Sich "in die Ehe retten" zu wollen, ist keine gute Lösung. Nicht wegen der Abhängigkeit, dafür gibt es ja so etwas wie Versorgungsausgleich und nachehelicher Unterhalt, wenn die Sache schief gehen sollte.
Um wirklich "Familienmanagerin" zu sein, musst du nämlich
zackig funktionieren, viel mehr wie als kinderloser Single. Das hat auch mit nicht emanzipiert zu sein gar nichts zu tun. Im Gegenteil, du bräuchtest viel Skills. Wenn diese wie vermutlich bei dir nicht vorhanden sind, bricht der Alltag ein und es herrscht Chaos. Kinder sollten nicht in so eine Situation hineingeboren werden.
Mit den Einschränkungen, die du mitbringst, also keine gute Idee. Als Familienfrau "musst du können", egal, ob du dich gerade krank oder schlecht oder müde fühlst. Gerade mit ADHS wirst du nicht den hohen Organisationsgrad und die Stabilität mitbringen, die du dafür bräuchtest.
Ich kann nicht so selbständig und flexibel sein, wie das im Sinn der heutigen Emanzipation verlangt wird.
Ja und? Mach, was geht und halse dir um Himmelswillen keine Familie mit Kindern auf. Nicht jeder muss total unabhängig sein und die große Karriere machen. Oder Familienfrau sein mit einigen Kindern und gutverdienendem vielbeschäftigtem Ehemann. Die Lösung liegt nicht darin, sich noch einen größeren Brocken vorzunehmen, wenn die einfache Variante (nur Job) schon nicht so richtig klappt.
Ich habe mich jahrelang bemüht, den richtigen Job zu finden und mein Leben auf die Reihe zu kriegen. Mir geht so langsam die Kraft aus, ständig gegen Misserfolge anzukämpfen.
Dann backe kleinere Brötchen und mach nur, was geht. Wir haben schließlich ein Sozialsystem, das auch weniger leistungsfähigen Menschen eine Teilhabe ermöglicht. Das heisst ja nicht, dass du deswegen keine Lebensqualität haben kannst. Viele Dinge, die Freude machen, kosten nichts oder nur wenig. Entwickle einen Blick dafür.
Verbessere deine menschlichen Beziehungen.
Und da ich sowieso gern eine Familie gründen möchte, wäre der altmodische Ernährer bei mir natürlich erwünscht.
Muss es denn der Ernährer sein? Wäre eine liebevolle, unterstützende Partnerschaft nicht besser? Muss denn ausgerechnet eine
Familiengründung her? Zu zweit und kinderlos zu leben kann auch sehr erfüllend sein, gerade dann, wenn die Kräfte begrenzt sind.
Noch einmal, es geht mir nicht um Faulheit oder Oberflächlichkeit.
Das würde ich auch nicht denken. Du solltest mit deinen Kräften haushalten und dir nicht zusätzliche Belastungen (Kinder, vielbeschäftigter Ehemann) aufhalsen.
Meint ihr, dass ich eine Chance habe, noch jemanden zu finden, der mich so nimmt, wie ich bin?
Natürlich, diese Chance hast du.