Das sehe ich (w35, ohne Kinder) zunächst mal positiv. Ein Mann, der Kinder in die Welt setzt und sich dann aus dem Staub macht, geht dagegen gar nicht. Soll man jemanden, der sich anständig verhält, dafür bestrafen?
Praktisch stelle ich mir so eine Situation als selbst Kinderlose aber nicht einfach vor:
- ich möchte in der Beziehung nicht alles nach dem fremden Kind ausrichten müssen (bei einem eigenen wächst man da hinein, denke ich)
- ich müßte mich mit der Ex und ihren Erziehungsvorstellungen arrangieren (ich habe kein Problem, wenn ein Partner zu seiner Ex Kontakt hat, aber so ist sie immer ein Teil des Alltags, weil man auf Betreuung, Übergabe, gemeinsame Besuche etc. Rücksicht nehmen muss. Eine Freundin, AE, besteht darauf, die neue ihres Ex zu "besichtigen", weil sie verständlicherweise den Umgang ihrer Kinder kennenlernen will - darauf hätte ich keine Lust)
- das Kind nimmt naturgemäß viel Raum in der Beziehung ein - aber mitreden dürfte ich nicht wirklich, es hat ja eine Mutter
- ich möchte eigene Kinder und diese Erfahrungen mit ihm machen; für ihn wäre das nichts Neues mehr ("bei XY war das so und so")
- ich möchte meine Kinder so erziehen, wie ich und mein Partner es für richtig halten, aber man kann ja schlecht das eigene anders behandeln als das des Partners (bei dem auch die Vorstellungen der Ex mitspielen)
Mit meiner Freundin (AE) habe ich mich darüber einmal unterhalten, sie meinte auch, dass es einfacher ist, wenn beide Kinder haben, weil man als Kinderloser das nicht immer nachvollziehen könne. Ist eben eine grundlegende Gemeinsamkeit.
So eine Situation wünsche mir nicht (Wie oben schon gesagt, ich würde es vermeiden, aber wenn es passiert, müßte ich mich irgendwie damit arrangieren). Aber das Leben ist kein Wunschkonzert, das ist mir auch klar.