streit verbringen. Wenn im Ansatz eine Unstimmigkeit zu erkennen ist, nehmen wir uns in den Arm und lachen dann darüber, damit es gar nicht erst eskaliert.
 
F

Fräulein Smilla

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  • #14
Liebe Virginia!
Eine sehr gute Frage, aber ist das nicht immer schwierig selbst richtig einzuschätzen?

Emphatie, scheine ich zu haben und auch das was man manchmal einen sechsten Sinn nennt.
Rollenwechsel? Kommt darauf an welche. Die Rolle der dienenden vom Manne abhängigen Hausfrau gelingt mir nicht und auch für das anhimmelnde Hasimausi bin ich nicht zu gebrauchen. Nimmt mir eh keiner ab. Bester Kumpel, Arbeitstier, Krankenschwester, Mama,Schwester, Freundin, Ratgeber, Beschützerin und liebevolle Partnerin liegt mir eher.
Kompromissfähig? Nicht immer, ich kann ein ziemlicher Dickschädel sein, aber da mir die Freiheit der anderen ebenso wichtig ist, wie meine eigene, können mit mir durchaus Friedensverträge verhandelt werden. Womit wir bei der Konfliktfähigkeit wären, ja ich kritisiere und setze mich auch mit der Kritik anderer Menschen auseinander. In diesem Falle halte ich nichts vom berühmten Schweigen das angeblich Gold sein soll. Was im System unstimmig ist sollte konstruktiv kritisiert werden können und verändert werden. Gilt für mein eigenes ebenso wie für das der anderen.
Sich für Minderheiten einzusetzen muss differenziert gesehen werden. Ist diese Minderheit eine die sich diesen Platz in der Gesellschaft bewusst gewählt hat und auch keine andere Position möchte:
z.B. der Punk am Marienplatz der mich lächelnd nach einem Euro fragt, dann kommt es darauf an wie mein Tag war und ob mir die Person gefällt, was mich dazu veranlasst einen Euro aus meinem Geldbeutel zu kramen oder eben nicht.
Dann gibt es Minderheiten die keine sein müssen wie z.B. mein Patenkind mit Trisomie 21, bei dem ich versucht habe ihm im normalen Kindergarten einen Platz zu ergattern und feststellen musste wie ausgrenzend unser deutsches Betreuungssystem teilweise sein kann. Das lässt mich dann manchmal doch etwas ärgerlich werden und führt zu dem oben schon erwähnten Dickschädelverhalten.
Fräulein Smilla 7E1DA741
 
G

Gast

Gast
  • #15
#12

wieder einmal ein Moment, in dem ich so froh bin, eine Frau zu sein!

Zum Glück hatte ich nie einen Partner - ich kenne überhaupt keinen Mann - der jemals so mit mir umgegangen ist! - und wenn ich einen gekannt habe, dann nur so kurz, daß ich es schon wieder vergessen habe. :)

Denn:
1. darf ich Fehler machen ....... und das Navi ein- oder ausschalten wie und wann ich will!
2. hasse ich Belehrungen und Besserwisserei (vor allem hinterher...)

Wie war die Frage nochmal?????
w55
 
V

VirginiaWoolf

Gast
  • #16
Neue Antwort hier eingeben·Hallo, alle miteinander
Es ist viel Erfahrung und tägliches Training, und wer viel mit ganz verschiedenen
Menschen (beruflich) zu tun hat wird sich eher kompetent fühlen als, die nur einen
kleinen Personenkreis um sich herum haben. Ich bin vor einigen Jahren mit meinen
damaligen Kollegen (IT-Berater) geschult worden, einschließlich mit praktischen
Übungen.
Und manches habe ich erst in für mich "schlimmen" Situationen gelernt.

Wenn ich in eine komplizierte Situation gerate und diese dann gemeistert habe,
frage ich mich, wie ich mich fühle. Ich habe mich schon von glückselig bis ganz
besch... gefühlt, bei letzterem blieb/bleibt mir, nur mich zu entschuldigen.
Im Großen und Ganzen schätze ich meine soziale Kompetenz recht hoch ein,
mich ärgert an mir, dass ich mich auf manche Provokation einlasse, die mit mir
eigentlich gar nichts zu tun hat.
Die Unterstützung oder der Umgang mit nicht-konformen Menschen kostet manchmal ganz
schön Überwindung und Kraft, ich erwarte allerdings auch von denen ein angemessenes
Verhalten. Ich bin auch schon feige gewesen, als sich ein paar Kollegen naserümpfend,
taktlos, für mich beschämend über eine Studentin unterhielten, die Jahre zuvor
ein Student war. Sie fühlte sich in ihrer neuen Identität wesentlich wohler,
ich habe ihr jedenfalls alles Gute gewünscht.

@#2 Chris, Danke, gleichfalls alles Gute und viel Mut.

@#3 ThomasHH, Rollenwechsel heißt, Du übernimmst die Situation/Position des anderen
und überprüfst wie Du an dessen Stelle argumentieren würdest, um dann wiederum für Dich
selbst bessere Argumente zu finden - das ist mit das schwerste, weil man seinen eigenen
Standpunkt erst einmal verlassen muss.
( Bsp. Projektleiter muss undankbare Aufgabe an ein Teammitglied übergeben, Teammitglied weigert sich, Teamitglied soll jetzt Rolle des Leiters annehmen,
um die Aufgabe zu übergeben. )

@#4 Nicht die Hoffnung aufgeben.
Vielleich denkt wenigstens der ein oder andere darüber mal nach ohne sich zu äußern.
 
J

JoeRe

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  • #17
@12
"Aber, wie so vieles im Leben, ist auch das trainierbar und auch langjährige Erfahrungswerte können da sehr hilfreich sein."
Denke ich auch. Nur leider denken das nicht alle so.

Ich machs mal konkreter mit einer Berufssituation, weil ich ja auch ab und zu das Forum zur Frustbewältigung nutzen darf:
Im beruflichen Umfeld war ich letztens über einen längeren Zeitraum in einer ziemlich hoffnungslos verfahrenen Situation involviert, bei der ich sehr viele der Mißstände, die durch externe Faktoren verursacht waren, auf meine Schultern geladen habe. Dadurch war ich weniger leistungsfähig und konnte mich den Problemen nicht mehr so stellen, wie sie es verdient hätten, was von anderen gnadenlos ausgenutzt worden ist.

Prompt habe ich bei der nachfolgenden Beurteilung genau das aufs Butterbrot geschmiert bekommen: Ich lasse Probleme zu nah an mich ran.
Habe ich gesagt "jo, stimmt, aber gib mir halt noch was Zeit und Übung, dann gibt sich das."
Il Cheffe war nicht so ganz überzeugt, was jetzt ein wesentlicher Faktor dafür ist, dass ich meine beruflichen Ambitionen teilweise zurückstellen muss. Hrmpf.

Daneben sehe ich halt viele Leute, denen gehen halt allgemein beschissene Projektlagen hintenrum vorbei, und sie kommentieren das mit einem Achselnzucken und "Ist halt so".

Naja, vielleicht habe ich was daraus gelernt...

--JoeRe, 7E1F7A5D
 
P

Persona grata

Gast
  • #18
@14. Schade, dass Du offenbar meinen Beitrag nicht ganz gelesen hast....?!? Macht aber nichts Ich mag es nämlich auch nicht, wenn ich hinterher belehrt werde! Wenn mir allerdings jemand VORHER sagt, was sinnvoll ist, ich es ignoriere und die Sache dann "in die Hose" geht, tja, dann tritt die Situation ein, dass man sich den Spott und Hohn der Anderen gefallen lassen MUSS! Ich finde es auch schade, dass Du so gar keine lebhaften Menschen in Deinem Bekanntenkreis hast. Die können doch nicht alle "gelackt" und angepasst" sein...?Na, mir wären die zu langweilig, aber das darf jeder halten, wie er will. Vielleicht bist Du ja auch noch sehr jung und konntest Dir noch gar keinen richtigen Freundeskreis aufbauen?
 
  • #19
Braucht man, um empathisch im in der Frage beschriebenen Sinn zu sein, nicht gleichzeitig die Fähigkeit, in eine andere Rolle schlüpfen zu können?

7E2247D7
 
G

Gast

Gast
  • #20
#18

Emphatie (Mitgefühl) bedeutet, etwas aus dem Blickwinkel des Gegenübers betrachten zu können. Dazu muß ich in keine andere Rolle schlüpfen, sondern mir nur versuchen klar zu machen, wie die Ausgangslage und die Möglichkeiten meines Gegenübers aussehen. Eben mit ihm/ihr FÜHLEN.
Informationen wie sich dein Gegenüber fühlt hast du aus den Informationen, die er dir gibt, oder (sehr viel mehr, als wir meist ahnen) aus seiner Körpersprache - übrigens auch ein sehr interessantes Thema!
W55
 
  • #21
@#15 zu #3: Dann sehe ich kaum einen Unterschied zwischen Einfühlungsvermögen und Rollenwechsel. Es geht letztlich darum, wie gut jemand sich in die Situation eines anderen hineinversetzen kann, um dessen Motivation, Argumentationsstandpunkt und Entscheidung zu verstehen. Dann bleibe ich bei meiner Meinung, dass ich das ganz gut kann. :)

Hier wird ja nach einer Selbsteinschätzung gefragt. Es ist natürlich interessant (und verlockend), die Selbsteinschätzungen der einzelnen Forenteilnehmer anhand früherer Beiträge zu bewerten. Ich weiß aber, worin das wieder ausarten wird, also lassen wir das lieber ...
 
G

Gast

Gast
  • #22
Das ist doch mal ne gute Frage. Wobei Selbsteinschätzung immer Subjektiv ist. Und nun zu Deiner Frage ich selbst halte Soziale Kompetenz für sehr wichtig wenn ich sie auch nicht im vollen Umfang besitze
Empahtie, scheine ich zu haben, kann mich recht gut in die Lage anderer versetzen, wobei mir hierbei mein Lebensmotto sicher hilfreich ist
„ alles was Ihr von anderen erwartet das tuet Ihnen „
Rollenwechsel, eher weniger ich tue mich sehr schwer in andere Rollen zu schlüpfen und wenn ich es versuche geht es meistens schief.
Konsensfähigkeit ist in bestimmten Masse vorhanden leider zu wenig da arbeite ich dran
Konfliktfähigkeit: Da kommt es auf die Situation an. Ich bin Kritikfähig kann aber meine eigen Positionen sehr schlecht sachlich verteidigen mit Ausnahme von Politischen und Religiösen Überzeugungen Für andere hingegen kann ich Position beziehen und sie auch verteidigen und das in der Regel sehr gut
Unterstützung… sehr stark vorhanden, Denke mir immer ich selbst könnte in so eine Situation kommen und wäre dann froh Hilfe und Verständnis von anderen zu erhalten
lb Grüße
Henry
 
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