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  • #1

Wie schnell kann aus Liebe Hass werden?

Ich merke, wie wir uns gegenseitig auf die Nerven gehen. Es ist komisch, wir waren früher so ein Herz und eine Seele. Da haben wir uns so gut verstanden. Aber jetzt merke ich, wie wir immer weiter auseinander driften. Es ist kaum zu glauben. Sein unwirsches Verhalten fördert auch meine Unfreundlichkeit. Sehr traurig! Wohin bewegen wir uns??
w/52
 
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  • #2
Sobald einer von beiden glaubt, etwas einbüßen zu müssen, wird ganz schnell aus Liebe (oder Gleichgültigkeit) Hass. Wenn man verheiratet ist und eigentlich die Frau zuhause nicht einmal mehr sehen kann, aber weiß, sie lässt einen nicht gehen, ohne den letzten Blutstropfen gesogen zu haben, wird daraus sehr schnell Hass. Wenn man dann trotz existenzgefährdender Einbußen die Frau verlässt, was sie nie dachte, weil "Fremdgehen" ihr Privileg war und sie registriert, dass das sichere Leben ohne Sorgen und Arbeit gefährdet ist, die "Andere" wohl doch besser ist und der Mann glücklich ist, kommt es ganz schnell zu Hass. Dann es geht es nur noch um Zerstörung.
 
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  • #3
Wenn ihr nicht miteinander redet, ist das der Anfang vom Ende. Ein Herz und eine Seele bleibt es nur, wenn man sich in der Beziehung nicht aus den Augen verliert. Achtsamkeit dass es dem Anderen gut geht bedeutet, dass der Partner immer noch wichtig ist.

Was Du beschreibst ist gelebtes Desinteresse. Der Partner reagiert unwirsch, aus Unzufriedenheit. Das löst bei dir Unfreundlichkeit aus und ihr bewegt euch voneinander weg. Wirklich traurig, wenn letztlich jeder fühlt, dass ihm der Andere entgleitet und seine Trauer nicht in Worte fassen kann. Stelle IHM die Frage, wohin ihr euch bewegt. Dann kann er dir antworten, was ihm fehlt und Du kannst ihm sagen, wie traurig dich diese Entwicklung macht.

Wer hasst, hat keine anziehende Ausstrahlung.

w50+
 
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  • #4
Sei mutig und mach den Schritt und rede mit ihm in einem ruhigen ! Moment ohne Vorwürfe mit ihm sonst werdet ihr dies abwärtsspirale nie durchbrechen. Erklär ihm dass er dir viel bedeutet und Du ungern möchtest dass es so weiter geht und schließlich in die Brüche. Wenn er ähnlich empfindet wird er Verständnis zeigen , wenn
nicht war eh bereits alles verloren.

Ich habe in meiner letzten Beziehung leider den gleichen Fehler gemacht und einfach nicht die Zähne auseinander bekommen wo der Schuh drückt (sie aber genausowenig). Im Endeffekt waren wir beide mit den gleichen Dingen unzufrieden und es ging immer weiter bergab. Ein einfaches Gespräch zur rechten Zeit hätte alles retten können. Ich war ein halbes Jahr lang zu feige dieses Gespräch zu suchen. Schließlich habe ich bzw. wir den Preis dafür gezahlt.

Mach nicht den gleichen Fehler.

M, 30
 
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  • #5
Mein Ex-Freund hat mich mit k.o. Tropfen vergiftet und erniedrigt. Leider war ich im Ausland und kann nichts nachweisen, aber seinem Verhalten nach und seinen Erniedrigungen bin ich sicher, dass er es war. Ja aus Liebe kann Hass werden.
 
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  • #6
Es ist komisch, wir waren früher so ein Herz und eine Seele. Da haben wir uns so gut verstanden. Aber jetzt merke ich, wie wir immer weiter auseinander driften. Es ist kaum zu glauben.
w/52

Daran ist gar nichts komisch. Es gibt kein ewig Sonnenschein und ein Herz und eine Seele in einer Ehe. Zu viel Nähe und Verfügbarkeit schafft Abneigung und Gestresstheit.

Man muss akzeptieren, dass man zeitweise auch wieder Abstand/Distanz braucht, um glücklich zu sein. Nur ein dauerhaft ausgewogenes Verhältnis zwischen Nähe und Distanz sorgt für eine ausgewogene Beziehung. In den meisten Beziehungen herrscht Anfang zu viel Nähe und am Ende zu viel Distanz. Beides ist wenig förderlich und sehr unspektakulär.

Ein Entfernen braucht man, damit man sich auch wieder annähern kann. Das ist nicht verkehrt, sondern etwas sehr schönes und bereicherndes.
Ewiges Aufeinandersitzen fördert Genervtheit, egal wie sehr man sich vorher liebt. Das ist ganz normal.

Mein Vorschlag wäre:
- mal einen getrennten Urlaub verbringen
- etwas fernab des Partners zu machen, mindestens 1-2 mal pro Woche, sonst fällt einem die Decke daheim auf den Kopf und man kreist nur um sich und seinen Partner und seine Probleme.
- eigene soziale Kontakte pflegen (Freundinnen, Kumpels) und die niemals vernachlässigen, denn die lenken einen ab, man hat wiedermal andere Bezugs- und Austauschpersonen und man kommt umso glücklicher und ausgeglichener wieder nach Hause mit neuem Gesprächsstoff. Auch deinem Mann sollte es gestattet sein, dass er 1-2 Mal pro Woche alleine außerhalb etwas ohne dich unternimmt. Nur daheim sitzen und das womöglich jeden Abend, kann nicht lange gut gehen. Da muss Bewegung rein! In 10 Jahren seit ihr zudem Rentner! Da werden ihr noch oft genug daheim zusammenkleben.
- wenn ihr Kinder habt, dann gebt die mal hin und wieder zu Oma und Opa. Veränderung und Auffrischung der Beziehung kann nur passieren, wenn man auch mal bereit ist, neues zu wagen.

In eurem Alter ist vor allem Toleranz, Verständnis und Akzeptanz sehr wichtig. Dein Mann keift dich sicherlich nicht ohne Grund an oder verhält sichohne Grund unwirsch. Da musst du ja vorher irgendwas fallen gelassen haben. Versuche deinem Mann größtmögliche Freiheiten zu gönnen, ihm keine althergebrachte Regeln aufzustellen, wann er zu Hause zu sein hat oder was er zu tun und zu lassen hat. Es möchte sich nämlich niemand was verbieten lassen. Und vor allem keife nicht herum wie eine Furie!
 
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  • #7
Mein Ex und ich haben es so gehalten, dass er immer dann bei mir einzog, als es keinen Streit mehr gab. Im Umkehrschluss kam ich dann im Streitfalle zu ihm und wir verbrachten schöne und lange Nächte auf seiner ausgedienten Couch auf seinem Balkon. Klar war es manchmal etwas kalt da draußen. Vor allem, wenn ich nur gewisse Dinge anhatte und er den Rest. Aber das gibt sich, wenn man sich so richtig schön gegenseitig hasst.

w/32
 
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