• #61
Das ist ein wirklich verzwicktes Thema, aber ich würde ihn auf alle Fälle an Kosten beteiligen. Schließt du einen Mietvertrag mit ihm, musst du die Einnahmen versteuern, aber er wäre im Falle einer Trennung durch eine Kündigungsfrist abgesichert. Ich persönlich würde aber eine Beteiligung an den Nebenkosten und alltäglichen Kosten in Höhe seiner jetzigen Miete bevorzugen und ihm dazu eine schriftliche Vereinbarung anbieten, dass er bei Trennung eine festgelegte Zeit, wie bei einem Mietvertrag, zum Auszug hat.

Dass hört sich jetzt sehr unromantisch an, aber auch Toms Freundin, sitzt auf der Straße von heute auf morgen, sollten beide sich trennen, so sie denn zu ihm zieht. Von daher finde ich sein Argument nicht relevant.

Letztlich wirst du aber ein Gespräch mit deinem Partner im Vorfeld, führen müssen. Vielleicht relativieren sich dann deine Bedenken und er hat Dir nur noch nicht direkt gesagt, dass er natürlich wegen DIR zusammen ziehen möchte.
 
  • #62
An Wohnkosten haben wir derzeit ungefähr dieselben Kosten, wobei ich eine kleine Rate für mein Haus noch einige wenige Jahre zahle er hingegen zur Miete wohnt. Er verdient netto ungefähr doppelt so viel wie ich.
Es gibt hier Foristen, die meinen, Joggerin müsse ihren Partner umsonst mitwohnen lassen, weil sie ja sonst einen "Gewinn" habe.
Wenn er kostenfrei bei ihr wohnt, hat er eben den finanziellen Gewinn, spart eben Miete.
Angesichts seines Mehrverdienstes finde ich das nicht fair - und eben einseitig zu seinen Gunsten.
Joggerin hat weniger Geld zur Verfügung (Urlaube, sonstige Ausgaben) und soll auf diesem niedrigeren finanziellen Niveau auch das Wohnen "verschenken".
Wenn ich etwas nutze, kostet das Geld. Auch, wenn es das Eigentum der Partnerin ist.
Mein Vorschlag wäre ein Mietanteil durch den Partner auf ein Sonderkonto, von dem besondere Anschaffungen oder Urlaube bezahlt werden - davon haben Beide etwas.
Wenn er mehr verdient und eine moderate Miete ausgehandelt wird, steht er immer noch sehr gut da und hat noch Mittel, für sich selbst etwas zu sparen.
Ich wundere mich, dass der Partner nicht selbst darauf kommt, sich zu beteiligen, wenn er von Joggerins Minderverdienst weiss.
 
  • #63
Liebe Joggerin,

ich hatte den Thread nur interessehalber verfolgt, weil ich ursprünglich dachte, dass du das mit deinem Partner sicher schon alles geklärt hast und jetzt nur mal sehen wolltest, was die Foristen dazu meinen.
Stattdessen sehe ich, dass ihr über das Thema anscheinend nie wirklich gesprochen habt, was mich wirklich verblüfft.

Nur zum Verständnis: Ich selbst liege mit meinem Einkommen wegen einiger dummer Entscheidungen in meinem Leben an der untersten Grenze - also ein wandelndes NoGo für Partnerfindung ...

Als ich meinen jetzigen Partner kennenlernte, drehte sich eines unserer ersten Gespräche um das Thema Arbeit und Verdienst. Er wusste ab da über meine Verhältnisse Bescheid und hat von sich aus(!) darauf bestanden, mich einzuladen, wenn wir ausgehen oder er mit mir in Urlaub fahren möchte, weil ihm völlig klar war, dass ich mir keinerlei Extras leisten kann. Dafür koche ich so oft wie möglich für uns, weil ich das für mich ohnehin mache und ihn dann gern mitversorge.

Wie genau läuft eine Beziehungsanbahnung ab, in der man sich über derartige Dinge nicht austauscht? Wie kann da Offenheit und gegenseitiges Vertrauen entstehen? Unter solchen Umständen würde ich lieber gar nicht erst zusammenziehen.
 
  • #64
Solange keine gemeinsamen Kinder vorhanden sind, ist es mE empfehlenswert alles Kosten 50/50 zu teilen.
Hier sind aber ein Kind und ein Hund vorhanden, die alleine der FS zugerechnet werden müssen. Nach deiner Logik zählt das nicht ...
Dass hört sich jetzt sehr unromantisch an, aber auch Toms Freundin, sitzt auf der Straße von heute auf morgen, sollten beide sich trennen, so sie denn zu ihm zieht. Von daher finde ich sein Argument nicht relevant.
Nein, eben nicht - da sie ja ihre Wohnung im Hause ihrer Eltern hat, hätte sie in jedem Falle wieder ein Dach überm Kopf ...... ganz so böse bin ich auch wieder nicht.
Ich finde Deine Erwartungshaltung der Kostenbeteiligung im Umfang seiner vorherigen Miete absolut in Ordnung in Deinem finanziellen Kontext - egal ob der Eigentümer Mann oder Frau ist. Das hat was mit Fairness in einer Beziehung zu tun.
Damit müsste dann aber auch festgelegt werden, dass er Platz für seine Möbel hat, einen Raum für sich etc .... und trotz Rückfrage lese ich hier nicht, was ER für sein Geld bekommen würde. Zumindest für mich liest sich diese ganze Sache so: SIE hat ein Haus, das sie schon länger mit ihrem Kind und ihrem Hund bewohnt. Er soll nun einziehen - ohne die Möglichkeit, ebenfalls etwas zu gestalten. In einem anderen Thread wird einem Mann vorgeworfen, dass er überhaupt schon alleine ein Haus gekauft hat und sie einziehen soll - allerdings Möglichkeiten bekommt, das Haus und dessen Nutzung bis hin zu baulichen Veränderungen mit zu gestalten.
 
  • #65
Joggerin hat weniger Geld zur Verfügung (Urlaube, sonstige Ausgaben) und soll auf diesem niedrigeren finanziellen Niveau auch das Wohnen "verschenken".
Wenn ich etwas nutze, kostet das Geld. Auch, wenn es das Eigentum der Partnerin ist.
Mein Vorschlag wäre ein Mietanteil durch den Partner auf ein Sonderkonto, von dem besondere Anschaffungen oder Urlaube bezahlt werden - davon haben Beide etwas.
Stimme völlig zu, warum soll man Wohnen zum Nulltarif anbieten, nur weil man ein Eigenheim finanziert. Ich frage mich, woher diese Einstellung kommt, normal finde ich das nicht, Miete muß man überall zahlen, Finanzierungsraten sind in dem Fall Miete. Oder meint irgendjemand, dass man Anteile am Eigentum erwirbt, wenn man einem Vermieter Miete zahlt, der aber diese Immobilie noch finanziert? Völlig unlogisch in meinen Augen, aber ich kenne genügend Menschen, die denken, dass sie mietfrei in die Wohnung vom Partner mit Eintrag im Grundbuch einziehen können.
Allerdings wäre ein Mietanteil auf ein Sonderkonto, von dem man dann gemeinsame Urlaube bezahlt, wiederum ein Vorteil für den Zugezogenen. Wäre also auch nicht meines.
Für mich würde es nur eine Lösung geben. Ortsübliche Miete für die Immobilie durch zwei, das wäre die Miete, die der Zugezogene zahlen sollte. ALLE anderen Kosten ebenfalls durch zwei.
Ob meine Finanzierungsrate nun höher wäre, wäre mir dann egal, ich würde das aber als einzige Lösung gerecht finden. Gerade wenn es finanzielles Gefälle gibt.
Wenn es keine Einigung über die Miete geben würde, würde ich meine Immobilie vermieten und wäre gerne bereit, gemeinsam eine Mietwohnung anzumieten, um die Kosten zu teilen. Wenn "er" dann mehr Geld verdienen würde als ich, wäre das sein Glücksfall, aber nicht mein Verdienst. Ich bin da nicht neidisch, aber man müßte sich schon auf einen für beide finanzierbaren Lebenswandel einigen.
W
 
  • #66
Ich wundere mich, dass der Partner nicht selbst darauf kommt, sich zu beteiligen, wenn er von Joggerins Minderverdienst weiss.
Genau das wäre für mich der Grund, nicht mit ner Mietforderung zu kommen, sondern wahrscheinlich gar nicht mehr zusammenziehen zu wollen. Die Freude über den finanziellen Vorteil hat ja deutlich überwogen über dem romantischen Aspekt.

Es gibt hier Foristen, die meinen, Joggerin müsse ihren Partner umsonst mitwohnen lassen, weil sie ja sonst einen "Gewinn" habe.
Wenn er kostenfrei bei ihr wohnt, hat er eben den finanziellen Gewinn, spart eben Miete.
Das ist der heikle Punkt. Ich bin könnte mir vorstellen, er denkt, dass sie sich einen Zugewinn verschaffen will, wenn sie Miete verlangt (nach dem Motto: was ich selber denk und tu). NKbeteiligung ist einfach einzusehen, was man an Strom und Wasser kostet, bezahlt man auch selbst. Aber eine pauschale Miete, also ein möglicher Gewinn für sie, könnte so ankommen. Und wenn sie sich nicht kennengelernt hätten und nicht zusammenziehen wollen würden, hätte sie den Mietbetrag ja auch nicht und würde das Haus auch allein abzahlen müssen. Also er weiß, sie kann das mit ihrem Gehalt.
Ich würde mich auch hüten, Mietforderung zu begründen mit "dann kann ich meine Urlaube mit dir selbst bezahlen", weil das bei ihm so ankommen könnte, dass er sie ja doch bezahlt, nur diesmal als "pauschales Taschengeld".

Wenn unbedingt einer einen Gewinn vom Zusammenziehen haben muss, dann denkt vermutlich jeder Unromantische, er sollte es selbst sein.

Ich finde nicht, dass man dem anderen ins Portemonnaie gucken kann, und ihm das Geld reduzieren, um für gefühlte Gerechtigkeit sorgen zu wollen. Ich finde, dass man sein Spaßbudget nicht erhöhen kann durch Mietforderung an den anderen. Unabhängigkeit ist, das Spaßlevel selbst zu bestimmen, das man sich leisten kann, und wenn er dann auf dem niedrigen Niveau keinen Spaß haben will, aber auch nicht einladen will und lieber allein fährt, weißte auch Bescheid.

Wenn ansteht entscheiden zu müssen, wer einen Vorteil vom Zusammenziehen hat, käme in meiner Welt der mit mehr Geld drauf, auch mehr großzügig zu sein. Hier hat derjenige schon durchblicken lassen, dass er sich lieber einen finanziellen Vorteil ausrechnet. Deswegen würde ich mir das Zusammenziehen gut überlegen. Selbst wenn er auf eine Mietforderung eingehen würde, könnte ich mir gut vorstellen, dass das Vorteilausrechnen für den anderen und für sich noch krasser wird. Ich hab mal ein Paar gekannt, wo der Mann immer die Frau den Einkaufswagen holen ließ, aber ihn wegbringen und die Münze behalten wollte, und sich das Klogeld von seiner Frau wiedergeben ließ.
 
L

Lionne69

Gast
  • #67
Liebe Joggerin,

Jetzt habe ich eine Weile mitgelesen, bei einigen Posts war dann Kopfschütteln, aber das muss wohl leider sein, dass es auch Prügel gibt.

Von meinem Ausgangspunkt wäre es ähnlich wie bei Dir, Finanzen stabil, Haus gut finanziert, aber auch nicht die Kapazitäten, um es so ganz locker zu nehmen.

Ich fände einen Wohnbeitrag fair - ca. 1/2 einer ortsüblichen Miete, da profitieren beide davon und das Haus wird ja auch gemeinsam abgewohnt.
Ansonsten bleiben die Hauskosten - Versicherungen, Steuern, Rücklagen, etc. bei Dir. Keinen Mietvertrag, fände ich absurd, aber man könnte ja schriftlich festlegen, welche Auszugszeit der andere in Fälle einer Trennung hätte. (Wobei ich damit bei Partnerschaften nie ein Problem hatte, es ist ja klar, dass einer auszieht, wenn es vorbei ist und normalerweise trennt man sich nicht so, dass man einen Koffer vor die Tür stellt. Ich bräuchte das nicht.)

Für den Rest würde ich mich mit meinem Partner zusammen setzen, schauen, was an Einnahmen und Ausgaben da ist, was gemeinsam getragen werden soll- von Haushalt, Nebenkosten, Versicherungen bis Freizeit / Urlaub, und entsprechend ein gemeinsames Konto anlegen, wo jede*r seinen Anteil einzahlt. Ob 50:50 oder proportional zum Einkommen, da sollte man sich einigen. Und jede*r hätte sein eigenes Konto, für die eigenen Aufwendungen, Rücklagen, usw.
Oder man rechnet umgekehrt, wieviel jede*r für sich behalten möchte / muss und wirft den anderen Betrag in den Gemeinschaftstopf... Allgemein gültige Lösungen gibt es nicht.

Früher hatte ich mit meinen Partnern immer nur ein gemeinsames Konto, es gab nie Probleme, es war ganz selbstverständlich.
Schwierig wird es, wenn man anfängt , sich uneins zu werden, und ganz schwierig, wenn die Erbsenzählerei anfängt. Es soll ja ein WIR werden.

Aber, es wird immer individuell eine Lösung zu finden sein - also setzt Euch zusammen, redet sachlich, sammelt die Ideen.

Wenn sich keine Lösung findet, womit sich beide gut fühlen, dann halte ich ein Zusammenleben für unmöglich - und ob es dann noch für eine Partnerschaft passt, genauso für fraglich.

Der Kompromiss ist dann meist LAT - es ist ja am einfachsten bei grundlegenden Divergenzen, diese auszulagern, aber ob das eine Lösung ist?
Für mich sähe WIR anders aus.

Euch beiden ein gutes Gelingen.

W,49
 
  • #68
Ich finde es schade und destruktiv, dass du jetzt so unterschwellig den "ich kann mir nicht mal einen gemeinsamen Urlaub leisten"-Vorwurf rauskehrst. Er wohnt noch gar nicht bei dir, hat seine eigene Wohnung zu finanzieren. Dafür, dass er bei dir isst, lädt er dich öfter ein.

Okay, er hat jetzt den Korken mit dem Gratiswohnen rausgehauen. Dann führe zeitnah ein offenes Gespräch. Sobald du deine negativen Gedanken und Gefühle wieder im Griff hast, bei dir bist und deinen -wie ich finde- sehr verständlichen und berechtigten Standpunkt souverän artikulieren kannst.

Nur weil er sich das so schön vorstellt mit dem kostenfreien Wohnen, musst du das ja nicht auch so sehen. Mit der halben jetzigen Miete kann ich mir auch nicht vorstellen, dass er dir das vorenthalten will. Natürlich erst, wenn er für seine Wohnung keine Miete mehr zahlt. Du kannst auch sagen, dass dich sein Ansinnen gekränkt und an seiner Liebe hat zweifeln lassen, vor allem, weil er ja kein armer Mann ist. Dass du dir gewünscht hättest, er hätte sich von allein darüber Gedanken gemacht, wäre dir ohne Gespräch entgegengekommen. Dass du es unfair findest, wenn ausgerechnet der, der mehr hat, den, der weniger hat über Gebühr belastet, anstatt ihm etwas abzunehmen. Wenn du die richtigen Worte und den richtigen Ton getroffen, dir seine Argumente angehört hast, kannst du immer noch weitersehen. Oder Konsequenzen ziehen.

Dein Part ist jetzt, sachlich und verständlich zu argumentieren. Dieses "pfff, jetzt reicht mein Geld nicht mal für den Urlaub"- kommt nicht gut an, ist auch nicht wirklich verständlich und macht dich maximal zum Bittsteller bzw. Dankesager, wenn er ihn dann doch "spendiert". Außerdem solltet ihr euch tatsächlich über eine vertragliche Regelung Gedanken machen, denn es ist auch dein "Fürsorge"-Part, dass er die Sicherheit hat, nicht nach einem Streit auf der Straße zu sitzen.
 
  • #69
Doch, das ist schon stimmig. Auch kleine Raten summieren sich zu Summen, für die man locker mehrmals im Jahr in den Urlaub fahren könnte. Für eine Hausrate ist es "klein", in die eigene Luxuskasse reißt es ein großes Loch.
dass ihr über das Thema anscheinend nie wirklich gesprochen habt
Oder nicht deutlich genug. Anders als Vikky glaube ich, dass da auch sonst sensible Männer manchmal nur das hören, was sie erwarten, anderes ausblenden.
Selbst wenn man sehr gut verdient, aber hohe Verbindlichkeiten wegen eigener Immobilien eingegangen ist, muss man bei sonstigem Luxus zurückstecken. Die eigene finanzielle Lage ändert sich ja auch oft- entweder es ist etwas abbezahlt oder etwas Neues kommt hinzu... Liebe Joggerin, ich bin selbst viermal nicht mit in den Urlaub mit meinem Partner gefahren, auch, weil ich mein Geld für meine beruflichen Aktivitäten sparen musste, obwohl ich für das Wohnen bei mir und die Lebenskosten von ihm nichts genommen hatte. Jetzt ist es anders, wir haben wieder getrennte Wohnungen- und fahren beide momentan nicht weg ;-) .
Dass dich das aber ärgert, verstehe ich. Durchhalten- dein Haus ist bald abbezahlt!

Oder: Du hättest ja jetzt mehrere gute Lösungsmodelle:
- du fragst, ob ihr nicht, statt in deinem Haus zusammenzuziehen, eine gemeinsame Immobilie suchen könntet (Mieten oder kaufen), damit du dein Haus vermieten könntest, denn dann könntest du dir die Kosten für die gemeinsame Wohnung mit ihm teilen und wärst dadurch in der Lage, an seinen Freizeitaktivitäten teilzunehmen.
- wenn er nicht völlig vernagelt ist in dieser Hinsicht, kommt er dann von selbst darauf, dir die hälftige Miete auch für deine Immobilie anzubieten. Wenn leider schon, fragst du da nach, auch wenn es schwerfällt.
- @Nordbrises Vorschlag mit dem Sonderkonto finde ich gut. Insofern habt ihr beide etwas von dieser hälftigen "virtuellen Miete", Rücklagen für Reparaturen und finanziellen Spielraum für gemeinsame Urlaube, und müsst es, glaube ich, -aber Achtung, ich bin ja Laie ;-) -, auch nicht versteuern, wenn ihr es nicht als Miete definiert, sondern als gemeinsamen Rücklagenfonds.

Alles Gute!
 
  • #70
Wie genau läuft eine Beziehungsanbahnung ab, in der man sich über derartige Dinge nicht austauscht?

Wie gesagt, kam sein Wunsch des Zusammenziehens für mich grundsätzlich erstmal zu früh (nach 4 Monaten damals) und ich habe es deswegen erstmal abgelehnt. Rein praktisch "wohnt" er jedoch seit einigen Monaten bei mir.

Das hat sich so ergeben, es ist für mich auch schön und in Ordnung. Wäre er öfter bei sich, wäre das für mich auch völlig ok.
Im Gegensatz zu vielen Frauen ist mir ein Zusammenwohnen nicht wichtig.

Ich hab eher ein grundsätzliches Problem mit zuviel Nähe, bin das auch aus früheren Beziehungen nicht gewohnt und teste hier gerade meine eigene Grenze. Im Gegensatz zu früheren Beziehungen fühle ich mich aber sehr wohl mit ihm, nie bedrängt.

Er beteiligte sich auch ohne Aufforderung an den Kosten für die Lebensmittel. Hier brauch ich nun wirklich 2/3 mehr als allein.

Für Nebenkosten wollte ich nichts haben, obwohl er es anbot.

Natürlich weiss er um meine finanziellen Verhältnisse. Ich verdiene nicht viel und meine Rate ist so hoch wie für andere die Miete. Das ist doch kein Zauberwerk.

Das wollte er immer alles ganz genau wissen, was ich für Ausgaben habe. Dennoch scheint er es nicht zu verstehen, dass ich nicht mal eben hier 100 € oder da 150 € einfach so ausgeben kann.

Natürlich habe ich mit ihm über Geld in Bezug auf einen Einzug noch nicht gesprochen. Ich wollte mir überhaupt erstmal einen Standpunkt für mich verschaffen, was ich will und angemessen finde, bevor ich solche Gespräche anleiere. Nur dazu solkte dieser Thread dienen.


er hat Dir nur noch nicht direkt gesagt, dass er natürlich wegen DIR zusammen ziehen möchte.

Ich halte ihm zugute, dass er allgemein eher praktisch pragmatisch ist, weniger emotional. Da ich selbst so bin, kann ich es nachvollziehen. Ich würde sowas zB nie ansprechen, wenn die emotionale Grundlage micht gegeben wäre. Das setze ich somit voraus. Dennoch hätte ich es gern gehört...
 
  • #71
Hier sind aber ein Kind und ein Hund vorhanden, die alleine der FS zugerechnet werden müssen.

Nee, das Kind ist erwachsen und hat einen eigenen Haushalt (und futtert sich auch nicht bei mir durch). Ich meinte das mehr als immateriellen Vorteil, den ich zu bieten habe, als Familie.

Ebenso der Hund. Manche Männer hier würden zwar nicht mal eine Frau mit Hund nehmen, aber andere mögen Hunde, zu denen er glücklicherweise gehört und er erfreut sich auch an ihm, spielt mit ihm.

Der Kostenanteil des Hundes hält sich in Grenzen, er duscht selten und macht auch nie das Licht an. Dafür spart er eine Alarmanlage und Haus- und Personenschutz und Psychologen.

Natürlich sehe ich das allein als Kosten auf meiner Seite. Nur wem rechne ich die Würstchen zu, die mein Freund dem Hund unerlaubterweise zukommen lässt ;-) ?

Und ja @Tom26 , er hätte viel Gestaltungsspielraum im Haus und kann auch ein eigenes Zimmer haben, wenn er will. Da bin ich offen.
Glücklicherweise haben wir den gleichen Geschmack, was die Wohnungseinrichtung betrifft.

Wäre es also kein Deal für ihn, wenn er statt seiner Wohnung in mäßiger Lage ein Haus mit Garten in relativ guter Lage bewohnen kann? Wie gesagt... er SOLL ja nichtmal, ER will es gern.

Natürlich muss man bei dem "Wert" auch berücksichtigen, dass es Menschen gibt, die Haus mit Garten toll finden, andere hassen es und wohnen lieber in der Stadt. Er gehört zu ersteren.
 
L

Lionne69

Gast
  • #72
Liebe Joggerin,

Bevor Du Dich jetzt verrückt machst.

Eigentlich passt alles, Ihr fühlt Euch wohl.
Als Geizhals zeigt er sich auch nicht.
Bis jetzt war es selbstverständlich für ihn , sich zu beteiligen.
Du bist pragmatisch, er auch - vielleicht hat er das Thema noch gar nicht auf dem Schirm?

Bevor Du jetzt weiter spekulierst, und am Ende hier auch noch in eine falsche Spur gebracht wirst, sortiere Dich , wie DU es Dir vorstellen könntest. Dann setzt Ihr Euch zu einem Gespräch zusammen, Du hörst auch seine konkreten Vorstellungen, ihr redet miteinander, und Du wirst sehen Ihr werdet ganz vernünftig eine Lösung finden.
 
  • #73
Wann genau beginnt man denn über Geld zu diskutieren? Wenn es eben nicht mehr passt. Wenn einer das Gefühl hat, ausgenutzt zu werden. Bei meinem letzten Freund hat es gut gepasst. Wir haben jeder mal bezahlt ohne aufzurechnen. Und nie hatte ich das Gefühl über den Tisch gezogen zu werden.

Beim vorletzten war es anders. Er verdiente deutlich mehr als ich. Und ich Depp führte eine Haushaltskasse ein. Die wir auch nutzten. Soweit okay. Bis zu dem Tag, als ich Mittags nix essen wollte, und er und sein Sohn sich voll bedienten (aus der Haushaltskasse). Beim Apres-Schi am selben Tag zahlte er. Für uns drei und verlangte die Kosten für meinen Kakao zurück.

Trotz höherer Einkommensklassen ist Geiz diesen Menschen leider nicht unbekannt. Jemand der bei mir kostenlos wohnen kann sind meine besten Freundinnen, wenn sie sich trennen. Auch ich wohne nur zur Miete, würde aber nicht auf die Idee kommen, bei jemandem, der weniger verdient als ich, kostenlos ins Eigenheim zu ziehen. Ich finde das ehrlich gesagt äußerst befremdlich.
 
  • #74
wobei ich eine kleine Rate für mein Haus noch einige wenige Jahre zahle
Das Haus ist Deine persönliche Angelegenheit, aus der Du Deinen Partner heraushalten solltest. Du willst weder, daß er Eigentum daran erwirbt, noch willst Du ihm gegenüber Vermieterin sein. Wenn er bei Dir wohnt, macht er damit Dein Leben schöner, und das kann und sollte man nicht mit Geld aufrechnen.

Generell bringt es auch nichts, bei allem und jedem um die Aufteilung der Kosten zu feilschen. Denn meistens geht der Wunsch ohnehin von einem der beiden Partner aus, und der andere hakt sich, mehr oder weniger gerne, unter. Einen größeren Fernseher? Der eine will ihn, der andere nicht unbedingt, also warum soll er die Hälfte davon bezahlen? Und müßte man dann nicht auch die Nutzung gerecht aufteilen? Kann man doch gar nicht.

Meine Methode war immer: wer etwas möchte, soll es auch bezahlen, und zwar für beide. So bleibt jeder in seinem Budget, und es gibt keinen Streit um irgendwelche Präferenzen.

Als Mann würde ich in der geschilderten Situation die Nebenkosten vollständig übernehmen, samt Internet und Telefon. Und die gemeinsamen oder von mir getätigten Einkäufe. Aber ganz sicher keine Miete.
 
  • #75
Dennoch scheint er es nicht zu verstehen, dass ich nicht mal eben hier 100 € oder da 150 € einfach so ausgeben kann.

Ja, okay ... Möglicherweise ist meiner da sensibilisierter, weil er auch schon finanziell sehr enge Zeiten hatte und weiß, wie sich das anfühlt. Ich denke, er hat sofort von seiner damaligen Situation auf meine geschlossen und wollte es mir leichter machen.

Nach vier Monaten schon den Vorschlag zu machen, doch zusammenzuziehen, das wäre mir auch deutlich zu früh, wie angenehm und "richtig" sich die Beziehung auch anfühlen mag. Da kommt vielleicht schon der Gedanke auf, ob das nicht hauptsächlich dem "Spareffekt" geschuldet ist.

Das Haus ist Deine persönliche Angelegenheit, aus der Du Deinen Partner heraushalten solltest. Du willst weder, daß er Eigentum daran erwirbt, noch willst Du ihm gegenüber Vermieterin sein. Wenn er bei Dir wohnt, macht er damit Dein Leben schöner, und das kann und sollte man nicht mit Geld aufrechnen.

Wenn ich mir etwas ins Haus hole, was mein Leben schöner macht und mich Geld kostet, dann nehme ich keinen Mann, sondern ein Haustier.

Als Mann würde ich in der geschilderten Situation die Nebenkosten vollständig übernehmen, samt Internet und Telefon. Und die gemeinsamen oder von mir getätigten Einkäufe. Aber ganz sicher keine Miete.

Du würdest dich freiwillig an den anfallenden Kosten beteiligen. Ist doch piepegal, ob man das dann Miete oder sonstwie nennt. Du hängst dich immer an Wörtern auf, anstatt das ganze Konstrukt zu betrachten.
 
  • #76
Ich weiß es nicht gut, aber ich finde es seltsam, dass er dein Haus (miete oder so) bezahlen muss und er in eine leere Trennung gehen muss. Denn das Grundbuch gehört dir und er kann irgendwann gehen. Wenn die Beziehung zusammenbricht, wird er nichts bekommen, Nur kann er weg gehen . Du sagst : Er kann bis 500 € sparen, wenn er zieht und die Miete nicht zahlen will, Ist das okay. Mit 500 Euro, kann er dir sicherlich bei etwas anderem , Strom Nebenkosten und Einkäufen kosten etc helfen .Auf Urlaubsreisen können Sie das gemeinsame Geld gemeinsam organisieren. Bei Veranstaltungen und Abendessen : Wer einlädt, der zahlt auch ,Egal ob Mann oder Frau oder durch gemeinsames Konto zusammen zählen.
 
  • #77
Nach 4 Monaten kam er schon mit Zusammenziehen? Und Du selbst schreibst, dass Du nicht so ein Nähemensch bist und nicht zusammenziehen müsstest.
Wir haben hier ja gerade auch den Thread, dass eine Frau unbedingt wollte, dass der Mann mit seinen Kindern bei ihr einzog, nun aber merkt, dass ihr das zuviel ist.

Vielleicht mal auf diese Weise: Wenn hier ne Frau schreiben würde, sie wäre kein Nähetyp, hätte ein eigenes Haus und einen Partner, der nach 4 Monaten Beziehung (oder gar Kennen?) in ihr Haus einziehen wollte, und als sie "ja" dazu sagte, meinte "hey, toll, dann spar ich die Miete", was wäre da Dein Gedanke? Seine großzügigen Einladungen kann er jederzeit canceln, aber Mietabgaben zu canceln, wäre schwerwiegender, so gefühlt, als würde er sagen "ich will hier nicht mehr wohnen".

Für Nebenkosten wollte ich nichts haben, obwohl er es anbot.
Warum? Weil er noch nicht eingezogen ist oder weil Du sowieso mit ner Mietforderung kommen wolltest? Hat er vielleicht sein "toll, dann spar ich die Miete", NACHDEM Du keine NK wolltest, gesagt?
Ich will darauf hinaus, dass er das als Großzügigkeit von Dir gewertet haben könnte, daraus den falschen Schluss zog, dass es keine Mietforderung geben wird und das freudig äußerte, um dann selbst seinerseits nun äußerst großzügig mit Urlaubseinladungen zu werden? Und könnte es sein, wenn er nun wirklich einzieht, dass von ihm nochmal kommt "soll ich nicht doch NK bezahlen, wo ich nun richtig hier wohne" und Du dann den Beitrag sagen kannst, den Du haben willst? Also mit bisschen Miete drauf, weil man ja nicht monatlich aufschlüsseln kann, wieviel Du, wieviel er und wieviel der Hund geduscht hat und wer von euch dreien die Toilettenspülung mehr benutzt hat.

Also hängst Du Dich vielleicht zu sehr an diesem einen Satz mit der Mietsparung auf, dabei gab es schon Vorbeitungen mit Deiner Beteiligung, dass es zu diesem Missverständnis kommen konnte?
Ist von dem Mann eigentlich zu erwarten, dass er bei wirklichem Einzug doch noch mal NKbeträge anbietet?

Ich bin zwiegespalten. Warum wollte er alle Deine Kosten wissen? Um seinen eigenen Beitrag auszurechnen vielleicht, den er anbietet oder einspart? Oder um auszurechnen, wie hoch seine Einladungsgelder sein sollten, dass er noch was spart, wenn er Deine Kosten, die er als "ihn betreffend" ansieht, teilt.

Was passt Deiner Ansicht zu seiner Persönlichkeit besser - Erbsenzählerei oder emotionsloses Gerechtigkeitsdenken und Fairness?
 
  • #78
Wären die entscheidenden Infos gleich am Anfang gekommen, wären meine ersten Antworten anders ausgefallen. Zumal auch ich über die vermeintlich "kleine Rate für das Häuschen, das nur noch wenige Jahre abzuzahlen" sei, gestolpert bin.

Wohnen kostet. Egal ob sich das Miete, Hausrate oder Wohnbeitrag nennt. Überspitzt ausgedrückt: egal ob ich einem Vermieter "helfe, sein Haus abzuzahlen" oder meinem Partner, es kostet. Wobei ich diese "Hilfe" dann doch lieber meinem Partner angedeihen lasse. ;-)

Hat dein Freund dann auf den Urlaub verzichtet, als du abgesagt hattest oder ist er alleine gefahren?

M.E. ist das Finanzielle eher ein Stellvertreterproblem. Der Hund dürfte nämlich hier begraben liegen:

Das hat sich so ergeben, es ist für mich auch schön und in Ordnung. Wäre er öfter bei sich, wäre das für mich auch völlig ok.
Im Gegensatz zu vielen Frauen ist mir ein Zusammenwohnen nicht wichtig.

Ich hab eher ein grundsätzliches Problem mit zuviel Nähe, bin das auch aus früheren Beziehungen nicht gewohnt und teste hier gerade meine eigene Grenze.

Diese Zeilen zeugen auch nicht von Romantik. Joa, es hat sich so ergeben... Hmmm... Weil du nicht wirklich zusammenziehen willst. Es nicht deins und dir nicht wichtig. Daher solltest du nicht dich nicht dazu genötigt sehen, sondern zu dir stehen und im Zweifel rechtzeitig die Notbremse ziehen. S. Nachbarthread, in dem die FS gerne hätte, dass der Freund wieder auszieht, weil es doch nicht passt.
 
  • #79
In Deiner Situation, also Eigenimmobilie, würde ich keine Miete verlangen, ich käme mir dabei blöd vor. Aber eine Aufteilung der Lebenskosten wäre für mich keine Frage, sondern eine Selbstverständlichkeit, sowie die Beteiligung an den Nebenkosten.
Für Nebenkosten wollte ich nichts haben, obwohl er es anbot.
Das verstehe ich wiederum gar nicht. Du schlägst sein Angebot ab, bist aber unzufrieden über die finanzielle (nicht)-Regelung und möchtest von ihm eine Miete. Warum? Weil es mehr wäre?

Ich glaube, ich würde in Deinem Fall einfach mal grob die monatlichen Lebenskosten für einen Monat aufrechnen und dann schauen, dass Du 1/3 und er 2/3 (laut Deinen Angaben haben sich die Lebenskosten mehr als verdoppelt) von diesem Betrag monatlich auf ein gemeinsames Konto überweist und davon die monatlichen Ausgaben bezahlt werden. Und dass er dann noch die gesamten Nebenkosten übernimmt.
So bezahlt er nicht Deine Immobilie ab, aber gibt Dir etwas Spielraum in Deinen Finanzen und spart trotzdem seine Miete.
 
  • #80
Würde er dir Miete zahlen, beteiligt er sich somit an der Darlehensrate und zahlt dein Haus mit ab. Dies ist ja in einer Mietswohnung nicht anders, aber in einer Beziehung sehen es einige dann plötzlich anders.
Falsch, falsch, falsch.

Eine Mietzahlung (auch Mietzins) genannt, ist eine Verzinsung der in Anspruch genommenen Investition eines Anderen.
Sie besteht aus:
1. Verzinsung des angelegten resp. genutzten Kapitals
2. Rücklage für Instandhaltungen und Werterhalt
3. Gewinn, was bei einer abzuzahlenden Immobilie der Tilgung entspricht, also dem Wert, der dazu dient, schrittweise das Eigentum zu erwerben.

Hat die gute @Joggerin einen Kredit aufgenommen, ist 1. recht gut zu bestimmen - es sind die von ihr zu zahlenden Zinsen. Da der hinzukommende Mann die Investition von @Joggerin mit nutzt, sollte er zumindest anteilig seiner Immobiliennutzung somit auch die Kosten der Investtion zahlen.
Warum? - Opportunitätskosten, denn @Joggerin hätte alternativ ja auch das Haus mieten können und das Geld verzinslich anlegen können, bzw. bei Kredit den Kredit und damit dessen Zinsen sparen können.

zu 2.: Wer mit wohnt, nutzt mit ab. Also sind auch verstärkte Beteiligung an Rücklagenbildung nötig. Die Instandhaltungsrücklage ist ein Kapitalpuffer für Reparaturen und Modernisierungsmaßnahmen an Immobilien. Rechtlich festgehalten ist der Aufbau dieser Reserve im Wohnungseigentumsgesetz (WEG) § 21 Abs. 5 (4) – dort ist von einer „angemessenen Instandhaltungsrückstellung“ die Rede.
empfohlene Berechnung:
Herstellungskosten/m² x 1,5 / 80 = jährliche Instandhaltungskosten/m²
Wer hälftig abnutzt, sollte auch hälftig hierzu beitragen.

zu 3.: das ist die Privatangelegenheit von @Joggerein und da der Partner ja kein anteiliges Eigentum erwerben will, ist dies nicht sein Part.

Laufende Kosten (alle Nebenkosten) wie Strom, Wasser, Grunsteuer, Versicherung, Hausmeister, Straßenreinigung etc sind ebenfalls anteilig der Nutzung zu tragen.

mMensch50
 
  • #81
Ich weiß es nicht gut, aber ich finde es seltsam, dass er dein Haus (miete oder so) bezahlen muss und er in eine leere Trennung gehen muss. Denn das Grundbuch gehört dir und er kann irgendwann gehen.

Hä? Wenn er in Miete wohnt und der Eigentümer meldet Eigenbedarf an, muss er auch einfach so raus. Wo ist der Unterschied? Da erwirbt er mit der Miete auch kein Eigentum.

Ich würde mich auch als der weniger verdienende Teil schämen, irgendwo einzuziehen und nichts fürs Wohnen zu bezahlen. Muss ich doch in meiner Mietwohnung auch.
 
  • #82
Falsch, falsch, falsch.

Eine Mietzahlung (auch Mietzins) genannt, ist eine Verzinsung der in Anspruch genommenen Investition eines Anderen.
Sie besteht aus:
1. Verzinsung des angelegten resp. genutzten Kapitals
2. Rücklage für Instandhaltungen und Werterhalt
3. Gewinn, was bei einer abzuzahlenden Immobilie der Tilgung entspricht, also dem Wert, der dazu dient, schrittweise das Eigentum zu erwerben.

Hat die gute @Joggerin einen Kredit aufgenommen, ist 1. recht gut zu bestimmen - es sind die von ihr zu zahlenden Zinsen. Da der hinzukommende Mann die Investition von @Joggerin mit nutzt, sollte er zumindest anteilig seiner Immobiliennutzung somit auch die Kosten der Investtion zahlen.
Warum? - Opportunitätskosten, denn @Joggerin hätte alternativ ja auch das Haus mieten können und das Geld verzinslich anlegen können, bzw. bei Kredit den Kredit und damit dessen Zinsen sparen können.

zu 2.: Wer mit wohnt, nutzt mit ab. Also sind auch verstärkte Beteiligung an Rücklagenbildung nötig. Die Instandhaltungsrücklage ist ein Kapitalpuffer für Reparaturen und Modernisierungsmaßnahmen an Immobilien. Rechtlich festgehalten ist der Aufbau dieser Reserve im Wohnungseigentumsgesetz (WEG) § 21 Abs. 5 (4) – dort ist von einer „angemessenen Instandhaltungsrückstellung“ die Rede.
empfohlene Berechnung:
Herstellungskosten/m² x 1,5 / 80 = jährliche Instandhaltungskosten/m²
Wer hälftig abnutzt, sollte auch hälftig hierzu beitragen.

zu 3.: das ist die Privatangelegenheit von @Joggerein und da der Partner ja kein anteiliges Eigentum erwerben will, ist dies nicht sein Part.

Laufende Kosten (alle Nebenkosten) wie Strom, Wasser, Grunsteuer, Versicherung, Hausmeister, Straßenreinigung etc sind ebenfalls anteilig der Nutzung zu tragen.

mMensch50
Awaken, wirtschaftlich hast du Recht und das weiß ich auch alles, denn ich habe auch ein klitzekleines was damit zu tun. Aber ich lasse gerne die Kirche im Dorf, vor allem in einer Beziehung. Da stellt sich für mich nur eine Frage. Kann ich oder kann ich nicht. Ich kann es und dann mache ich es so. Und wenn die joggerin es kann macht dir es auch.
Sie will nicht aufrechnen , sondern einfach nicht blind auslaufen. Wird er seinen Beitrag durchsetzen, wird das Problem nur noch Luft sein.

M47
Ich liebe Mietzins
 
  • #83
Aber eine Aufteilung der Lebenskosten wäre für mich keine Frage, sondern eine Selbstverständlichkeit, sowie die Beteiligung an den Nebenkosten.

Ich wurde hier ja zerrupft, was meine Freundin bei mir zahlt... Aber wenn ich das hochhrechne, komme ich wieder in etwa auf € 500,00 pro Monat.

Wenn ich allerdings das dazurechne:

empfohlene Berechnung:
Herstellungskosten/m² x 1,5 / 80 = jährliche Instandhaltungskosten/m²

Dann hätte ich ja jährliche Instandhaltungskosten von über 10.000 :-(

wäre sie pleite.

M 48

P.S. wir wohnen noch immer zusammen.
 
  • #84
Hat er vielleicht sein "toll, dann spar ich die Miete", NACHDEM Du keine NK wolltest, gesagt?

Jain, das lief etwas anders. Wir haben sehr schnell die gesamten Wochenenden miteinander verbracht, da war er immer mit bei mir, was aber hauptsächlich daran lag, dass ich meinen großen Hund nicht mit zu ihm nehmen konnte und wollte.

Irgendwann blieb er dann auch immer unter der Woche mit bei mir, weil er auch viel für mich im Garten machte (unaufgefordert! )um nicht ständig hin- und herzufahren. Irgendwann meinte er, dass er ja allerhand Nebenkosten verbrauchen würde durch Duschen, etc.. und wollte mir dafür Geld geben. Das wollte ich aber nicht, da die Kosten des Wasserverbrauchs und bisschen mehr Strom gemessen an dem, was er für mich tat, ein Witz sind.

Alle anderen Nebenkosten sehe ich als sowieso-Kosten, ob er da ist oder nicht. Zumal er diese Kosten ja auch noch in seiner Wohnung hat.

Zu diesem Zeitpunkt hatten wir über ein Zusammenziehen noch nicht gesprochen. 1-2 Monate später stellte er fest, dass er seine Miete ja eigentlich umsonst überweist, da er ja die ganze Zeit bei mir ist und kam auf seinen Einzug zu sprechen, wo ich ihm mitteilte, dass ich mir das grundsätzlich irgendwann vorstellen kann, da es ja rein praktisch bereits funktionierte, mir es aber noch zu früh sei.

Wenn nun ein richtiges Zusammenleben bei mir das Thema ist und er alle Miet- und Nebenkosten für eine eigene Wohnung einspart, bin ich jedoch nicht bereit, hier dauerhaft alle Nebenkosten allein zu finanzieren und auf seinen guten Willen an Zuwendungen angewiesen zu sein.

... Weil du nicht wirklich zusammenziehen willst. Es nicht deins und dir nicht wichtig. Daher solltest du nicht dich nicht dazu genötigt sehen, sondern zu dir stehen und im Zweifel rechtzeitig die Notbremse ziehen.

Meine inneren Argumente dagegen erlöschen ja damit, dass er ja bereits rein praktisch bei mir wohnt, nur seine Möbel noch nicht. Und ich sehe, dass es funktioniert. Wenn sich sein Verhalten nicht ändert, wüsste ich keinen Grund, warum ich es bereuen sollte.

Im Nachbarthread ist ja das Problem, das zum Zusammenleben getroffene Vereinbarungen nicht eingehalten wurden und es sich rein praktisch anders darstellt, als es die FS erhofft hat.

Wenn mein Partner nach dem offiziellen Einzug plötzlich sein Verhalten dauerhaft negativ ändert, hätre das für ihn sicher auch Konsequenzen.
 
  • #85
Ich würde mich auch als der weniger verdienende Teil schämen, irgendwo einzuziehen und nichts fürs Wohnen zu bezahlen. Muss ich doch in meiner Mietwohnung auch.
In Deiner Mietwohnung kannst Du frei bestimmen, wie Du Dich einrichtest, welche Musik Du hörst, welche Filme Du schaust, und wer Dich besuchen kommen darf. Kannst entscheiden, ob Du lieber Geranien oder Tomaten auf dem Balkon stellst. Und insbesondere kannst Du Dich darin zurückziehen, wenn Dir nach Alleinsein ist. Bei jemandem mitwohnen bedeutet den völligen Verzicht auf alle diese Freiheiten. Dafür würde ich keine halbe Miete zahlen bzw. einfordern wollen, das wäre schlicht ungerecht. Man muss nicht alles im Leben hälftig teilen.
 
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  • #86
1-2 Monate später stellte er fest, dass er seine Miete ja eigentlich umsonst überweist, da er ja die ganze Zeit bei mir ist
Das klingt doch ganz anders als zuvor- da ist niemand, der sich darauf freut, in Zukunft selbst die Miete zu sparen, sondern ein Sparsamer, dem es wehtut, dem jetzigen Vermieter viel Geld zu überweisen, für etwas, das er nicht nutzt. Absolut nachvollziehbar, insbesondere, wenn er hoffte, dich damit zu mehr offizieller Nähe bewegen zu können. :)
So, wie du jetzt alles beschrieben hast, wird er ohne Zweifel bereit sein, sich so finanziell einzubringen, wie du dir das wünscht, wenn du das ansprichst. Vermutlich wird er, sobald er keine Miete mehr anderweitig zahlen muss, auch von selbst nochmal bei dir nachfragen, wie er sich finanziell beteiligen kann.
Alles gut!
 
  • #87
Wenn nun ein richtiges Zusammenleben bei mir das Thema ist und er alle Miet- und Nebenkosten für eine eigene Wohnung einspart, bin ich jedoch nicht bereit, hier dauerhaft alle Nebenkosten allein zu finanzieren und auf seinen guten Willen an Zuwendungen angewiesen zu sein.
Da er Dir NK angeboten hat, würde ich eigentlich damit rechnen, dass er Dir auch noch mal was anbietet, wenn er zu Dir zieht.
Ich finde, das klingt echt schön, wie das so läuft bei euch (jetzt abgesehen von eventuellem Geldgeknauser, das vielleicht noch kommen könnte).
Ich würde das nicht kaputt machen durch Reden über Wohngeld, bevor er nicht eingezogen ist.
Interessant ist nun, ob er allein in den Urlaub fährt oder Dich einlädt, wo Du kein Geld dafür hast. Wenn es jetzt eine Reise ist, die er schon immer machen wollte, die Du nicht willst und die auch mit Hund nicht möglich ist, wär das für mich noch was anderes, als wenn es eine Reise wäre, die Du gern mitmachen würdest.

Eigentlich klingt der Mann für mich so, als würde er noch mal Geld anbieten. Falls er es nicht missverstanden hat, dass Du, da Du keine NK wolltest, generell kein Wohngeld von ihm nehmen willst.
Wäre Abwarten keine Option? Hast Du Angst, dass er seine Wohnung aufgibt, dann von Deinen Mietforderungen erfährt und die Wohnungsaufgabe bereut?
 
  • #88
Bei jemandem mitwohnen bedeutet den völligen Verzicht auf alle diese Freiheiten.

Zu jemandem ziehen heißt nicht, dass man dort keinen eigenen Platz hat. Wenn es so wäre, dass keine der beiden Wohnmöglichkeiten groß genug sind, würde man sich doch wohl gemeinsam was größeres suchen.
Selbstverständlich würde ich auch eigene Möbel mitbringen wollen. Da muss man eben schauen, was passt, was schöner ist, was besser erhalten ist - welche Kriterien auch immer man da hat.
Und offenbar fühlt sich Joggerins Partner ja bei ihr so wohl, dass er dieses Problem überhaupt nicht hat.

(Und wenn ich einen derart großen Bedarf an Alleinsein habe, dass der in einer gemeinsamen Wohnung nicht gedeckt wird, dann bin ich gar nicht erst so blöd, mit jemandem zusammenzuziehen. Was für abstruse Begründungen.)
 
  • #89
In Deiner Mietwohnung kannst Du frei bestimmen, wie Du Dich einrichtest, welche Musik Du hörst, welche Filme Du schaust.... Bei jemandem mitwohnen bedeutet den völligen Verzicht auf alle diese Freiheiten.
Nonsense. Wenn Du immer die oberkomischen Frauen abgreifst mit denen es so läuft, dann ist das Dein Problem, kein generelles.

Es gibt Paare, die können Dinge so regeln, dass beide damit zufrieden sind.
Ich bin ein grundvernuenftiger Mensch. Weder schmeiße ich in einer Mietwohnung eine gute Küche raus wenn sie mir nur zu 80% gefällt, noch tu' ich das in der Immobilie beim Partner.
80% reicht mir bis zur nächsten Grunderneuerung in x Jahren.

Trotzdem zahle ich für eine Mietwohnung die Miete, die der Vermieter haben will (sonst bekomme ich die Wohnung nicht) - soviel zu der wahnsinnigen Freiheit in der Mietwohnung.
Genauso kann ich einem Partner einen entsprechenden Wohnkostenanteil für seine Immobilie zahlen, auch wenn mir nicht jede Einzelheit super gefällt. Wenn was neu angeschafft wird, dann entscheidet man zusammen was beiden gefällt - so jedenfalks luef es in alken meinen Beziehungen mit Zusammenleben und es war niemals nur ansatzweise ein Problem.

Es ist eine Vereinbarung des Paares, wie es läuft - hängt von deren sozialen Kompetenzen ab.
Als ich noch nicht wiederverheiratet war, habe ich angefangen den gesamten Garten umzumodeln. Ich arbeite gern im Garten und habe ein Händchen dafür - er weder das eine noch das andere. Ich sage, was ich vorhabe, frage ihn, was er davon hält, es ist ihm immer Recht.

Welchen Film wir gucken entscheiden wir immer zusammen - egal ob wir bei ihm oder mir sind, dito Platzbedarf im Bad etc.
Wenn es bei einem Paar passt, muss man selten reden - es läuft automatisch.

Als mein Mann und ich über das Zusammenleben sprachen bot ich ihm 800 € Warmmiete als hälftigen Wohnkostenanteil an - Marktpreis für ein Haus in der Größe, Ausstattung und Lage. Ich fand es total normal nicht auf seine Kosten zu leben und ich kann mir das auch ohne Probleme leisten. Es wäre mir sehr merkwürdig vorgekommen, davon auszugehen, auf seine Kosten zu leben - auch wenn das Haus längst bezahlt ist. Er hat das ohne mich erwirtschaftet und ich habe erstmal nach meinem Verständnis weder das Recht noch will ich Nutznießer davon sein.
 
  • #90
Bei jemandem mitwohnen bedeutet den völligen Verzicht auf alle diese Freiheiten. Dafür würde ich keine halbe Miete zahlen bzw. einfordern wollen,

Das kann man doch nicht damit aufrechnen. Eine Beziehung bedeutet immer auch ein gewisses Maß an Verzicht und Kompromiss, insbesondere wenn man zusammen wohnt - für beide.

Auch ich verliere Freiräume und Rückzugsmöglichkeiten, wenn ich jemanden bei mir einziehen lasse.

Und daran ändert sich auch nichts, wenn man gemeinsam eine Wohnung mietet. Das ist halt der Preis des Zusammenlebens.

Ob letztlich Rosen oder Tomaten angebaut werden, bestimmt dann ser, der sich besser durchsetzen kann.

Da ich möchte, dass sich mein Partner bei mir wohlfühlt und zu Hause fühlt, werde ich bestimmt keine Diskussionen führen, bei denen ich auf mein Recht als Eigentümer poche.

Glücklicherweise haben wir in vielerlei Dingen den selben Geschmack und sind beide sehr kompromissbereit.

Wenn er von gewisser Musik von mir Ohrenkrebs bekommt, höre ich sie halt im Auto oder schaue meine Serie, wenn er arbeiten ist. Ist doch kein Problem.
 
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