• #1

Wie sollte man die Kosten beim Zusammenleben regeln?

Hallo ihr Lieben,

mein Partner möchte alsbald zu mir ziehen. Rein praktisch ist er bereits seit einigen Monaten immer mit bei mir.
An Wohnkosten haben wir derzeit ungefähr dieselben Kosten, wobei ich eine kleine Rate für mein Haus noch einige wenige Jahre zahle er hingegen zur Miete wohnt. Er verdient netto ungefähr doppelt so viel wie ich.

Nun frage ich mich, wie man hier am besten die Kosten aufteilt, nicht nur die des Wohnens, sondern auch sonstige Kosten zB. für Veranstaltungen, Ausgehen, etc..

Mich würde interessieren, wie ihr das in Beziehungen macht oder an meiner Stelle machen würdet.

Bei meinem Ex war das einfacher. Wir haben ungefähr gleich viel verdient und es kam alles in einen Topf. Wenn was übrig war haben wir eben davon Anschaffungen gemacht oder Urlaub.

Bin auf eure Anregungen gespannt.
 
  • #2
Also würde ein Partner zu mir ziehen ins Haus (zur Miete), würde ich das meinem Partner überlassen, was er geben möchte. Dafür hätte ich dann einen kostenlosen Handwerker im Haus und einen grosszügigen Mann, der mich oft zum Essen einlädt oder sonstige Kleinigkeiten oder Einladungen für mich ausgibt. Ich würde es ihm überlassen, da ich selbst mit meinem Geld auch nicht Halbe-Halbe machen möchte. Alles in einen Topf werfen finde ich ok, wenn man die ungefähr selben Vorstellungen von Geld und Geld ausgeben hat, dann passt das. Aber bei meinem letzten Freund wären wir da nie auf einen Nenner gekommen und da hätte ich es wie oben geschrieben gemacht.
 
  • #3
Bei meinem Ex war das einfacher. Wir haben ungefähr gleich viel verdient und es kam alles in einen Topf. Wenn was übrig war haben wir eben davon Anschaffungen gemacht oder Urlaub.
Bin auf eure Anregungen gespannt.
Ich würde zuerst ein gemeinsames Konto anlegen und nehmen wir einmal an, alle Kosten inclusive Urlaub, Anschaffungen etc. sind mit 1.500 € pro Monat kalkuliert, so würde ich den Teiler ok finden, wenn er 900 € und du 600 € auf dieses Konto mtl. überweist. Das heißt er bezahlt 2/3 und du 1/3, wäre ich an seiner Stelle, würde ich ein solcher Vorschlag unterbreiten und wäre damit einverstanden.
 
  • #4
Mein Partner war von Anfang an für die Ein-Topf-Variante. Zum Glück zogen wir erst zusammen, als ich keine Studentin mehr war, aber der Verdienst des Mannes ist einfach sehr oft höher. Er ist der Ansicht, wenn man zusammen ist, teilt man alles, sonst ist man kein Paar und kann es gleich bleiben lassen.
Ich habe hier im Forum allerdings andere Lebensmodelle gesehen, und insbesondere wenn man nicht (mehr) in der Familienphase ist, dann kann ich gut nachvollziehen, dass man deins und meins eher trennen will, weil man irgendwie befürchtet, es kann doch auseinandergehen.
Bei Verheirateten in der Familienphase gibt es da weniger schlechtes Gewissen.
Auf keinen Fall solltet ihr alles centgenau aufrechnen, aber das weißt du sicher selbst.
Ich würde schauen, welche Standard-Ausgaben jeden Monat zusammenkommen (Auto, Strom, Nebenkosten, Essen...), Und dann würde ich da versuchen, die Zahlungen ca. 1/3 - 2/3 aufzuteilen, denn er verdient dein Doppeltes. Dabei möglichst Daueraufträge machen, die man nicht jeden Monat diskutieren muss, und beim Essen pi mal Daumen großzügig planen.
Restaurantbesuche und Klamotten zahlt bei uns immer der, der gerade die Geldbörse greifbar hat, da machen wir uns keine Gedanken.
Bei uns ist eher das Thema, dass er spart, damit wir uns eine Immobilie (50/50 im Grundbuch) leisten, während ich einfach nicht zum Sparen komme und mir gern mal was gönne, aber die Phase ist bei euch ja erstmal vorbei.
 
  • #5
Was für ein Typ ist er denn? Ist er eher großzügig oder eher ein Erbsenzähler? Ist es was "für immer"?
Rein formell könnte man ja alle festen Kosten durch zwei teilen und dann auf einem gemeinsamen Konto eine Betrag anlegen für Lebensmittel, Unternehmungen, Anschaffungen und Urlaube. Je nachdem was ihr da so ausgebt.

In deinem speziellen Fall, da du mit dem Haus Eigentum erwirbst, könnte es sein, dass er sich dadurch benachteiligt fühlt.
Es gibt ja hier im Forum Männer, den würdest du damit schlaflose Nächte bescheren, deshalb meine Fragen.

Man könnte es auch so machen, dass er einen größeren Teil (sein Mietanteil) mehr in euren gemeinsamen Topf gibt, aber dafür keine Miete an Dich zahlt.
Aber, wenn es mit Euch beiden eine gute Zukunft hat und das Haus auch echt sein zu Hause wird, würde ich versuchen ihn möglichst mit abszusichern, damit er in dem Haus bleiben kann, sollte es Dich hinwegraffen. Also ein gemeinsame Fürsorge betreiben und füreinander da sein. Da weiß ich ja nicht, wo ihr miteinander steht
 
  • #6
Du zahlst weiter das Haus ab und er übernimmt die Nebenkosten. Dann eine Haushaltskasse, in die jeder gleichviel einzahlt. Jede Veranstaltung und jedes Ausgehen aufzurechnen wäre mir zu lästig. Du kannst auch nicht verlangen, dass er immer doppelt so viel zahlt nur weil er mehr verdient. w57
 
  • #7
Ich würde es so handhaben, dass zu Beginn geklärt wird, das beide in etwa denselben Betrag in die gemeinsame Haushaltskasse zahlen.

Für den mit dem deutlich geringeren Einkommen sollte danach aber noch genug "Taschengeld" vorhanden sein. Reicht der gemeinsame Betrag im Haushalt nicht auf, stockt der Mehrverdiener auf.

Und von dem, was nach Haushaltskasse und Taschengeld übrig bleibt, können dann die "schönen Dinge" bezahlt werden - und zwar je nach Leistungsfähigkeit. Kann also passieren dass dann der eine nur den Kinobesuch und der andere den Urlaub zahlt (oder halt auch anteilig).

Wenn ich mich auf eine Beziehung mit jemandem einlasse, der deutlich weniger verdient, dann ist das für mich vollkommen ok, dann eben auch für die "Sonderausgaben" aufzukommen, ohne dass ich das jemals vorrechnen würde.

Wichtig ist hier halt dass der mit dem geringeren Einkommen die Situation auch akzeptiert und keine Komplexe deswegen hat.
 
  • #8
Rein rechnerisch gesehen, kann man nie hundertprozentig alles gerecht aufteilen, geschweige dass die Beziehung sich " lohnt". Wenn es nicht DER Mann ist, den du heiraten und mit dem du alt sein willst und dem du absolut vertraust, würde ich nicht zusammmenziehen. Wen ER derjenige ist, dann sind Kostenaufteilung kein Thema, weil entweder gibt es ein WIR mit allem drum und dran oder du kannst das mit ihm besprechen,ohne den Forum zu bemühen. Da du, liebe Joggerin, auch alter Forumhase bist, macht mich deine Frage nachdenklich, ob deine Beziehung rundläuft.
 
  • #9
Ganz einfach:
- er bezahlt Dir eine angemessene Miete
- gemeinsame Einkäufe 50:50
- Urlaube, Ausflüge, gemeinsame Freizeit: 50:50
- eigene Kosten für eigene Kleidung, Auto, Versicherung bezahlt jeder
für sich selbst

Ich würde ihn da nicht stärker belasten wollen, auch nicht, wenn er das doppelte verdient. Es wird ja durch die "Miete", die er Dir dann zahlt auch für Dich ein Stück weit leichter.
 
  • #10
Ich hatte mal eine Freundin, da habe ich mittels eines Faktors von ca. 1,682325978841 meine Anteil ermittelt. D.h. ich habe ungefähr das 1,7 fache bezahlt wie sie - fürs Wohnen. Alles andere war ca. hälftig, allerdings lud ich sie öfter ein, als umgekehrt.

Aktuell wohnt meine Freundin bei mir im Haus (sie vorher Mietwohnung), jetzt bei mir im Haus. Sie zahlt die Lebensmittel, also ungefähr € 500,00 mtl. für drei. Das entspricht in etwa Ihrer vorhergehenden geringen Miete. Der Rest ist halbe / halbe. Außer bei einem Urlaub. Da zahle ich dann auch schon mal mehr. Ich verdiene ca. 50 % mehr als sie.
 
  • #11
Ich glaube das wird dir nicht helfen, wenn die Leute ihre Handhabe mitteilen, denn jeder tickt da völlig anders.
Während die einen jedes Pfund Butter zerschneiden und aufteilen, machen andere es sich einfacher.
Auch das er zu dir in DEIN Haus zieht, gibt vielleicht Probleme.
Würde er dir Miete zahlen, beteiligt er sich somit an der Darlehensrate und zahlt dein Haus mit ab. Dies ist ja in einer Mietswohnung nicht anders, aber in einer Beziehung sehen es einige dann plötzlich anders.
Sprich; dein Haus bleibt dein Haus, auch wenn er dafür mit bezahlt.
Was ja auch in Ordnung ist. Ich versuche gerade möglichst neutral zu betrachten,gebe aber zu das ich das nicht hin bekomme.
Ich denke bei Euch wäre es erst mal gut wenn ihr auflistet welche Kosten für das Gemeinsame Wohnen entstehen.
Rate sollte dann gleich gesammt Kaltmiete sein, zuzügl. der anfallenden Nebenkosten wie Strom, Heizen, Wasser, Müll, Vers. u.s.w.
Dann eine Summe für die Verpflegung inkl. Zubehör wie, Putzm. Kosmetik u.s.w.
Also alle Nebenkosten die man so zum Leben braucht.
Diese Summe wird geteilt, wobei jeder seinen Anteil auf ein neu eingerichtetes Konto einzahlt. Somit sind diese Kosten schon mal geklärt. Aber! Das war ja der einfache Part.
Jetzt gehts los! Urlaub, Kleider(Shopping), Essen (gehen) Kino, neue Batterien für den..... Ok die kann man von den Nebenkosten abzweigen.
Aber all die Dinge die Spaß machen müssen ja auch irgendwie gestemmt werden. Während du mit weniger Gehalt nun deutlich weniger übrig hast als wie er, könnte er seinen Anteil für diese Dinge natürlich erhöhen, was ja auch Sinn macht.
Die Frage ist nur, will er das auch? Schwierig.
Ich habe diese Problemthema in meiner letzten Beziehung leicht ausblenden können.
Ich habe alle Fixkosten selbst getragen, weil auch meine Einkommensverhältnisse, na sagen wir mal ein klein wenig besser waren als die meiner Partnerin. Sie konnte ihr Geld behalten für sich behalten, da ich die Kostenteilung nach drei Monaten abgeschafft habe. Unser Delta war so extrem Hoch und die Kosten hätte ich eh gehabt. Sie hat sowieso andauernd irgendwelchen Klimbim gekauft und "unser" Haus immer mehr verschönert.
Aber das ist natürlich nicht bei allen Paaren gegeben und deshalb stelle ich mir das schwierig vor.
Ich bin wirklich froh mich nicht solchen Überlegungen stellen zu müssen, dass gebe ich gerne zu.
Ich denke ihr müsst das gemeinsam ausklüngeln.
Viel Glück dabei

m47
 
  • #12
Ich würde ein gemeinsames Konto einrichten, worin Ihr beide monatlich einzahlt. Aus diesem Konto gehen die laufende Kosten, z. B. Essensgeld, Miete, Reisen, Restaurant und Kino. Die Frage ist nun wie viel jeder von euch darin einzahlt. Er verdient doppelt so viel wie du, also er könnte auch doppelt einzahlen. Die Frage ist, ob er dies möchte und ob du selber dies auch möchtest. Ich bin eigentlich dafür, dass man (soweit es möglich ist) sich die Kosten 50/50 einteilt. Alles andere erzeugt nur Ungleichgewicht und eine Seite fühlt sich benachteiligt/ausgenutzt.
 
  • #13
Freut mich sehr für dich, Joggerin!

Dein Freund hat also noch keinerlei Wohneigentum?
Was kannst und möchtest du dir an Großzügigkeit leisten?

Eine sehr großzügige Lösung wäre, wenn er die Hälfte der Nebenkosten begleichen müsste, einschließlich der Hälfte für einen kleinen Reparaturfonds. Das sollte wohnungstechnisch dann für ihn wesentlich günstiger sein als die Hälfte einer Mietwohnung- dadurch sollte er in der Lage sein, für sich selbst ebenfalls Wohneigentum anzusparen. Nach Abzahlung wäre die Miete der Zusatzverdienst.

Oder, das wäre weniger großzügig, aber ebenfalls absolut fair: er zahlt die Hälfte einer gedachten Miete einschließlich NK (für dein Haus oder etwas günstigeres), ohne sich an Rücklagen für Reparaturen zu beteiligen, und ihr beide spart noch etwas für das eigene Rentnerdasein- (ich weiß, ist für dich noch mehr als 20 Jahre hin... aber unsere Generation wird nicht solch eine Bezuschussung durch die Jungen erhalten wie die jetzige Rentnergeneration)
 
M

moobesa

Gast
  • #14
Wohnkosten fifty fifty. Das ist doch wohl selbstverständlich. Ansonsten zieht bitte nicht zusammen. Die Preise im Supermarkt sind auch nicht einkommens- oder bedarfsabhängig.
 
  • #15
Grundsätzlich finde ich 50/50 für die gemeinsamen Ausgaben wie Essen, Urlaub, Miete/ Kredit, gemeinsame Anschaffungen richtig.

Abweichen würde ich davon nach meinem Verständnis von Fairness und Entgegenkommen:
- Bei großen Einkommensunterschieden bzw. wenn ein Partner sehr wenig Einkommen hat.
- Wenn einer sich einen höherwertigen Standard leisten will oder kann, der andere lieber eine günstigere Variante.
- Wenn jemand bereits abgezahltes Wohneigentum hat, das beide bewohnen, sollte der Mitnutzer einen angemessenen Beitrag als symbolische Miete zahlen. Ist die Kreditrate jedoch außergewöhnlich hoch, gilt das Gleiche nur umgekehrt.

Im Fall der FS würde ich die Alltagskosten teilen, jedoch eine angemessene Miete vereinbaren, also etwa die Hälfte dessen, was die Miete des Partners kostet. Sollte der Standard höher sein darf er gern mehr geben, sollte er durch zusätzliche Fahrtkosten belastet sein, sollte dies ebenfalls eingerechnet werden. Allerdings erst, wenn er seine Wohnung aufgegeben und zu dir gezogen ist. Bis dahin würde ich erwarten, dass er von allein einen angemessenen Zuschuss beisteuert. Oder meine Vorstellungen kurz sachlich ansprechen. Einfach weil er oft bei ihr lebt und darüber hinaus ein deutlich höheres Einkommen hat.

Meiniungsverschiedenheiten hatte/habe ich in einer Partnerschaft über alles mögliche. Über Geld zum Glück noch nie. Warum auch: Oft entsteht ein finanzieller Überschuss, wenn man zusammen in den Urlaub fährt, zusammen wohnt etc. Außerdem würde ich mich von einem knauserigen Menschen oder jemand der sich gern aushalten lässt, nicht geliebt fühlen und ihn auf Abstand halten.
 
  • #16
Wir hatten hier ja schon oft Threads zu diesem Thema und da gibt auch immer folgende Variante:
Einer, meist die Frau, bezahlte vorher Miete und zieht nun zu dem anderen, meist dem Mann, der auch sowas wie Miete bezahlt, nur dass es sich eben um Kreditraten handelt.
Aber selbst wenn ihre vorherige Miete identisch mit seinen Kreditraten ist, finden sich hier immer einige Stimmen, die es ungerecht finden, dass der Mann nun möchte, dass die Frau die Hälfte der Raten bezahlt. Das Argument ist, sie erwirbt anders als er kein Eigentum.
Dass die Frau aber nun ihrerseits die Hälfte ihrer bisherigen Miete einspart, wird als nicht ausreichend angesehen.
Voilà: hier eine solche Stimme.
In deinem speziellen Fall, da du mit dem Haus Eigentum erwirbst, könnte es sein, dass er sich dadurch benachteiligt fühlt.
Es gibt ja hier im Forum Männer, den würdest du damit schlaflose Nächte bescheren.

Jetzt komme ich noch um die Ecke mit dem, was ich immer an dieser Stelle sage:
Ich verstehe nicht, warum derjenige, der mehr verdient, mehr bezahlen soll.
Es ist kein Glück oder Zufall, was man verdient. Man verdient es.
Ich z.B. habe erstens sehr viel mehr in meine Ausbildung gesteckt als mein Freund, der in der eingesparten Zeit seinen Hobbies frönte.
Und ich arbeite zweitens etwa doppelt so viel wie er und wieder frönt er seinen Hobbies.
Ich verdiene ca. 2-3x so viel wie er.
Und das ist kein Zufall.

Ich wäre nicht bereit, mich darauf festnageln zu lassen, dass ich seine Entspannung mitfinanziere.
Jeder darf sich soviel entspannen und entfalten wie er will, wenn er es sich leisten kann.
Ja, ich weiß, manche hatten einfach Pech und nicht die gleichen Chancen wie z.B. ich, einen Brotberuf zu erlernen, aber auch dafür bin ich nicht verantwortlich.

Dass ich freiwillig und dazu so dezent, dass mein Freund sich nicht gedemütigt fühlt, sehr viel mehr bezahle als er, halte ich für eine andere Frage.

Übrigens ist es wohl nicht verwunderlich, dass immer diejenigen, die selbst wenig haben, nach der ausgleichenden Gerechtigkeit rufen.
Wie definieren diese Leute Gerechtigkeit ?
Ich tippe, für sie bedeutet Gerechtigkeit, dass alle Leute das gleiche haben oder auch entsprechend ihrer Bedürfnisse.
Für mich hingegen bedeutet Gerechtigkeit, dass diejenigen, die sehr viel arbeiten, mehr haben als die, die wenig arbeiten.
Zwei Leute verbringen einen Nachmittag.
Einer schläft oder liest ein Buch oder geht an den Strand.
Der andere sammelt drei Stunden Pilze, putzt sie, kocht sie.
Der erste kommt vom Strand nach Hause, riecht die leckeren Pilze und fordert seine Hälfte ein und sagt, es sei gerecht, wenn beide die gleiche Portion bekommen.
Ich finde das nicht gerecht, einladen tue ich ihn aber trotzdem, wenn ich ihn lieb habe.

w 51
 
  • #17
Ich würde ganz traditionell erst einmal ein Haushaltsbuch führen, damit man sieht, wohin das Geld fließt und wie viel die Einkäufe und der Konsum jeden Monat machen. Und das wirklich akkurat, um einen akkuraten Überblick zu haben, was man überhaupt will, wo man sich ausgleichen muss oder sollte.

Bei mir war es immer so, dass der Mann klassisch und automatisch das Ausgehen bezahlt hat (Kino, Essen) und planpflichtige Ideen wie Reisen, Ausflüge, Abenteuerprojekte von mir angebandelt und damit auch bezahlt wurden. Denn der Mann macht sowas von sich alleine selten, also sehe ich es als meine Aufgabe.

Wohung/Haus/Einrichtung würde ich danach bezahlen, wem es nach der Trennung gehört. Eine Kollegin von mir hat es so mal gemacht. Sie hat alles bezahlt, mit der Bedinungen, dass es ihr dann auch nach der Trennung gehört. Denn die Trennung kommt irgendwann in jedem Fall.
 
  • #18
Liebe FS,
es ist immer eine Frage von "das Doppelte von wieviel" und auch wie hoch die Fixkosten sind, d.h. muss man überhaupt aufrechnen oder hat jeder soviel, dass es nicht nötig ist.
Darüber hinaus stellt sich die Frage, wie ernsthaft die Beziehung ist.

Ich hatte nur ernsthafte Beziehungen, die eigentlich auf "lebenslänglich" geplant waren - kam zwar was dazwischen, aber egal.
Damals waren wir jung und keiner verdiente richtig viel. Die Kosten würden immer fair geteilt, in Relation zum Einkommen. Wer mehr hat, zahlt mehr. Merkwürdigerweise würde damals nicht darüber diskutiert, das war selbstverständlich.
In der Regel verdiente ich mehr, also zahlte ich mehr.

In der Ehe lief es mit der Haushaltskasse und dem gemeinsam abzuzahlenden Haus genauso - ich 2/3, er 1/3 von allen Kosten. Als Ehepaar waren wir aber auch eine Wirtschaftsgemeinschaft und wenn sein Geld aufgebraucht war, holte er sich was von meinem.
Als ich die Ehe infrage stellte, änderte ich die Modalitäten auf 50:50, wie in einer WG und natürlich Kontovollmacht zurückgezogen, s.o. Zukunftsperspektive der Beziehung.

In meiner 2. Ehe läuft es anders - wir haben zusammen 3 Immobilien, alle sind abbezahlt. Die laufenden Kosten trägt jeder selber - Dauerauftraege und keiner hat Lust, sich zu kümmern. In diesen Dingen haben wir die gleiche Einstellung und das erleichtert vieles.
Weil wir überwiegend in seinen Immobilien leben, wollte ich mich an den Nebenkosten beteiligen. Das lehnte er ab, wegen beider Einkommen auch nicht erforderlich - jeder von uns verdient deutlich mehr, als er ausgeben kann, er 50 % mehr als ich.
Durch die Ehe (ohne Ehevertrag, also mit Zugewinn und jeweils den anderen beguenstigenden Testamenten) ist ohnehin alles unser.
Weil ich in Zukunft mehr Zeit habe, werde ich mich um einige Dinge mehr kümmern als er (Haushaltsführung, Handwerker, Gärtner, Urlaub etc) und diese dann auch bezahlen.

Hätten wir nicht geheiratet, dann hätte ich auf Regelungen mit meiner Kostenbeteiligung Kostenbeteiligung bestanden (auch Wohnkosten, denn ein Haus muss nicht nur abbezahlt sondern erhalten werden), weil ich mich von einem Mann nicht sponsern lassen sondern unabhängig unabhängig sein will - gehen, wenn ich will und ihm nicht das Gefühl geben will, ausgenutzt worden zu sein.
 
  • #19
Ich finde, in einer richtigen Beziehung sollte es nur eine gemeinsame Kasse geben. Das Geld meines Mannes ist auch meins und umgekehrt. Da wird nichts gegeneinander aufgerechnet.
Ich finde Beziehungen, in denen alles ausgerechnet, gegengerechnet und aufgeteilt wird mehr als merkwürdig. Für mich persönlich wäre das nichts.
 
  • #20
Sollte das Thema "zusammen wohnen" bei uns einmal anstehen - nämlich dann, wenn ich das elterliche Haus, das für mich alleine viel zu gross ist, übernehme (also in hoffentlich ferner Zukunft) wird das so laufen:
Mein Haus - also trage ich die Kosten, die mir damit eben entstehen. Miete würde ich von meiner Freundin nie haben wollen. Da würde ich mir bescheuert vorkommen. Die Lebensmittel - ok, wenn sie dann mal mehr einkaufen möchte, ist mir das egal. Hauptsache, es ist immer genug da, auch dann, wenn Besuch kommt.
Persönliche Dinge bezahlt jeder selbst. Also Handy, Kosmetika, Kleidung, CD's etc. Auto auch, klar. Oder Altersvorsorge.......
Gemeinsame Reisen werden geplant, dann sieht man schon, wer was bezahlt.
Essengehen oder Konzerte etc .... sorry, ich hätte keinen Spass mehr, wenn ich mit Faktor X rechnen müsste ....... Und wer alleine ausgeht, zahlt selbst.
So kann natürlich nur reden, wer zufrieden mit dem Erreichten ist. Und ja, ich habe beruflich so oft mit dem Thema "Streit ums Geld" zu tun, dass ich das privat nicht möchte. Dazu kommt meine Einstellung: Ich möchte ja, dass sich mein Mädel bei mir und mit mir wohl fühlt. Das werde ich doch nicht riskieren, indem ich den Erbsenzähler mime.
 
  • #21
Ich wäre nicht bereit, mich darauf festnageln zu lassen, dass ich seine Entspannung mitfinanziere.
Hast du daran gedacht, dass seine Hobbys wesentlichen Teil zu seinem Gemüt und seinem Charakter beitragen, was dir ermöglicht hat, endlich einen passenden Mann zu finden?? Nach deiner Logik sind nur Menschen mit viel Geld wertvoll und sollen bevorzugt werden. Was ist mit Geistlichen, die von Spende leben, oder Menschen, die Ehrenamt ausüben? Was ist mit Eltern, deren Kind krank geworden ist und gesamtes Vermögen" verbraucht"? Sollen die Freunde sich abwenden, weil Eltern sich deren Niveau nicht mehr leisten können? Was ist mit Frauen, die mit ihrer Art ihre Partner zu Höchstleistungen motivieren oder an deren Projekte glauben? Müssen sie dann Rechnung als Motivationscouch stellen? Solches Denken impliziert, dass man Partner nur nach seinem Einkommensniveau aussuchen darf. Ich habe eigentlich Erfahrung gemacht, dass ehe Vermögendere geizen und da ein Rabatt und noch mal Preisnachlass wollen. Gott sei dank gibt es noch solche Menschen wie Tom und Neverever, die verstanden haben, dass Geld kein Ziel, sondern Werkzeug ist.
 
  • #22
Wenn du dir nicht sicher bist, frag' ihn nach seinen Vorstellungen.

Ich würde zu 50:50 tendieren, weil ihr zu zweit seid. Sein Gehalt ist m.E. daher unerheblich. Mehr verlangen, nur weil er besser verdient... hmmm, irgendwie hätte ich ein ungutes Gefühl. Zumal man es gewohnt ist, selbst für seine Wohnkosten aufzukommen. Schließlich hat frau auch ihren Stolz. :)

Zwar bliebe dir unterm Strich weniger übrig als ihm, was sich in der Urlaubsplanung, Restaurantbesuchen, Kino usw. bemerkbar macht. Idealerweise kommt er von selbst noch darauf, auch wenn er es noch nicht so kommuniziert hat.

Diesen Punkt würde ich an deiner Stelle besprechen. D.h., dem Partner klar machen, dass bei dir das Geld für den "Luxus" nicht so locker sitzt, wie bei ihm. Und du zu Unternehmungen oder Anschaffungen notfalls auch mal "nein" sagen müsstest. Normalerweise springt ein Mann dann ein, weil er ja selbst gerne mit seiner Partnerin schöne Dinge unternimmt. Wenn nicht, also wenn er ein Geizhals sein sollte, hättest du sicher schon die ersten Anzeichen gesehen. Doch selbst wenn, entscheidend ist das Gesamtpaket.


Alles Gute!

W50
 
  • #23
Ich finde das nicht gerecht, einladen tue ich ihn aber trotzdem, wenn ich ihn lieb habe.
Wär schon komisch, sich mampfend an den Tisch zu setzen und der Liebste steht ohne Essen daneben;-) Ein schönes Gleichnis für das Geben und Neben in einer Beziehung.

Mir war es immer wichtig, meine Kohle selbst zu verdienen und mich von niemandem aushalten zu lassen. Dennoch würde ich nicht vom Einkommen auf den Fleiß, die Ausbildung, das Können und den Wert der Arbeit schließen. Beispielsweise Ärzte: Ein guter Arzt kümmert sich um seine Patienten, arbeitet interdisiplinär, egal ob gesetzlich oder privat versichert und wird vergleichsweise schlecht bezahlt. Ein schlechter Arzt nimmt sich wenig Zeit für seine Patienten, bildet sich kaum weiter, ist auch sonst keine Koriphäe, kennt sich dafür blendend in der Gebührenordnung für Ärzte aus und hat einen guten Draht zu Pharmavertretern. Da würde ich eher die Gerechtigkeitsfrage stellen.

In einer Beziehung geht es meiner Meinung nach mehr um Ausgewogenheit, Entgegenkommen, Ausgleich und nicht nur um Geld. Der heute am Strand lag und die Pilze wegfutterte, wartet morgen vielleicht zwei Fahrräder und nicht nur sein eigenes. Wär ja auch traurig sonst.
 
  • #24
Aktuell wohnt meine Freundin bei mir im Haus .... Sie zahlt die Lebensmittel, also ungefähr € 500,00 mtl. für drei. Das entspricht in etwa Ihrer vorhergehenden geringen Miete. Der Rest ist halbe / halbe. ca. 50 %.
Warte mal, du hast dich irgendwo verschrieben, richtig ?
Bitte sag ja !

Falls nicht: Ihr habt ein gemeinsames kleines Kind, deine Freundin arbeitet deswegen nur 10 Stunden pro Woche und du 30.
Dennoch bezahlt sie alle Lebensmittel allein und den Rest ( Miete, Nebenkosten, Versicherungen, Auto, Klamotten fürs Kind, Windeln... ) zur Hälfte ???
Das kann nicht dein Ernst sein !

Als ich weiter oben sagte, dass ich es nicht richtig finde, dass derjenige, der mehr verdient, auch mehr bezahlen sollte, meinte ich nicht den Sonderfall, dass der weniger solvente Teil wegen der Betreuung des gemeinsamen Kinds weniger hat.
Du toppst das ja sogar noch: deine Freundin bezahlt mehr !

...ich hoffe, ich habe das falsch verstanden.

w 51
 
  • #25
Ich bin mit meinem Freund vor drei Monaten zusammengezogen. Ich verdiene deutlich mehr als er, er hat deutlich mehr Vermögen als ich. Wir haben eine sehr unterschiedliche Einstellung zu Geld, er vernünftig, sparsam, überlegt, ich sehe Geld als etwas an, was fliessen muss. Wir stimmen sehr, sehr selten überein, was sinnvoll und nötig ist.

Wir machen es so: Ich bezahle meine Kredittrate ab (er hat seine Hälfte des Hauses vollständig bezahlt), Nebenkosten halbe halbe. Mal geht er Lebensmittel kaufen, häufiger ich, ich kaufe teurer und in anderen Geschäften ein als er, weil ich nur richtig gutes Zeugs essen und trinken will. Zusammen einkaufen gehen ist nicht lustig. Im Haus haben wir das, was uns beiden nötig erschien, halbe halbe bezahlt, das, was er unnötig fand, habe ich bezahlt (und er fand bei sehr vielem, es sei ja nicht kaputt und erfülle seinen Zweck, mein Gegenargument, aber es ist nicht schön, ist für ihn unverständlich). Wenn wir ausgehen, zahlt mal er, mal ich. Ferien halbe halbe. Das ganze persönliche Zeugs jeder für sich.

Ein gemeinsames Konto würde uns beide todunglücklich machen und Streit über Streit provozieren. Ich müsste meine Ausgaben rechtfertigen, wozu ich nicht die mindeste Lust habe. Er würde verzweifeln, dass sich sein Geld in Luft auflöst.

Frau 52
 
  • #26
Warte mal, du hast dich irgendwo verschrieben, richtig ?
Bitte sag ja !
Danke, Frei, ich habe das tatsächlich nicht registriert. Jetzt, wo ich es registriere, bin gelinde gesagt, absolut baff. Aber im Prinzip sein Satz, aktuell wohnt seine Freundin bei ihm im Haus, erklärt alles. Ich verstehe ihn so, dass das" aktuell" ein vorübergehender Zustand ist und sobald dem Herr nicht genehm ist, das Kind aus dem grobsten raus ist oder sie sich irgendwas zuschulden lässt,wird sie nicht mehr in SEINEM Haus wohnen.
 
  • #27
OMG, was ist da draußen nur los? Es kann doch nicht sein, dass man in einer Beziehung derart aufrechnet, wie es einige hier wohl tun und das auch noch in Ordnung finden? Es ist doch selbstverständlich, dass derjenige, der ein wenig mehr hat, auch etwas mehr gibt? Wenn ich ausgehe mit einer Freundin, dann bezahle mal ich oder mal sie, aber das wird nicht gegengerechnet, also mal sind es zwei Gläser Wein, mal zwei Essen ... genau so möchte ich das auch im Verhältnis mit meinem Partner haben ... wenn beim ersten Date schon gerechnet wird, übernehme ich sehr gerne die Rechnung und es gibt kein zweites Date! Danke @neverever und @Tom26, you save my day
 
  • #28
Warte mal, du hast dich irgendwo verschrieben, richtig ?
Bitte sag ja !

Nein. Aber ich habe 1. vergessen zu schreiben, dass es ihr Vorschlag war. 2. dass wir das beobachten. 3. dass ich alle andere Fixkosten übernehme, außer ihre persönlichen Versicherungen. Ich zahle das Haus weiter alleine ab und alle sonstigen Kosten, Strom, Holz, Wasser etc. pp. Wir teilen uns sozusagen nix. Beim Kind entscheiden wir immer gemeinsam. In Summe zahlt Sie deutlich weniger als ich.
 
  • #29
.. deine Freundin arbeitet deswegen nur 10 Stunden pro Woche und du 30.
Dennoch bezahlt sie alle Lebensmittel allein und den Rest ( Miete, Nebenkosten, Versicherungen, Auto, Klamotten fürs Kind, Windeln... ) zur Hälfte?...ich hoffe, ich habe das falsch verstanden.

Ich bin mir sicher, dass Du grad eine Zeitreise machst - in die Zeit vor Erziehungsgeld.
Das Kind ist noch klein, sodass ihrem Einkommen das Erziehungsgeld wohl zugerechnet werden muss. Das ist ja nicht ihr Taschengeld sondern Bestandteil des Familieneinkommens.
 
  • #30
Miete, Nebenkosten, Versicherungen, Auto, Klamotten fürs Kind, Windeln... ) zur Hälfte ???
Miete nicht, es ist ja sein Haus.
Ansonsten hast du, fürchte ich, recht. Ich finde es auch viel, dass sie die Lebensmittel für alle drei zahlen muss, obwohl sie wegen des Kindes nur 10 Stunden arbeiten kann.

Zu Tom26: Es ging ja nicht darum, was du und ich machen würden beim Zusammenwohnen mit einem Partner- meiner musste, als wir zusammenwohnten, auch nichts zahlen,
sondern um die FS, deren Freund doppelt so viel verdient wie sie, andererseits kein Eigentum besitzt.
 
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