• #1

Wie stehen meine Chancen nach Beinamputation ?

Ich bin ein gepflegter, gut aussehender, sportlicher schlanker 32 jähriger Mann mit guter Bildung, abgeschlossenem Studium der gut und gerne lange zuhören kann.
Bisher hatte ich noch nie eine Datingplattform genutzt, die Beziehungen ergaben sich immer im realen Leben.
Allerdings habe ich vor einem halben Jahr bei einem schweren Unfall beide Beine extrem hoch verloren. Sie mussten mir beidseitig in der Hüfte amputiert / exartikuliert werden.
Nach guter und langer Reha gewöhne ich mich nun langsam an das so veränderte Leben ohne Beine. Ich habe ein handgesteuertes Auto, mein großes Haus ist vollkommen rollstuhlgerecht ausgerüstet und irgendwie klappt alles ohne Beine viel besser als anfangs gedacht.
Ich sitze in einem Beckenkorb im Rollstuhl, dieser ist leicht und beweglich. Da ich sehr sportlich bin kann ich in ihm ausdauernd und gut fahren.
Meine Partnerin hat mich nach dem Urlaub leider verlassen, da sie mit einem beinlosen Mann nichts anfangen konnte.
Ich erfülle in meinen Augen die meisten Ansprüche bei elitepartner, was Bildung, Gepflegtheit und Eloquenz angeht, stelle mir aber trotzdem die Frage ob eine Partnersuche hier für mich sinnvoll ist.
Denn wahrscheinlich werde ich wohl gleich aussortiert, wenn frau liest das ich keine Beine mehr habe, oder mein Bild im Rollstuhl ohne Beine sieht.
Was denkt Ihr, ist eine Anmeldung hier trotzdem für mich sinnvoll?
 
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  • #2
Meine Partnerin hat mich nach dem Urlaub leider verlassen, da sie mit einem beinlosen Mann nichts anfangen konnte.
Hallo Chris, das ist eine harte Nummer die du durchgemacht hast, ich bewundere deine Einstellung, deine Kraft, die du ausstrahlst, jetzt ohne Beine vermutlich mehr als mit Beine. Ja es ist nicht jedermann Sache einen Partner ohne Beine zu haben, es ist sehr hart das zu verstehen, jedoch gibt es einige Leute, die trotz eines solchen Schicksals, dennoch einen Partner gefunden haben, ich denke gerade an Samuel Koch, der vom Hals abwärts querschnittsgelähmt im Rollstuhl sitzt, der nach dem Unfall eine glückliche Beziehungs-Partnerin gefunden hat!
Ich erfülle in meinen Augen die meisten Ansprüche bei elitepartner, was Bildung, Gepflegtheit und Eloquenz angeht, stelle mir aber trotzdem die Frage ob eine Partnersuche hier für mich sinnvoll ist.
Denn wahrscheinlich werde ich wohl gleich aussortiert, wenn frau liest das ich keine Beine mehr habe, oder mein Bild im Rollstuhl ohne Beine sieht.
Was denkt Ihr, ist eine Anmeldung hier trotzdem für mich sinnvoll?
Zunächst, wer nichts wagt, der nicht gewinnt, du solltest auch und gerade OD nutzen!
Alles Gute, viel Erfolg und Grüße IM
 
  • #3
Ich weiß nicht wie die Frauen bei Elite so ticken, möchte dir aber Mut machen. Ich würde es auch auf anderen Portalen versuchen, aber nicht auf welchen explizit für Behinderte. Es gab vor einiger Zeit eine Doku über einen ohne Gliedmaßen geborenen Mann und wie er seine Frau kennengelernt hat. Leider fällt mir der Name nicht mehr ein. Wenn da Liebe entsteht sind die Beine egal.
 
  • #4
Oh man, das tut mir leid. Also der Unfall, aber viel mehr, dass deine Freundin dich deshalb verlassen hat. Käme mir gar nicht in den Sinn bei meinem Partner.
Ich bin mir nicht sicher, ob sich eine Anmeldung lohnt, dazu hab ich einfach gar keine Online-Erfahrung. Da es aber schon für "normale" Leute sehr schwierig ist, wie hier immer berichtet wird im Forum, kann es durchaus sein, dass du da Probleme haben wirst. Ich halte es für realistischer, im echten Leben mit deiner ganzen Persönlichkeit zu überzeugen, als Online, wo viele doch nach sehr harten Kriterien aussortieren. Gerade junge Frauen, die eine Vielzahl von Anfragen bekommen. Aber: Probier es sonst einfach mal aus, und wenn du merkst, es klappt nicht, dann hast du es immerhin versucht. Viel Erfolg!
w, 37
 
  • #5
Ich bin ein gepflegter, gut aussehender, sportlicher schlanker 32 jähriger Mann mit guter Bildung, abgeschlossenem Studium....
Ich erfülle in meinen Augen die meisten Ansprüche bei elitepartner, was Bildung, Gepflegtheit und Eloquenz angeht....
Ich glaube, Du unterliegt einem Irrtum. Du versuchst nach wie vor alle diese Oberflächlichkeiten zu bedienen, obwohl Du grad Schiffbruch mit einer Frau erlitten hast, die Du damit bis zum Eintritt der Katastrophe für Dich gewinnen konntest.

Die Definition von Wahnsinn ist: immer wieder das Gleiche zu tun, aber jedes Mal ein anderes Ergebnis zu erwarten.
Also, willst Du wahrsinnig werden oder eine neue und auch geeignete Partnerin für Deine neue Lebenssituation finden?

Wenn Letzeres, dann solltest Du Dir sehr genau überlegen, was Dich jenseits der Oberfläche ausmacht, dass sie ihr Leben mit Dir verbringen will, statt zu versuchen mit anderen auf der Oberflächenseite zu konkurrieren.

stelle mir aber trotzdem die Frage ob eine Partnersuche hier für mich sinnvoll ist.... werde ich wohl gleich aussortiert, wenn frau liest das ich keine Beine mehr habe, oder mein Bild im Rollstuhl ohne Beine sieht.
Warum? Du bist nach Deiner Beschreibung wirtschaftlich gut aufgestellt, sodass der Mitgliedschaftsbeitrag für Dich kein Investment sein kann - also warum es nicht wagen?
Der zweite Satz lässt mich allerdings etwas an Deiner mentalen Robustheit fürs reguläre Onlinedating zweifeln und daraus entstehen weitere Zweifel an Deinem hier vorgetragenen Selbstbewusstsein.

Die Frage ist halt, was für ein Profil für Dich erfolgsversprechend sein kann - das obere Zitat vermutlich eher nicht, weil Du damit Frauen von der Art ansprichst, vor der Dich grad eine verlassen hat.
Also wirst Du etwas jenseits der polierten Oberfläche zeigen müssen, was ein anderer Frauentyp interessant findet, der der bleiben soll.
Also was hast Du, was macht Dich aus?

Wahrscheinlich würde ich eher auf eine spezielle PB setzen wie Gleichklang, wo Du ein ganz anderes Klientel hast, was eben nicht so leichtfertig wegwischt.
Die Frage ist aber, ob Du von Deinen Einstellungen her dorthin passt. Gehandicapt und auf Partnersuche zu sein allein reicht dort wohl nicht.
Besser aber wird es wohl im RL klappen, beim Sport, im Hobby, vielleicht sogar im Job.
 
  • #6
Lieber Chris,

ich überlege die ganze Zeit ob ich dir antworten soll oder nicht, und wenn ja, das, was du hören möchtest oder das, was ich wirklich befürchte.

Okay, was ich wirklich befürchte: Onlinedating ist knallhart. Insbesondere junge Frauen in deiner Zielgruppe werden mit Anfragen zugeschüttet (hunderte in wenigen Tagen, kein Scherz), daher sortieren die meisten knallhart oberflächlich aus. Sie werden dich wegwischen, ohne dass du eine Chance hast mit deinem Charakter zu überzeugen, ohne dass sie dich kennenlernen werden. Deshalb meine ich: Die Erfahrung würde schmerzhaft für dich. Im echten Leben hast du dagegen die Chance, mit deiner Persönlichkeit zu begeistern.

W36
 
  • #7
Lieber Chris,

es ist mir ein Bedürfnis, zu Deinem Thread meinen Senf dazu zu geben. Eben WEIL ich die Selbstzweifel, in dieser schnelllebigen (Online-)Scheinwelt als behinderter Mensch nicht zu genügen, aus eigener Erfahrung kenne.

Liebe kann Dir überall begegnen, ob on- oder offline. Du musst nicht jeder Frau gefallen, schlussendlich zählt nur DIE EINE. Sei offen: Probier das Onlinedating aus, wenn Dir danach ist. Verschließ die Augen aber gleichzeitig nicht im realen Leben. Geh raus, nimm Teil an Dingen, die Dir Spaß machen. Nimm Dir Rückschläge nicht so zu Herzen (Ja, ich weiß, leichter gesagt als getan!). Du bist immer noch derselbe liebenswerte Mann wie vorher. Vergiss das nie!

Alles Liebe,
w(27), hat ihren Partner beim Ausüben ihres Hobbys kennengelernt und wird trotz Behinderung und anderweitig behindertem Kind geliebt.
 
  • #8
Hallo Chris

wenn dann würde ich mich nicht nur auf Elitepartner beschränken beim OnlineDating. Ich war auf mehrere Plattformen aktiv. Und habe mich am Ende in einen tollen Mann verliebt, der im Rollstuhl sitzt (wir haben uns nicht auf EP kennengelernt)

Ich kann dir nur aus meiner Sicht berichten. Anfangs habe ich oft mit ihm geschrieben, ich fand ihn nett mehr nicht. Irgendwann haben wir Nummern getauscht und uns bald mal getroffen. (Vor dem Treffen haben wir so 1,5 Monate geschrieben bzw. per Whatsapp Kontakt gehabt). Ich sah ihn mehr als Kumpel. Wir haben auch noch gerätselt, ob das 1. Treffen einfach ein Treffen oder ein Date ist. Dann kam alles anders.

Ja es ist für mich eine Umstellung. Vieles ist anders, auch aufgrund seiner Krankengeschichte. Ich bin jetzt gespannt wohin der Weg führt.

Versuch es doch einfach :), ich wünsch dir viele tolle Kontakte. Was hast du zu verlieren?
 
  • #9
Lieber Chris, ich erspare mir den Sermon, ich denke den brauchst du nicht 😉. Ich vermute (anhand deiner Schilderung) das es kein sexuelles Handicap gibt, richtig? Mein erster Mann war (von Beginn an) einseitig unterschenkelamputiert, dass war aber nicht der Grund warum es letztendlich nicht geklappt hat - er war einfach zu lieb für mich und mir rhetorisch nicht gewachsen, mir nicht Mann genug. Worauf ich hinauswill:
Ich denke Du bist genug Mann um im RL zu überzeugen; wenn die Chemie stimmt würden mich fehlende Beine nicht abhalten 😉. Beim OD sehe ich dagegen eher schwarz, tut mir leid.
Ich wünsche dir von Herzen das du die für dich passende Frau findest, alles Liebe für dich!
 
  • #10
Lieber Chris, auch ich möchte dir Mut machen. Du kannst eine neue Partnerin bekommen, wenn du richtig suchst. Mir fiel beim Lesen deines Threads den Film „Ziemlich beste Freunde“ ein, der auch eine wahre Geschichte ist. Nur Mut
 
  • #11
er war einfach zu lieb für mich und mir rhetorisch nicht gewachsen, mir nicht Mann genug. Worauf ich hinauswill:
Das ist auch so ein gesellschaftl. Widerspruch in sich, man kann niemals zu nett sein, man kann niemals zu lieb sein, man kann niemals zu reif sein, man kann niemals zu gut sein, man kann niemals zu gebildet sein, man kann niemals zu menschlich sein, man kann niemals zu reich sein, usw.usf.
Ich denke Du bist genug Mann um im RL zu überzeugen; wenn die Chemie stimmt würden mich fehlende Beine nicht abhalten 😉. Beim OD sehe ich dagegen eher schwarz, tut mir leid.
Es ist für mich einfach konditionierter Unsinn, so extrem zu differenzieren, so zu unterscheiden zwischen RL und OD. Ich sehe keinen Unterschied, finde OD eher sogar noch einfacher, in aller erster Linie geht es um eine kompatible und passende Kommunikation, in beiden Fällen!
 
  • #12
Ich bin ein gepflegter, gut aussehender, sportlicher schlanker 32 jähriger Mann mit guter Bildung, abgeschlossenem Studium der gut und gerne lange zuhören kann.
Bisher hatte ich noch nie eine Datingplattform genutzt, die Beziehungen ergaben sich immer im realen Leben.
Allerdings habe ich vor einem halben Jahr bei einem schweren Unfall beide Beine extrem hoch verloren. Sie mussten mir beidseitig in der Hüfte amputiert / exartikuliert werden.
Nach guter und langer Reha gewöhne ich mich nun langsam an das so veränderte Leben ohne Beine. Ich habe ein handgesteuertes Auto, mein großes Haus ist vollkommen rollstuhlgerecht ausgerüstet und irgendwie klappt alles ohne Beine viel besser als anfangs gedacht.
Ich sitze in einem Beckenkorb im Rollstuhl, dieser ist leicht und beweglich. Da ich sehr sportlich bin kann ich in ihm ausdauernd und gut fahren.
Meine Partnerin hat mich nach dem Urlaub leider verlassen, da sie mit einem beinlosen Mann nichts anfangen konnte.
Ich erfülle in meinen Augen die meisten Ansprüche bei elitepartner, was Bildung, Gepflegtheit und Eloquenz angeht, stelle mir aber trotzdem die Frage ob eine Partnersuche hier für mich sinnvoll ist.
Denn wahrscheinlich werde ich wohl gleich aussortiert, wenn frau liest das ich keine Beine mehr habe, oder mein Bild im Rollstuhl ohne Beine sieht.
Was denkt Ihr, ist eine Anmeldung hier trotzdem für mich sinnvoll?
Hi Chris, es gibt extra Flirtportale für Menschen mit Behinderungen. Versuch es doch dort mal! Oder käme etwa eine Partnerin mit Behinderung für dich nicht in Frage?! 🤔
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #13
Hallo Chris,

Ich möchte dir kurz meine Erfahrungen mitteilen.
Ich habe vor einem Jahr einen Bein- und Armamputierten Mann über eine viel oberflächlichere Datingapp kennengelernt. Sein Unfall war als Teenager und ist jetzt zirka 20 Jahre her.
Er ist auch gut gebildet, hat ein abgeschlossenes Studium, aber ich habe mich inseine positive Art, seinen Lebemswille und seine Offenheit verliebt.

Er hatte Fotos online auf denen man gut sehen konnte, dass er Prothesen trägt. Für mich hat das nie eine Rolle gespielt und wir sind sehr glücklich miteinander.

Er meinte mal er ist immer wieder an schräge Frauen geraten, die nur wegen seiner Prothesen Interesse an ihm hatten. Dies passiert aber sowohl im realen Leben als auch online.
Er meinte mal seine Armprothese ist ein guter Birch protector. Eine Frau die ein Problem mit seiner Behinderung hat würde er dadurch sofort erkennen.

Auch als doppelt Amputierter besteht die Chance online eine Partnerin zu finden.
Ich weiß es ist sicher nicht einfach und wir hatten Glück.
Nur Mut.
 
  • #14
Lieber Chris, du machst einen selbstbewussten und aufgeräumten Eindruck! Das ist wichtig. Denn wenn du mich fragst, das ist es das womit du am Ende beeindrucken kannst. Humor, Intelligenz, Eloquenz, Selbstbewusstsein und dieses ganz besondere etwas, dass Menschen ausstrahlen, die einen schweren Verlust verkraften mussten und es nicht in Selbstmitleid sondern in Stärke umgewandelt haben. Wenn mir so ein Mann begegnet, wäre es mir vermutlich egal das er keine Beine hätte. Ziemlich sicher müsste er mir aber im wahren Leben begegnen.
Ich sage ganz ehrlich, Onlinedating ist ein schwieriges Pflaster! Die meisten suchen nach Wunschvorstellungen und sortieren danach gnadenlos aus. So hat Kommissar Zufall kaum eine Chance.
Dicke, Alleinerziehende, Raucher, Depressive, bestimmte Altersklassen, Versehrte etc. pp. Die Liste ist lang.
Ich als übergewichtige, dachte immer es läge daran. Ich habe aber auch zwei sehr attraktive schlanke Freundinnen, die auf den selben Börsen unterwegs waren.....sie machen die selben Erfahrungen. Es ist einfach Glück, wenn man den Menschen findet, der einen so will wie man nun einmal ist. Egal ob mit oder ohne Handicap!
@Lavieestbelle meintest du nicht vielleicht ein ganzes halbes Jahr von Jojo Moyes? Dort geht es um eine Liebesgeschichte zwischen einem Gelähmten und seiner Pflegerin. Sehr rührend und trotz tragischem Ende mit einem sehr wichtigen Kern......
In erster Linie muss man sich lieben lassen können. Das geht nur, wenn man sich selber liebt.
 
  • #15
Ich war mal in einen jungen Mann , Rollstuhlfahrer mit neuropathischen Schmerzen verliebt , er war hoch intelligent und sehr liebenswert . Er wollte mich letztendlich nicht und im Nachhinein war ich froh darüber weil es vielleicht doch eine Nummer zu groß für mich war . Zu sagen eine. Behinderung ist nicht schlimm ist sehr blauäugig gesagt . Wie geht es dir mental , hast du Schmerzen, wie selbständig bist du ? Das alles muss gut bedacht werden , sonst endet alles mit Enttäuschung vor allem auf deiner Seite . Was ist wenn man es doch als Partnerin nicht durchhält , verlässt man dann einen kranken Mann? Das alles sind schwierige Themen . Trotzdem gibt es viele Männer wie du , die eine liebevolle Partnerin gefunden haben . Das wünsche ich dir auch . Nur zu sagen , alles ist ganz easy halte ich für unehrlich . Alles Gute !
 
  • #16
Ich finde es ja toll, dass die Reha so schnell und gut funktioniert hat!
Wenn ich in der Situation eine Partnerin suchen würde, würde ich beides versuchen - spezielle OD-Portale für Menschen mit Beeinträchtigungen und Mainstream, einfach mal sehen, was kommt.
Insgesamt fände ich OD viel aussichtsreicher als den Versuch, im RL jemandem zu begegnen. Das ist ja schon für viele Menschen ohne Beeinträchtigung zu schwierig.
 
  • #17
Lieber @chris.dhd, wenn du magst lies doch auch mal den Thread von 2010:
„Wie verhält man sich hier wenn man behindert ist?“
Diese Frage stellte ein 39jähriger beinamputierter Mann.
Vielleicht sind die Antworten auch hilfreich für dich.

Wünsche dir alles Liebe 💕
 
  • #19
Hi, du hörst dich sehr sympathisch an, du wirst bestimmt eine Partnerin finden können!

Mein Exfreund, mit dem ich fünf Jahre zusammen war, hatte eine Oberschenkel-Beinamputation und Prothese, weil er sein Bein als Jugendlicher unverschuldet bei einem Unfall verloren hat. Ich will ehrlich sein: Wenn ich Online-Dating machen und von derartigen größeren Behinderungen lesen würde, würde mich das erstmal abschrecken, ich wolte nie einen behinderten Partner. Aber wir haben uns im realen Leben kennengelernt und es war Liebe auf den ersten Blick, jedenfalls sind wir einander sofort aufgefallen. Und weil ich ihn so nett und interessant fand, hätte ich ihn niemals wegen so einer Oberflächlichkeit abgelehnt (obwohl er zunächst davon ausgegangen ist, dass ich es tue). Ich fand es auch beeindruckend, wie positiv er drauf war trotz täglicher Mühen und auch (Phantom-)Schmerzen. Viele werden medikamenten- oder alkoholabhängig oder depressiv, aber er hat täglich Sport gemacht, auf seine Ernährung geachtet und war geistig und körperlich total fähig und attraktiv. Es ist wichtig, dass man auf sich achtet und den Lebensmut behält, Projekte hat, motiviert bleibt. Ich glaube, vielleicht ist es auch für dich besser, im realen Alltag (bei einem Hobby etc.) eine Frau zu finden, denn da kannst du durch deinen Charakter überzeugen. Online-Dating ist sehr oberflächlich und hart, lies dich mal hier durchs Forum. Mein Exfreund hatte, bevor wir uns kennengelernt haben, leider nicht so gute Erfahrungen mit Frauen gemacht, auch weil er dachte, er hätte keine Chance bei "normalen" Frauen, deswegen war er mal bei einem Extra-Portal für Behinderte angemeldet, aber hat da nur komische Kontakte gehabt, irgendwelche Frauen mit Behindertenfetisch und so was, die ihn darauf reduziert haben, das war doof. Ich habe ihm gesagt, er soll so was nicht machen, er ist ein toller Mensch und muss sich nicht irgendwie selbst ausgrenzen und denken, er sollte auch für Schlechteres dankbar sein, nein, dafür gibt es keinen Grund, warum sollte er nicht auch eine ganz normale Beziehung zu einer ganz normalen Frau führen können? Es ist wichtig, dass du dich nicht runterziehen lässt, sondern dir Menschen suchst, die gut für dich sind und dich bestärken, solche gibt es! Ich war das für meinen Partner, wir haben witzigerweise gerade vorhin länger telefoniert (wir sind nach der Trennung, die nichts mit seiner Behinderung zu tun hatte, noch immer gut befreundet) und er hat mir von einem neuen Buch erzählt, das er gerade schreibt und wo er mich erwähnt als die Person, die an ihn geglaubt hat. Das finde ich sehr rührend. Suche dir auch eine Partnerin, die an dich glaubt und dich toll findet, gib dich niemals mit weniger zufrieden, nur weil du ein wenig anders bist als die meisten.
w26
 
  • #20
Fortsetzung: Wenn du eine Partnerin findest, sei verständnisvoll ihr gegenüber, denn es wird für sie nicht leicht sein. Ich habe in all den Jahren immer auf meinen Partner gewartet, an jeder Treppe. Und morgens beim Aufstehen: Ich war schnell fertig, aber er brauchte noch eine halbe Stunde zum Anziehen seiner Prothese, musste Pflaster zurechtschneiden und auf den Stumpf kleben, da war ich manchmal, wenn ich los wollte, innerlich etwas genervt. Es war auch schlimm, wenn er sich bei Wetterumschwüngen nachts im Bett vor Phantomschmerzen gewunden hat. Ich habe auch viele Aktivitäten, die mir Spaß machen, immer alleine oder mit anderen machen müssen. Mit meinem schwerbehinderten Partner konnte ich nicht Kajak fahren oder wandern, ja, noch nicht mal picknicken, weil er auf der harten Wiese nicht sitzen konnte. Und Baden oder Schwimmen ist er auch nicht so gerne mit mir gegangen, wegen der blöden Blicke, das war ihm unangenehm. Deine Freundin wird also wahrscheinlich auf einige Aktivitäten mit dir verzichten müssen, aber das ist okay, wenn du sozusagen einen Ausgleich bietest und sie auf eine andere Art eine tolle Zeit mit dir verbringen kann.

Wie wäre das bei dir eigentlich mit Sex, ginge das noch? Könnte eine Partnerin eine Familie mit dir haben? Diese Frage stellen sich Frauen in deinem Alter.
Beim Sex solltest du erstmal behutsam vorgehen. Mein damaliger Partner hat beim ersten Mal seinen Stumpf ein bisschen in die Decke eingewickelt und versteckt, weil er die Befürchtung hatte, ich könnte mich davor ekeln. Das war bald kein Problem und ich habe ihn dann auch angefasst, aber Beinstümpfe können eventuell anfangs für eine Person, die das nicht kennt, schockierend und sogar eklig sein, auch falls wunde Stellen vorhanden sind, wie es bei meinem Partner durch das lange Tragen der Prothese öfters der Fall war, da ist etwas Feingefühl gefragt. Und wenn eine Frau abgeschreckt sein sollte oder sich ekelt oder es einfach nicht kann, dann nimm es nicht persönlich, das ist für euch beide unangenehm und verletzend und peinlich, aber da musst du auch Verständnis für haben und darfst es nicht übelnehmen. Für meinen behinderten Exfreund wäre es immer in Ordnung gewesen, wenn ich gehe, denn er wollte mich glücklich sehen und nicht, dass ich seinetwegen leide oder belastet bin. Du darfst auch von deiner Seite nicht zu viel verlangen und der Frau zu viel Verantwortung aufhalsen, sie soll gerne mit dir zusammen sein, freiwillig und nicht aus Schuldgefühlen heraus oder Mitleid.

Es wird -- das weißt du bestimmt selbst -- viele Frauen geben, denen das alles insgesamt zu heftig ist, die lieber ein ganz "normales" Leben wollen, das ist auch ihr Recht und ok. Aber es gibt ganz sicher auch eine Partnerin für dich. Es kann eine Weile dauern, bis du sie findest, dann mach in der Zwischenzeit andere schöne Dinge, doch es gilt immer: Wenn du das Leben liebst, dann liebt es dich zurück und du findest dein Glück. Viel Erfolg und alles Gute.
w26
 
  • #21
„Wie verhält man sich hier wenn man behindert ist?“
Diese Frage stellte ein 39jähriger beinamputierter Mann.
Vielleicht sind die Antworten auch hilfreich für dich.
ich kann mich sogar an den exakten Klon dieser Frage vor gar nicht allzu langer Zeit erinnern.

Was denkt Ihr, ist eine Anmeldung hier trotzdem für mich sinnvoll?

Als gehandicapter Mensch würde ich es schon gar nicht machen, da würde mir die Ablehnung im Alltag und die ganzen Stolpersteine schon reichen. Wenn Du so gut gestellt bist, dann würde ich es mit einer professionellen Vermittlung versuchen.

Aber Ihr habt Euch ja gegenseitig schnell entsorgt.
 
  • #22
Glaube, dass Du sicher als sportlicher Mensch eine passende starke Partnerin finden wirst, wo auch immer. Registrieren darf sich auf Elite Partner, wer zahlt und mit Frauen und Männern respektvoll umgeht. Aufgrund Deiner Behinderung ist noch besser erkennbar wer Dich wirklich von Herzen und Deine Seele liebt, wer für Dich da ist, wenn Du Hilfe brauchst und das sind Werte, die in einer Partnerschaft, Ehe und Familie zählen, für alle mit und ohne Behinderung. Diejenigen, die wegen einer Behinderung einen wunderbaren Menschen verlassen, müssen sich aufgrund mangelnder Beziehungsfähigkeit im OD und im RL fernhalten, wer will so jemanden? Also Du hast beste Voraussetzungen und Chancen mit gebildetem Herzen, liebevollem Charakter und Vertrauen in die wahre Liebe, die zu Dir hält in allen Lebenslagen, nicht nur wenn es leicht ist, auch wenn es schwierig wird. Das wünsche ich Dir, kenne auch tolle langhaltende Beziehungen wo einer der Partner im Rollstuhl ist und er eine tolle Frau gefunden hat, die sich in ihn verliebt hat. Vor kurzem sah ich einen Bericht auf Stern TV, das Paar verliebte sich, beide wohlauf und gesund, plötzlich hatte er einen Unfall und war dem Tod nah, erkannte seine Frau nicht mehr, gelähmt und seine Frau war täglich bei ihm im Krankenhaus und glaubte an ihn, durch die Kraft der Liebe kam dieser wieder zum Leben, lernte gehen, küssen, das kenn ich auch von einem Vater mit seinem Sohn von Bekannten aus dem echten Leben, das prägte mich und durch solche Beziehungen lernt man was wahre Liebe ist, alles andere kann nichts, sind werbegeschädigte, die sich eine Scheinwelt im Materialismus aufbauen und seelisch daran zu Grunde gehen, weil sie teils nicht mehr erkennen um was es im Leben wirklich geht, was zählt, die armseeligen müssen sich fragen, die von Werten keine Ahnung haben ob sie sich anmelden sollen.
Also allen mit Behinderung und reicher Seele, da starker Charackter wünsche ich viel Mut und Erfolg!
Anbei der Link zum o. g. Schicksalsschlag: https://youtu.be/oe-elO40jUU
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #23
Mein Exfreund, mit dem ich fünf Jahre zusammen war, hatte eine Oberschenkel-Beinamputation und Prothese, weil er sein Bein als Jugendlicher unverschuldet bei einem Unfall verloren hat.

Mit Stumpf ist es noch einmal etwas anderes als komplett ohne Beine. Mein Opa hatte ein "Holzbein", so haben wir das als Kinder immer genannt. Er hatte in früheren Jahren einen Unfall und der Unterschenkel des einen Beines musste amputiert werden. Übrig blieb der Stumpf, an dem die Holzprothese befestigt wurde.
Ich habe meinen Opa nie als behindert wahrgenommen. Er hat alles gemacht, wie jeder Nicht-Behinderte auch, ist Fahrrad gefahren, Auto und mit einer speziellen Badeprothese sogar im See schwimmen gegangen.

Lieber Chris, wenn du mich anschreiben würdest, wäre ich erst einmal skeptisch. Ich kann mir unter einem Beckenkorb nicht so viel vorstellen, auch wenn ich den Begriff schon mal gehört habe. Ich würde googeln, wie so etwas aussieht und mich würde interessieren, ob man damit Sex haben kann (sorry für meine Direktheit). Auf dein Anschreiben würde ich sicherlich reagieren und wenn du mir sympathisch wärst, wäre ich einem Treffen vermutlich nicht abgeneigt. Ich müsste mich also mit deiner Behinderung auseinandersetzen und für mich überlegen, welche Auswirkungen das auf unsere Beziehung hat. Wenn beides für mich positiv ausfällt - Sympathie zwischen uns und ich kann mir trotz deiner Einschränkungen eine Beziehung vorstellen, würde ich dich weiter kennenlernen wollen.

Ich denke also, das du durchaus Chancen hast. Sicherlich werden viele Frauen dir wegen deiner Behinderung einen Korb geben. Es wird aber bestimmt auch Frauen geben, die ihre Skepsis ablegen.

Alles Gute.

W36
 
  • #24
Ganz herzlichen Dank an Alle für die vielen, langen und interessanten Antworten, auch für die kritischen.

Mir ist vollkommen klar das ich als beinloser Mann im Rollstuhl weder im realen Leben noch beim Online-Dating erste Wahl sein werde und ein „dickes Fell“ brauchen werde, aber da muss ich durch, denn meine Beine werden definitiv nicht mehr nachwachsen und mit meiner Beinlosigkeit werde ich für immer leben müssen.
Für mich, sowie für Freunde und Verwandte, wird meine Beinlosigkeit irgendwann völlig normal sein, aber für „neue Leute“ wird sie immer ein Thema sein, denn sie ist ja offensichtlich und die extreme Höhe meiner Amputationen auch nicht alltäglich.

Auch wenn die Wundheilung und die Reha bei mir sehr gut und schnell verliefen, muss ich mich an die völlig neue Situation, meinen neuen Körper, meine Größe von nur noch 89 cm, den Rollstuhl, den Beckenkorb, an meinen GdB 100 aG, und den so ungewohnten Status als Schwerstbehinderter und die ständigen Blicke wenn ich beinlos durch die Stadt rolle, erstmal gewöhnen.

Zum Glück klappt das von Tag zu Tag besser.

Eure Antworten und Meinungen helfen mir die neue Situation, auch in Bezug auf eine neue Partnerschaft, richtig und realistisch einzuschätzen.
 
  • #25
Es beeindruckt mich sehr , dass du in relativ kurzer Zeit wieder so gut da stehst. Glückwunsch!
Ich würde dir empfehlen, dich überall umzusehen, egal, on online oder im persönlichen Kontakt. Du scheinst ein angenehmer Mensch zu sein, mit dem man sich gerne unterhält und bist gebildet, so dass es sicherlich nicht an Gesprächsthemen mangelt. Ich würde dir aber raten, viel Geduld mit zu bringen, da viele Menschen keine Erfahrung mit dem Thema haben und man daher noch nicht weiss, wie sie in Bezug auf Partnerschaft reagieren.
Ich würde es auch auf anderen Portalen versuchen, aber nicht auf welchen explizit für Behinderte.
Warum denn nicht? Gerade für die Partnersuche wäre das einfacher, weil man da Menschen trifft, die sich mit dem Thema schon auseinandergesetzt haben. Auch für nette Kontakte oder Freundschaften wäre das doch eine gute Möglichkeit.
Versuchen kannst du es natürlich auch auf anderen Portalen. Ich denke, die Erfolgsrate wird nicht so hoch sein, aber wenn sich nur wenige aber dafür gute Kontakte ergeben, ist das doch den Versuch wert.
Personen mit "Holzbein" kenne ich auch noch aus meiner Kindheit und Jugend. Das waren oft Kriegsversehrte, die ihr Leben aber genau so weiter geführt haben, als ob sie kein Handicap hätten. Und jeder hat das auch für selbstverständlich gehalten. Nur manchmal, bei Beschwerden wegen Wetterumschwüngen etc. haben sie das selbst thematisiert. Das war dann eben so und wurde auch emphatisch aufgenommen.
Ich wünsche dir alles Gute!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #26
Es beeindruckt mich sehr , dass du in relativ kurzer Zeit wieder so gut da stehst. Glückwunsch!
Ich würde dir empfehlen, dich überall umzusehen, egal, on online oder im persönlichen Kontakt. Du scheinst ein angenehmer Mensch zu sein, mit dem man sich gerne unterhält und bist gebildet, so dass es sicherlich nicht an Gesprächsthemen mangelt. Ich würde dir aber raten, viel Geduld mit zu bringen, da viele Menschen keine Erfahrung mit dem Thema haben und man daher noch nicht weiss, wie sie in Bezug auf Partnerschaft reagieren.

Warum denn nicht? Gerade für die Partnersuche wäre das einfacher, weil man da Menschen trifft, die sich mit dem Thema schon auseinandergesetzt haben. Auch für nette Kontakte oder Freundschaften wäre das doch eine gute Möglichkeit.
Versuchen kannst du es natürlich auch auf anderen Portalen. Ich denke, die Erfolgsrate wird nicht so hoch sein, aber wenn sich nur wenige aber dafür gute Kontakte ergeben, ist das doch den Versuch wert.
Personen mit "Holzbein" kenne ich auch noch aus meiner Kindheit und Jugend. Das waren oft Kriegsversehrte, die ihr Leben aber genau so weiter geführt haben, als ob sie kein Handicap hätten. Und jeder hat das auch für selbstverständlich gehalten. Nur manchmal, bei Beschwerden wegen Wetterumschwüngen etc. haben sie das selbst thematisiert. Das war dann eben so und wurde auch emphatisch aufgenommen.
Ich wünsche dir alles Gute!
Ich sage dir warum nicht. Mein Mann hatte sich da auch mal angemeldet im Übrigen. Dort wird zuviel Gewicht auf die Behinderung gelegt. Das ist wie eine Reha unter Krebserkrankten. Die Gespräche, die Gewichtung, liegt auf der Erkrankung. Das kann man mögen, muss man aber nicht. Da treiben sich auch jede Menge Fetisch Leute rum, das kann komisch kommen.
 
  • #27
Warum denn nicht? Gerade für die Partnersuche wäre das einfacher, weil man da Menschen trifft, die sich mit dem Thema schon auseinandergesetzt haben.
Ich hatte auch von diesen Dating-Portalen explizit für Behinderte abgeraten, nachdem mein damaliger Partner mir von seinen schlechten bzw. schrägen Erfahrungen damit berichtet hat (muss natürlich nicht generell zutreffen). Die Frage ist, warum melden sich Menschen dort an und suchen explizit auf Portalen für Behinderte? Dort sind einige Personen mit seltsamen Fetischen oder Helfersyndromen oder so was unterwegs, mein Expartner hat da einige sehr merkwürdige Frauen getroffen und das dann nicht weiter verfolgt. Bei den Gesunden, die dort suchen, fragt man sich wirklich, warum sie unbedingt einen behinderten Partner wollen. Stehen sie auf die Behinderung, was gibt ihnen das? Denken sie, weil es mit der "normalen" Partnersuche nicht klappt, lieber einen Behinderten, der wird nehmen, was er kriegt, und ewig dankbar sein? Ich finde alle diese Motive zunächst fragwürdig, jedenfalls hinterfragungswürdig. Und dann die Behinderten, die dort suchen: Tun sie es nicht (insgeheim) deswegen, weil sie denken, sie hätten auf dem "normalen" Partnermarkt keine Chance, nur unter ihresgleichen? Auch hier wurde wiederholt angedeutet, dass ein Behinderter bessere Chancen bei ebenfalls Behinderten haben könnte und daher auf speziellen Portalen suchen sollte. So eine Denke finde ich schade und problematisch, denn dann grenzt man sich als Behinderter selbst aus und reduziert sich gewissermaßen auf die Behinderung. Dabei kann man auch ganz normal wie jeder andere eine Partnerin kennenlernen, es muss keine Frau sein, die explizit auf Behinderungen abfährt oder selbst behindert ist, warum diese Eingrenzung, warum dieser große Fokus auf die Behinderung? Man ist doch noch so viel mehr als das ... Ich sehe das genau so wie @HollyGolightly:
Ich sage dir warum nicht. Mein Mann hatte sich da auch mal angemeldet im Übrigen. Dort wird zuviel Gewicht auf die Behinderung gelegt. Das ist wie eine Reha unter Krebserkrankten. Die Gespräche, die Gewichtung, liegt auf der Erkrankung. Das kann man mögen, muss man aber nicht. Da treiben sich auch jede Menge Fetisch Leute rum, das kann komisch kommen.
Ja: Wenn man so was mag, sich permanent mit seiner Behinderung befassen möchte und sie als zentrales Merkmal begreift, gut. Ansonsten würde ich zumindest mal genauer hinterfragen, mit welchen Motiven und Einstellungen Menschen sich dort anmelden und ob man das so für sich gutheißt und haben will.
w26
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #28
Ich hatte auch von diesen Dating-Portalen explizit für Behinderte abgeraten, nachdem mein damaliger Partner mir von seinen schlechten bzw. schrägen Erfahrungen damit berichtet hat (muss natürlich nicht generell zutreffen). Die Frage ist, warum melden sich Menschen dort an und suchen explizit auf Portalen für Behinderte? Dort sind einige Personen mit seltsamen Fetischen oder Helfersyndromen oder so was unterwegs, mein Expartner hat da einige sehr merkwürdige Frauen getroffen und das dann nicht weiter verfolgt. Bei den Gesunden, die dort suchen, fragt man sich wirklich, warum sie unbedingt einen behinderten Partner wollen. Stehen sie auf die Behinderung, was gibt ihnen das? Denken sie, weil es mit der "normalen" Partnersuche nicht klappt, lieber einen Behinderten, der wird nehmen, was er kriegt, und ewig dankbar sein? Ich finde alle diese Motive zunächst fragwürdig, jedenfalls hinterfragungswürdig. Und dann die Behinderten, die dort suchen: Tun sie es nicht (insgeheim) deswegen, weil sie denken, sie hätten auf dem "normalen" Partnermarkt keine Chance, nur unter ihresgleichen? Auch hier wurde wiederholt angedeutet, dass ein Behinderter bessere Chancen bei ebenfalls Behinderten haben könnte und daher auf speziellen Portalen suchen sollte. So eine Denke finde ich schade und problematisch, denn dann grenzt man sich als Behinderter selbst aus und reduziert sich gewissermaßen auf die Behinderung. Dabei kann man auch ganz normal wie jeder andere eine Partnerin kennenlernen, es muss keine Frau sein, die explizit auf Behinderungen abfährt oder selbst behindert ist, warum diese Eingrenzung, warum dieser große Fokus auf die Behinderung? Man ist doch noch so viel mehr als das ... Ich sehe das genau so wie @HollyGolightly:

Ja: Wenn man so was mag, sich permanent mit seiner Behinderung befassen möchte und sie als zentrales Merkmal begreift, gut. Ansonsten würde ich zumindest mal genauer hinterfragen, mit welchen Motiven und Einstellungen Menschen sich dort anmelden und ob man das so für sich gutheißt und haben will.
w26
Interessanter Beitrag, der Mensch besteht aus vielem mehr, vorallem die Seele ist es, die nach Partnerschaft sucht mit allem was dazu gehört, wie Krankheit, Gesundheit, Leid und Schicksale. Was machen Menschen, Paare, bei denen erst während der Beziehung eine schwere Krankheit, Behinderung oder Schicksale plötzlich ins Leben treffen wie der Blitz. Alle Menschen haben eine Seele und somit das Recht auf zwischenmenschliche Beziehungen, in welcher Konstellation auch immer diese individuell gestaltet werden.
 
  • #29
Deine Chancen stehen ganz normal, weil: Frauen sind genauso wie Männer auch Augentiere und das Gesicht muss stimmen bzw. der Typ muss stimmen.
Kümmere dich also lieber um dein hübsches Köpfchen.

Ja, dass die Partnerin dich verlassen hat, finde ich normal und irgendwie auch OK so, auch wenn das jetzt hart klingt, aber wenn man gewisse Dinge nicht mehr gemeinsam tun hat, die einem SOOOO wichtig sind, warum dann jemanden zwingen, dass er unglücklich wird? Abgehakt!

Rollstuhl oder Behinderung spielen NULL Rolle, das sage ich aus Erfahrung. Entweder man verliebt sich oder man verliebt sich nicht. Und fast 100 % hat es was mit dem Gesicht zu tun. Sorry. Ist aber so.

Es ist auf jeden Fall sinnvoll, die Partnersuche zu versuchen auf Börsen, sei aber nicht bedürftig, laufe keiner Frau nach, die nicht länger mit dir im Gespräch bleiben will, sondern sei lieber offen für andere Frauen.

Lass dich bitte nicht hängen wie eine Trantüte, lasse attraktive Fotos von dir machen, zeige, dass noch etwas Männlichkeit in dir steckt, das ist schon wichtig. Erwähne deine Schicksal, aber sei kein Trauerkloß.

Hab vor allem verstärkt die Augen offen für Frauen, die sich an dir interessieren.
 
  • #30
Ganz herzlichen Dank für die weiteren sehr interessanten Antworten, ich lese sie mit sehr großem Interesse.
Nachdem ich mich zu meiner totalen Überraschung sehr schnell an meine Beinlosigkeit und den Rollstuhl gewöhnt habe bin ich zur Zeit unheimlich unternehmungslustig, total viel unterwegs und probiere intensiv was ohne Beine alles noch geht.
Direkt nach meinen Amputationen im Krankenhaus war ich am Boden zerstört, ich konnte mir ein Leben ganz ohne Beine überhaupt nicht vorstellen. Inzwischen bin ich völlig überrascht wie gut ich mit der Situation und meinem neuen Körper zurechtkomme. Es ist längst nicht so schlimm beinlos zu sein wie befürchtet. Mir kommt natürlich zugute das ich gesund und sportlich bin, alles hervorragend verheilt ist und ich keinerlei Phantomschmerzen oder Ähnliches habe. Es geht mir also gut.
Schön ist, dass ich jeden Tag merke das auch ohne Beine fast alles geht, anders zwar aber es geht.
Erstaunlicherweise werde ich im realen Leben jetzt mehr angesprochen als vorher, das liegt wahrscheinlich daran, dass ich natürlich mit meinem beinlosen Körper im Rollstuhl überall auffalle, da ein solcher Anblick ja nicht alltäglich ist.
Am Anfang war es schwer für mich dauernd begafft zu werden und wirklich nirgends anonym zu sein.
Aber auch daran habe ich mich schnell gewöhnt. Ich werde oft angesprochen und habe auch schon die hier geschilderten Erfahrungen gemacht, dass manche Frauen ganz explizit auf amputierte Männer stehen, seltsamerweise je mehr und je höher amputiert desto besser.
Das hat mich sehr irritiert und ich weis noch nicht was ich davon halten soll.
 
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