• #1

Wie soll ich mich verhalten, wenn die Freundin meines 24-jährigen Stiefsohnes Dauergast zu Hause ist

Meinen Lebensgefährten habe ich vor 9 Jahren kennen gelernt und wir waren bisher immer sehr glücklich. Wir haben beide unsere Partner verloren. Er hat 2 Söhne, damals 14 und 16 Jahre alt. Ich habe keine Kinder. Die letzten 8 Jahre war ich Ersatzmutti für die Söhne, hab' das Haus und das ganze Drumherum liebevoll versorgt, meine Wohnung jedoch nicht aufgegeben. Dass Privatsphäre nicht groß geschrieben wurde, war kein Thema für mich.
Doch jetzt hat der 24-jährige Sohn, der inzwischen berufstätig ist und gut verdient, eine Freundin, die jetzt selbstverständlich im Haus ist, ohne dass er den Vater um Erlaubnis fragte; sie kochen, wann sie wollen und da es nur ein Bad gibt, muss man sozusagen anstehen. Ganz zu schweigen von der Unordnung.
Ich wünsche mir nach 8 Jahren auch endlich mal eine Privatsphäre mit meinem Partner. Denn am WE würde ich auch gern mal mit meinem Partner alleine im Haus ein. Doch mein Lebensgefährte ist nicht bereit, mit seinem Sohn zu sprechen, dass es Regeln gibt oder ihm zu raten, vielleicht eine eigene Wohnung zu nehmen ("ich kann ihn doch nicht rausschmeißen"). Solange das nun nicht geklärt ist, habe ich meine 7 Sachen gepackt und bin wieder in meiner Wohnung, wo mein Partner mich, wenn er mag, am WE besuchen kann und es auch tut, um den Konflikten zu Hause aus dem Weg zu gehen.
Ich bitte Sie um Ihre Meinung, was denn nun richtig ist und was zu tun ist? Danke.
 
  • #2
Liebe Sommerflieder, schwierig. Dein Partner hat sicher ein schlechtes Gewissen, den Konflikt anzupacken. Wobei "Konflikt" nicht das richtige Wort ist, denn nur für Dich ist die Situation ein Problem. Ich verstehe Dich und mir würde es auch nicht anders gehen. Auf der anderen Seite ist da ein Vater, der seine Frau verloren hat und den beiden Jungen die Mutter so gut wie möglich ersetzen wollte und das auch heute noch versucht.
Ich sehe nur eine Möglichkeit: ehrlich sein und reden. Nicht nur mit Deinem Partner, sondern auch mit dem Sohn. Er ist mit 24 Jahren ein junger Mann, dem man ein solch klärendes Gespräch zumuten kann. Vielleicht ist ihm gar nicht bewusst, wie sehr Dich sein Verhalten stört. Du hast ein Recht auf deine Bedürfnisse, also kommuniziere sie klar. Vielleicht setzt Ihr Euch zu viert zusammen und besprecht das in Ruhe und ohne Vorwürfe. Wo wohnt denn die Freundin? Auch, wenn sie noch bei ihren Eltern wohnt, können die Beiden sich doch im Wechsel da aufhalten. Eine Lösung muss gefunden werden. Das setzt aber vorraus, dass Dein Partner zu Dir steht und keine falsche Rücksicht auf den Sohn nimmt.
 
  • #3
Erstmal Chapeau! für die Entscheidung und den Mut !!! Nägel mit Köpfen zu machen, und auszuziehen ! Welche Weitsicht, die eigene Wohnung zu behalten.

Das ist mE die einziger Möglichkeit, dem Partner plausibel zu machen, dass es "so", wie es vorher lief, nicht förderlich ist für die Beziehung.
Der Sohn sollte sich erwachsen verhalten -entweder ausziehen, oder sich im Konsens mit allen anderen arrangieren - aber das ist ja wohl Wunschdenken.
Ich würde an Ihrer Stelle fein säuberlich zuhause bleiben und mich ggf. seelisch auf eine Trennung vorbereiten, denn offensichtlich stellt Ihr Partner seine erwachsenen Kinder höher als die Partnerschaft....
und für ihn ist es ja oberbequem, am WE mal eben bei Ihnen vorbeizuschauen....fast wie Ferien.
Vielleicht merkt er in den nächsten Wochen noch, was Sie alles für ihn und die Kinder getan haben und reagiert entsprechend.
 
  • #4
Für mich stellt sich die Sache im ersten Moment doch relativ komfortabel für die FS dar.

FS, du hast doch weiterhin deine eigene Wohnung. Und nüchtern und sachlich (von außen) betrachtet, gehört das Haus deinem Partner. In dem entscheidet ER, was passiert. Wenn er möchte, dass sein Sohn da bis zur Rente wohnt, dann ist das so, und das Recht kann ihm keiner nehmen. Und wenn ER die Freundin seines Sohnes dort akzeptiert, ihr sogar das Recht einräumt, dort ein und aus zu gehen, wie es ihr beliebt, dann ist das seine Entscheidung. Ich finde nicht, dass man ihm da jetzt einen Vorwurf machen kann. Genauso wie es auch seine Entscheidung ist, Konflikten mit Sohn und dessen Freunden aus dem Weg zu gehen. Er wird seine Gründe haben. Du stelltest ja auch dar, dass du mit deinem Partner bereits Gespräche geführt hattest, und er abgelehnt hat, dir zuliebe dem Sohn eine klare Ansage zu machen. Auch das ist eine bewusste Entscheidung seinerseits. Du kannst jetzt nur gucken, dass du was machst, was dir gut tut. Du willst deinen Partner ja hoffentlich trotzdem behalten, denke ich:

Das Schöne ist doch eigentlich, dass du dich in deine eigene Wohnung jederzeit zurückziehen kannst, und dir das Chaos und die Unordnung im Haus deines Partners gar nicht antun musst. Ja, sicher, du hast in der Vergangenheit sehr viele Haushaltspflichten dort übernommen, sicher freiwillig um deinen Partner zu entlasten. Das wissen hoffentlich alle Beteiligten zu schätzen. Aber das heißt doch nicht, dass es in Zukunft so bleiben muss? Theoretisch muss dich doch die Unordnung in SEINEM Haus gar nichts mehr angehen, zumal dort offenbar jetzt 3 erwachsene Leute wohnen, die ihren Dreck auch alleine wegräumen können. Und wenn sie verdrecken wollen - ihr Problem. Dafür bist du ja nicht verantwortlich.

Und wenn du mit deinem Partner Zweisamkeit und Ruhe leben willst, dann verzieht ihr euch einfach in deine Wohnung, wie es ja im Moment auch schon läuft, sagtest du. Eigentlich ist doch alles in Butter.
 
  • #5
Doch mein Lebensgefährte ist nicht bereit, mit seinem Sohn zu sprechen, dass es Regeln gibt oder ihm zu raten, vielleicht eine eigene Wohnung zu nehmen
Das liegt einzig alleine am Vater der anscheinend kein Rückgrat ha, ich würde zwei Alternative anbieten, die ganz klar strukturiert sind, denn das Leben ist einmalig, ist nicht wiederholbar und deshalb ganz besonders.
um den Konflikten zu Hause aus dem Weg zu gehen.
Den Konflikten aus dem Weg zu gehen ist keine Lösung!
Ich bitte Sie um Ihre Meinung, was denn nun richtig ist und was zu tun ist?
Was für dich richtig ist, entscheidest alleine du und nicht was für andere richtig ist, ich sage dir, was ich tun würde in einem solchen Fall, ich würde mich nicht zurückziehen, sondern ich würde mitteilen, dass der Vater mit dem Sohn das regeln soll und wenn er es nicht regelt werde ich mich trennen, denn ich brauche das nicht aushalten müssen und ich möchte auch nicht für den Rest des Lebens leiden müssen, ein Partner der den Partner leiden lässt und die Probleme nicht löst, liebt den Partner nicht, ich vermute, dass es eh eine einseitige Liebe ist, also dass du ihn mehr liebst als er dich! Aber wie gesagt, du alleine musst die Entscheidung für dich treffen, was dir gut tut und nicht was anderen gut tut!

MOD: Ausdrucksweise angepasst. Bitte achten Sie auf Ihre Wortwahl.
 
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  • #6
Auf der anderen Seite ist da ein Vater, der seine Frau verloren hat und den beiden Jungen die Mutter so gut wie möglich ersetzen wollte und das auch heute noch versucht.
Der Sohn ist ja kein kleines Kind mehr und kein Baby mehr, er ist 24 Jahre alt und erwachsen!
Ich sehe nur eine Möglichkeit: ehrlich sein und reden. Nicht nur mit Deinem Partner, sondern auch mit dem Sohn.
Das sehe ich vollkommen anders, das ist einzige Angelegenheit von Vater zu Sohn, ich an Ihrer Stelle würde mich da raushalten und lediglich zeitnahe Entscheidungen treffen wenn sich nichts ändert!
Auch, wenn sie noch bei ihren Eltern wohnt, können die Beiden sich doch im Wechsel da aufhalten.
Das ist keine Lösung!
dass Dein Partner zu Dir steht und keine falsche Rücksicht
Genau, deshalb muss der Vater das alleine mit dem Sohn regeln, nicht mit der Freundin des Sohnes und nicht mit der Stiefmutter!
Ich würde an Ihrer Stelle fein säuberlich zuhause bleiben und mich ggf. seelisch auf eine Trennung vorbereiten, denn offensichtlich stellt Ihr Partner seine erwachsenen Kinder höher als die Partnerschaft....
Genau!
und für ihn ist es ja oberbequem, am WE mal eben bei Ihnen vorbeizuschauen....fast wie Ferien.
Vielleicht merkt er in den nächsten Wochen noch, was Sie alles für ihn und die Kinder getan haben und reagiert entsprechend.
Es geht in diesem Falle nur mit Konsequenz und mit entsprechendem Nachdruck sonst läuft nichts!
 
  • #7
Ich finde es überhaupt nicht ungewöhnlich mit Mitte 20 noch zu Hause zu wohnen. Auch dass die Freundin (fast) mit eingezogen ist, ist normal. Solange dein Partner seine Kinder nicht offiziell raus wirft, ist das genauso das Haus der Kinder, wie seines. Du durftest die letzten Jahre doch auch dort leben, kochen und das Bad benutzen. Das gleiche Recht hat auch die Freundin des Sohnes.

Es läuft doch alles bestens. Du hältst dich eben in Zukunft häufiger in deiner Wohnung auf, wenn es dir im Haus deines Partners und seiner Kinder zu eng ist.

Eine "Ich darf meine Freundin mitbringen, du deine aber nicht"-Ansage von deinem Freund an seinen Sohn zu erwarten ist realitätsfremd. Damit begibst du dich auf das Niveau der Dame aus dem Nachbarthread, die sich mit den Kindern um den "ich bin schon groß und darf vorne sitzen"-Platz im Auto kloppt.
 
  • #8
Liebe FS,
nichts ist erstmal zu tun. Du hast ja für Dich die richtige Entscheidung getroffen und Dich aus der Situation entfernt. Die Folge ist: Du hast eine Wochenendbeziehung. Für mich wird nicht erkennbar, ob Du das wirklich willst oder ob es eine Notlösung wegen der 2-Paar-WG ist.

Wenn die Wochenendbeziehung für Dich ok ist, dann lass' es so, wie es ist. Achte nur darauf, dass Dein Partner sich nicht nur die Kirschen von der Sahnetorte pickt, Dir die Hausarbeiten vom Wochenende, seine Verpflegung etc überlässt sondern sich entsprechend beteiligt, d.h. an Lebensmittelkosten, Küche und Bad putzen etc. Alternativ lass' Dich an den WEn von ihm zum Essen einladen, bzw. macht öfter mal einen Kurzurlaub damit Du nicht zur Putze und Relaxzone für ihn wirst.

Wenn Du mit der WE-Beziehung nicht einverstanden bist und es für Dich nur eine Notlösung ist, weil Du der Massen-WG entkommen wolltest, dann forder'von ihm Massnahmen für ein echtes Paarleben. Soll er seinem Sohn halt seine Wohnung überlassen und ihr sucht dann zusammen eine gemeinsame Wohnung nur für euch.
Lass'ihn halt nicht jedes Wochenende bei Dir verbringen sondern ihn regelmäßig die Folgen seines mangelnden Durchsetzungswillens oder seiner Entscheidungsschwaeche in seinem Zuhause "geniessen".
Vielleicht motiviert ihn die Unbequemlichkeit zu handeln.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #9
Ich wünsche mir nach 8 Jahren auch endlich mal eine Privatsphäre mit meinem Partner. ...Solange das nun nicht geklärt ist, habe ich meine 7 Sachen gepackt und bin wieder in meiner Wohnung, wo mein Partner mich, wenn er mag, am WE besuchen kann und es auch tut, ....

Dann scheint ja alles in Ordnung zu sein. Ihr habt eure Privatsphäre und der Sohn und seine Freundin auch. Vermutlich hat vor 8 Jahren auch niemand die beiden Söhne gefragt, ob eine erstmal fremde Frau einziehen darf, dort kocht und das Bad benutzt. Letztlich bist Du als Partnerin des Mannes genauso eingezogen wie jetzt die Freundin als Partnerin des Sohnes. Was sollte daran also jetzt plötzlich ungewöhnlich sein?

Ich bitte Sie um Ihre Meinung, was denn nun richtig ist und was zu tun ist? Danke.

Richtig ist das, wobei sich alle Beteiligten wohlfühlen. Bist Du mit der Situation jetzt zufriedener? Dazu schreibst Du nichts. Dein Partner kann dann ja bei Dir sein, wann immer ihr Zeit für euch haben wollt. Und seine Söhne haben ihr zuhause wieder für sich ohne dass die Freundin des Partners ständig da ist.

Generell denke ich auch, dass es gut ist, wenn "Kinder" irgendwann auf eigenen Beinen stehen. Ich bin auch der Meinung, dass Eltern sie "rauswerfen" sollten, wenn sie auf eigenen Füßen stehen können. Aber das muss jeder nach eigenem Belieben handhaben und ihr habt ja eine Lösung gefunden, die für alle in Ordnung scheint.
 
  • #10
Danke liebe Kaktus für die sensible Antwort, weil ich ja weiß, er will immer noch versuchen, die fehlende Mutter mit zu ersetzen, deshalb ist es für ihn um so schwerer, seinem Sohn überhaupt einmal Grenzen zu setzen. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zum Sohn und wir mögen uns und ich bin sicher, er weiß gar nicht, dass mich diese Situation sehr stört. Seine Freundin wohnt 30 km entfernt und hat nur einen Vater, ebenfalls mit Lebensgefährtin, die nicht mehr wollten, dass sie ständig da sind. Mit dem Wechseln wäre ich durchaus einverstanden. Ja, ich muss wohl Mut haben, das Gespräch zu suchen, nur fürchte ich, mein Partner ist zu weich und wird sich nicht trauen, klare Regeln im Zusammenleben zu äußern.
 
  • #12
Finde ich auch - du hast deine eigene Wohnung, liebe @Sommerflieder, dort könnt ihr euch vollkommen ungestört treffen.

Was in seinem Haus abgeht hat dich gar nicht zu interessieren - sein Sohn und dessen Freundin können dort ja wohl tun und lassen was sie möchten solange es ihren Vater nicht stört.

Du wirst das nie nachvollziehen können, da du keine Kinder hast.

Bleib einfach weiterhin in deiner ruhigen kuschligen Wohnung und empfange dort deinen Freund ab und zu als Gast. Dann gibt es keinen Stress und alles ist gut.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #13
Ich sehe hier doch einiges anders, als der Grundtonus: nach den Jahren kann die FS, bzw jeder Partner seine Meinung sagen.
Und ich kenne auch Ehepaare deren gemeinsame Kinder zu diesem Konflikt führen.
Die einen stört es, die anderen sehen es locker.
Die FS ist jedoch schon zurück in ihre Wohnung und wird vorher nicht völlig kommentarlos gestrahlt haben= der Sohn wird wohl schon wissen warum.

Ich liebe meine Söhne aber die Vorstellung dass sie mit Anhang hier zu viert hausen ist nicht mein Traum, auch ohne Partner.
Ich beneide die FS um ihre Wohnung, in ein paar Jahren hätte ich gerne eine solche Fluchtmöglichkeit.
Sollten beide studieren, werden sie wohl noch ( zu) lange hier wohnen.

Liebe FS,
es stört die anderen nicht wie Dich und unsere Meinungen helfen dir nicht, weil diese deinen Freund+Co nicht interessieren.
Das wäre nicht anders, wenn Du die leibliche Mutter wärst.
Du kannst Dich trennen oder dich freuen, wie sauber und gemütlich Deine Wohnung ist, dass Du viel weniger zu waschen und bügeln hast.
Irgendwann knallt es in der WG sowieso, sei froh wenn Du dann nicht da bist.
 
  • #14
Nein, ich bin nicht zufriedener, traurig. Ich habe mit viel Herzblut das dortige zu Hause wieder belebt, gemütlich gemacht und war für alles verantwortlich. Der ältere Sohn ist seit Jahren nicht mehr im Haus, er studierte im Ausland und arbeitet da auch. Nur eine WE-Beziehung zu haben auf Dauer finde ich zu wenig. Gerade die alltäglichen Geschehnisse gehören mit in eine Beziehung, nicht nur die Bon-bons am WE.
 
  • #16
Tja, vielleicht gehört dem Sohn ja ein Teil des Hauses schon? Als Erbteil seiner Frau Mama, die leider verstorben ist.
Auch eine Möglichkeit, oder? Und dann hat er das Recht, in dem Haus zu wohnen. Du nicht.
Du bist die Freundin des Vaters - also dessen Gast.
Die Freundin des Sohnens ist dessen Gast.
Dein Freund kann ja auch zu dir kommen, so er denn mag. Die beiden Jungs kommen sicher auch alleine klar. Zumindest für ein WE.
Überleg mal, was du hier treibst @Sommerflieder . Du willst einen Vater gegen seinen Sohn aufhetzen, einen jungen Mann aus seinem Elternhaus entfernen, weil DU ohne irgendwelche Rechte deine Privatsphäre haben willst.
Du willst diese Familie zerstören, weil du dich dran störst, dass noch ein weibliches Wesen im Hause ist. Und die jungen Leute sich nicht an DEINE Regeln halten wollen. Die des Vaters werden ja offensichtlich erfüllt.
Was du tun kannst? Dem jungen Mann anbieten, er könne deine Wohnung haben. Willst du nicht? Warum soll er also wollen, was du willst? Du bist nicht seine Mutter.
 
  • #17
Da du die Kinder mit großgezogen hast und die ganzen Jahre, bis heute, dort den Haushalt machst, finde ich, hast du sehr wohl das Recht, bei den Konditionen des Zusammenlebens ein Wörtchen mitzureden. Es ist nicht fair und lässt an Liebe zu wünschen übrig, dass deinem Partner dein Wohlbefinden egal ist. Ich wäre da auch enttäuscht.
Wenn du mit dem Sohn so ein gutes Verhältnis hast, wie du ja schreibst, wäre es vielleicht eine Möglichkeit, mit ihm zu reden. Sprich doch das Thema mal ganz locker und unverkrampft ihm gegenüber an. Wenn er gut verdient, wie du schreibst, besteht ja noch nicht mal eine finanzielle Notwendigkeit, mit 24 Jahren noch in Papas Haus zu wohnen.

w52
 
  • #18
Danke liebe Kaktus für die sensible Antwort, weil ich ja weiß, er will immer noch versuchen, die fehlende Mutter mit zu ersetzen, deshalb ist es für ihn um so schwerer, seinem Sohn überhaupt einmal Grenzen zu setzen. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zum Sohn und wir mögen uns und ich bin sicher, er weiß gar nicht, dass mich diese Situation sehr stört. Seine Freundin wohnt 30 km entfernt und hat nur einen Vater, ebenfalls mit Lebensgefährtin, die nicht mehr wollten, dass sie ständig da sind. Mit dem Wechseln wäre ich durchaus einverstanden. Ja, ich muss wohl Mut haben, das Gespräch zu suchen, nur fürchte ich, mein Partner ist zu weich und wird sich nicht trauen, klare Regeln im Zusammenleben zu äußern.
Ich hatte selbst ein paar eigenartige Patchworksituationen und bin wie Du geflüchtet. Meine Nachfolgerin hat es besser gemacht und die Exfrau, und die dauerkochenden und -duschenden Kinder auf das Thema angesprochen, das mein Exmann vermied. Fazit: Sie hat "gewonnen". Natürlich haben sich die Kinder geärgert, aber das ist doch nur eine Frage des Tonfalls. Gib das Feld nicht auf, lass Dich nicht von einer fremden Person beherrschen. Hier geht es um die Kunst der Durchsetzung. Das ist eine Fähigleit, für deren Erlernung es nie zu spät ist!
 
  • #19
Tja, vielleicht gehört dem Sohn ja ein Teil des Hauses schon? Als Erbteil seiner Frau Mama, die leider verstorben ist.

Der Gedanke ging mir auch durch den Kopf. Ich glaube, wenn kein Testament da war, erbt der Vater 50% und die anderen 50% werden auf die Kinder aufgeteilt. So war es bei uns. Dem Sohn könnten also 25% des Hauses gehören. Könnte. Weißt du wie die Eigentumsverhältnisse sind?
Wenn Ihr Euch alle im Grunde gut versteht, warum nehmt Ihr nicht ein paar Umbau-Arbeiten vor, baut ein 2. Bad und eine kleine Küche ein, damit die jungen Leute Ihr eigenes Reich haben und Ihr auch?
Es gefällt dem Sohn anscheinend im Haus und das ist ja auch erst mal gut so.
Als ich so um die 18/19 war, habe ich in Eigenregie mein Zimmer renoviert, neue Wände, neuer Boden, neues breiteres Bett... und mein Freund zog mehr oder weniger bei mir ein weil seine Mutter etwas gegen mich hatte. Wir hatten allerdings eine Etage für uns, inkl. Bad und ich hab natürlich selbst geputzt. Aber so wirklich gefragt hatte ich damals meine Eltern nicht....
W52
 
  • #20
Guten Morgen liebe FS,

da prallen zwei unterschiedliche Vorstellungen vom Zusammenleben aufeinander. Es gibt Familien, die sehr gerne eng miteinander leben und offene Türen haben. Ich kenne solche Zeiten noch, wo man nicht rechtzeitig die Kinder separierte und seine eigenen Bedürfnisse nach Privatsphäre so in den Vordergrund stellte. Wo zwei Generationen unter einem Dach wohnten und vieles miteinander teilte. Da, wo ein Elternteil verstarb, ist der Wunsch nach Nähe und Familie besonders eng, so war es z.B. auch bei mir. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, meine Kinder ab einem bestimmten Alter nahezulegen, ihr eigenes Nest zu suchen. Sie durften solange Nestwärme genießen, wie sie es für sich brauchten. Du hast keine Kinder und kannst das vielleicht nicht so gefühlsmäßig nachvollziehen.
Du hast andere Bedürfnisse und es gibt Gesprächsbedarf, unabhängig davon, dass man es unmöglich findet, dass der 24jährige Sohn dort noch lebt und seine Freundin ein und aus geht.
Vielleicht findet ihr zwei beiden einen Kompromiss, das wäre euch zu wünschen. Ich habe das Gefühl, dass sich auf beiden Seiten einiges eingefahren hat, was der Klärung bedarf. Bisher war das alles so ok für dich.
Wenn du der Hausgeist bist, der alles liebevoll in Ordnung hält, dann darfst du auch unabhängig von deinem Gefährten, den Sohn und dessen Freundin ansprechen und sie um gewisse Dinge bitten, die Ordnung betreffen und dergleichen. Vielleicht lassen sich im Haus Bereiche schaffen, wo du mit deinem Lebensgefährten auch mal allein sein kannst.
Konflikte entstehen, wenn man nicht wirklich im Gespräch bleibt und aneinander vorbei lebt.
Vielleicht überlegst du auch mal, wie sich das für deinen Freund anfühlt, dass du nach so vielen Jahren noch halb deinen Fuß in deinem Leben hast und deine Wohnung beibehältst. Es könnte auch bei ihm einen unangenehmen Beigeschmack ergeben haben.
 
  • #21
Ich habe mit viel Herzblut das dortige zu Hause wieder belebt, gemütlich gemacht und war für alles verantwortlich.
Das war ja sicher auch in Deinem Interesse. Ich finde es immer schwierig, solche Argumente anzubringen, das klingt nach....ich hab alles getan und was gebt ihr mir jetzt wieder?....Ist zwar ein verständliches Gefühl, erzeugt aber letztendlich nur Widerstand. Niemand ist ja gezwungen worden, sich so einzubringen, es war ja freiwillig. Liest sich jedenfalls so.
Ich denke, beide Interessen stehen gleichberechtigt gegenüber, Dein Freund möchte seinem Sohn gerne noch das Elternhaus erhalten, Du willst mit ihm langsam mal alleine leben. Erstmal prinzipiell beides völlig in Ordnung.
Wenn nun beide die Taktik fahren "ich muß mich durchsetzen", dann wird es schwierig. Da kann es nur einen Gewinner und einen Verlierer geben.
Ich persönlich finde Deinen Kompromiss mit der Wohnung gut. Aber da kommt dann gleich das nächste Problem:
Gerade die alltäglichen Geschehnisse gehören mit in eine Beziehung, nicht nur die Bon-bons am WE.
Du hast mit Deinem Partner jahrelang zusammen gelebt. Du kennst die alltäglichen Geschehnisse mit ihm. Was hindert euch daran, den Alltag in der Woche zu teilen und am WE zu zweit in Deine Wohnung zu gehen? (ich frage mich ja, warum Du 9 Jahre lange eine eigene Wohnung im Hintergrund hattest, was ist das für eine Botschaft an Deinen Partner?)
W
 
  • #22
mit 24 Jahren noch in Papas Haus zu wohnen.
w52

Wer sagt denn, dass es alleine Papas Haus ist? Normalerweise gehört so ein Haus nach einem Todesfall (dem der Mutter) anteilig auch den Kindern. Und in diesem Falle könnte es sein, dass der Sohn mit vollem Recht frei entscheiden kann, wen er da als Gast beherbergt und wie lange. Und auch, wie lange er selbst darin wohnt. So ist das nun mal, wenn man sich Wohneigentum anschafft.

Das war bei meiner Familie genauso. Meine Mutter ist verstorben, und ich hatte das Erbe ausgeschlagen, so dass das Haus anteilig an meinen Bruder fiel. Und mein Bruder (damals noch minderjährig) teilte es sich mit seinem Vater. Und dieser hatte Glück, dass der Bruder, als er 18 wurde, sofort zu seiner Freundin zog-in deren Elternhaus, wo niemand was dagegen hatte.
Wenn er sich anders entschieden hätte damals, wäre das auch in Ordnung gegangen, schließlich kann ihn niemand aus seinem Eigentum schmeißen.

Viel verwunderlicher finde ich ja, dass die FS unter dem Motto agiert "was ich all die Jahre für diese Familie getan habe". Das leitet alles keine besonderen Rechte ab, im Gegenteil, wenn der Mann sich jetzt trennen würde, hättest du ja auch keine. In meinen Augen war die FS auch Gast dort. Und hat zudem noch das Haus nach Ihrem Gutdünken umgestalten (in ihrem Vokabular "wiederbelebt"). Gut, es wird sicherlich allen zu Gute kommen, aber man sollte eben daraus nicht ableiten, dass man irgendwas zu sagen hätte. Es bleibt trotzdem das Haus der Familie und man ist nur Gast, obwohl man viel Zeit und Energie hineingesteckt hat. So ist es auch der Stiefmutter meines Bruders ergangen, die mit seinem Erwachsenwerden nach 8 Jahren vor die Tür gesetzt worden ist.
Schön ist das moralisch gesehen nicht, aber man sollte vielleicht trotzdem mal die eigene Erwartungshaltung in einer solchen Situation überprüfen.
Man kann sich den festen Platz im Herzen von Menschen weder mit Geld, noch mit guten Taten erkaufen.
 
  • #23
Ich bitte Sie um Ihre Meinung, was denn nun richtig ist und was zu tun ist? Danke.
Meiner Meinung nach, hast du alles richtig gemacht! Und ich kann deine Gefühle sehr gut verstehen!

Du hast deine Wohnung nie aufgegeben. Sehr gut!
Du hast viel geduldet und akzeptiert in den letzten Jahren. Du hast deinen Freund unterstützt wo du nur konntest, hast deine Bedürfnisse hinten an gestellt und warst für seine Kinder da. Jetzt, wo es ein Problem gibt, welches man auch klären könnte ohne den Sohn aus der Wohnung zu verbannen, hat dein Freund nicht den Mumm mit seinem Sohn zu reden?! Die Lösung könnte sein, unter der Woche kann die Freundin gerne da sein, an Wochenende verbringen sie dann Zeit bei ihren Eltern.
Deine Bedürfnisse sind aber anscheinend nicht wichtig oder nicht so wichtig, wie die seines Sohnes. Das würde mir zu denken geben und ich finde es richtig, dass du nun wieder in deine Wohnung gezogen bist. Wenn selbst dein Auszug deinen Lebensgefährten nicht zum nachdenken und handeln bringt, wäre der Drops für mich gelutscht. Dein Stellenwert bei ihm ist klar! Ein 24 jähriger kann sehr wohl vertragen, sich genau so in das Familienleben zu integrieren, wie du das auch getan hast. Aber was für deinen Freund zählt, ist seinen Sohn nicht zu verärgern, dafür nimmt er auch gerne in Kauf dass du wieder mit Sack und Pack in deine Wohnung verschwindest. Liebe ist anders.

Ganz ehrlich, ich würde an deiner Stelle mich wieder mehr um mich selbst kümmern. Mache das worauf du Lust hast, richte dich nicht mehr nach ihm und seinen Jungs und trenne zukünftig seine Wohnung und deine Wohnung. Heißt er hält seine Wohnung sauber und du deine. Nutze die Zeit um mal zu hinterfragen wo du in dieser Beziehung eigentlich bleibst und ob du so Beziehung leben möchtest?

Ein Mann der lieber riskiert, dass unsere Beziehung scheitert, anstatt mal mit seinem Sohn ein Gespräch zu führen und einen Kompromiss zu finden, der auch mir gerecht wird, der wäre kein Partner für mich, auf den ich mich blind verlassen würde! Und das wäre mir in einer Partnerschaft sehr wichtig, deshalb würde ich mich trennen.
 
  • #24
Wenn sich die Verhältnisse im Haus ändern, wäre es doch eine Möglichkeit das Haus so zu gestalten, dass alle etwas Privatsphäre haben. Wie wäre es mit einem Bad, dass der Sohn mit dem Vater einbauen lässt an sein Schlafzimmer, ehemaligen Kinderzimmer. Der Umbau kostet zwar Zeit und Einsatz. Aber das solltest Du, liebe FS deinem Mann Wert sein. Es kann doch nicht sein, dass die Ersatzmutter ausziehen muss nach 9 Jahren! Und @Tom26 nach 8 Jahren ist die FS mitnichten ein Gast!! Die Söhne waren mitten in der Pubertät, das war sicher nicht immer leicht, wenn man eigene Kinder hat weiß man das! Sie hat den Vater mit seinen pubertierenden Sohn angenommen! Es ist schon unvorstellbar, dass der Mann die FS ausziehen lässt, wenn sie doch ansonsten glücklich sind. Das ist eine falsche Loyalität dem Sohn gegenüber.
Die Kinder sollten abwechselnd auch bei den Eltern der Freundin des Sohnes an den Wochenenden zumindest übernachten können, Die machen es sich auch zu leicht, da sollte man einen gemeinsamen Konsens finden, der für ALLE annehmbar ist. Lass Dich nicht aus dem Haus vertreiben. Der Mann sollte Bedenkzeit bekommen. Wenn es eine Lösung gibt, darf er Dich in der Wohnung besuchen, bzw. Dich zurückgewinnen.
 
L

Lord-Venus

Gast
  • #25
An deiner Stelle würde ich mich erst einmal von einem Anwalt bezüglich deiner Rechte beraten lassen. Du hast dort jahrelang den Haushalt geführt und die Kinder roßgezogen- dafür hast du hoffentlich mietfrei gewohnt, oder was genau war an dieser Situation dein Benefit?
Ich finde es widerlich, wie Männer (mit Kindern) immer wieder die Gutmütigkeit von Frauen ausnützen, weil diese einfach nur arglos und selbst mit einem guten Charakter ausgestattet sind. Fälle wie du sind das beste Beispiel, wieso immer mehr Frauen mit Selbst - und Marktwert (nicht die selbstwertlosen, verzweifelten Pseudo-Emanzipirten, die sich ihren Status als wertlose, ungeliebte und vollkommen austauschbare Ressourcengeberin schönreden) in Beziehungen ohne erkennbaren Nutzen für sie selbst immer seltener für jeden dahergelaufenen Kerl ihre Finger krumm machen.

Ein Mann muss und soll dein Leben schöner machen, ohne dass du ihn dafür mit deinem Körper und insbesondere deiner jahrelangen Arbeitskraft für jeden Handgriff mit dem Zehn-und Hundertfachen bezahlst. Wenn du dich ehrenamtlich betätigen willst, dann gibt es dafür auch genügend Vereine. Und mach es dem Typen bloss nicht am Wochennende in deiner Wohnung schön, geh mit ihm zum Wellness, schön Essen und dann kann er sich ja auch mal zu deinen Gunsten mit Einladungen und Co einbringen- dass du jahrelang seinen Haushalt schmeißt und seine Kinder großziehst, hat er doch über die Jahre auch nur allzu gern mitgenommen.
 
  • #26
Was genau stört Dich denn daran, dass die Freundin mit im Haus wohnt?

Bei uns wohnten damals auch meine erwachsene Tochter mit ihrem Freund. Der Freund war immer bei uns. Beide sind im Studium. Auch sie haben gekocht, wann immer sie wollten. Worauf ich aber geachtet habe, dass sie das weggeräumt haben. Wenn mir das nicht gefallen hat, dass es z.B. am nächsten Morgen noch rumgestanden hat, habe ich ihr gesagt, dass mich das Geschirr bei der Zubereitung meines Frühstücks stört.
Sie hat die Wäsche der beiden gewaschen. Damit hatte ich absolut keine Arbeit. Ein wenig Gesprächsbedarf gab es beim Putzen des Bades.
Ich würde darauf achten nicht vier Erwachsenen hinterher zu putzen.
Dein Freund wirkt aus Deiner Erzählung nicht so auf mich, dass er seinen Anteil dazu nicht leisten würde. Dein Stiefsohn und seine Freundin würden das sicher auch tun. Es ist doch ein schönes Zeichen, dass sich die beiden bei Euch wohl fühlen.
Das ist doch etwas schönes.

Ich mag den Freund meiner Tochter sehr gern. Er ist einfach ein angenehmer Mensch und ich fand die Zeit einfach schön. Wir haben öfter mal nur so fix geschwatzt. Ich konnte Anteil nehmen an ihrem Leben. Wenn ich was leckeres gekocht hatte, kamen sie wie kleine hungrige Tiere an zum Naschen. Das war so süß. Umgekehrt wurde ich manchmal mit ihren Kochkünsten verwöhnt.

Dann gehört Dir das Haus ja nicht. Eigentlich hast Du den gleichen Status, wie die Freundin Deines Stiefsohns. Du darfst dort mit wohnen und alles nutzen. Die beiden werden Euch ja mit Sicherheit nicht in intimen Momenten stören. Insofern würde mich wirklich interessieren, was genau Dein Problem ist.
 
  • #27
Hallo

Ich bin in einer ähnlichen Situation . Mich stört, dass sogar der Sohn, der ausgezogen ist, ohne Ankündigung im WZ steht. Nicht nur, dass man nicht mal lümmelig rumlaufen kann, man erschreckt sich ja auch und zudem möchte er dann mit dem Vater quatschen und sprengt romantische Abende vorm Kamin.
Ich bin letzens deutlich geworden und hab Regeln gefordert wie zB Kind muss sich ankündigen und Vater spricht mit mir ab, ob es passt ...

Suche das Gespröch und ziehe bei nicht Kooperation Konsequenzen!
 
  • #28
Du hast die Söhne deines Freundes kennengelernt, als sie in der Pubertät waren, also keine Betreuung mehr brauchten oder wollten. Pflichten im Haushalt führen in der Pubertät ebenfalls nicht zu Begeisterungsstürmen. Das ist undankbar aber völlig normal. Wärest du ihre Mutter, wäre dies nicht anders.

Wenn du so lange mit dieser Familie gelebt hast, warum sprichst du dann nicht selbst an, was dich stört? Wovor hast du Angst? Vor Ablehnung, vor bösen Worten, davor, dass du die Spaßbremse bist oder gar selbst der Störfaktor? Zahlst du in diesem Haus Miete an deinen Freund?

Wenn deine Absicht ist, den Sohn samt Freundin aus seinem Zuhause zu komplimentieren, wirst du damit rechnen müssen. Das wäre aus meiner Sicht klar zu viel verlangt, wirkt kompromisslos, egoistisch und lieblos. Juristisch gesehen dürfte zudem jedem Sohn ein sechstel bzw. achtel des Hauses gehören. Auch darüber sollte mal gesprochen werden. (Miete, Auszahlung, Grundbucheinträge, Testament etc.)

Wenn es dir nur darum geht, dass dich die Unordnung nervt und das Warten vor dem Badezimmer hättest du absolut recht. Du könntest das am besten sachlich in einer ruhigen Minute ansprechen, indem du alle Beteiligten also Sohn, Freundin, deinen Freund an einen Tisch bittest und erklärst, was dich stört, wie sehr es dich stört und welche Lösung du dir vorstellst: Badzeiten, zweites Bad einbauen, Kochzeiten, Ordnung in den "Gemeinschaftsräumen". Du könntest dir auch in einer echt krassen Situation mal Luft machen und den Schludrianen eine respektvolle aber deutliche Standpauke halten. Wichtig ist, dass du es überhaupt offen ansprichst.

Ich finde es war ein Fehler, auszuziehen, ohne das Gespräch mit Sohn und Freundin zu suchen. Wenn du in die Familie integriert bist und ein gutes Vwerhältnis zu allen hast, musst schon selbst "verhandeln" und dein Freund sollte das Ansinnen von Ordnungsregeln oder Umbauten mittragen. Wenn die Lösung oder der Kompromiss dir dann nicht gefallen, hättest du immer noch ausziehen können. Normalerweise kriegst du unter dem Strich genau das zurück, was du gegeben hast. So sieht es aus, als ob du Probleme scheust, nicht offen sprichst und dein Auszug ohne Ansage wirkt eingeschnappt und manipulierend.

Vielleicht zieht der Sohn mit oder ohne diese neue Freundin, die er ja auch erstmal kennenlernen muss, in ein oder zwei Jahren von alleine aus. Vielleicht gibt es in ein paar Jahren sogar drei Generationen, die sich regelmäßig im Haus deines Freundes begegnen. Da sind Kommunikation und Entgegenkommen die Grundlage, für ein schönes und unbelastetes Miteinander.
 
  • #29
das macht schon nachdenklich... eigene Wohnung gehalten trotz der familienähnlichen Situation, die hier beschrieben wird. Keine Konsequenz in dem Sinne. Sich nie wirklich ganz entschieden haben wollen. Die Kinde bleiben die Kinder und man schmeisst sie natürlich nicht raus nur weil man sich als, "Eltern", wenn man das dann überhaupt so bezeichnen kann, RAUS. Es ist ganz natürlich, wenn ein Kind keine Grenzen gezeigt bekommt, dass es diese ausnutzt. Es ist für mich persönlich nicht nachvollziehbar, das wenn man angeblich die "Ersatzmami" war, nicht mit dem "Sohn" reden kann und die Freundin dieses Sohnes ist ja wohl auch nicht taub. Was ist eigentlich das Problem?

Auf einmal darauf bestehen zu wollen, das der Sohn jetzt gross ist und eine Freundin hat, die er in seiner eigenen Wohnung als Gast haben soll ist ein wenig daher geholt. Man bleibt eine Familie und die Freundin gehört dazu. Macht das schöne Mädchen Konkurrenz?

Und in das Hintertürchen zu fliehen, wenn es Konflikte gibt, um den Konflikten aus dem Weg zu gehen kann ich erst Recht nicht nachvollziehen. Das tönt nach Charakterschwäche und mangelnder Courage.

Nach den Jahren auf zu rechnen was man nicht alles getan hat finde ich arm, Sorry. Aber entweder man macht es oder nicht. FÜR DIE FAMILIE.
 
  • #30
Liebe FS

Einerseits verstehe ich Dein Dilemma. Null Privatsphäre. Andererseits wie viele hier angesprochen haben, bist Du auch eine "Zugezogene", auch wenn Du viele Pflichten übernommen hast (hast Du auch etwas erhalten oder war das eine sehr einseitige Sache?). Die zwei wurden schon aus dem Zuhause verdrängt, was auch unschön ist, hast Du das schon bedacht? Und das Alter der Freundin wissen wir nicht, ein direktes Zusammenziehen der zwei wäre für sie ev auch zu früh?

Ich finde, Deine Anspruchshaltung geht zu weit. Sohn raus mit Freundin, Punkt. Hast Du daran gedacht, dass das Haus ev. im Teileigentum des Sohnes ist? Erbrechtlich möglich. Weiter lebst Du aber dennoch dort und hast viel geleistet. Also hast Du ein Mitspracherecht, weil ich denke, der Sohn wird das nicht bemerken, wie sehr Dich das stört. Ich finde die Idee von Tom nicht dumm, weshalb sollen die Jungen nicht mal in deiner Wohnung sein? Dafür könnten Sie einen Teil der Miete übernehmen. Weshalb nicht dennoch mal bei der Freundin? Wenigstens jedes Dritte Wochenende - das sollte auch für sie klar sein, dass sie das bei sich zuhause nochmal ansprechen sollte? Ich finde es gäbe einige Vorschläge, welche ihr durchaus diskutieren könntet. Und wenn sowohl ein solcher Kompromiss als auch eine andere Lösung nicht klappt, hast Du ja noch deine Wohnung (hast Du diese tatsächlich so viele Jahre behalten? Warst Du oft dort? Das liest sich ein bisschen nach so oder so nie ganz angekommen.)
 
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