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  • #1

wie sehr prägt die erste (große) Liebe?

Mich würden andere Erfahrungen dazu interessieren, hier der Hintergrund zu meiner Frage:
Als ich (w, heute 40) mich das erste mal „verliebt“ habe, war ich natürlich sehr jung :). In diesem Naivitätszustand war ich fest davon überzeugt, dass dieser Mann (natürlich völlig unpassend, viel zu alt, in keinster Weise an mir interessiert, ganz klar) meine große Liebe sei!
Als das mir natürlich nach einiger Zeit klar wurde, dass ich mich da ziemlich geirrt/getäuscht habe, war ich wie vor den Kopf gestossen und heute spüre ich immer noch diesen großen Schmerz.
Es war also ein ganz dummes Verliebtheitsgefühl eines sehr naiven Mädchens, das ich damals erlebt habe.
Komischerweise hat mich aber dieses Verletztheitsgefühl jahrzehntelang begleitet, sodass ich danach mehr oder weniger immer unterschwellig das Gefühl hatte, ein Partner würde mich sowieso nach kurzer Zeit verlassen, jede Verliebtheit sei sowieso nur für kurze Zeit usw....
Heute lebe ich in einer sehr glücklichen Partnerschaft (eig. die erste schöne seit einigen Jahren) und ich merke schön langsam, dass ich mich sicher fühlen kann (soweit man von Sicherheit in einer Partnerschaft sprechen darf).
Aber dennoch, erst jetzt weicht dieser Zurückgewiesenenschmerz ganz langsam und ich erlaube mir erstmals, mich in einer Partnerschaft gut aufgehoben zu fühlen.
Nun also zurückkommend auf meine Frage: Wie ist es anderen Menschen damit ergangen, die erste (große) Liebe als negative Erfahrung erlebt zu haben? Gelang es Menschen, diesen erfahrenen Schmerz einfach abzulegen und sich offen in eine Partnerschaft einzulassen? Mit der Hoffnung und dem Glauben, geliebt zu werden, ohne Zurückweisung?
Freu mich auf interssante Antworten!
w/40
 
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  • #2
FS, meine (zugegebenen seltene Erfahrung) dazu: Das kenne ich (m) auch!

Wie sang der selige Cat Stevens mal dazu "The first Cut is the deepest" - meine erste große Liebe ging mir noch fast vier Jahrzehnte nicht wirklich aus dem Kopf. Besonders in sentimentalen Stunden ohne Beziehung drängten sich die Erinnerungen daran wie ungewollt hoch und es kam mir wie "Gestern" vor.

Daß sie mich für jemanden anderen verlassen hat, hab ich ihr bis heute noch nicht ganz verziehen,
obwohl ich seit drei Jahren nach langer Zeit wieder in einer glücklichen Partnerschaft mit einer Frau bin, die ich im Internet "gefunden" habe. Rate mal, wer das ist!
 
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  • #3
Ich denke, den meisten gelingt es. dauert vielleicht, aber nur wenige konservieren Ihren Schmerz über Jahrzehnte hin.
 
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  • #4
Ich glaube, die wenigsten sind noch mit der ersten, großen Liebe zusammen. Man entwickelt sich ja auch auseinander. Damals war man jung, hatte noch komplett andere Vorstellungen von der Zukunft und dem Leben. Das ändert sich ja mit der Zeit, Menschen entwickeln sich weiter und auch auseinander.

Prägnant wäre eher die Überlegung, inwieweit stellt diese erste Liebe die Weichen für weitere Beziehungen. Waren es eher gute oder negative Erfahrungen? Was diese erste Liebe besonders macht ist, dass man durch sie alle Emotionen zum ERSTEN MAL, in geballter Form erlebt hat. Das macht diese Liebe ein Stück weit unvergesslich. Wäre die ERSTE LIEBE aber die einzig WAHRE im Leben; wären dann nicht mehr Leute immer noch, oder wieder mit dieser zusammen? Man liebt vielleicht nicht sehr oft im Leben, aber auch nicht nur einmal!
 
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  • #5
Hier die FS mit DANKE für die bisherigen Antworten!

Gute Anregung, danke.
Daher möchte ich meine Frage konkretisieren:

In meinem Fall waren es ausgesprochen negative Erfahrungen, die ich machen "durfte".
Ich erlebte die erste Verliebtheit (ich spreche nicht von großer Liebe, denn ich war ja noch jung und sehr naiv) als extrem verletzend.
Es ist mir danach sehr lange nicht gelungen, mich für eine Beziehung zu öffnen, es war immer der Beigeschmack dabei, dass das sowieso alles nur einseitig (von mir) sei, von kurzer Dauer und überhaupt, lachhaft, nicht ernst zu nehmen
Freue mich auf weitere Beiträge von Euch dazu!
 
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  • #6
Das genau kenn ich..meine erste große Liebe habe ich bis heute nicht vergessen..und obwohl er damals mich sowas von gemein behandelt hat, habe ich jetzt nach über 13 Jahren nicht sehen eine Affäre mit ihm angefangen und es war wie damals..gut diese ist jetzt beendet aber dieses Gefühl nach der langen zeit war nie weg..zumindest für mich nicht..
 
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  • #7
Bei mir eigentlich nicht sehr (zumindest nicht schmerztechnisch). Meine ersten drei großen Lieben habe ich selbst beendet. Die Männer waren nach einigen Jahren einfach nix (arrogant, schlechter Umgang, gewalttätigt, betrügerisch, Zurückweisungen am laufenden Band, etc) - ich habe es leider zu spät erkannt. Ich war damals für meine Begriffe sehr unabhängig und habe den Schlußstrich ohne Tränen vollzogen (obwohl ich in der Zeit der Beziehung mehr als abgöttisch geliebt habe). Gott sei Dank bin ich einfach immer sehr konsequent vorgegangen - ich habe aber auch einfach viel Mist in den Beziehungen ertragen, so dass das Fass irgendwann einfach voll war.
 
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  • #8
Liebe FS

die Phase zwischen 15 und 18 ist sowieso eher Schwärmerei. Da muss man junge Dinger einfach gut beaufsichtigen denn Wölfe gibt es genug. Es gibt und gab natürlich Mütter, die haben ihren Töchtern alles erlaubt einschliesslich sehr frühen sexuellen Erfahrungen, mit 14, 15, 16. Heute werfen diese erwachsenen Frauen das komischerweise ihren alten Müttern vor: Hättest du damals nicht mit mir reden, mir abraten können... ?
Aber sie wollten ja alle ganz modern sein. Rundum bereit und jederzeit verfügbar.

Grosse Liebe: das ist eine romantische Idee, voller Sehnsüchte. Nur kurz vor unserem eigenen Tod könnten wir überhaupt einschätzen wer wirklich unsere grosse Liebe war. Ich wette die Antwort wird dem ein oder anderen gar nicht gefallen. Es ist besser das für sich zu behalten.

Ich glaube dass du deine Sehnsüchte ideal erwidert fandest und der Mann dich irgendwie fasziniert hat. Wahrscheinlich hat er dich aber nicht geliebt, sonst wäre mehr Wärme gewesen. Auch hätte er dich nie und nimmer verletzt. Weil du damit nie so richtig abschliessen konntest hast du das Unvollendete als "grosse Liebe" (deinerseits, nicht seinerseits) bewertet. Schmerz und Liebe und die Angst vor dem Verlust haben sich bei dir zu einem logischen Ganzen geschlossen. Ich kenne das, aber mein Freund hat mich weder verletzt noch verlassen. Er ist gestorben. Seither vergleiche ich das kurze Glück das ich mit ihm genoss mit den Männern, die mich zu lieben scheinen. Und es ist immer viel zu wenig Liebe. Ich kann diese heftige Liebe auch nicht mehr empfinden. Vielleicht will ich auch aus Selbstschutz nie wieder jemanden so nah an mich lassen.
 
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  • #9
Meine erste große Liebe war glücklicherweise sehr positiv und ist mit größtenteils sehr guten Erinnerungen verbunden. Trotzdem stellte ich damals nach einiger Zeit fest, dass ich in dieser Beziehung nicht ausreichend glücklich war und es niemals dauerhaft werden könnte und trennte mich nach etlichen Jahren. Wie hier schon geschrieben wurde: In dem jungen Alter entwickelt man sich noch sehr stark weiter und erkennt u.U. erst später, dass das aktuelle nicht "das Gelbe vom Ei" ist. (Beruflich ist das ja manchmal ähnlich.) Ich bereue die Trennung bis heute nicht, trotzdem denke ich natürlich aus meiner heutigen Perspektive manchmal, dass es mir vielleicht gar nicht so viel gebracht hat, mich damals zu trennen, zumal ich heute wieder Single bin und alle meine Beziehungen, nach der ersten, zwar nicht schlechter, aber auch nicht besser waren - nur anders. (Meine erste große Liebe hingegegen ist seit vielen Jahren glücklich verheiratet.)

Aber "ob einen die erste Liebe besonders prägt" - hm, ich glaube, die Prägung, welche Liebespartner wir uns suchen bzw. welche "unserer Themen" wir in Liebesbeziehungen abarbeiten, entsteht schon viel früher, nämlich in der Kindheit. Denn die erste Liebesbeziehung ist ja die Beziehung zu Vater und Mutter! Ich, für mich, weiß inzwischen, welche Themen ("Verletzungen") aus meiner Kindheit (Eltern-Kind-Beziehung) ich in meinen Liebesbeziehungen, durch eine bestimmte Partnerwahl (unbewusst natürlich) immer wieder versuche abzuarbeiten und zu heilen. Bis jetzt scheint es mir noch nicht gelungen zu sein - sonst hätte ich ja inzwischen eine glückliche Beziehung!

w48
 
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  • #10
Daß sie mich für jemanden anderen verlassen hat, hab ich ihr bis heute noch nicht ganz verziehen, obwohl ich seit drei Jahren nach langer Zeit wieder in einer glücklichen Partnerschaft mit einer Frau bin, die ich im Internet "gefunden" habe. Rate mal, wer das ist!

Ich bin zwar nicht die FS, habe aber deinen Beitrag mit Interesse gelesen. Hast du etwa deine erste große Liebe wiedergefunden?

w48
 
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  • #11
Hier nochmal die 3:

Ich habe mir schon fast gedacht, dass deine Frage in diese Richtung gehen könnte. Daher waren meine Überlegungen die, inwieweit prägt diese erste Liebe das weitere Liebesleben. Auch meine erste Liebe war keine durchweg schöne Erfahrung. Das Ergebnis war das, dass ich in späteren Beziehungen immer lange gebraucht habe, um Vertrauen aufzubauen und mich fallen lassen zu können. Mit Hilfe einer Therapie habe ich heraus gefunden, dass nur ich selbst etwas dafür tun kann um glücklich zu sein und dass ich die Schatten meiner Vergangenheit dafür loslassen muss.
 
  • #12
Man erwartet von der Liebe was Schönes, Romantisches, mit viel Gefühl.
Daß es aber auch ganz anders sein kann, ist "ein hartes aufschlagen in der Wirklichkeit"

Schlechte Erfahrungen schmerzen besonders lange, wenn man diese Erfahrungen immer wieder macht.
Auch mit verschiedenen Personen.

Ich habe mir mit Liebe und mit Sex etwas Zeit gelassen, damit der Anfang besser ist.
Der erste Sex war wunderbar für Beide - die erste Liebe (andere Frau) war es nicht.

"Es liegt an Einem selber" - könnte zutreffen, muß aber nicht immer sein.
Aber nicht immer und nicht pauschal:"Du bist daran selber schuld"

Zum paarweise lieben gehören immer noch zwei. Wenn Eine/r nicht will oder nicht passt, muß das nicht die Schuld des Anderen sein.

Ein Therapeut ist in seinen Mitteln relativ eingeschränkt, wenn nur Eine/r vor ihm ist, und nicht Beide.
Die üblichen Sprüche: "Man muß zuerst sich selber lieben" oder "zuerst selber = alleine glücklich werden" halte ich nicht viel. Das verbessert höchstens etwas die Ausstrahlung, aber ist kein Allheilmittel.
Und sind m.E. meistens keine Lösungen bei Problemen mit der Liebe.

Lieben und geliebt werden, könnte so einfach sein, wenn die meisten Menschen es nicht so kompliziert machen würden. Ich habe den Eindruck, daß es in vielen anderen Ländern einfacher ist, als in Dtl.
Und selbst via Internet ist es nicht einfacher, sondern m.E. noch komplizierter.

Mir scheint, man kann sich leichter z.B. im Tierheim "verlieben" als unter Menschen ?
Weil Tiere und Kinder nicht voreingenommen sind.

Solche Probleme können m.E. erst dann gelöst werden, wenn man schließlich bekommt was man sich wünscht = die Erfüllung findet. Und erst dann alles Bisherige "loslassen" kann.

(m,52)
 
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  • #13
Meine erste große Liebe spielte noch viele Jahre später in meinem Leben indirekt eine große Rolle.

Vielleicht lag es daran, dass es für mich persönlich Liebe auf den ersten Blick gewesen war und daran, dass wir erst zwei Jahre sehr gut miteinander befreundet waren, bevor wir tatsächlich "endlich" zusammenkamen. Leider hat mich meine damalige riesige Verliebtheit völlig davon abgehalten, die negativen Charaktereigenschaften meines ersten Lebensabschnittspartners wahrzunehmen. Liebe macht ja bekanntlich blind - v.a. wenn man noch sehr jung und unerfahren ist. Die plötzliche Trennung von ihm war für mich damals ein Riesenschock, v. a. weil es (zumindest meiner Ansicht nach) keinen wirklichen Trennungsgrund dafür gab.

Aber egal ! Zeit heilt ja bekanntlich fast alle Wunden .... Ich habe wirklich sehr lange gebraucht, um über das Ende meiner ersten Beziehung hinwegzukommen. Inzwischen bin ich völlig darüber hinweg. Manchmal muss ich aber noch heute wehmütig daran zurückdenken, wie unendlich verliebt ich damals war und wie viele schöne Momente ich mit meinem ersten Partner erlebt habe.
 
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  • #15
Mit meiner ersten grossen Liebe habe ich seit Jahren nur Konflikte weil wir ein gemeinsames Kind haben..

Ich kann bis heute nicht verstehen was mich damals geritten hat mich derart in sie zu verlieben..

Mir hat das gezeigt das das meine Hormone waren..

Meine tatsächliche und wahrhaftige große Liebe habe ich erst jetzt gefunden.

M
 
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  • #16
Die erste (Grosse) Liebe prägt. Bei mir war es so, ich lernte ihn mit 16 kennen. Er log damals, dass sich die Balken bogen, 10 Jahre spàter traf ich ihn wieder, auch da log er. Im letzten Jahr traf ich nochmals nach weiteren 15 Jahren und er log, dass die Balken brachen. EINFLUSS auf meine Beziehungsverhalten hatte dieser Mann nicht, mein Partner ist das genaue Gegenteil von diesem Menschen (treu, warmherzig, ehrlich). Es ist ja auch egal, was aus einer ersten großen Liebe wird, zumindest in meinem Fall ... ES war sie nicht, die Liebe meines Lebens, warum in Vergangenen rumkramen und grübeln? DAZU ist das Leben zu kurz, das geniessen was einem GUT tut, alles andere führt zu Verletzungen, Ärger und Kummer. WAR die erste große Liebe eine Enttäuschung, dann sie keine Gute LIEBE.
 
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  • #17
Ich bin zwar nicht die FS, habe aber deinen Beitrag mit Interesse gelesen. Hast du etwa deine erste große Liebe wiedergefunden?

w48

JA!
Ich habe ihr zwar nicht ewig nachgetrauert, das Leben ging mit neuen Erfahrungen weiter - aber das erste Erleben des Gefühl "Liebe" bleibt doch etwas intensiver haften, als das was danach kam (auch wenn es durch Ihre Trennung recht negativ behaftet war).

Das war auch der Anstoß, vor drei Jahren mal nach ihrem Namen zu googeln. Sie war wieder mit ihrem Mädchenname und dem Status "Single" in Facebook, ihr Bild verursachte "leichte Schmetterlinge" und ich habe dann allen Mut zusammengenommen, sie "unverbindlich" anzuschreiben.

Natürlich gab es nach fast 40 Jahren beiderseitig wenig Ähnlichkeiten mit dem Menschen von damals und ich bin mir nicht sicher, ob aus uns ohne diese Vorgeschichte ein Paar geworden wäre. Aber einen kleinen Teil des Lebensweg mal gemeinsam gegangen zu sein, schuf schnell eine gewisse Vertrautheit und irgendwann sprang dann auch der berühmte "Funke" wieder über.

Menschen Ü50 sind schwer kompatibel. Aber die Besonderheit der/die erste Frau/Mann im Leben mit Option auch der/die Letzte zu sein hat uns gut über die üblichen Schwierigkeiten am Anfang der Beziehung hinweggeholfen.

Gast#1

PS: Sorry für Rod Stewart, kannte nur die Version vom Stevens
 
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  • #18
@ 1: das ist auch meine Geschichte. Meine erste große Liebe war auch meine größte Liebe, weil damals Überlegungen, wie "es wird Zeit", "ich muss Nachwuchs in die Welt setzen", "es kommt sowieso nichts besseres mehr" etc. nicht bestanden haben. Ich habe jede andere Frau an ihr gemessen und keine kam ihr gleich. Als ich "sie" dann nach mehr als zwanzig Jahren wiedergesehen habe, war alles wieder da. Für sie habe ich meine erste Frau verlassen und bin zum ersten Mal seit Jugendzeiten wieder mit einer Frau glücklich.
 
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  • #19
Meine erste große Liebe. Ich war 17 und mit 18 haben wir geheiratet. Mit 19 bekam ich mein Kind und drei Jahre später war ich geschieden.
Wir waren in unserer Beziehung verliebt, glücklich einander zu haben und trotzdem war dann "der Wurm" drin. Was es war, keiner wußte es genau, nur eine Trennung sollte es sein.
Ich habe andere Männer immer an ihm gemessen. Keiner konnte ihm das Wasser reichen. Ich hatte lange Zeit keine feste Partnerschaft. Er aber auch nicht. 10 Jahre nach unserer Trennung haben wir wieder geheiratet und feiern im nächsten Jahr unsere Silberhochzeit.
 
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  • #20
@#1,16 - hier nochmal w48.
Das ist ja eine interessante Geschichte! Auch bei den anderen, die hier noch geschrieben haben, dass sie viele Jahre später wieder mit ihrer ersten Liebe zusammengekommen sind. Dachte gar nicht, dass es das doch so oft gibt!
Mich hat nämlich kürzlich auch eine Jugendliebe nach ca. 25 Jahren im Internet ausfindig gemacht und angeschrieben. Er war zwar nicht meine erste Liebe, ich aber seine erste. Ich war über seine sentimentale, fast sehnsüchtige Mail sehr erstaunt, weil er damals immer derjenige war, der den Kontakt abgebrochen hat. Er ist leider einer mit dem Problem "Bindungsangst" - immer wenn es zu nah wird, flüchtete er.
Es ergab sich jetzt ein Mailwechsel zwischen uns, aber als das erste Treffen konkret anstand, hat er plötzlich wieder den Kontakt abgebrochen und meldet sich seit dem, auch auf nochmalige Nachfragen, nicht mehr. Dass er derzeit ungebunden ist, hat er in einer Mail zu verstehen gegeben - das kann also nicht der Grund sein.
Mir geht er seit dem nicht mehr aus dem Kopf. Zumal ich, nach längjähriger Beziehung auch seit kurzem wieder ungebunden bin. Hatte auch schon so Gedanken: Das wäre ja interessant, wenn man jetzt mit jemandem noch mal zusammenkäme, mit dem man schon in ganz jungen Jahren zusammen war - wie das wohl ist?!

w48
 
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  • #21
FS, mein Tipp: NACHHAKEN!

Ich war auch drauf und dran das erste Treffen abzusagen, ich hatte so etwas von "kalte Füsse",
weil ich nicht wusste welche Emotionen ein Wiedersehen bei mir freisetzen würde und davor auch ein wenig Angst hatte. Vielleicht geht es ihm genauso? - dann nimm sie ihm.

Viel Glück, Gast#1
 
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  • #22
Danke, Gast#1, für dein nochmaliges Feedback!
Aber, ich habe ja bereits nachgehakt bei ihm ... Wir hatten per Mail auch schon das Thema, warum er so skeptisch bezüglich eines Treffens ist - denn das war er, obwohl ER ja den Kontakt zu mir aufgenommen hatte, was ich sehr mutig fand, und zwar auch mit einer recht emotionalen ersten Mail, die eindeutig auch von 'Interesse, wie es mir geht und was aus uns geworden ist' usw. schreibt.
Er schrieb dann auf meine Nachfrage, warum er vor einem Treffen jetzt Angst hätte, sinngemäß, dass er befürchte, man wird nicht mehr die Person antreffen, die man in seiner (idealisierten) Erinnerung hat und dass das enttäuschend werden könnte - also im Prinzip das, was ja auch du beschreibst und was wohl logisch ist, nämlich, dass beide sich nach so vielen Jahren natürlich verändert haben.
Insofern - klar, hat er sowas von "nasse Füße" bekommen! Aber offenbar hartnäckigere nasse Füße als du, denn auf mein nochmaliges Nachhaken, nachdem er sich vor dem Treffen einfach nicht mehr meldete, wie er eigentlich selbst vorgeschlagen hatte, reagierte er auch nicht mehr. Das ist jetzt schon 2 Monate her.

Was mich daran so irritiert ist Folgendes: Natürlich ist auch mir ziemlich mulmig bei dem Gedanken gewesen, dass man sich nach so vielen Jahren wiedertrifft. Das ist ja immer so, dass der erste Moment solcher Treffen komisch ist und man total aufgeregt ist, weil man überhaupt nicht weiß, was einen erwartet, man vielleicht auch befürchtet (das ist eher meine größte Befürchtung), dass man sich heute total fremd ist, den anderen eher unsympathisch oder auch unattraktiv(!) findet oder er mich(!), und man sich nichts mehr zu sagen hat und durch das Date quält. Eigentlich ähnliche Ängste, wie vor einem Erstdate aus dem Internet.
Und natürlich denke auch ich hin und wider an ehemalige Liebschaften aus längst vergangenen Zeiten und wie es wohl wäre, wenn man den einen oder anderen jetzt noch mal treffen würde. Das Internet ist da natürlich ein bisschen verlockend, man kann die Leute halt suchen und findet sie dort u.U. auch.
So, und jetzt kommt aber der Punkt, den ich nicht so richtig nachvollziehen kann:
Wenn ich mir aber nicht vorstellen kann, mich mit einem meiner ehemaligen Liebhaber zu treffen, auch wenn es mich eigentlich sehr interessieren würde, dann schreibe ich ihn doch aber auch nicht an, oder nehme irgendwie Kontakt zu ihm auf! Das weiß ich doch vorher, wenn ich vor einem Treffen Schiss hätte! Wie blöd ist das denn erst, das Treffen dann platzen zu lassen bzw. sich tot zu stellen. "Sorry, ich trau mich doch nicht, obwohl ich dich angeschrieben habe!"?

Fortsetzung folgt ...
 
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  • #23
Fortsetzung ...

Kann man denn nach so vielen Jahren das noch so wenig "verarbeitet" haben, dass man immer noch Schiss vor einem Treffen hat, obwohl man erst den Mut hatte, den Kontakt aufzunehmen?
Ich habe ihm wirklich gut zugeredet und alles versucht, die Ängste zu nehmen in meinen Mails. Ich selbst sage mir, dass man mit einem Treffen doch nichts zu verlieren hat, es hängt ja nichts mehr davon ab, ob man sich jetzt noch toll findet oder eher nicht mehr. Man ist erwachsen, lebenserfahren, hat schon ganz andere Dinge gemeistert, dann wird man doch wohl damit leben können, falls so ein Treffen ein "Schuss in Ofen" werden sollte.
Oder? Ich bin echt ein wenig ratlos gerade!

w48
 
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  • #24
Hallo ich war 16 wo ich zum ersten mal verliebt war ,er mich aber nicht .
Ich bin jetzt schon 28 und möchte so gerne mal wieder sehen ,was aus ihn geworden ist.
Bin zwar verheiratet aber ich kann nicht mehr so lieben wie vorher mit Schmetterlinge usw.
Ich suche ihn aber ist sehr schwer nach 10 Jahren er kann auch anderen Nachnamen haben .
Habe schon viel geschaut im Internet ohne Erfolg .
Wer hat ein Rat für mich
 
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  • #25
Meine erste ganz grosse Liebe ... war unerreichbar und blieb eine Schwärmerei.
Meine zweite Liebe wuchs auf einer sehr guten Freundschaft und gab mir viel Vertrauen.
Meine erste ernsthafte Liebe endete abrupt mit dem Tod. (Unfall auf einer Autobahn)

Was mich prägt:
Die ernsthafte Liebe zieht mich noch heute an Orte und in Städte wo wir damals glücklich waren und wo wir hinziehen wollten. In unserer jugendlichen Naivität dachten wir uns läge die Welt zu Füssen.
Diesen Monat bin ich in die Strasse gezogen durch wir damals Hand in Hand gelaufen sind. Auf diesen Moment habe ich viele Jahre gewartet.

Die wirklich grosse Liebe habe ich nicht gefunden. Vielleicht weil ich mich wie eine junge Witwe gefühlt habe. Es gab viel, viel Schwärmereien und manchmal auch was Romantisches, Zärtliches, eben wie das erste Mal so richtig verknallt sein.

Die übliche Langzeitbeziehung kenne ich nicht. Ich hatte bislang nur vier Partner in meinem Leben, dazwischen war ich eben allein. Meine Erfahrungen mit den Männern waren durchaus positiv und wir stehen auch noch im Kontakt.
 
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  • #26
Meine erste große Liebe drehte sich wortlos um und ließ mich stehen. Sie hat mir dann noch zu verstehen gegeben, daß sie mich nicht als Menschen ansieht. Im Nachhinein habe ich verstanden, daß dies sogar ein vergleichsweise höfliches und freundliches Verhalten deutscher Frauen ist.

Natürlich prägen die sehr negativen Erfahrungen bis zu einem gewissen Grade, aber man muß damit umgehen können, das Leben ist kein Ponyhof. Ich habe halt mit 25 aufgehört, mit deutschen (oder mitteleuropäischen) Frauen Umgang zu haben - und seitdem führe ich ein angenehmes Leben in fester Beziehung und vielen sehr guten täglichen Gesprächen mit Frauen nichteuropäischer Provenienz.

M 37
 
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  • #27
Ich würde definitiv sagen, dass mich meine erste große Liebe geprägt hat. Wir waren sieben Jahre lang zusammen, was für unser Alter nicht wenig ist, und das hat natürlich seine Spuren hinterlassen. In meinem Fall ist das ein zweischneidiges Schwert. Einerseits waren meine Erfahrungen sehr positiv und ich werde diese Zeit immer in Ehren halten. Selbst nachdem wir uns auseinander entwickelt haben und unsere Beziehung damit zu Ende ging, schätze ich meinen damaligen Partner immer noch sehr. Er hat mir gezeigt, wie tief eine Liebe gehen kann, was es bedeutet, einen Partner an der Seite zu haben, den man ganz und gar will.

Aber genau das ist auch das Problem: Jeden Mann, der sich mir annähern will, messe ich automatisch an ihm, und ich weiß, dass es ihm umgekehrt ganz ähnlich geht. Im Vergleich zu dem, was ich erleben durfte, scheint mir das Datingspiel oberflächlich, langweilig und nüchtern, und während ich zunächst neugierig darauf war, da ich zuvor nie ein "klassisches" Date hatte, so habe ich doch rasch das Interesse daran verloren. Sich mit jemanden zu treffen, nur weil einem optisch gefällt, um ihn dann bei einigen Treffen auf Beziehungstauglichkeit zu testen, ehe man nach einigen Wochen bis Monaten mit dieser Person zusammen ist und mit ihr ins Bett steigt, oder gar umgekehrt - das ist mir sehr fremd und ich denke nicht, dass ich daran jemals Geschmack entwickeln werde.

"Man kann auch mit den 80 % glücklich werden.", lese ich hier oft im Forum. Ich habe eine Verbindung erlebt, in der wir selbst im Moment der Trennung füreinander weitaus mehr als das waren. Nach dieser Erfahrung sind 80 % einfach zu wenig, um mich noch zu berühren, und ich weiß, dass die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass ich nochmals eine Partnerschaft erleben darf, die ähnlich intensiv und erfüllend ist. Doch das ist in Ordnung für mich.

26, w
 
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