• #1

Wie steht es um die deutsche Rechtschreibung?

Da dies hier so oft diskutiert wird ein aktueller Link http://salzburg.orf.at/news/stories/2508428/

Jeder fünfte Maturant, jede fünfte Maturantin hat massive Schwächen bei der Rechtschreibung - zumindest unter Bewerbern an der Pädagogischen Hochschule (PH) in Salzburg. Deren Aufnahmetests zeigen bestürzende Resultate
 

Angele

Gesperrt
  • #2
Dass es mit der Orthographie ganz schlimm dasteht, kann ich bestätigen! Schaut euch nur mal die Beiträge in diesem Forum an! Es wimmelt mit Fehlern jeder Art. Und das soll die Elite sein!
Natürlich passieren jedem Flüchtigkeitsfehler, oder es gibt grammatische Bereiche, in denen man zu recht unsicher sein kann. Aber dass simple und überschaubare Rechtschreibregeln nicht eingehalten werden können, ist mir wirklich unverständlich.
Ich gebe muttersprachlichen Unterricht an einem Minderheitengymnasium (Oberstufe), und verglichen mit deutschen Gymnasien wird bei uns wesentlich MEHR getan, um Rechtschreibung und Kommunikation zu vermitteln als an deutschen Gymnasien. Der internationale Vergleich bestätigt das!
Gleichzeitig bin ich froh, NICHT an einer deutschen Schule zu sein. DIE Missstände, die dort herrschen, würden mich "verrückt" machen. Klar, dass die Schüler nicht so viel lernen und die Lehrer nicht motiviert sind. Das ist ein Teufelskreis an deutschen Gymnasien/Schulen.
Anfragen mit vielen Fehlern beantworte ich entweder gar nicht oder negativ (mit einer Absage).
 
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  • #3
#1 Es ist doch bedauerlich, dass aus solchen Gründen Absagen erteilt werden. Finde es in höchstem Maße hochmütig. Gerade durch die Rechtschreibungsreform, gehe ich bei mir davon aus, ich nicht frei von Fehlern bin. Und wenn hier auf Rechtschreibfehlern im Forum rumgeritten wird, zeugt das aus meiner Sicht an einer Korinthenkackerei, die nicht mehr auszuhalten ist.

Bildet am besten eine Elite der Single, die nur dann eine Partnerschaft eingehen, wenn die Orthographie stimmt....

Die Fragestellung war glaube ich eine ganz andere...
 
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  • #4
  • #5
Naja, obwohl ich - vor gefühlten 100 Jahren - eine altphilologische Ausbildung mit neun Jahren Latein und drei Jahren Altgriechisch hatte, sehe ich das mit der Rechtschreibung und Grammatik etwas lockerer. Mögen mir doch die Gralshüter der deutschen Sprache aus dem Stand den Unterschied zwischen Adverb, Attribut und Adjektiv nennen oder den Unterschied zwischen Gerundiv und Gerundium...

Es ist 2011, Gross-und Kleinschreibung wird von Smartphones bestimmt und im globalen Dorf ist die meistgesprochene Sprache ohnehin "schlechtes Englisch". Man muss sich diesem Trend ja nicht gnadenlos unterordnen, ob korrekte Orthographie allerdings ein sinnvolles Kriterium für die Partnerwahl ist, möge jeder für sich entscheiden, nach meinem Erachten trifft es "Korinthenkackerei" recht gut...

So long,
m/42
 
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  • #7
es liegt aber auch an der deutschen Sprache: selbst die Mehrzahl der Professoren dürfte an einem halbwegs schwierigen Diktat scheitern; ein Deutscher der die Deutsche Rechtschreibung bis ins letze Detail beherrscht ist mir bis heute auch noch nicht begegnet. Ich selbst habe übrigens Teile der letzten groen Reform bewusst nicht mitgemacht, schreibe Spaghetti immer noch so wie ich es in Italien als aus Deutschland kommender Ausländer gelernt habe, auch gegen die Eindeutschung anderer Fremdwörter wehre ich mich, so wie ich mich weigere ausufernd Denglizismen zu verwenden. Letztere dienen ja sowieso oftmals nur der Wichtigtuerei einiger BWLer und werden in englischsprachigen Ländern weder benutzt noch verstanden.
 
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  • #9
Erbsen müssen gezählt werden- ja! Kastanien sollten jedoch aus dem Feuer geholt werden, oder? Wie können wir dem Verfall unserer Sprache begegnen, was zu ihrer Rettung tun?
Natürlich sortiere ich Partner nicht nach "Prüf- Diktat" aus, habe aber selber viel Freude an gesprochener und geschriebener Sprache, dass ein diesbezüglicher Ignorant schon schweres Geschütz auffahren müsste, um diesen Mangel zu kompensieren.
Lieben Gruß von w 53, die Korinthen eher in Plätzchen verwenden möchte.
 
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  • #10
Ja, als sprachaffiner Mensch finde ich es schade, aber unsere Welt verändert sich. Wir tippen mal schnell im Forum, eine SMS, eine email und da leidet die Rechtschreibung. Es ist auch Ausdruck unserer Schnelllebigkeit und mehrfacher Reformen, dass einiges falsch geschrieben wird.
Da kommt man schnell zu der Diskussion, ob richtig ist was verstanden wird oder ob man auf Richtigkeit beharren sollte.
Interessant daran ist, dass unsere Schriftsprache damit auf das Niveau ihrer historischen Entstehungszeit zurückfällt.
 
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  • #11
Lieben Gruß von w 53, die Korinthen eher in Plätzchen verwenden möchte.

Was nun ja ein weiser Entschluss ist, allerdings der Korinthenkackerei eher förderlich. Wie unser fast-schon-Generationenbundeskanzler sagte: "wichtig ist, was hinten rauskommt". Das war eben ein schlauer Mann und ebenso verhält es sich mit Korinthen in Plätzchen als auch Wörten oder Sätzen.
Im Übrigen ziehe ich den Kastanienholer dem Erbsenzähler vor.
 

Angele

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  • #12
.... auf Dänisch sagt man "flueknepperi" - Fliegenfickerei ....
 
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  • #13
Natürlich sortiere ich Partner nicht nach "Prüf- Diktat" aus, habe aber selber viel Freude an gesprochener und geschriebener Sprache, dass ein diesbezüglicher Ignorant schon schweres Geschütz auffahren müsste, um diesen Mangel zu kompensieren.

Das finde ich gerade die Gradwanderung zwischen oberlehrerhafter Korinthenkackerei und völliger Verwahrlosung der Sprache. "...kämmten ihm die Haare und die krause Sprache glatt". Ich schreibe manchmal Dinge falsch weil es mir Spass macht als Provokation, oft weil ich es nicht besser weiss, manchmal aus Unachtsamkeit , manchmal im Dialekt, manchmal nach der alten Rechtschreibung weil es mich stört "Potenzial" zu schreiben, manchmal aus Jux nach der uralten Rechtschreibung mit den vielen "h's" drin
Sprache hat sehr viele Facetten und ist ein tolles Spielzeug, aber die Geschmäcker sind auch hier verschieden. Und ein paar Fehler kann man auch als charmanten Diskant sehen, der kann auch sehr reizvoll sein.......
M52
 
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  • #14
Manche Worte verändern ihren Sinn, wenn man einen Buchstaben weglässt, insofern hat die Korinthenkackerei ihre Berechtigung.
 
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  • #15
Gast 8 an Gast 10:
hi hi! Welch völlig neue politisch- aktuelle Bedeutung sich hieraus für den biblischen "Brief an die Korinther" erst ergibt... wäre doch ein Super- Thema für eine Promotion, oder? (Dem Bundeskanzler a.D. sei`s gedankt!
Gast 8 an Gast 12:
Oh ja, die Gratwanderung- Gradwanderung- genau solche intelligenten Buchstabenaustausche würzen die Ortografie selbstredend! Dann sind wir uns einig, oder bezichtigtest Du mich (wegen des Zitates für mich nicht eindeutig schlüssig) etwa doch der Korinthenkackerei?
 
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  • #16
Manche Worte verändern ihren Sinn, wenn man einen Buchstaben weglässt, insofern hat die Korinthenkackerei ihre Berechtigung.

Das finde ich ein Korinthenkackerargument, die Wahrscheinlichkeit genau die "richtigen" Wörter falsch zu schreiben ist gering und es gibt auch noch den Kontext. Rechtschreibschwäche ist sehr stigmatisierend wenn man sie in der Muttersprache hat, das ist sozusagen das Arschgeweih auf Papier, auch ein perfekt verständlicher Text gschtoppft voll mit Vehlern schreckt ab. Da beisst die Maus koin Faden ab, hilft alles nix.
 
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  • #17
Oh ja, die Gratwanderung- Gradwanderung- genau solche intelligenten Buchstabenaustausche würzen die Ortografie selbstredend! Dann sind wir uns einig, oder bezichtigtest Du mich (wegen des Zitates für mich nicht eindeutig schlüssig) etwa doch der Korinthenkackerei?


hihi retour; Gott behüte, ich bezichtige Dich keinswegs nicht der Korinthenkackerei ;-)
Mir gefällt die deutsche Sprache & Dein Beitrag. Ich müsste lügen wenn ich sagte, dass ich darüber stehe Menschen nach der Orthographie zu richten. Aber es hemmt den Schreibfluss und damit die Kommunikation wenn man keine Fehler machen darf. Ich glaube auch wirklich, dass viele kluge Köpfe ausser Uebung sind schriftlich zu schwätzen.

Habe die Ehre
M52
 
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  • #18
Dein "habe die Ehre" haut mich ja nun vollends vom Hocker- das mir das auf meine ollen Tage noch passiert- wie schön!
Sprache kann eben Balsam für die Seele sein, ob nun gesprochen oder geschrieben, um die Kurve zum Ausgagsthema wieder zu bekommen. Natürlich sollte der Druck, keine Fehler zu machen uns nicht hemmen, sondern vielmehr die Freude am schriftlichen "Schwätzen" und beflügeln uns wieder darin zu übern.
Nichts für ungut
w53
 
  • #19
Mir stellt sich da immer die Frage wie die Verfechter der Rechtschreibung, diesen Makel in freier Wildbahn feststellen, also bei einem Partner den man nicht über Internet kennen lernt?
Lasst ihr den vor dem ersten Kuss einen Aufsatz schreiben? Oder lasst ihr euch scheiden, wegen der Rechtschreibung?
 
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