G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #91
Ein schwieriges Thema ohne einheitliche Lösung. Für Familien sieht das Thema anders aus als für Paare ohne Kinder.

Meine Erfahrung dazu: für mich war immer selbstverständlich, dass eine Partnerin kostenfrei bei mir wohnt, wenn wir in meinem Eigentum leben. Ich habe dann der Partnerin überlassen, an welchen Stellen sie mehr bezahlt. Meist haben die Frauen das nicht getan.
Ganz früher in Mietwohnungen haben wir die Kosten bei gleichem Einkommen geteilt.

Meine derzeitige Partnerin findet, ich solle ihr eine angemessene Miete bezahlen. Im Moment zahle ich die kompletten Nebenkosten für ihr Haus und einen Anteil (entsprechend den allgemein empfohlenen Werten) Rücklagen für Reparaturen, konkret 500 Euro. Alles andere an Kosten für Lebensmittel etc. wird 50:50 geteilt. Sie hat immer wieder mal das Gefühl, das sei zu wenig. Ich nicht, zumal ich auch bei Ausgehen, Urlaub etc. deutlich mehr bezahle. Unsere Einkommen unterscheiden sich nicht dramatisch, sie bekommt für ihre Tochter Unterhalt und damit hat sie ca. 85% meines Einkommens (bei einer 80%-Stelle), die Kreditraten für unsere Immobilien (meine steht derzeit leer, auch weil eine Vermietung Diskussionen über die Verteilung dieser Einnahmen ergeben würde) sind ungefähr gleich. Dass ich eine ortsübliche Miete bezahle und damit ihre Immobilie bezahle, finde ich absurd. Sie nicht grundsätzlich.

Mir gibt ihre Unzufriedenheit das Gefühl, dass die Beziehung nicht unbedingt dauerhaft hält. Andererseits möchte ich auch nicht das Gefühl haben, ausgenutzt zu werden. Eigentlich schade, dass bei vielen Paaren das Thema Geld trotz reichlich vorhandener Mittel zum Streit führt.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #92
Selbst wenn man sehr gut verdient, aber hohe Verbindlichkeiten wegen eigener Immobilien eingegangen ist, muss man bei sonstigem Luxus zurückstecken.

Nehmen wir mal an, die FS verdient 400 Euro und zahlt 2500 Euro für ihre Immobilie ab, die einen "Mietwert" von 1500 Euro hat. Dann hätte sie sich unverhältnismäßig hoch belastet. Ist das dann durch ihn zu finanzieren, indem er bei Urlauben etc. mehr übernimmt? Vermutlich zahlen viele Frauen mit Kindern nach Trennung einen im Verhältnis zu ihrem Einkommen viel zu hohen Betrag für Kredite, weil sie die vorher gemeinsam oder mit dem höheren Einkommen des Exmannes angeschaffte Immobilie unbedingt behalten wollen.

Für zwei Personen würde eine 3-Zimmer-Wohnung für 900 Euro Miete vollkommen reichen. Hund und Kind sind dann auch nicht sein Problem. Vermutlich steht eine gemeinsame Einrichtung (d. h., beide entsorgen die Hälfte ihres Hausrates) auch nicht zur Diskussion(?)

Eine angemessene Beteiligung finde ich selbstverständlich. Großzügig von seiner Seite wäre bei den Nebenkosten und Lebensmitteln etc. 50:50. Großzügig von ihrer Seite wäre irgendwas zwischen der Hälfte von ihren Zinskosten für den Kredit und einer angemessenen Rücklage für Reparaturen und seiner derzeitigen Kaltmiete. Dann profitieren beide. Und das sollte doch eigentlich Ziel einer Partnerschaft sein.
 
  • #93
Ich wurde hier ja zerrupft, was meine Freundin bei mir zahlt...
Ja, aber deine Freundin ist ja momentan keine Vollverdienerin, sondern in erster Linie Mutter eures gemeinsamen einjährigen Kindes, die sogar noch teilweise stillt. Dafür sind 500 Euro Kostenbeteiligung für gemeinsame Lebensmittel ihrerseits wirklich viel.
Ich komme genau aus der Ecke, in der du jetzt lebst, und kann bestätigen: da braucht man keinerlei Angst vor Diebstählen, Entführungen zu haben, da sind die Haustüren oft nicht abgeschlossen, und die Lebensmittelpreise waren zumindest vor 20 Jahren nirgendwo in Westdeutschland niedriger als dort- aber mit Windeln, Gläschen und Co kommt deine Freundin auch in dieser Gegend auf über 500 Euro für gemeinsame Lebensmittel. Wenn du es nicht anders finanzieren kannst, ist das so- da wäre ich an ihrer Stelle auch pragmatisch-, aber wenn du es könntest, es aber nicht anders einteilen willst, es so gerecht findest, wäre es unschön.

Wenn sich sein Verhalten nicht ändert, wüsste ich keinen Grund, warum ich es bereuen sollte.
Nochmal: Besser geht es ja nicht.
 
  • #94
Da ich möchte, dass sich mein Partner bei mir wohlfühlt und zu Hause fühlt, werde ich bestimmt keine Diskussionen führen, bei denen ich auf mein Recht als Eigentümer poche.
Genau das passiert aber, wenn vom einziehenden Partner ein hälftiger Mietanteil eingefordert wird. Denn wer die Hälfte der Miete trägt, will auch einen gleichen Anteil an Gestaltungsfreiheit. Oder hätte zumindest ein Recht darauf. Und dieser hälftige Interessensausgleich zieht sich dann durch die gesamte Beziehung. Das gefällt mir nicht, und deshalb verfechte ich das Prinzip: wer zahlt, bestimmt. Einer finanziert die Wohnung, der andere den Urlaub, einer das Auto, der andere den Einkauf usw. usw. Damit die eigenen Neigungen nicht völlig untergehen, kann man gelegentlich auch tauschen, sprich: bezahlt die Frau den Urlaub, geht es ans Meer, will der Mann aber mal in die Berge, nimmt er die Frau eben auf seine Kosten mit. Dann kann sie ihm auch keine Vorwürfe machen, wenn ihr das Ziel nicht zusagt.
 
  • #95
Kosten für Lebensmittel etc. wird 50:50 geteilt. Sie hat immer wieder mal das Gefühl, das sei zu wenig.
Bezogen auf die Lebensmittel hat sie recht. Die von Joggerin angegebenen persönlichen Prozentsätze sind realistischer am Durchschnittsverbrauch: Mann 2/3, Frau 1/3, auch, weil Männer lieber (teureres) Fleisch essen, Frauen, solange sie allein für sich essen, öfter zu Haferflocken u. Ä. zurückgreifen.
sie bekommt für ihre Tochter Unterhalt und damit hat sie ca. 85% meines Einkommens (bei einer 80%-Stelle
Den Kindesunterhalt kannst du nicht zu ihrem Einkommen rechnen, der steht dem Kind zu. Zieh ihn ab, dann hast du ihr Einkommen.
Und die 80 Prozent kannst du ihr nicht vorwerfen, solange du sie nicht subventionierst. Machst du im gemeinsamen Haushalt übrigens auch gleich viel wie sie?
die Kreditraten für unsere Immobilien (meine steht derzeit leer, auch weil eine Vermietung Diskussionen über die Verteilung dieser Einnahmen ergeben würde) sind ungefähr gleich.
Unfassbar in einer guten Beziehung: Warum verzichtest du lieber auf Mieteinnahmen als sie euch beiden zukommen zu lassen?

Ganz allgemein gerecht, wenn zwei Menschen ähnlich viel verdienen, wenn beide einen Lebensstil pflegen, bei dem sie nicht genau rechnen müssen, wenn beide bereits Vermögen erwerben konnten:
- hälftige Nebenkosten
- hälftige marktübliche Miete
- Essen und Kosmetik nach Verbrauch oder vom gemeinsamen Konto abgehen lassen
Das wäre gerecht.
Du verdienst mehr, @Lebenslust, gibst aber weniger, nicht aus Not, sondern aus Geiz bis Rechthaberei. Ich empfände es an Stelle deiner Freundin als Beweis für mangelnde Zuneigung- und würde mir an Ihrer Stelle lieber einen Mann suchen, der z.B. nichts als Schulden hat, weniger verdient, mir nichts zahlen kann, mich aber liebt.
 
L

Lionne69

Gast
  • #96
Das gefällt mir nicht, und deshalb verfechte ich das Prinzip: wer zahlt, bestimmt.

Wenn ich eine Partnerschaft mit solchen Konditionen anfange, brauche ich keine.

Ich wohne mit jemanden, ich mache mit jemandem Urlaub, ich lebe mit jemanden.
WIR.

Bei @Lebens_Lust kann ich sein ungutes Gefühl schon nachvollziehen, würde mir ähnlich gehen, sorry Michaela. Und wenn sich zu dem Thema eine Schieflage ergibt, dies immer wieder Anlass zu Diskussionen gibt, dann ist wohl die Partnerschaft tatsächlich absehbar endlich. Schade.
(Aber schön, wieder von Dir zu lesen, es braucht ein paar männliche Gegengewichte mit Bodenhaftung zum IM ;-))

W,49
 
  • #97
Wenn ich eine Partnerschaft mit solchen Konditionen anfange, brauche ich keine.
Nun ja, wenn stattdessen alles abgezählt werden muß, brauche ich keine. Weil ich nämlich keine Lust habe auf Diskussionen nach dem Motto „ich habe nur drei Kekse genommen und du fünf”. Lieber bezahle ich die Kekse und kann mir dann nehmen, so viel ich will. Was ich natürlich nicht tun würde, genau wie ich es als unter meiner Würde empfände nachzuzählen, ob die Frau sich vielleicht einen mehr als die Hälfte genommen hat.

Alles hälftig teilen ist keine Lösung, die ich anstreben würde. Nicht bei der Miete, nicht beim Urlaub und auch nicht beim Einkauf kleiner Knabbereien.
 
  • #98
Wenn ich eine Partnerschaft mit solchen Konditionen anfange, brauche ich keine.
Das sehe ich auch so.
Und wenn sich zu dem Thema eine Schieflage ergibt, dies immer wieder Anlass zu Diskussionen gibt, dann ist wohl die Partnerschaft tatsächlich absehbar endlich
Ist es dabei nicht relevant, ob sich die Diskussionen dadurch ergeben, dass die Freundin trotz Urlaubsverzichts finanziell einfach nicht gut um die Runden kommt- wohingegen "er" sich den Luxus gönnt, seine eigene Wohnung nicht zu vermieten- nur aus Diskussionsvermeidung und Nichtgönnen heraus, oder vielleicht auch, weil er einen schnellen Absprung braucht?

die FS verdient 400 Euro und zahlt 2500 Euro für ihre Immobilie ab, die einen "Mietwert" von 1500 Euro hat
Dann sollte die Frau
a) die Immobilie verkaufen oder
b) die Immobilie vermieten, sich selbst etwas kleineres suchen, und noch einen Vollzeitjob dazu,
c) oder die Immobilie nur hälftig zahlen, weil sie einen Partner hat, der dort auch gern wohnt und das nicht nur ohne hälftige Beteiligung an einer ortsüblichen Miete

@Lebens_Lust , deine Freundin hängt vermutlich an dem Haus. Sag ihr einfach endgültig, dass es mit dir keine c) Lösung gibt-
dann kann sie ihre informierten Konsequenzen daraus ziehen- wenn sie an dir nicht mindestens so hängt wie an der Wohnung.
Wärst du eigentlich bereit, mit ihr in eine gemeinsame Mietswohnung zu ziehen? Dürfte es dann gemeinsam auch nur 900 Euro kosten, oder würdest du dir auch etwas Kostspieligeres gönnen, ein Haus mit Garten z.B., wenn du es nur hälftig zahlen müsstest?
 
  • #99
In Deiner Mietwohnung kannst Du frei bestimmen, wie Du Dich einrichtest, welche Musik Du hörst, welche Filme Du schaust, und wer Dich besuchen kommen darf. Kannst entscheiden, ob Du lieber Geranien oder Tomaten auf dem Balkon stellst. Und insbesondere kannst Du Dich darin zurückziehen, wenn Dir nach Alleinsein ist. Bei jemandem mitwohnen bedeutet den völligen Verzicht auf alle diese Freiheiten. Dafür würde ich keine halbe Miete zahlen bzw. einfordern wollen, das wäre schlicht ungerecht. Man muss nicht alles im Leben hälftig teilen.

Also doch Haustier :D.

Einer finanziert die Wohnung, der andere den Urlaub, einer das Auto, der andere den Einkauf usw. usw. Damit die eigenen Neigungen nicht völlig untergehen, kann man gelegentlich auch tauschen,

Meine Tochter hat diese Ansicht gerade mit folgenden Worten kommentiert:
"Schatz, ich möchte einen Verlobungsring!" "Dann kauf dir doch einen!"

Merkste was?

@Lebenslust: Ich bin da ganz bei Lionne. Dass du deine Immobilie nicht vermieten kannst/willst, um Verteilungskrach zu vermeiden, ist wirklich traurig. Das ist DEIN Geld. Da hat sie nichts mitzureden.
 
  • #100
Ich bin auch bei den Finanzen für gleichberechtigtes Geben und Nehmen.

Sollte meine Freundin bei mir einziehen, würde ich schauen, was sich finanziell am Wohnen ändert, das wäre ihr Beitrag, unabhängig davon wie man es nennt.
Bei allem anderen Gemeinsamen würden wir uns, wie bisher, die Kosten 50/50 teilen. Von dem was übrig bleibt, bestreitet jeder eigene Wünsche. Wichtig wäre mir noch, dass sie sich auf alle Fälle besser stellt als bisher. Da ich einiges mehr verdiene und weniger brauche, würde ich dies subventionieren.

Ich sehe da kein Problem, weil wir unsere Finanzen kennen und gleich ticken eher dass ich nicht zusammenziehen möchte. ;)

@Joggerin,

ich finde Du machst ein Problem auf, wo keins sein sollte, vor allen Dingen, wenn man Deine fundierten Beiträge liest. Liegt der Hase nicht ganz wo anders im Pfeffer?
 
  • #101
Ich habe ja eine ähnliche Lage wie @Joggerin. Meine Freundin ist auf Probe zu mir gezogen um zu schauen, ob Sie auch in einer anderen Stadt zurechtkommt und sich bei mir wohlfühlt .
In der Zeit Ihrer Entscheidung und Ihrer eigenen Miete für Ihre Wohnung erklärt sich das natürlich von selbst, dass ich kein Geld von ihr haben möchte.
Trotzdem hat Sie es mir angeboten.
Danach würde ich es mit Ihr absprechen. Womit Sie sich wohlfühlt.
Ich persönlich brauche keine Miete, um mein Eigentum zu finanzieren. Natürlich werden die Nebenkosten etwas höher, aber das wäre dann was, was man in einem Jahr sieht und falls Sie jeden Tag drei Stunden duscht und föhnt, würde ich Sie doch bitten, sich daran zu beteiligen.
Ein Konto für Haushaltsgeld wurde angelegt und da steuert jeder 200€ rauf. Damit wird das Essen gekauft und Reinigungsmittel und der Rest bleibt liegen für Evtl. Kleine Reparaturen.
Ihr Geld kann Sie behalten, aber es ist dafür nicht Ihr Eigentum. Möchte Sie sich als Mieterin beteiligen, dann sprechen wir darüber. Möchte Sie sich irgendwann als Eigentümerin beteiligen, dann erwarte ich 50/50 Teilung.
Aber um ehrlich zu sein, läuft es einfach geschmiert bei uns.
Jedem ist es wichtig, den anderen zu erfreuen und Geld ist uns beiden nicht wirklich wichtig, solange es deutlich ist, dass jeder sich soweit beteiligt wie er gerade kann.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #102
Ich wohne mit jemanden, ich mache mit jemandem Urlaub, ich lebe mit jemanden.
WIR.
Naja, dieses WIR wäre mir viel zu eng. Und viel zu unfrei.
Aber Apfeldieb wäre mir auch zu rigoros.
Liegt die annähernd optimale Lösung nicht in der Mitte?
Gemeinsamer Urlaub wird auch gemeinsam besprochen und bezahlt - aber das persönliche Hobby zahlt jeder selbst. Dinge für den eigenen Bedarf auch. Ja, die Schuhe meiner Freundin kann ich nicht tragen ... zig Nummern zu klein. Daher kein gemeinsames Eigentum.
Wir haben folgendes Ritual - wer ein bestimmtes Restaurant aufsuchen möchte, lädt den anderen ein.
Allgemein sehe ich allerdings, dass Geld nicht das beherrschende Thema sein sollte. Vielleicht, weil ich das beruflich oft so habe. Es tut mir nicht weh, wenn ich ihre Lieblingsschokolade einkaufe - und umgekehrt freue ich mich, dass sie mir Nüsse mitbringt.
Und ganz offen - sollten mir ihre Wünsche jemals völlig egal sein, dann gehe ich. Dann ist es nämlich vorbei - und die ersten Anzeichen für ein Aus wären, wenn ich anfangen würde, mir 10 Euro zurückzuholen. Umgekehrt genauso. Aber ich denke , die App, die ausrechnet, wer wem wieviel bezahlen muss, wäre wohl ein Renner auf dem Markt - aber niemals auf meinem Telefon zu finden.
 
  • #103
Bezogen auf die Lebensmittel hat sie recht. Die von Joggerin angegebenen persönlichen Prozentsätze sind realistischer am Durchschnittsverbrauch: Mann 2/3, Frau 1/3, auch, weil Männer lieber (teureres) Fleisch essen, Frauen, solange sie allein für sich essen, öfter zu Haferflocken u. Ä. zurückgreifen.

Nicht nur das, Frauen essen ja auch mengenmäßig viel weniger als Männer, ich würde mal sagen ungefähr die Hälfte. Gerade auch Getränke spielen hier eine erhebliche Rolle.

Es ist halt einfacher, wenn ein Löwe eine Maus mit durchfüttert, als andersrum.

Das gefällt mir nicht, und deshalb verfechte ich das Prinzip: wer zahlt, bestimmt.

So eine Einstellung hat für mich in Beziehungen und Freundschaften nichts zu suchen. Für mich steht an erster Stelle, immer eine Lösung zu finden, mit der alle zufrieden sind und die gerecht ist. Das bedeutet für mich, den Urlaub genauso mitzuzahlen, wenn es zu seinem Wunschziel geht, wie andersrum. Das ist Liebe für mich: auch mal was in Kauf zu nehmen, was ich nicht so toll finde, wenn es meinen Partner glücklich macht.

Wir "streiten" dann eher, weil keiner sich durchsetzen will und es jeder dem anderen Recht machen will.

Ich finde, wenn man ständig und immer genau das Gegenteil von dem will, was der Partner will, einen komplett anderen Geschmack und andere Vorstellungen hat, dann passt man als Paar nicht zusammen, weil man ja nie auf einen gemeinsamen Nenner kommt.

@Lebens_Lust

In deinem Fall finde ich es auch ungemessen, wenn du Miete zahlen sollst, da du ja bereits die kompletten Nebenkosten zahlst, also ihren Anteil mit.

Was meinen Partner hinsichtlich des Urlaubs betrifft: Er hatte ihn lediglich vorgeschlagen und ich musste es ablehnen. Alleinefahren war kein Thema.

Wer mal auf die aktuellen Heizölpreise schaut, kann das vielleicht nachvollziehen, wenn man statt 1500€ Anfang letzten Jahres nun mal eben 3000 € für eine Befüllung zahlen muss.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #104
Bei @Lebens_Lust kann ich sein ungutes Gefühl schon nachvollziehen, würde mir ähnlich gehen, sorry Michaela. Und wenn sich zu dem Thema eine Schieflage ergibt, dies immer wieder Anlass zu Diskussionen gibt, dann ist wohl die Partnerschaft tatsächlich absehbar endlich. Schade.
(Aber schön, wieder von Dir zu lesen, es braucht ein paar männliche Gegengewichte mit Bodenhaftung zum IM ;-))
[/QUOTE]

Ist nur leider immer noch die gleiche Tonlage hier. Die FS hat um Beispiele gebeten, meines habe ich geliefert. Wenn irgendwelche anderen Frauen das als unverschämte Geizigkeit ansehen, können Sie das für sich ja so entscheiden und sich einen passenden Partner suchen. Warum ich dann angegriffen werde, ist mir schleierhaft. Da ist offensichtlich das eigentliche Ziel nicht greifbar und ich soll als Ersatz herhalten.

Beziehungen funktionieren nur, wenn beide zufrieden sind. Die eine ist nur zufrieden, wenn sie vollen Zugriff auf das gemeinsame Konto hat, die andere lässt einen Mann jahrelang bei sich wohnen, ohne einen Cent dafür zu bekommen. Beide können Partner finden, die das mitmachen.

Zur Bodenhaftung: ich denke, meine Sichtweise weicht nicht so grundlegend von der vieler Männer ab. Die meisten Frauen hier vertreten eine entgegengesetzte Meinung. Für eine Beziehung passt das nicht.
Die "Bodenhaftung" kann ich nur zurückgeben. Aus männlicher Sicht brauchen wir mehr Frauen wie Dich :)
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #105
Dass du deine Immobilie nicht vermieten kannst/willst, um Verteilungskrach zu vermeiden, ist wirklich traurig. Das ist DEIN Geld. Da hat sie nichts mitzureden.

Das ist ja nicht der einzige Grund. Natürlich stehen auch meine Möbel dort, die bei ihr keinen Platz finden würden. Natürlich ist Vermietung auch oft mit mehr Ärger als Nutzen verbunden und es gibt auch noch ein paar andere Gründe, die dagegen sprechen. Aber: für ein paar Hundert Euro fange ich keine Diskussionen an.

Dass es MEIN Geld ist, sehen eine Reihe Frauen eben nicht so. Ich wohne so, dass ich es mir alleine gut leisten kann. Würde eine Frau bei mir einziehen und einen Beitrag leisten, schaue ich die Ausgabenseite an, merke, ich habe weniger Ausgaben und freue mich darüber. Frau kann natürlich auch auf die Einnahmenseite schielen und die Einnahmen verteilen wollen. Wer spielt da aber ernsthaft mit, wenn es keine gemeinsame Familienplanung gibt?
Ich denke, das ist auch ein Problem von AE-Frauen. Sie überschulden sich im Grunde mit Übernahme der Immobilie und erwarten dann, dass der neue Partner sich finanziell einbringt und ihnen den gleichen Lebensstil ermöglicht. Natürlich bleibt der Unterhalt für´s Kind bei der Berechnung außen vor...

Wenn ich in meiner Beziehung schaue, dann sind meine Ausgaben für Wohnen derzeit ungefähr doppelt so hoch wie ihre (bei gleicher Kreditrate). Auf das Angebot, ihren Kredit zu übernehmen, wollte sie nicht eingehen. Auf das Angebot, das halbe Haus zu kaufen, erst Recht nicht.
 
L

Lionne69

Gast
  • #106
Weil ich nämlich keine Lust habe auf Diskussionen nach dem Motto „ich habe nur drei Kekse genommen und du fünf”. Lieber bezahle ich die Kekse und kann mir dann nehmen, so viel ich will.

Ich kenne solche Diskussionen nicht .
Jeder, der mir unterstellt, dass ich Woche Diskussionen führen könnte , sieht noch von hinten.
Wenn etwas in einem gemeinsamen Haushalt da ist, dann nehme ich mir und setze voraus, dass der andere dies auch macht.
Mal eine Rückfrage, wenn etwas Besonderes im Vorrat ist, oder etwas dann geleert auf, vor allem wenn Festivitäten ins Haus stehen.

Wenn ich demnächst Plätzchen backe, sind sie zum Essen da, nicht zum zählen.

Aber @Apfeldieb, über Deine Partnererfahrungen staunt man immer wieder, und ich denke, es liegt nicht nur an Deiner Partnerschaftlichen, Stunden auch wie Du Dich gibst.

Joggerin, was Du gerade lernen kannst , ist wie man die beste Partnerschaften an die Wand fahren kann.
Ich bin da lieber großzügiger, ausgenutzt habe ich mich noch nie gefühlt.
Und - man kann reden und Rahmen festlegen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #108
Nein, Lebenslust, du bist da kein Ersatzventil, mein Liebster würde sich nicht so verhalten, wenn ich in Not wäre und irgend etwas nicht abzahlen könnte.

Klar. Du kaufst Dir eine Villa, die weit über Deinen Verhältnissen liegt, kannst sie nicht abzahlen und er springt ein. Weder die FS noch ich haben irgendwas von Not geschrieben. Wenn Dein "Liebster" das so sieht, dann herzlichen Glückwunsch, pflege ihn gut, ein seltenes Exemplar. Ich würde mir Gedanken um die "Not" machen und erst gar nicht in diese kommen.
 
  • #109
Wenn jetzt nicht schon im Vorfeld Äußerungen und Forderungen kämen oder man bei den ersten Dates schon merkt, dass man es mit einem Geizkragen zu tun hat (obwohl, dann würde man ja eher gleich gehen), finde ich die beste Strategie, erstmal großzügig zu sein und einen Vertrauensvorschuss zu geben, in der Hoffnung, dass der andere dann auch aus sich rauskommt, also keine Angst vor Ausnutzung hat und freiwillig geben will. Dann wollen beide dem jeweils anderen lieber geben, weil sie wissen, dass er genauso tickt, statt aufzurechnen, ob einer "zu viel" übrig hat, "zu wenig" gibt oder immer einen Keks mehr isst.
Wenn sich dann rausstellen sollte, dass der Partner nie auf die Idee kommt, auch mal was zu geben, und sich insgeheim zu freuen scheint, dass er einen Reibach machen kann, würde ich die ganze Partnerschaft in Frage stellen. Mein Bild davon ist so, dass man sich emotional was bringt und gibt, nicht finanziellen Nutzen. Alles, was der andere mehr hat und selbst geben will, ist mE ein Geschenk und nicht irgendwas, das man einfordern kann.
 
  • #110
Es gibt auch bei gemeinsamen Konten ein Ich, wenn beide verantwortungsvoll damit umgehen.
Ich persönlich mag gar keine gemeinsamen Konten - noch nicht einmal bei Eheleuten. Klar - der Beruf und das teilweise gesehene Elend färbt da ab.
Auch wenn man LAT lebt, kann man grosszügig sein. Ich halte das im Rahmen der eigenen Möglichkeiten auch als Zeichen eines für mich guten Charakters. Das hat auch nichts mit dem Geldbetrag zu tun - sondern mit der Einstellung.
Die Freiheit, teilweise andere Prioritäten als mein Mädel zu setzen ... die erhalte ich mir. Und sie hat das Recht natürlich auch. Es ist eben einfach in einem gewissen Alter so, dass man bereits aufgebaut hat .... und zwar nach den individuell eigenen Wünschen. Dein Haus - meine Autos. Mein Lebensstil - dein Lebensstil. Alles zusammenzuwerfen ist dann Blödsinn, wenn nicht beide ganz am Anfang stehen, gleiche Ansichten haben und eine Familie gründen möchten. Mir würden sich bspw die Fussnägel aufrollen, wenn von einem gemeinsamen Konto Beiträge für die Grünen oder irgendeine Kirche bezahlt werden würden. Nicht wegen dem Geld an sich - sondern weil indiskutable Organisationen für mich. Warum also eine Diskussion um so etwas??
Kekse abzählen oder einer Michaela was auch immer finanzieren zu müssen - wäre allerdings auch nicht meins.
 
  • #111
Bisher hat Dein Freund doch keine Anzeichen gezeigt, dass man nicht mit ihm reden kann.
Und wenn schon über dss Zusammenleben gesprochen wird, dann ergibt sich die Frage: wie stellst Du Dir das denn vor?

Und bei der Antwort reagiert der Bauch.
Der zeigt Dir automatisch was Du als gerecht empfindest.

50:50 Kann sich je nach Einkommen super anfühlen oder völlig ungerecht....

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mein Bauch eindeutig rebelliert, wenn einer zu viele Verluste hat.
Und finde, wer liebt möchte nicht dass es dem anderen schlechter geht.

Ok ich habe kein großes Einkommen und komme wahrscheinlich nicht unbedingt in die Situation, dass jemand mit viel weniger in mein Haus einzieht.
Dennoch würde ich nicht wollen, dass mein Partner in die Situation kommt, bei mir mehr zu bezahlen, als vorher.

Optimal und liebenswert finde ich, wenn beide einen Gewinn haben, sich darüber freuen und zusammen auf den Kopf hauen.

Mein ex zb wollte wenn in einer neuen Immobilie starten.
Er findet 50:50 gerecht und hat sich preislich etwas vorgestellt wo er 300€ spart, gegenüber seiner Abzahlung bisher.
Für mich waren es 300€ mehr als bisher plus schlechtere steuerklasse.
Bei seinem Gehalt hätte er 2000€ Taschengeld gehabt und ich 150€.
Urlaube etc zählte ich sowieso alleine.

Wäre er zu mir gezogen mit 50:50...Hätte er einen Gewinn 800€ gehabt und ich von 350€.
Da hätte ich locker mehr Urlaub machen können.
Da ich hier aber mit Kindern wohne, hätte ich wohl keine 50% verlangt und mich stattdessen super gefreut, wenn ich mal in ein Wochenende eingeladen worden wäre oder natürlich über die Putzfrau...

Permanent zu diskutieren, dass man ja zu kurz kommt ist doch zermürbend.
Und wer sich liebvoll ähnlich ist, erreicht die Waage instinktiv.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #112
Wenn man sich Großzügigkeit leisten kann und es nicht tut, hat es halt ein Geschmäckle.

Großzügigkeit wird nach meiner Beobachtung immer von denen vehement eingefordert, die es versäumt haben, selbst ihren Lebensunterhalt auf dem Niveau zu finanzieren, auf dem sie leben möchten.
Wenn eine Frau sich eine Immobilie leistet, die weit über ihren Verhältnissen liegt, dann ist es ihre Entscheidung, am Lebensstil zu sparen, um die zu finanzieren. Es ist auch ihre Entscheidung, Prioritäten bei Ausbildung, Job, Familienplanung etc. zu setzen. Selbstverständlich ist für diese Entscheidungen teilweise ein Partner mit zuständig, der mit ihr eine Familie gründet. Solche Frauen sind meist auf einem Auge blind - sie sehen nicht, dass Einkommen (meist) nicht auf Glück und Zufällen beruht, sondern auf harter Arbeit. Natürlich erntet eine Partnerin die Früchte automatisch teilweise mit. Einen Anspruch darauf halte ich für eine verwegen Idee.Und mit "Liebe" hat das auch nichts zu tun. Es wäre bestenfalls Prostitution. Ein "Geschmäckle" hat das auch. Meine Partnerin könnte ja "großzügigerweise" die halbe Immobilie überschreiben. die Joggerin ebenso.

Mein heutiges Einkommen, und bei Tom wird das nicht anders sein, kommt daher, dass ich zwischen 16 und knapp 40 ordentlich gespart habe. Schule und Studium statt Arbeit, diverse Tätigkeiten, die schlechter bezahlt waren, weil ich ein Ziel hatte, viele unbezahlte Stunden mit Weiterbildungen. Arbeitende Partnerinnnen zu meinen Studentenzeiten haben selbstverständlich erwartet, dass ich meinen Anteil am Urlaub selbst finanziere. Heute ernte ich die Früchte. An dem Punkt, an dem das Gesamteinkommen seit Verlassen der Schule mit 16 wirklich erreicht ist, bin ich noch nicht. An der gleichwertigen Altersabsicherung auch nicht. Das lässt Du "großzügigerweise" außer Acht. Die Momentaufnahme der monatlichen Gehaltsabrechnung ist einfach beschränkt.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #113
...bei den ersten Dates schon merkt, dass man es mit einem Geizkragen zu tun hat (obwohl, dann würde man ja eher gleich gehen), finde ich die beste Strategie, erstmal großzügig zu sein und einen Vertrauensvorschuss zu geben, ...

Teilweise. Ich beobachte das 2 oder 3 Dates. Wenn ich dann merke, dass nichts zurückkommt und die Frau eher eine "Prinzessinneneinstellung" hat, dann ist die Daterei beendet. Lange Vorschüsse bei Fremden zu geben, finde ich überflüssig. In der frühen Phase gibt es keine großartigen "Vorschüsse". Sonst stelle ich erst fest, dass es nicht passt, wenn ich mich längst "verschossen" habe.
 
  • #114
auch
Alles, was der andere mehr hat und selbst geben will, ist mE ein Geschenk und nicht irgendwas, das man einfordern kann.

), finde ich die beste Strategie, erstmal großzügig zu sein und einen Vertrauensvorschuss zu geben, in der Hoffnung, dass der andere dann auch aus sich rauskommt, also keine Angst vor Ausnutzung hat und freiwillig geben will.

Danke für diese Gedanken. Der Vertrauensvorschuss ist wohl der Knackpunkt. Ich mag Sicherheit und die Dinge unter Kontrolle haben - wohl zu sehr.

Eine vereinbarte Mietzahlung mag eine Sicherheit geben, aber letztlich auch nur scheinbar.

Wenn er die Miete dann nicht bezahlen würde, hätte ich das gleiche Problem, wie wenn ich keine Miete vereinbare und er sich nicht mehr freiwillig an den Kosten anderweitig beteiligt.

Es ist wohl einfach auch mal ein Lernaufgabe für mich zu vertrauen und Kontrolle abzugeben.

Es ist wohl letztlich seine Spontanität, die mich hier auf dem falschen Fuß erwischt, ich bin in solchen Dingen eher sehr bedacht. Letztlich mag ich aber genau das an ihm, dass er die Dinge anpackt und loslegt.

Denn aufgrund seines bisherigen Verhaltens steht auch
nicht zu erwarten, dass er mich ausnutzen können wollte.

Falls doch kann ich Konsequenzen ziehen, die ihn letztlich härter treffen würden als mich.
 
  • #115
in einem gewissen Alter so, dass man bereits aufgebaut hat .... und zwar nach den individuell eigenen Wünschen.....Alles zusammenzuwerfen ist dann Blödsinn, wenn nicht beide ganz am Anfang stehen, gleiche Ansichten haben und eine Familie gründen möchten.

Genau so erlebe ich das auch. In meiner ersten Ehe hatten wir ein gemeinsames Konto. Wir fingen beide von 0 an. Wenn etwas anstand, konnte jeder problemlos auf das Konto zugreifen. Für die damalige Situation war das genau richtig so. (War auch nicht der Trennungsgrund)

Jetzt in zweiter Ehe bringt jeder seinen eigenen Hintergrund und Verpflichtungen ein und hat dementsprechend individuelle Ausgaben. Ob's dem anderen passt oder nicht. Ich habe nämlich auch keine Lust jede Fuchsfelge und jeden Laufschuh oder sonstige Klamotten auszudiskutieren. :) Eine gewisse finanzielle Privatsphäre entspannt die Lage ungemein. Mein Mann sieht das zum Glück ähnlich.

Wohnkosten gehen bei uns 1/3 zu 2/3, weil sein Sohn zwar ausgezogen, er aber noch sein Zimmer und einige Sachen noch hier hat und er in Übergangsphasen für gewisse Zeit wieder eingezogen war. Alle anderen Lebenshaltungskosten und alle sonstigen Kosten, die mit dem Zusammenleben zusammenhängen, gehen 50:50. Auf die Idee, bei den Lebensmittlen zu dritteln, wäre ich in hundert Jahren nicht gekommen. Nicht mal dann, als sein Sohn für einige Monate wieder einzog. Das ginge mir dann doch zu weit, zumal mein Mann so viel für mich tut und mein Appetit auch nicht gerade von schlechten Eltern ist. :)

Leider hast du völlig recht:
Es ist auch ihre Entscheidung, Prioritäten bei Ausbildung, Job, Familienplanung etc. zu setzen.

Seufz... Damals war mir Familiengründung einfach wichtiger. Daher habe ich "nur" eine Lehre gemacht und ein paar Jährchen gearbeitet, bevor die Kinder kamen. Dafür bin ich auch sehr dankbar. Anfang der Neunziger war ein Wiedereinstieg nahezu unmöglich. Es gab die Option entweder Vollzeit oder gar nicht. Und das bei den katastrophalen Kindergartenöffnungszeiten auf dem Land. Somit fiel der alte Arbeitgeber schon mal aus. Zwar hatte ich dennoch zugesehen, möglichst bald wieder dazuzuverdienen, mich fortzubilden und mich auf Dauer wieder so aufzustellen, dass ich für meine Kosten selbst aufkommen kann. OK, Karriere ist zwar etwas anderes, aber dafür ist die sprichwörtliche Augenhöhe zu meinem Mann da. Und das fühlt sich richtig gut an. :)
Emanzipation... Fluch und Segen zugleich ;-)
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #116
Danke für diese Gedanken. Der Vertrauensvorschuss ist wohl der Knackpunkt. Ich mag Sicherheit und die Dinge unter Kontrolle haben - wohl zu sehr.

Ich denke, Du wirst für Dich mehr Erkenntnisse gewinnen, wenn Du nichts verlangst.

Seufz... Damals war mir Familiengründung einfach wichtiger. Daher habe ich "nur" eine Lehre gemacht und ein paar Jährchen gearbeitet, bevor die Kinder kamen.

Das sind Prioritäten im Leben, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Es gibt auch kein richtig und kein falsch. Ich war mal verheiratet, mit Familienplanung und natürlich gemeinsamer Kasse. Die Familiengründung hat nicht funktioniert.
Ein neuer Partner hat ja dann auch keinen Anspruch auf Deine Kinder. Genauso wie die Joggerin vermutlich nicht auf die Idee kommen wird, mit ihrem Partner vollumfänglich zu teilen. Einkommen und Vermögen. Ist sie deswegen geizig?
 
  • #117
So aus Deinen Beiträgen hatte ich nicht das Gefühl, dass der Mann denkt, er käme in ein kostenfreies Heim.

Eine vereinbarte Mietzahlung mag eine Sicherheit geben, aber letztlich auch nur scheinbar.
Genau das denke ich auch.
Wenn jetzt einer das partout nicht begreift, dass er nicht als Kind zum Partner kommt, das sich verköstigen lassen kann, müsste eigentlich einsetzen, dass er ein Gleichgewicht von selbst herstellen will.
Das ist aber auch immer so eine Sache bei einem Haus oder auch, wenn einer ein Handwerk mit Verkauf hat. Es scheint Menschen, die sowas nie hatten, als gäbe es gar keine Kosten. Hatte ich beruflich, das Material kam von "irgendwo" und meine Arbeit war sowieso zu schenken aus Sympathie.
Ich will damit sagen, dass Vertrauensvorschuss vielleicht eine Ausgabe bedeutet, die man wirklich mehr macht und das als verpuffendes Geschenk ans Universum der Liebe. Dann isses eben so, wird einen nicht krankmachen oder umbringen, es bringt einen höchstens drauf, sich damit zu befassen, wie man Ausnutzer früher erkennt, dass man gar nicht so viel Vertrauensvorschuss beim nächsten Mal geben muss, um sich davon zu überzeugen, dass die Beziehung sowieso nichts wird.

Ich hab früher oft draufgezahlt, FREIWILLIG, aber blind. Also ich hatte damals nicht auf die Balance geachtet und es war kein Vertrauensvorschuss. Ich gab einfach gern und - der eigentliche Knackpunkt - ich hätte mich wohl auch abhängig und verpflichtet gefühlt, wenn mir einer was bezahlt hätte. Das zieht die Ausnutzer an, die ja drauf aus sind, einen zu finden, der ein schlechtes Gewissen hat, wenn er nicht mehr als der andere gibt.
Ich will damit sagen, dass auch GEBEN eine Kontrolle bedeuten kann. Wenn man sich zu sehr verpflichtet fühlt, wenn einem gegeben wird z.B.. Oder wenn man sich unterlegen fühlt, wenn einem gegeben wird.

Ich finde die Kommunikation solcher Themen in einer Partnerschaft auch wirklich schwer. Was als selbstverständlich zu betrachten, passiert vielleicht auch manchmal aus Naivität und Unwissenheit, nicht immer ist es Dreistigkeit.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #118
Wenn jetzt einer das partout nicht begreift, dass er nicht als Kind zum Partner kommt, das sich verköstigen lassen kann, müsste eigentlich einsetzen, dass er ein Gleichgewicht von selbst herstellen will.

Erwachsene, reife Menschen achten wohl von sich selbst darauf, dass es ein Gleichgewicht gibt. Und sie fühlen sich nicht wohl, wenn der andere übermäßig mehr geben muss. Die würden sich auch in einem Modell nicht wirklich wohlfühlen, in dem jeder anteilig entsprechend seinem Einkommen bezahlt. Aber es ist natürlich bequem und angenehm, sich einen hohen Lebensstandard leisten zu können, woher auch immer das Geld kommt.

Ich will damit sagen, dass auch GEBEN eine Kontrolle bedeuten kann. Wenn man sich zu sehr verpflichtet fühlt, wenn einem gegeben wird z.B.. Oder wenn man sich unterlegen fühlt, wenn einem gegeben wird.

Ich würde mich mit einer Frau, die das 5-fache von mir verdient und dem entsprechendem Lebensstil nicht wohlfühlen. Ich würde mich damit tatsächlich unterlegen und abhängig fühlen. Für mich wäre das nicht mal mehr in Familienphasen akzeptabel. Vielleicht verstehe ich deswegen auch nicht, dass manche Frauen einen selbstverständlichen Anspruch darauf haben möchten, über das Einkommen des Partners mit zu verfügen. Aber die Sichtweisen sind eben unterschiedlich.
"Alles gehört beiden gemeinsam" setzt für mich ähnliche Startbedingungen voraus. Mit 20 genauso wie mit 50. Sonst müsste es ja genauso selbstverständlich sein, sein Haus zur Verfügung zu stellen, ohne über eine finanzielle Beteiligung zu diskutieren.

...würde mir an Ihrer Stelle lieber einen Mann suchen, der z.B. nichts als Schulden hat, weniger verdient, mir nichts zahlen kann, mich aber liebt.

Glaube ich nicht. Niemand sucht so etwas. Vielleicht akzeptiert frau es eine Weile. Aber auch nicht, wenn frau keine Bereitschaft für eine Beteiligung erkennt. Ist hier auch ab und an mal zu lesen.
 
  • #119
Auf die Idee, bei den Lebensmittlen zu dritteln, wäre ich in hundert Jahren nicht gekommen.

Das mach ich ja auch nicht. Es geht einfach um die rein praktische Feststellung, dass ich erhebliche Mehrkosten für Lebensmittel habe als allein. Das ist auch kein Thema bei uns, das sieht und weiss er und zahlt auch seinen Anteil.

Das ist auch für mich alles Neuland und kommt ja auch auf den Partner individuell an. Mein Ex aß auch schlichweg fast nichts zu Hause. Frühstücken mochte er grundsätzlich nicht, da gabs nur Kaffee, er arbeitete in der Gastronomie und und aß dort, zu Hause nur ein bisschen Obst, mal nen Joghurt und was Süßes. Alkohol trank er gar nicht.

Mein jetziger Partner isst alle Mahlzeiten zu Hause bzw. nimmt sich was mit und möchte auch gern was lecker gekochtes am WE oder am Abend. Dazu dann Weinchen oder Bier... da kommen ganz andere Kosten zusammen.

Der Punkt ist doch: Wenn man wenig hat, kann man nicht mal eben so dauerhaft 300 EUR mehr im Monat ausgeben, auch wenn man es an anderer Stelle 300 EUR für Dinge bekommt, die man sich sonst auch nicht gekauft hätte. Da ist zwar ein interner Ausgleich da, dennoch hat man 300 EUR als Mehrausgabe und die müssen erstmal irgendwo herkommen oder fehlt an anderer Stelle.

Das hat ja auch nichts mit Geiz oder leisten können wollen zu tun, sondern schlichtweg mit nicht können.
 
  • #120
Das hat ja auch nichts mit Geiz oder leisten können wollen zu tun, sondern schlichtweg mit nicht können
Und woher kommt das Problem?
Richtig - zunächst lauten die Aussagen:
Ich hab ein Haus. Mir gehts gut, ich verdiene sehr gut. Ich will doch von dir kein Geld, was soll das......
Und irgendwann kommt dann heraus: Das Haus gehört der Bank (war das hier nicht zunächst eine kleine Rate?) - das Auto auch und eigentlich kann man sich nicht einmal richtiges Essen leisten.

Vielleicht erst mal mit Ehrlichkeit probieren - wahrscheinlich würde er dir jeden Monat einen Umschlag in die Hand drücken.
 
Top