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  • #1

Wie sind eure Erfahrungen in der Konstellation Frau mit Kindern - Partner mit eigenen Kindern

Ich (w/47) habe hier im Forum unter Rubrik "Familie", Frage #144 die Antwort #48 eines Mannes ("Meine damalige Partnerin hatte einen Sohn; von 5 bis 15 Jahren habe ich seinen Weg begleitet, allerdings nicht als Vaterersatz, sondern als Freund seiner Mutter und als sein guter Bekannter/Vertrauter.") mit Interesse gelesen. Habe eigene Kinder (w/17 und m/13) und eigene Erfahrungen gesammelt. Möchte bei euch nachfragen, welche Erfahrungen ihr gemacht habt - vorzugsweise Konstellation Frau mit Kindern trifft Mann (mit eigenem Spannungsfeld Beruf, eigene Kinder, (finanzielle) Forderungen der Ex-Frau). Wie hat das bei euch mit den Kindern und der Partnerschaft funktioniert ? Haben alle an einem Strang gezogen (auch in die gleiche Richtung ?) oder Rebellion auf ganzer Bandbreite ? Wende mich mit meiner Frage vorzugsweise an diejenigen unter euch, die das selbst versucht bzw. erlebt haben - insbesondere auch die Situation, bevor man zusammenzieht. Danke & liebe Grüße von MKx3.
 
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  • #2
Ich habe seit 2,5 Jahren einen Partner mit 2 Kindern, heute 13 und 15. Wir wohnen nicht zusammen und werden es bewusst die nächste Zeit auch nicht tun.
Bei ihm die klassische 14Tage-WE-Regelung + teilweise Ferien + Kindsunterhalt zahlen. Mein Kind, 9, wohnt bei mir, mit Papa in der Nähe. Finanziell sind mein Partner und ich überhaupt nicht verbandelt, unsere Kinder haben sich nachdem wir uns für uns entschieden haben, irgendwann kennen gelernt. Mussten sich aufgrund des Alters- und Geschlechterunterschieds zusammen raufen. Geht jetzt aber, so dass wir auch schon einige Patchworkurlaube gemeinsam verbracht haben. Mein Partner hat sich über die Zeit zum Freund meiner Tochter entwickelt, ohne Stress, ohne Muss. Es ist Akzeptanz und Respekt untereinander, hier will keiner Vater- oder Mutterersatz spielen, das ist ok, aber es braucht alles seine Zeit und vor allem keinen Druck.

Wir als Paar genießen viel Zeit, so denn möglich, auch für uns alleine. Das stärkt unsere Beziehung, auch, da jeder in seiner Wohnung wohnt.

Der Vorteil ist auch, dass jeder weiß, wie das ist mit Kindern, wie das abläuft mit dem/der Ex und kann so den Partner auch besser verstehen.
 
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Fräulein Smilla

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  • #3
Ich hatte einen älteren Freund dessen Tochter nur zehn Jahre jünger als ich war und daher für meine Familiensituation keine Rolle spielte. Wir kannten uns schon lange vorher und er ist erst nach über einem Jahr Beziehung zu mir gezogen. Das hat teilweise ganz gut funktioniert, weil er seinen eigenen Wohnraum hatte und teilweise auch nicht, das lag aber dann eher an unseren verschiedenen Interessen.
Mein letzter Freund hatte auch ein Kind (12J.) im Alter meiner Kinder. Dieses wurde sofort von meinen akzeptiert und auch da gab es in der Hinsicht keine Probleme. Bisher habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich das ganz gut unter einen Hut bringen lässt solange man in Erziehungsfragen so ungefähr auf einer Wellenlänge liegt und das „fremde“ Kind gern mag.

Die Zeit als Paar ist einfach knapper und da muss man dann geschickt nach Freiräumen suchen in denen man Zeit für die Paarbeziehung ohne Kinder hat.

Man verliebt sich in einer solchen Situation halt nicht einfach in einen Menschen, sondern auch irgendwie in seine Kinder, wenn dem nicht so ist, so ist meiner Meinung nach die Beziehung schon zum Scheitern verurteilt. Da es sonst im normalen Alltagsgeschehen immer wieder zu Reibereien kommen kann, die auf die Dauer echt zermürbend sein können. Seine Kinder kann Mann/Frau nun einmal nicht einfach ausblenden, die des Partners auch nicht. Ich fand meine „zusätzlichen“ Kinder bisher immer Klasse!

So ein Unternehmen Großfamilie hat seine eigenen Strukturen und diese müssen dann zusammen wachsen, das erfordert Mut und Toleranz und ich glaube die Fähigkeit seine eigenen Wünsche auch mal hinten an stellen zu können.

Und nicht zu vergessen Liebe, genügend Liebe, die es einem ermöglicht auch etwas neues wagen zu können.

Fräulein Smilla 7E1DA741
 
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  • #4
Fragestellerin an #1:
Ich danke dir für deine Schilderung eurer Situation. Auch dein Hinweis auf gemeinsame Zeiten ohne Kinder ("Zeit für uns") bei getrennter Wohnsituation ist für mich sehr hilfreich - das war mir nämlich auch sehr wichtig.
Ich wünsche euch alles Liebe und Gute für euren weiteren gemeinsamen Weg.
 
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  • #5
Fragestellerin an #2:
Hallo Fräulein Smilla,
herzlichen Dank auch an dich für deine Antwort. Es ist für mich toll und hilfreich, Erfahrungsberichte mal auf diesem Wege zu lesen - nicht nur in der Literatur zum Thema "Patchworkfamilien".
Danke auch an dich für etliche andere tolle Beiträge, die ich von dir schon gelesen habe, z.B. deine Antwort # 47 auf Frage # 147.
Auch für dich alles Liebe.
 
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