N

Nordlicht444

Gast
  • #1

Wie soll ich mich gegenüber meiner Freundin verhalten?

Liebe Schreiberlinge,

da ihr immer so gute Tipps gebt, möchte ich es mit meiner Frage versuchen.
Ich habe mich vor ein paar Wochen von meinem Partner getrennt. Meine (platonische) langjährige Freundin ist seit Monaten vergeben. Der Mann hat jedoch ein großes Freiheitsbedürfnis (sie sehen sich nur alle paar Wochen) und meine Freundin meint, dass sie das auch habe. Ich habe mich vor meiner Trennung alle 3-4 Wochen mit ihr getroffen. Für mich war das in Ordnung so, weil ich mich mit meiner Tochter, Familie, anderen Freunden, Hobbies usw. beschäftigen möchte und es mich nicht stört allein zu sein.
Schon vor der Trennung habe ich gespürt, dass sich meine Freundin häufiger mit mir treffen möchte als ich und ich es dann hinausgezögert habe. Ich möchte gern die Treffen alle 3-4 Wochen beibehalten, spüre aber einen Druck/Unzufriedenheit ihrerseits, den sie jedoch nicht direkt äußert. Sie ist relativ sensibel, deshalb möchte ich es auch nicht direkt ansprechen. Ich merke jedoch, dass sie seit langem versucht den Kontakt zu intensivieren. Seit ich mich von meinem Partner getrennt habe, spüre ich es noch stärker. Als würde sie denken, dass ich ja jetzt mehr Zeit habe. Ich möchte sie als Freundin auch nicht verlieren. Hat jemand eine Idee, wie ich das indirekt kommunizieren kann?

W, 32
 
  • #2
Liebe FS,

ich versuche mich jetzt in deine Freundin reinzudenken. Für sie fühlt sich das sicherlich nicht ganz stimmig an. Woher willst du wissen, ob sie das nur deinetwegen macht mit dem Treffen wollen. Vielleicht mag sie dich und sie braucht mehr Nähe? Warum sprichst du es denn nicht an? Ich finde man muss da ehrlich sein und versuchen das auf eine einfühlsame Art zu machen, damit der andere nicht gekränkt ist. Sonst steht einfach zu viel im Raum und die Freundschaft ist gefährdet.

Bei mir ist es so, dass ich mich mit engen Freundinnen schon immer öfters treffen will....da reicht jede 3-4 Wochen für mich nicht aus. Mir ist da einfach auch die emotionale Nähe wichtig. Klar geht es nicht, wenn man weiter weg wohnt, aber ansonsten finde ich es eine Ausrede, wenn man sagt man hätte keine Zeit. Zeit kann man sich nehmen. Magst du sie denn?

Ich habe durchaus auch Freundinnen, da reicht es mir wenn ich diese alle 4 Wochen sehe. Würden wir uns jede Woche sehen, hätten wir kaum etwas zu erzählen. Meisst sind das recht introvertiere Leute bei denen die Gespräche nicht lebendig sind und die Wellenlänge nicht so passt. Es heißt nicht, dass ich diese Personen als Mensch nicht mag, aber es fehlt etwas entscheidendes. Ist das vielleicht bei euch zwei auch so?
Oder brauchst du generell nicht viel Kontakt?
 
  • #3
Vielleicht fühlt sie auch nur die Pflicht, Dich zu treffen, damit Du nicht vereinsamst...

Erkläre ihr doch mal, dass Du die Singlezeit so sehr genießt, weil Du Dir die Zeit einteilen kannst, wie Du willst.
Sag ihr, dass Du Dich freust, wenn ihr euch alle 3-4Wochen trefft, aber auch dazwischen ganz gerne alleine bist
 
  • #4
Sie ist relativ sensibel, deshalb möchte ich es auch nicht direkt ansprechen.
Genau bei wirklich feinfühligen Menschen würde ich alles vermeiden, was ihnen als Ausrede vorkommen könnte.
Anders als du empfinde ich es als schonender, wenn mir jemand die ganze Wahrheit sagt, es mit seinen eigenen Bedürfnissen begründet, als wenn ich mir Gedanken darüber machen muss, was denn los sein könnte, ob ich etwas falsch mache.

Ich würde an deiner Stelle sagen, dass du ihr gegenüber ein ganz schlechtes Gewissen hast, weil du den Eindruck hättest, sie würde eigentlich jemand sein, der häufiger Kontakt bräuchte, als du es ihr gerade bieten kannst. Du selbst bräuchtest nämlich relativ viel Zeit für dich allein, gerade in der Zeit, in der du die Trennung verarbeiten müsstest, würdest sie aber auf keinen Fall als Freundin verlieren wollen, weil du sie wirklich sehr gern hättest.

- Also im Prinzip genau das, was du hier geschrieben hast.-

Alles Gute dir und Kopf hoch-
es ist ein ganz feiner Zug von dir, dass du dir über deine Freundin Gedanken machst, obwohl du selbst mit einer Trennung zurechtkommen musst.
 
  • #5
Hi,
Also bei mir gibt es Personen, die ich so mag, dass ich gern mehr Zeit mit ihnen verbringe, und dass das dann nicht so klappt, finde ich bei diesen Menschen sehr schade. Traurig oder böse kann ich aber nicht sein, weil jeder sein eigenes Zeitbudget hat, das muss man einsehen.
Ich würde dir allerdings empfehlen, offen mit ihr zu reden, denn wenn man so ein Thema nicht anspricht, grübelt der andere und denkt sich sonst was. Ich finde, so wie du hier deine Gedanken dargelegt hast, kannst du ihr das gern sagen, ich kenne halt die andere Perspektive und denke, ein offenes Wort ist sinnvoll und befreiend.
W35
 
N

Nordlicht444

Gast
  • #6
Vielen Dank für eure Antworten!
Vielleicht mag sie dich und sie braucht mehr Nähe? Warum sprichst du es denn nicht an?
Ja, auf jeden Fall braucht sie mehr Nähe. Wir sind schon sehr lang befreundet. Als wir noch nicht in einer Stadt wohnten, sahen wir uns auch viel seltener. Ich denke ein wichtiger Punkt ist, dass sie öfter depressiv ist. Wenn man depressiv ist, ist man leicht verletzbar, legt die Worte des anderen auf eine Goldwaage. Deshalb kann ich es nicht einfach so ansprechen. Das würde sie sehr verletzen. Bis auf die Depressivität hat sie sehr viele positive Eigenschaften. Wenn sie wollte, könnte sie leicht weitere Kontakte knüpfen. Sie sagte mir aber vor kurzem, dass sie nur wenige Freunde hat. Das Problem ist einfach die Einsamkeit und Depressivität glaub ich.
versuchen das auf eine einfühlsame Art zu machen, damit der andere nicht gekränkt ist. Sonst steht einfach zu viel im Raum und die Freundschaft ist gefährdet
Genau das fällt mir ja schwer, weil ich sie nicht verletzen will. Durch die Blume habe ich es schon mehrmals gesagt. Ich habe ihr gesagt, dass ich gern Zeit allein verbringe und wenn sie mich fragt, ob ich Zeit habe, vertröste ich sie oft auf später und sage, dass ich schon was vor habe. Was ja auch so ist! Aber wie Irina schon richtig schreibt: Zeit kann man sich nehmen. Wenn ich einen Partner hätte, würde ich mit ihm auch mehr Zeit verbringen wollen, aber Partnerschaften sind mir an sich viel wichtiger als Freundschaften.
 
N

Nordlicht444

Gast
  • #7
Um eine wirklich destruktive Beziehung zu führen, braucht es immer einen, der zu viel Rücksicht nimmt und einen, der keine Verantwortung für die eigenen Gefühle übernimmt.
Das stimmt. Im Endeffekt nehme ich nicht so viel Rücksicht, weil ich mich eigentlich wirklich nur so oft mit ihr treffe, wie ich möchte, also alle 3-4 Wochen. Andere Menschen würden sich ihrem Freund zu Liebe sicher einmal pro Woche treffen, selbst wenn sie eigentlich keine Lust hätten. Ich kann mich also durch mein Verhalten schon so weit abgrenzen, dass wir uns nicht zu häufig treffen. Trotzdem macht mich die SItuation unzufrieden, weil ich merke, dass ich sie nicht glücklicher machen will, in dem ich sie öfter treffe. Vermutlich sind es dann Schuldgefühle, dass ich nicht mehr für sie da sein will.
 
N

Nordlicht444

Gast
  • #8
Ja, ich mag sie.
Es heißt nicht, dass ich diese Personen als Mensch nicht mag, aber es fehlt etwas entscheidendes. Ist das vielleicht bei euch zwei auch so?
Oder brauchst du generell nicht viel Kontakt?
Mir sind Freundschaften weniger wichtig als Partnerschaft und Familie. Generell brauche ich schon Kontakt, aber ich habe zu mehreren Familienangehörigen ein so gutes Verhältnis, dass meine Freundschaften weniger Priorität für mich haben. Ich denke, wenn meine Freundin und ich eine Liste mit den Menschen machen würden, die uns am Herzen liegen, würde ich in ihrer leider weiter oben kommen. Würde mir auch wünschen, dass sie einen Mann findet, mit dem sie mehr Nähe leben kann, weil ich sehe, dass sie das braucht. Oder eine Freundin, die sie sehr oft sehen will.
 
L

Lionne69

Gast
  • #9
Ich versetze mich jetzt mal in die Situation Deiner Freundin.

Deine Freundin kommt an sich gut im Leben klar, ihr bedeuten Freundschaften etwas. Sicherlich jenseits von der Frage, ob sie einen Partner hat oder nicht.
Nun hat sie immer wieder depressive Verstimmungen, wo es einfach schön wäre, mit jemandem auf andere Gedanken zu kommen, raus, etwas unternehmen, Lachen, andere Gedanken - alleine ist das schwer. Das sind die Momente, wo man das Alleinsein nicht genießt, sondern die Einsamkeit zu schlägt.

Du bist wohl eine ihrer langjährigen Freundinnen, ich gehe davon aus , wenn Du jemanden brauchen würdest, wäre sie da, ohne Fragezeichen?

Mir wäre 3-4 Wochen auch sehr wenig, Dein Ausweichen würde ich spüren, und es wurde noch zunehmend verunsichern und verletzen.

Irgendwann würde ich die Konsequenz ziehen.

Habe ich übrigens schon, auf einmal kam die große Diskussion von der anderen Seite, Vorwürfe, dass mir die Freundschaft nichts bedeuten würde.
Mir da war ich es schon leid.

Was ich festgestellt habe, wie bei Partnerschaften muss das Nähe - Distanz Bedürfnis auch bei Freundschaften passen, man nimmt sich vielleicht noch etwas mehr entgegen.

Aber Du sagst es selbst.
Wirklich wichtig ist sie Dir nicht.

Dann sag es ihr, und lebe mit der Konsequenz.

Dann ist es eben eine losere Bekanntschaft, wo man sich gelegentlich sieht, wenn es zufällig passt.

Ich hatte mal das Glück, dass ich relativ zentral eine Wohnung hatte, über duee kleinen Kinder Kontakte gefunden hatte, aus denen sich tatsächlich Freundschaften entwickelte.
Und da kam man einfach mal vorbei, auf einen Kaffee, oder sonst etwas. Saß zusammen im Garten, unternahm was, mit Familie, ohne.
Die geselligste Zeit meines Lebens.

Es war auch noch die Zeit, wo man mit einem Telefon in der Hand den Haushalt machte :).

W,49
 
  • #10
Hallo FS,

ok die Depression wirft für mich nochmal ein anderes Licht auf die Freundschaft. Es belastet einen mitunter ja auch, wenn jemand depressiv ist. Klar hat jeder immer wieder schlechte Phasen im Leben, aber eine Depression ist schon nicht ohne.

Ich höre heraus, dass du für dich steuerst wie oft du sie sehen willst. Mehr bist du nicht bereit zu geben und es ist auch ok. Ich sehe das ein bisschen anders, weil mir Freundschaften sehr viel bedeuten. Ich würde sie gleichwertig wie eine Partnerschaft sehen und wie Familie.
Ich bin auch mit einigen Cousinen viel in Kontakt, aber Freunde bedeuten mir eben auch viel.

Ich wünsche mir für deine Freundin, dass sie eine ähnliche Freundin findet, die viel Nähe braucht.

Dennoch (auch wenn ich dich verstehe und du ihr nicht weh tun willst) wäre ich für die Wahrheit. Ich hätte sonst als deine Freundin ein komisches Gefühl...so Art wie Zurückweisung.
Dann weiss sie woran sie ist und kann sich vielleicht auch eher andere Freundinnen suchen und mehr Zeit mit ihnen verbringen. Vielleicht hofft sie sonst insgeheim, dass du von alleine mehr Kontakt willst. Andererseits (wenn ich an der Stelle deine Freundin wäre), würde ich das schon selbst merken, dass du nicht mehr Kontakt willst/brauchst und mich anderweitig umschauen und zurückziehen.
 
  • #11
Trotzdem macht mich die SItuation unzufrieden, weil ich merke, dass ich sie nicht glücklicher machen will, in dem ich sie öfter treffe. Vermutlich sind es dann Schuldgefühle, dass ich nicht mehr für sie da sein will.
Ich sehe dein Problem in der sogenannten nicht offenen und nicht direkten Kommunikation. Du getraust dich nicht, das ist ein großer Mangel! Diese Lektion solltest du unbedingt lernen.
Meinungsverschiedenheiten sind ganz normal und gehören zu einer gesunden Beziehung definitiv dazu. Den Pärchen, die behaupten, sich nie zu zanken, sollte augenblicklich eine lange Nase wie in Pinocchio wachsen.
Meinungsverschiedenheiten im angemessenen Maß ist positiv und konstruktiv, also nicht negativ oder destruktiv für eine Beziehung. Negativ wäre es doch eher, dem Partner nicht sagen zu können, wenn einen etwas stört und sich mit der eigenen Meinung hinterm Berg halten zu müssen. Was bei den allermeisten Beziehungen leider der Fall ist, sie kommunizieren zu wenig oder gar nicht, oder aber auch nicht richtig. Dieser Zustand würde nur zu einem Aufstauen von negativen Gefühlen führen, wie das bei dir der Fall ist, die unweigerlich ausbrechen würden, und irgendwann wird eine solche Beziehung brechen müssen. Also kommunizieren auch auf respektvolle Art und Weise und alles ist gut.
 
  • #12
Kann es sein, dass ihr beiden ziemlich aneinander vorbei redet?
Ja, der Freundin sind Freundschaften wichtiger als dir - und deshalb will sie als gute Freundin Zeit für dich haben.
Dabei ist sie allerdings viel zu feinfühlig, um dir zu sagen, dass sie der Ansicht ist, dass du total einsam bist ohne deinen Partner.
Und du sagst ihr nicht klar, dass du dich über deine Zeit für dich freust. Endlich die Bücher lesen, die Filme sehen, die Ausflüge machen die du mit Partner immer wieder aufgeschoben hast.
So richtig Klartext bei einem Kaffee habt ihr noch nicht geredet?
 
  • #13
Ich habe eine Bekannte, die mit mir eine intensive Frauenfreundschaft gesucht hat und auch vorgeschlagen hat, gemeinsam zu verreisen etc. etc. Damals war ich single. Ich hatte keine Zeit oder andere Pläne. Sie war offen gesagt etwas beleidigt, was nicht meine Absicht war. Ich kann es nicht ändern! Ich möchte eine Freundin nicht als Partnerersatz.
 
N

Nordlicht444

Gast
  • #14
Ich danke euch sehr für die Darstellung eurer Sichtweisen und werde mit meiner Freundin das Thema ansprechen, wenn ich mich wieder unwohl fühle. Sie hat übrigens auch kurz nachdem ich ihr von meiner Trennung erzählt habe, gesagt, dass wir ja jetzt in den Urlaub fahren könnten, da ich Single bin. Ich habe es abgelehnt und sie schien beleidigt zu sein wie bei Kathi.

Über unsere Beziehung habe ich nachgedacht. Ich denke, ich bedeute ihr einfach mehr als sie mir.

Ich habe in Erwägung gezogen, ob ich beziehungsvermeidend bin in Bezug auf Freundschaften und halte es auch für möglich, der Grund ist aber, dass ich Familie/Partnerschaft für mich als viel wichtiger empfinde und deshalb nicht in allen Beziehungen zu anderen Menschen beziehungsvermeidend bin.

Bei dem Partner meiner Freundin ist es ähnlich. Sie verharrt oft in einer Art Warteposition, beschwert sich bei mir über ihn über mangelnde Aufmerksamkeit, möchte ihn aber nicht verlassen, obwohl ich sehe, dass sie mit einem anderen viel glücklicher wäre.

Ich habe auch erkannt, dass sie sich sowohl in der Beziehung zu mir, als auch zu ihrem Partner in eine Opferrolle begibt. Sie erwartet von uns mehr Aufmerksamkeit, was zu Enttäuschung führt, anstatt AKTIV in ihrem Leben Menschen zu suchen, die ihr das geben, was sie braucht.

Ich habe, wie schon so oft, den Fehler gemacht, nicht auf meine Gefühle zu achten und ihr innerlich das Label „Freundin“ gegeben (und von mir selbst hohe Erwartungen deshalb gehabt), ohne zu beachten, dass ich uns zwar als Freudinnen, aber nicht als enge Freundinnen sehe. So mache ich mir weniger Druck. Ich habe jetzt keine Schuldgefühle mehr, weil ich mich besser verstehe J Vielen Dank!
 
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Lionne69

Gast
  • #15
Sie erwartet von uns mehr Aufmerksamkeit, was zu Enttäuschung führt, anstatt AKTIV in ihrem Leben Menschen zu suchen, die ihr das geben, was sie braucht.

Das ist ein unbewusstes Muster.
Man erwartet nicht, sondern erhofft.
Man strengt sich an , man versucht sich die Liebe, Zuneigung, Aufmerksamkeit zu verdienen.
Weil man das Muster verinnerlicht hat , dass man das nicht wert ist. Kindheitsprägung.
Deswegen arbeitet man sich dann als Nähemensch am Distanzmenschen auf Sicht sich genau solche, wird immer wieder verletzt, enttäuscht - eigentlich bestätigt in der Urerfahrung. Und hofft eigentlich endlich auf Heilung.

Der Weg zu begreifen, dass man das Bedürfnis nach Nähe hat, dass es ok ist , dass man sich diese nicht verdienen muss, sondern "nur" ähnliche Freunde / Partner suchen, ist lang.

Sie hat depressive Zeiten, warum?
Sie ist tatsächlich Opfer. Opfer von Kindheitsprägungen, und ihren eigenen Glaubenssätzen.

Erst wenn sie sich bewusst wird darüber und die Veränderungen bewirkt, DANN kann sie aktiv andere Kontakte suchen.

Aber vielleicht lernst Du etwas, sie zu verstehen, und vielleicht gibt es Kompromissmöglichkeiten?

W,49
 
  • #16
Warum hat man als Frau mit 32 noch eine Freundin? Normale Frauen sind da mit der Kindeerziehung beschäftigt! Ihr beide gehört da nicht dazu!

Nein, auf gar keine Fall ist eine Freundschaft gleichberechtigt wie eine Partnerschaft. Das wäre ja noch schöner. Kein Wunder, können die heutigen jungen Leute keine langjährige Partnerschaft über 10 Jahren mehr führen und sind nur am Jammern über das andere Geschlecht.

Ich kann nur von meiner Freundin (Partnerin) reden, die das letzte Mal eine Freundin mit 16 hatte. Sie ist aber auch eine sehr aufreizende, erotische Frau, womit andere Frauen Probleme bekämen, wenn sie mit ihren 10 cm High Heels an anderen Damen vorbei maschieren würde. Und dafür liebe ich sie auch, weil sie eben nicht eine von denen ist, die in Tratschrunden hängt, wo sich die Frauen gehen lassen und nur über Dünnpfiff reden.

Such dir eine andere Freundin! Du überschätzt den Wert von Freunden/Freundinnen ganz gewaltig für dein Leben!
 
N

Nordlicht444

Gast
  • #17
Ich denke durch Verletzungen, Enttäuschungen, Kränkungen, Druck, Ängste und Stress, die man eben nicht verarbeiten kann, so wie bei den meisten, die unter Depressionen leiden.
Aber vielleicht lernst Du etwas, sie zu verstehen, und vielleicht gibt es Kompromissmöglichkeiten?
Ich war früher selbst depressiv. Zwischen meinem früheren und jetzigem Wohlbefinden liegen Welten. Ich denke, ich kann sie sehr gut verstehen, was es mir wiederum schwerer gemacht hat, meine eigenen Schuldgefühle loszulassen. Deshalb habe ich meine Frage auch hier im Forum gestellt, weil es nicht ganz einfach für mich war. Früher hätte ich nur auf ihr Wohlbefinden geachtet. Lange Zeit hatte ich mehrere Freundschaften gehabt, die nur aus Pflichtgefühl bestanden. Die Menschen waren einsam und ich wollte sie aufbauen und habe große Teile meiner Freizeit damit verbracht, ihr seelischer Mülleimer zu sein (und dadurch auch körperlich zugenommen). Das waren aber keine Freundschaften auf Augenhöhe! Ich hätte nie eigene Probleme angesprochen, um diejenigen nicht zusätzlich zu belasten. Durch dieses Verhalten wurde ich aber immer depressiver. Ich vernachlässigte eigene Bedürfnisse und war nur für andere da.
Ich habe jetzt fast alle "Freundschaften", die mir nichts bedeuten im Sande verlaufen lassen. Mir war das damals nicht so bewusst. Ich dachte nur, oh, ich muss den Freund noch anrufen (nicht aus wirklichem Interesse, sondern Pflichtgefühl, den anderen nicht im Stich zu lassen). Durch mein Zuhören haben mich diese Menschen nur als seelischen Mülleimer missbraucht. Es ist jedoch nicht ihre Schuld, sondern ganz allein meine. Ich habe nicht auf mich geachtet und keine Grenzen gesetzt.
 
  • #18
Hallo FS,

ok. Jetzt verstehe ich dich natürlich besser. Deie Freundschaften sind nicht auf Augenhöhe und es fühlt sich auch nicht leicht und lebendig an, wie es sein sollte. Ok, dann wird mir einiges klar. Du profitierst nicht wirklich davon und die Freundschaften entziehen dir Energie, anstatt sie dir Kraft geben.

Das rückt für mich natürlich alles ins andere Licht.
 
  • #19
Also häufiger als 3-4 Wochen treffe ich Freundinnen auch nicht!

Ich sehe meine Freunde ca. zweimal die Woche und das reicht mir völlig. Da es sich um immer andere Freunde handelt, sehe ich die meisten so alle drei Wochen einmal.

Neben Vollzeit- und Nebenjob, Hobbies und Sport reicht mir das völlig. Wo nehmt ihr alle die Zeit her, auch mehrmals die Woche mit den Freundinnen zu treffen? Nach der Arbeit bin ich meistens auch müde.
 
L

Lionne69

Gast
  • #20
Vielleicht magst Du Dich mal mit ihr reden?
Du klingst ja einfühlsam, dann findest Du auch die Worte.
Die Balance ist schwierig.
Aber am Ende kommt es auf spürbare Wertschätzung an.
Wenn Du magst, bietest Du Ihr quasi einen Jour fix an, da habt Ihr Euren Mädelsabend, oder macht sonst etwas zusammen.
Das ist eine feste Komponente, Du weißt, so etwas schafft Verlässlichkeit, Halt.
Und Du bietest Ihr an, wenn etwas ist ... Falls Du das möchtest .
Du kannst Ihr aber auch sagen, das ist nun Deine Selbstfürsorge, dass Du die Ungebundenheit, Freiheit brauchst , flexibel sein, ob mal Rückzug, oder etwas anderes, und dass Dir mehr generell zuviel ist. Vermittel ihr , dass es nichts mit ihr zu tun hat , sondern Du das so für Dein Wohlbefinden brauchst.

Und vielleicht entwickelt sich, wenn kein Druck mehr da ist, auch eine andere Beziehung zwischen Euch. Mit Leichtigkeit und sich dann wirklich gerne und mit Freude sehen.

W,49
 
N

Nordlicht444

Gast
  • #21
Deie Freundschaften sind nicht auf Augenhöhe und es fühlt sich auch nicht leicht und lebendig an, wie es sein sollte. Ok, dann wird mir einiges klar. Du profitierst nicht wirklich davon und die Freundschaften entziehen dir Energie, anstatt sie dir Kraft geben.
Früher war es so. Heute habe ich nur noch wenige Freunde und es fühlt sich lebendig an, wenn ich sie treffe, aber eben nur alle 3-4 Wochen. Wenn sie mich öfters treffen wollten, würde ich mich unter Druck gesetzt fühlen und hätte weniger Freude am Treffen. Es gibt auch Menschen (aus der Familie), die ich täglich sehe und es fühlt sich trotzdem gut an.
 
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