• #1

Wie schaffe ich es, mit der Trennung-Angst vor Veränderung umzugehen?

Hallo,
ich, weibl, 42, 2 Teenager-Kinder, bin nach 18 Jahren Beziehung seit 4 Wochen von meinem Mann getrennt.
Der Trennung gingen jahrelange Diskussionen um den Umgang und Konsum von Alkohol bei meinem Mann voraus.
Jetzt gab es den grossen Knall und es kam zur Trennung (von beiden Seiten).
Zunächst ging es mir ganz gut, ich fühlte mich fast erleichtert, dass endlich ausgesprochen war, was in mir drin schon lange gärte, hatte Energie, plante, ging arbeiten, suchte eine Wohnung und packte Kisten.

Letzte Woche habe ich einen Mietvertrag für eine schöne Wohnung für meine Kinder und mich unterschrieben. Seitdem gehts mir echt besch...
Es zieht sich alles in mir zusammen, ich kann kaum atmen, weine fast ununterbrochen, habe regelrecht Panik vor dem Umzug, vor dem Allein-sein, dem Endgültigen.
Ich bin gerade so unglücklich wie noch nie in meinem Leben und habe Angst, all das auf mich Zukommende nicht zu schaffen.
Meine Freunde und Familie sind für mich da und trotzdem fühle ich mich ganz allein und komme nicht zur Ruhe, schlafe schlecht, denke permanent an die Zukunft.
Die Trennung von meinem Mann ist endgültig und ich will ihn auch nicht zurück. Und trotzdem fehlt er mir als Mensch. Mir fehlt die Möglichkeit mit ihm zu reden und etwas zu unternehmen, auch wenn wir das in den letzten Jahren immer weniger gemacht haben. Und ich fange an, die Beziehung zu beschönigen...ich weiss, dass das nicht der richtige Weg ist.
Gestern habe ich auf dem Dachbodrn etwas gesucht und dabei unsere Hochzeitskarten gefunden. Anstatt die ganze Kiste wegzulegen, hab ich sie alle gelesen und natürlich geweint und geweint....

Am Liebsten würde ich gerade den Kopf in den Sand stecken oder mir die Decke über den Kopf ziehen.
Meine Stimmung wechselt fast minütlich von positiv-optimistisch bis Das-ist-das-Ende.
Dabei kümmere ich mich noch um unsere 2 Kinder, die natürlich auch sehr (oder am Meisten) unter der Situation leiden und meine Tränen immer wieder sehen.
Wie habt Ihr eine Trennung nach so vielen Jahren geschafft, ohne zu Verzweifeln?

Danke!
 
  • #2
Hi,

das ist schlimm.

Hol Dir soviel Hilfe wie Du kannst (Berater, Psychotherapie, Freundinnen, Wellness, Sport, Bewegung und frische Luft, gutes Essen, Vitamine).

Du verabschiedest Dich von einer Illusion und das ist richtig. Und schmerzhaft.

Vermutlich musst Du einfach Zähne zusammen beissen bis der Umzug und Organisatorisches rum ist.

Aber wenn es geht, so lass Deine Trauer zu. Du musste Abschied nehmen. Weinen ist gut!!! Es hilft Dir loszulassen damit es irgendwann nicht mehr weh tut.

Du hast keine Chance gegen eine Sucht!! eines Partners. Du musst durch die Desillusionierung, ihn retten zu können und diesen Schmerz durch.

Ich kenne sowas zwar nicht von Ehe, da ich nie verheiratet war. Aber es war ein aehnlicher Prozess mich von dem falschen Bild meines Vaters zu loesen, der paedophil war (auch eine Sucht). Man kämpft und denkt jahrelang, wenn..waere...hätte...ich, dann könnte die Familie heilen.

Es funktioniert nicht.

Nur wer die Störung hat kann heilen. Kein Familienmitglied kann retten durch Aufopferung.

Wenn Du durch den Schmerz durch bist, hast Du neue Perspektive.
Nein, Du hast erstmals! Perspektive auf liebevolle Beziehung und Selbstverwirklichung.

Alles Liebe vom Merretich
 
  • #3
Liebe Matti,

lass Dich herzlich drücken.
Was Du gerade durchmachst, ist in meinen Augen eine ganz normale Reaktion. Ich empfehle Dir, die Tränen zuzulassen, sie sind ein Ventil dafür, dass Dich der Schmerz nicht innerlich zerfrisst.
Auch dass Deine Kinder Dich so sehen, ist im Grunde heilsam für sie. Sie erleben dadurch, dass Du nicht leichtfertig gehandelt hast und dass Dir ihr Vater doch noch etwas wert ist. Und wenn es nur die Erinnerung an schöne vereinzelte Erlebnisse ist. Wichtig ist, den Vater nicht schlecht zu reden. Deine Kinder bestehen ja zur Hälfte aus ihm, sie identifizieren sich zur Hälfte mit ihm. Respekt zollen, egal, was vorgefallen ist.

Mir hat ein Trennungstagebuch geholfen, denn auch ich neigte dazu, im Nachhinein zu glorifizieren.
Alles, was mir an schlimmen Situationen einfiel, schrieb ich auf. Kleinigkeiten eigentlich, die aber in der Summe so zermürbend wurden, dass ich ausziehen musste, um wieder zu mir zu kommen. In Stunden, in denen ich rückfällig wurde, habe ich diese aufgeschriebenen Situationen gelesen und führte mir so immer wieder vor Augen, dass Trennung die einzig mögliche Lösung war.

Ja, die Angst vor der Zukunft nimmt man sich wohl, wenn man nur immer den nächsten Tag betrachtet, nie die ganzen kommenden Jahre. Schritt für Schritt baust Du dir einen neuen Bekanntenkreis auf, erlebst Deine Wohnung als freundlichen Rückzugsort und erlebst Deine Kinder beim Erwachsenwerden.

Erst einmal viel Kraft für Dich!
 
  • #4
Hey,

allem voran tut es mir Leid das dein Leben Aufgrund von Alkohol nun so eine Wendung nimmt. Ich wünschte ich könnte dir eine Lösung dafür geben, aber da ich selbst noch viel zu jung bin um sowas nachempfinden(oder erleben) zu können, kann ich dir nur sagen wie es aus meiner Sicht war als dies meinen Eltern passierte.

Genau wie meiner Mutter, kann ich dir sagen, das es absolut okay ist zu weinen und es dir sicher hilft. Ich war damals 13 Jahre alt und habe meine Mutter regelmäßig getröstet, viele sagen zwar das dies falsch ist, aber in meinen Augen stimmt das nicht. Du darfst weinen und auch mal am Boden zerstört sein, du lässt von etwas los was dein halbes Leben ausgefüllt hat, würdest du den nicht sagen das es falsch wäre nicht zu leiden dadurch das es passiert?

Erinnere dich ruhig an die schönen Momente, durchlebe sie nochmal, es gibt keinen Grund sich nicht daran zu erinnern. Das einzige was wichtig ist, ist das du nicht vergisst das dies keineswegs das Ende ist, sondern nur ein neuer Abschnitt und ja, du wirst ihn alleine mit deinen Kindern beschreiten müssen. Dies ist aber kein Grund zu verzweifeln, viele sagen man solle sich einfach in Erinnerung rufen was schlecht war und das man sich darauf konzentrieren soll wieso man froh sein sollte das es vorbei ist, meiner Meinung nach ist das Quatsch. Tue doch einfach mal Dinge die du vorher nicht tun konntest, warum auch immer. Geh mal was Essen was dein Mann nicht mochte, flieg irgendwo hin, betrinke dich wieder mal mit deinen Freundin, egal was, tue es einfach!

Und ignoriere nicht deine negativen Gefühle, versuche sie nicht zu verdrängen, das klappt einfach nicht. Versuche ihnen einen Raum zu geben, sei es eine Uhrzeit oder ein Ort, wo du gezielt nur daran denkst was schlecht ist. (oder verbinde beides, z.B. eine Parkbank am Abend wo man sich eine halbe Stunde hinsetzen kann und nachdenken und sobald du aufstehst, denkst du nur noch daran wie es weiter geht)

Und falls dich deine Stärke wirklich verlässt, dann denke an deine Kinder. Sie können dich trösten, aber sie können dich nicht halten und das ist auch nicht ihr Job. Es ist schwer, aber es ist deine Pflicht das du immer weiter machst, egal wie es in dir aussieht. Anderenfalls endet es wie bei mir und das wünsche ich deinen Kindern nicht.(es ist ein persönliches Anliegen an dieser Stelle, von einem Scheidungskind was weiß wie es enden kann, wenn beide Elternteile nicht mehr weiter wissen und plötzlich ihre Kinder im Stich lassen)

Ich wünsche dir alles Gute und hoffe das du es schaffst. Falls du in Versuchung kommst, das mit ihm in den Griff zu kriegen und nochmal zu probieren... tue es bitte nicht. Alkoholprobleme verschwinden so gut wie nie und als Kind will man nicht öfters die Trennung der Eltern erleben, zumindest nicht solange man jung ist und das Ganze nicht verstehen kann.

mfg
 
  • #5
Du kannst es mit Vermissten vergleichen. Man bangt und hofft, dass sie zurückkommen. Irgendwann Mal ist man so k.o, dass man nur eine Gewissheit wünscht, egal ob lebendig oder tot. Du hast jetzt Gewissheit- es ist definitiv vorbei. Wegen Gewissheit bist du erleichtert, du weiss, was passiert. Nichtsdestotrotz ist diese Gewissheit eine traurige, also geht es jetzt an " Trauerarbeit". Du bist den größten Teil deines Lebens mit diesem Mann verheiratet gewesen, dieser Lebensabschnitt ist nun mal "tot", da ist verständlich, dass du viel weinen muss und trauern. Was in solchen Situationen hilft- aus eigener Erfahrung sage ich, und viele werden es bestätigen, es hilft nur die Flucht nach vorne- du sollst dir erlauben und auch Zeit nehmen, dich deinen Gefühlen zu stellen. Sei traurig, sei wütend, weine dir Augen aus dem Kopf raus. Je mehr raus kommt, desto schneller wirst du dich besser fühlen. Sich ablenken, stark sein wollen ist nur Verdrängung und mach alles schlimmer- der Heilungsprozess verzögert sich und es kann auch zu einer sehr unangenehmer Nebenwirkung kommen- man betoniert Gefühle fest, was zu Abstumpfung, Depressionen und auch Krankheit führen kann, in bestem Fall bricht es irgenwann mal in einem unpassenden Moment raus oder deine zukünftige Partner werden für alte Wunden büssen.
Wichtig ist natürlich für solche Momente Ruhe und kinderfrei zu haben.
 
  • #6
Hallo,
Gestern habe ich auf dem Dachbodrn etwas gesucht und dabei unsere Hochzeitskarten gefunden. Anstatt die ganze Kiste wegzulegen, hab ich sie alle gelesen und natürlich geweint und geweint....
Das ist gar nicht ungewöhnlich, sondern ganz normal, auch wenn es sich verzweifelnd anfühlt.
Es ist eine Trennung.
Wie das Wort schon sagt, beinhaltet das Abschied.
Es wäre utopisch, dass das vollkommen schmerzfrei über die Bühne ginge. Es geht ein Lebensabschnitt zu Ende und ein neuer Lebensabschnitt fängt an.
Natürlich wirst du das verarbeiten müssen.
Es gibt aber keinen Grund zu verzweifeln.
Denn deine Stimmung wird auch wieder bessere Zeiten sehen.
Kopf hoch.
An manchen Tagen wirst du die Freiheit erkennen, an anderen Tagen wirst du dich zurückerinnern und das vermissen, was einst war, aber heute nicht mehr ist.
Kopf hoch.
Du musst diese Kiste nicht wegschmeissen. Es ist Teil deines Lebens.
Da waren wahnsinnig schöne Zeiten dabei, aber eben auch Schwierigkeiten.
Betrachte diese Trauer als normal.
Das ist ein guter Weg damit umzugehen. Akzeptiere diese Trauer. Lasse sie zu. Und richte dich dann wieder auf. Freue dich auf deine neuen Erfahrungen.
 
  • #7
Liebe FS,

ganz, ganz mühsam ...

In den letzten 5 Jahren immer 1/4 Schritt vor 1/5 zurück, manchmal mehr sowohl hin als auch her. Jetzt kann ich wieder angst- und panikfrei fast zuversichtlich vorausschauen und planen, stehe zu meinen Stärken und auch sowie vor allen Dingen Schwächen und Ängsten. Ich habe mich „eigentlich“ nicht viel verändert zu früher und erkenne viele Wesenzüge wieder: Sage wieder „Nein“, bin mir selbst sehr aufmerksam und achtsam und arbeite an meinen Muster.

Ein steiniger aber lohnender Weg.

Viel Mut und auch Glück

PS: Die Kiste mit den Bildern aus 26 Jahren Beziehung steht immer noch wie die Büchse der Pandora aufm Dachboden. Aber auch das ist gut so. Irgendwann verliert auch sie ihren Schrecken wie so vieles in den letzten Jahren.
 
  • #8
Hallo...

Ich kann deine Empfindungen verstehen. Meine Situation war ähnlich wie deine. 18 Jahre Ehe, 1 Teenagertochter und der Auszug aus dem Haus weil ich nicht mehr konnte.
Am Auszugstag hab ich in meiner tollen Wohnung gesessen und nur geheult. Meine Tochter getröstet und ein schlechtes Gewissen gehabt. Mir sind Ängste im Kopf entstanden, die ich so noch nie hatte. Ich hab unsere Ehe schöngeredet...

Das geht alles vorbei! Du bist stärker als Du denkst. Du musst dich mit diesen Gefühlen auseinandersetzen und ehrlich mit Dir sein. Es geht vorbei.

Ich bin froh diesen Schritt gegangen zu sein. Ich bin eine selbständige Frau geworden, die ihr Leben geniesst und mittlerweile einen liebe- und respektvollen Partner hat.

Viel Glück! Niemals aufgeben und Kämpfen. Es lohnt sich!!
W, 42
 
  • #9
Gestern habe ich auf dem Dachbodrn etwas gesucht und dabei unsere Hochzeitskarten gefunden. Anstatt die ganze Kiste wegzulegen, hab ich sie alle gelesen und natürlich geweint und geweint....
Tut mit leid für dich.
Ich kenne das auch und wollte meine Entscheidung auch immer wieder in frage stellen. Etwas später war mir aber klar, dass dies nur die Auswirkungen waren, welche mich damit konfrontierten, dass ICH gescheitert war. Klar es gehören zwei zum Scheitern, aber der eigene Anteil ist nun einmal da und nicht ausblendbar.
Aber das vergeht, glaub mir. mir hat enorm geholfen, vor allem auch meine Anteile daran zu finden und zu erkennen. Ich musste mich mit mir selber aussöhnen und dazu stehen. Dadurch habe ich gelernt, mit den Jahren fast nur noch das gute aus dieser Beziehung und dieser Zeit mitzunehmen. Ich habe gelernt, dass ein/mein Leben viele Facetten haben kann und auch darf. Mich arrangiert und zwar mit MIR. Es dauert eine ganze Weile aber es wird irgendwann besser und der Schleier wird durchsichtiger und klarer.
Da ist jetzt ein neuer Weg, eine neue Aufgabe, die du annehmen musst. Es ist Sauschwer, aber es geht.
Mir hat das Forum hier sehr geholfen, mir überhaupt einmal selbst ein paar Fragen zu stellen. Die Antworten können wir "alle" nur alleine und selbst dazu finden.
Mir geht es heute wirklich gut.
Das wünsche ich dir auch.

m47
 
  • #10
Ja, ich verstehe Dich. Was Du gerade erlebst ist ein Trauerprozess.
Ich habe mich nach 30 Jahren Ehe getrennt und es ist mir unfassbar schwer gefallen. Allerdings habe ich die Entscheidung mit dem Kopf getroffen, weil ich nicht wollte, dass mein Leben so weiter geht.
Mich hat ein todkranker Freund wachgerüttelt, der zu mir sagte, dass er wahrscheinlich bald sterben wird, aber ich bin gesund und vertue mein Leben so. Das könne er fast nicht mit ansehen.
So etwas, in so existentiellen Situationen zu hören, das kann ich nicht negieren. Es ist auch mit das Schwerste, eine richtige Entscheidung zu treffen, die man aber eigentlich so nie treffen wollte.

Ich glaube, du bist in einer ähnlichen Situation. Du wärst gern mit deinem Mann zusammen geblieben. Du schätzt ihn als Menschen und hast ihn geliebt. Leider ist seine Sucht stärker. Das weißt Du ja sicher auch, dass man einen Suchtkranken fallen lassen muss, damit er sich mit der Sucht auseinandersetzt und etwas dagegen tut. So lange er jemanden an seiner Seite hat, der ihm die Verantwortung abnimmt, wird sich nichts ändern.

Jetzt durchlebst Du das Tal der Tränen. Ich finde das aber wichtig, dass man sich diese Zeit für seine Traurigkeit nimmt. Ich habe ein halbes Jahr fast nur geweint und mich sehr zurück gezogen. Aber, ich wollte diesen Prozess auch bewußt so durchleben, weil man danach auch wieder nach vorn sehen kann. Es ist eine Art Seelenreinigung. Ich habe auch eine kleine Gesprächstherapie gemacht, die mir sehr geholfen hat. So mal gerade gerückt werden, ist schon gut.

Trauer tut weh, ist aber ein wichtiger Prozess für eine gute gesunde Zukunft. Alles Gute für Dich.
 
  • #11
Hallo an alle,
Danke für Eure Worte. Der Trost tut mir gut. Ich fühle mich, als sei ich der Einzige Mensch auf der Welt, dem es so dreckig geht. Natürlich weiss ich, dass das Quatsch ist etc, aber diese dunke Jahreszeit und die Vorweihnachtszeit, die ich eigentlich so liebe, tun ihr Übriges dazu.
Der Gedanke an die Feiertage lässt mich nicht los. Wie soll ich das überstehen; wie halten das die Kinder aus?

Mein Sohn ist sehr Papakind. Das darf er auch sein. Ich versuche sehr, seinen Papa nicht schlecht zu reden, halte mich zurück, ermuntere zum Kontakt mit Papa usw. Dabei hab ich aber auch noch die grosse Angst, dass er irgendwann sich entscheidet, bei ihm zu leben.
Ich weiss, das ich das nicht verhindern kann, aber es würde mir, genau wie jetzt umgekehrt meinem Mann, das Herz brechen.

Wir ziehen jetzt im Januar in einen anderen Ort, 15 km von unserem Heimatort. Viele Freunde können nicht verstehen, dass ICH die Kinder noch zu Allem aus der gewohnten Umgebung reisse. Die Kinder wollen bei mir leben, haben sich mit mir für die Wohnung entschieden, können ihre Schule besuchen und die Freunde treffen.
Aber ich vermisse unseren Ort schon jetzt - habe schon jetzt Heimweh. Oh Gott, mit 42 Heimweh...
Hier in "unserem Ort" finden wir auf die Schnelle keine bezahlbare Wohnungen und ich weiss auch nicht, ob es gut wäre, meinem Mann ständig über den Weg zu laufen.

Ach, es ist grad alles sehr konfus. Das merke ich auch an meinem Durcheinander-Geschreibsel...

An INSPIRATIONMASTER: Ich glaube, ich hab die Zeit gebraucht, bis ich die Beziehung beenden konnte. Ob das falsch war oder nicht ist egal. Es ging nicht früher und brauchte den grossen Knall.

Danke fürs Lesen, für Euer Mitgefühl, die Tips und den Trost.
Von Menschen, die ich gar nicht kenne-unglaublich!!!!
Danke!
 
  • #12
Liebe FS,
auch ich habe mich nach über 20 Jahren Ehe getrennt, aber ohne Kinder. Bevor ich auszog lag ich auch oft lange wach und musste weinen. Dabei hatte ich genauso gute Gründe zu gehen wie Du.

Es wird besser, wenn Du erst ausgezogen bist, die neue Wohnung fertig machen musst, das neue Umfeld erkunden. Ich bin innerhalb der Großstadt in ein weiter entferntes Viertel gezogen, ebenfalls um ihm nicht mehr zu begegnen. Das war auch die richtige Entscheidung.

Obwohl die Entscheidung für die Trennung bei mir 2 Jahre dauerte und bereits eine emotionale Entfremdung von ihm damit einher ging, hat es nach der Trennung wohl nochmal 3 Jahre gedauert, bis ich damit emotional durch war.
Dann stand ein neues soziales Netz, ich pflegte neue Hobbies und hatte mich an den neuen Lebensstil gewöhnt - es ging mir gut und ich dachte nicht mehr oft an mein altes Leben.

Mittlerweile liegen die Anfänge der Trennung 15 Jahre zurück. Jetzt stehe ich vor der nächsten Veränderung, habe wieder geheiratet, ziehe weit weg und höre auf zu arbeiten. Immer wieder kommen Gedanken, wie es wohl in dieser Lebensphase gewesen wäre ohne die Scheidung. Allerdings bedaure ich nicht, dass es ist wie es ist.

Ich habe nie geglaubt, dass es leicht wird und so hauten mich die schlechten Phasen nie so richtig um, weil ich innerlich darauf vorbereitet war.
Nimm' es einfach an, wie es kommt. Es wird besser mit der Zeit.
 
  • #13
Tipp: Nimm die Bachblüten-Notalltropfen derzeit täglich und so oft du das Bedürfnis hast. Du kennst die sicherlich von den Kindern. Die helfen Menschen & Tieren auch bei Trauer, Stress und seelischen Belastungen, Umzug etc.
Und vielleicht gibt es noch ein gesundes Getränk, das dich an früher erinnert und stärkt. Heiße Vanille(Soja)Milch mit Honig.
Ich trinke auch derzeit gern heißen Holundersaft mit dunklem Rübensirup ...
das ist gesund und lecker.
Oder einen Tee mit Sahne.
Das innere Kind stärken! Du die Große, beschützt dein inneres Kind! Und ihr geht was Neues angucken und ausprobieren ...

Ich bin damals in der neuen Wohnung - sie war so schöner Altbau neben einer Burg, total romantisch ... jeden Abend allein durch die Räume gewandert und habe überlegt, was ich damit tun soll.
Ich hatte fürchterlich Angst vor dem Alleinewohnen - zum ersten mal ...
Einige Monate später - noch im Trennungsjahr - habe ich mein Studio drin eingerichtet ... danach war es mir nie mehr langweilig ... und zuviel Platz hatte ich auch nicht mehr ...
Ich hab' sogar den Fernseher in den Abstellraum geschoben - zuerst weil ich allein keine Krimis angucken wollte und einsam auf dem Sofa hocken wollte ich auch nicht ... nach wenigen Tagen hatte ich den Fernseher dort im Abstellraum vergessen, nur manchmal abgestaubt ... und paar Jahre später verkauft. Stell dir vor - ich habe ihn nie vermisst ... und keine Zeit mehr zum Grübeln gehabt ...

Alles Gute!
Du schaffst es!
Jede Region kann viel Gutes bieten!
 
H

HeidiBerlin

Gast
  • #14
Danke fürs Lesen, für Euer Mitgefühl, die Tips und den Trost.
Von Menschen, die ich gar nicht kenne-unglaublich!!!!
Danke!
Ich wünsche Dir auch alles Glück dieser Welt und kann Deinen Schmerz verstehen, auch das Heimweh! Ich kann auch nachvollziehen, dass Dir die Weihnachtsfeiertage sehr im Magen liegen...oje...
Mein Sohn ist sehr Papakind. Das darf er auch sein. Ich versuche sehr, seinen Papa nicht schlecht zu reden, halte mich zurück, ermuntere zum Kontakt mit Papa usw. Dabei hab ich aber auch noch die grosse Angst, dass er irgendwann
Damit machst Du alles richtig! Ich finde dieses Forum außergewöhnlich. Ich bin noch nie so lange in einem solchen Forum geblieben. Suchtfaktor, das wird wohl auch stimmen, wie @neverever schreibt :) Aber ich bin auch wie Du nach meiner letzten Trennung hierzu gekommen und das hat mir geholfen. Und es hat mich verändert, vielleicht nicht immer zum Vorteil, es hat etwas in mir bewirkt, nämlich Einsicht, Rücksicht, nicht mehr so gutgläubig sein und die Fähigkeit zur Selbstrefexion (hoffe ich jedenfalls).
Alles Liebe für Dich!
w64
 
  • #15
Ich bin gerade so unglücklich wie noch nie in meinem Leben und habe Angst, all das auf mich Zukommende nicht zu schaffen.

Den schwierigsten Teil, ehrlich zu sein und daraus die richtigen Konsequenzen zu ziehen, hast Du bereits gemeistert. Herzlichen Glückwunsch dazu!
Es geht bereits aufwärts mit Deinem Leben, lediglich die unbegründete Angst vor der positiven Veränderung bremst Dich noch.

Sei Dir bitte dessen bewusst dass Du die richtigen Schritte eingeleitet hast. Wenn man sät dauert es eine kurze Zeit bis man die Pflänzchen sieht... Und ein paar Monate bis geerntet wird.

Alles Gute weiterhin!

m, 39
 
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