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  • #1

Wie unterschiedliche Vorstellungen über Finanzen lösen?

Hallo zusammen,

oben genanntes Thema ist jetzt nichts, was regelmäßig zu Spannungen führt oder großen Streitigkeiten.
Aber es "schwelt", wie ich finde...
Wir (mein Partner ist Mitte 30) haben schon einmal über die Familienplanung gesprochen und ich habe, nachdem mein Partner vorschlug, ich könne doch bis zur Einschulung der Kinder zuhause bleiben, deutlich gemacht, dass das a) nicht meine Lebensvorstellung ist, ich b) dann bei meinem Beruf (Betriebswirtin) eigentlich fast nur noch putzen gehen kann und c) wir uns das bei unserem Lebenstil auch nicht leisten können.
Mein Partner hat das geschluckt, er sagt aber dennoch, dass er es anders besser fände.
In der Studienzeit habe ich immer gesagt, ich will wieder direkt arbeiten, nun bin ich aber schon an dem Punkt, an dem ich wenn ein Jahr zuhause bleiben und dann wieder für 30 Stunden einsteigen würde.
Das sind ja alles erst einmal nur Planungen, wir wollen erst warten, bis unser Haus fertig ist, ferner habe ich auch noch die Baustelle, dass ich mich vielleicht noch einmal verändern möchte.
Mein jetziger Arbeitsplatz unterfordert mich , es ist zwar eine unbefristete Stelle und somit Sicherheit, aber ich spekuliere gerade noch, worauf ich den Augenmerk lege, Sicherheit oder ZUfriedenheit, bzw durch was (Familie oder Job, bzw in welcher Reihenfolge) ich diese Zufriedenheit erlange.
Nun ist mein erstes Problem aber, dass mein Mann auf der einen Seite solche "Zuhausebleiben" Gedanken für mich hegt, aber auf der anderen Seite ständig jammert wir hätten zu wenig Geld. Sicher, wir lieben jetzt auf wirklich großem Fuß als Doppelverdiener ohne Kinder und haben ein geldintensives Hobby (Jagd). Aber das haben wir ja alles selbst in der Hand!
Wir haben schon einmal zusammen gesessen deswegen und auch echt Geldgräber aufgetan (Beiträge für Lotteriespiele, längst nicht mehr genutzte Telefonanschlüsse), er weiß auch, dass er was ändern muss, aber er sitzt das einfach aus. Und es müsste uns finanziell wirklich nicht schlecht gehen.
Wir erben das Haus seiner Eltern (sie haben sich kleines Eigentum gekauft), leben auf dem Land, haben einiges an Eigenkapital und verdienen, ich werfe, da es hier anonym ist, die Zahl mal in den Raum, 4.000€ netto zusammen
Mit Teilzeitgehalt, anderen Steuerklassen und Kindergeld würde es beim ersten Kind so bleiben.
Seine Firma macht regelmäßig Gehaltsverhandlungen, er ist Techniker, die Position bekommen in dem Unternehmen aber mittlerweile nur noch Ingenieure.
Nun mache ich mir doch arg Gedanken, denn, wenn ich Teilzeit arbeiten würde und in die schlechtere Steuerklasse rutsche, wenn wir eine Familie gründen, bin ich doch auf sein Gehalt mit angewiesen.
Ich bin bedingt durch andere familiäre Themen in Therapie und meine Psychologin sagt, dass sich dieses Thema, wenn wir denn erst in diese finanziellen Verpflichtungen kommen, von alleine erledigt
Aber ich habe doch Bauchweh...Gibt es hier Erfahrungen / Tipps zu dem Thema?

LG - FS, w/ Ende 20
 
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  • #2
Leider ist es so, dass irgendeiner zurückstecken muss. Oder keine Kinder. Gut wäre eine Arbeitgeber, bei dem man einfach nach 12 Monaten Pause weiter arbeiten kann. Mein Arbeitgeber ist so einer. Und das ohne Betriebsrat.

Kostenfalle habt ihr ja schon versucht anzugehen. <mod>
 
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  • #3
Liebe FS,
da hast Du das Thema, welches Du als erstes klären solltest. Du bist Ende 20 und solltest Dich nicht durch eine Beamtenmentalität behindern. Werd' Dir klar, was Du beruflich noch erreichen willst und mach erst mal das.
Bei uns in der Firma gibt es auch das Phänomen, dass auf Stellen, die früher Leute mit Realschulabschluss,Lehre sowie Berufserfahrungen, Engagement und Weiterbildung bekamen heute nur noch Studierte kommen. Das hat die Folge, dass die langjährigen Mitarbeiter überhaupt keine Chance mehr zur beruflichen Weiterentwicklung in der Firma bekommen. Das kann Deinem Mann genauso gehen. Insofern kannst Du schon mal davon ausgehen, dass er seine berufliche Endstation erreicht hat, wenn er sich nicht weiterbildet. Nebenberufliche Weiterbildungen kosten aber reichlich Geld - schwierig, wenn es bei Euch jetzt schon knapp ist. In so einem Fall ist es ein großer Fehler, sich auf ein Gehalt zu verlassen.
Deine Schwiegeltern sind zu jung, als dass ihr jetzt schon an den Erbfall denken solltet - das kann noch gut 40 Jahre dauern. Ihr solltet jetzt wirtschaften und mit dem Einkommen auskommen lernen.

Bei zwei Vollzeiteinkommen finde ich 4000€ kein üppiges Gehalt und es wundert mich nicht, dass weil ihr planlos damit umgeht, auch Schwierigkeiten habt damit auszukommen.
Deine Psychologin finde ich verantwortungslos bis realitätsfremd. Probleme erledigen sich nie, wenn man unter Druck kommt - sie vergrößern sich.

Man macht einen Plan, rechnet den durch und lebt dann mal 3 Jahre Probe damit, ob es funktioniert. Wenn Du Kinder hast, dann hast Du nicht nur eine bessere Steuerklasse und Kindergeld sondern auch deutlich höhere Ausgaben und das sind nicht die paar Gramm Essen, die ein Baby braucht.

Du bist Betriebswirtin - mach' einen Haushaltsplan:
- Steuervorteile nicht schön rechnen sondern richtig ermitteln. Brutto-/Netto-Rechner gibt's in Internet
- Elterngeld, bzw. Teilzeitgehalt ermitteln und die Kosten so umstellen, als wäre das jetzt schon die Situation - der Rest geht auf die Bank
- was kostet die Kinderbetreuung, wenn Du Teilzeit arbeitest
- was ihr schon als überflüssig identifiziert habt, alles kündigen
- sonstige Kosten identifizieren und sehen, was müsst und was wollt Ihr davon weiterhin wie intensiv betreiben, Abgleich zum Einkommen
- streicht Erbschaften, die weit in der Zukunft liegen aus Euren Plänen. Keiner weiß, was bis dahin passiert
- aber rechnet ein; es geht was kaputt, ihr braucht ein eues Auto, ihr wollt in Urlaub fahren
- rechnet nichts schön, das holt Euch dann im Leben ein und macht Konflikte
 
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  • #4
Hallo liebe FS,
schon ernüchternd, was Du im Alter von nicht mal 30 alles planst und welche finanziellen Überlegungen Du anstellst bei einem Thema, was das Gefühl anrührt, nämlich die Frage, ob Du bzw. Ihr ein Kind wollt. Deine Therapeutin hat völlig Recht, wenn Ihr ein Kind wollt, regelt sich das alles nach und nach von allein, vorausgesetzt, Ihr könnt als Paar gut miteinander kommunizieren und habt ein gemeinsames Ziel. Das hört sich allerdings in dem, was und vor allem wie Du schreibst, nicht so an. Ich glaube, Du machst diese ganzen finanziellen Nebenschauplätze auf, weil Ihr andere Probleme als Paar habt. Aber das hast Du sicherlich schon in Deiner Therapie angesprochen.
 
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  • #5
Hier noch einmal die FS.
Ich bin mir bewusst darüber, dass man, wenn man nach Meinungen fragt, auch die unterschiedlichsten erhalten kann und gehe da auch unbedarft mit um.
Dennoch-obschon ich die Frage gestellt habe wunder ich mich, in welche anderen Bereiche noch vorgreifen.
Zu allererst finde ich, dass in unserem Umfeld 4.000€ netto ein sehr gutes Einkommen ist.
Ich weiß natürlich, dass ich mich hier in einem Forum befinde, in welchem vom Alter und von der akademischen Bildung her ganz andere Klassen spielen. Dennoch sollten gerade diese in der Lage sein, dies zu reflektieren.
Ich kenne Paare aus meinem Bekanntenkreis, die müssen und können mit weitaus weniger über die Runden kommen. Und da ist er Förster im Privatforst und sie kaufm. Angestellte, keine Berufe, denen ein "Hartz IV"-Ruf anhaftet.
Ferner finde ich allein die Überlegung, mit dem Erbe der Eltern im Todesfall zu spekulieren schon total fremd.
Ich verlor meinen Vater (ich bin Einzelkind), da war ich 20 und nun kämpft meine Mutter gegen Brustkrebs. Lieber würde ich bei Aldi an der Kasse arbeiten, mit allen finanziellen Konsequenzen, wüsste ich dafür, dass meine Mutter ihren 70. Geburtstag erlebt und ihre Enkelkinder groß werden sieht.
Natürlich geht es uns bedingt durch das bereits jetzige Erbe des Hauses sehr gut und unsere Eltern unterstützen uns einfach so schon, ohne dass wir dafür in irgendeiner Weise unter Druck einer Gegenleistung gesetzt werden. Das ist ein Privileg, für das ich dankbar bin, auf mehr würde ich nie spekulieren oder es gar einfordern.
Was unsere Beziehung angeht, so glaube ich einfach, dass wir mit Haus-und ersten Ansätzen der Familienplanung einfach an einem Wendepunkt stehen, an dem es immer gilt, Positionen und Meinungen zu erkennen, festzulegen und Kompromisse zu schaffen.
Dass man, auch wenn man gut kommunizieren kann, nie an solche Punkte kommt, glaube ich persönlich nicht. Dafür entwickelt man sich auch für sich in einer Partnerschaft weiter und das Zusammenleben erfordert da auch "Arbeit" an sich selbst und an sich zu zweit. Und da suche ich halt nach Erfahrungswerten. Allen aber schon einmal lieben Dank für die bisherigen Antworten!
 
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  • #6
Nachtrag der FS:

Ich glaube, das Thema Erbe wurde nicht richtig verstanden:

Meine Eltern überschreiben uns bereits jetzt das Elternhaus und ziehen noch in diesem Jahr in ein kleineres Haus. Somit kommen hinsichtlich Eigenheim "nur" die Kosten des Umbaus / der Renovierung auf uns zu.

Um die Verwirrung perfekt zu machen: nicht meine Eltern, sondern Schwiegereltern überschreiben uns das Haus.
 
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  • #7
Liebe FS

ich (w, 28) gehöre zu denen, die gerne alles durchplanen - bis ins letzte Detail, manchmal ist das schon zwanghaft. Natürlich auch das Finanzielle. Machen werde ich das trotzdem nicht, wenn mein Partner und ich ein Kind bekommen, da es sowieso nichts an der Entscheidung ändern wird und es eben doch immer alles anders kommt. Wichtig waren für mich zwei Dinge, die geklärt werden mussten.

-Wir haben in etwa ähnliche Vorstellungen von Ausgaben. Qualität hat seinen Preis, Luxus brauchen wir aber nicht oder nur selten. Überflüssige Ausgaben hatten wir sowieso noch nie.

-Wenn ein Kind, dann müssen beide beruflich etwas zurückstecken (und nicht einer gar nicht und der andere dafür umso mehr). Mein Partner hätte viel lieber eine Versorgerehe, für mich ist das unvorstellbar. Ich habe so viel Energie und Aufwand in mein Studium und den Berufseinstieg gesteckt, dass ich es mir nicht vorstellen könnte, lange auszusetzen und danach z.B. nur halbtags zu arbeiten. Außerdem habe ich in meinem Umfeld zu viele Frauen, die nach gescheiterter Ehe einen Beruf ausüben, der sie weder geistig fordert noch finanziell interessant ist.

Alles andere wird man sehen...
 
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  • #8
Naja, ihr wollt auf großem Fuß leben, ihr wollt Kinder, ihr wollt einen guten Job. Ich würde sagen, willkommen im Jahre 2014 und nicht mehr in den 50ern. Ich glaube, ihr seid noch nicht ganz im Hier und Jetzt angekommen, weil so einfach ist das alles heute nicht. Man MUSS heute Abstriche machen, oder was denkst du, warum kaum mehr Leute Kinder in die Welt setzen und immer weniger Leute heiraten? Sicher nicht, weil diese dumm und unreif sind, sondern weil sie einfach schon mal etwas länger überlegt haben! Alles auf einmal wird nicht klappen. Entweder nimmst du den Vorschlag deines Freundes an oder du tust dich erstmal ohne Kinder selbstverwirklichen! Warum ist das teure Hobby Jagd so wichtig für euch? Kann man darauf nicht mal verzichten, wenn man so viele andere Wünsche hat? Ich würde sagen, ihr habt derzeit andere Probleme, die es zu regeln gibt. Und dazu muss man Bescheidenheit lernen.
 
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  • #9
Hier die FS,
die Jagd ist etwas, das wir uns als gemeinsames Hobby erarbeitet haben und uns viel bringt. Wir geben da weitaus nicht so viel aus wie andere, allein schon, weil wir noch kein eigenes Revier haben.
Aber das möchte ich definitv nicht missen, weil es eine wunderbare Gemeinsamkeit ist.
Wir haben beispielsweise gemeinsam einen Wildschweinfrischling aufgezogen, das war eine ganz tolle Erfahrung (auch, was die Elternqualitäten angeht :)) und ohne dieses gemeinsame Hobby wäre es nie dazu gekommen.
Da spare ich lieber an meinen Zalando-Bestellungen..:)
 
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  • #10
Wieder einmal eine "beratungsresistente" FS.
Bei allen Vorschlägen und Ideen findet sie sowieso eine Entschuldigung für sich und ihren Mann.
Ich finde jetzt 4000 Euro auch nicht topverdienend. Klar gibt es immer Menschen, die schlechter verdienen.

Zum Thema: So berechnend, wie die FS ist, wäre es vielleicht besser keine Kinder zu kriegen. Kinder können gemachte Pläne schon mal durchkreuzen, und ich bin nicht sicher, ob die FS darauf gewappnet ist.
 
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  • #11
Und jetzt habe ich noch das mit dem Wildschwein gelesen....Was soll den der Vergleich Wildschwein mit Kind ? Ihr habt das Schweiz wohl aufgezogen, aber dann am Ende nehme ich an geschlachtet oder schlachten lassen. Das kann man ja dann mit einem Kind nicht, wenn es mal da ist, und sich NICHT an die Pläne der Eltern hält.

Furchtbar.
 
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  • #12
Hier die FS.

Erstens: War da ein Smiley hinter dem Vergleich mit dem Wildschwein.
Ich verstehe nicht, wie manche Menschen direkt derart die Stacheln ausfahren können.

Zweitens: Unsere Borstentochter lebt glücklich und zufrieden auf Lebenszeit in einem Gatter mit zwei Schweinefreunden. Für diesen Platz habe ich mir tagelang die Finger wundtelefoniert, parallel habe ich alle zwei Stunden Milch aufgesetzt und einen Frischlingsbauch massiert. Daneben eigentlich ständig die Bude geputzt ab dem Zeitpunkt, ab dem die Lütte tagsüber draußen in einem Gatter war, von meinem schönen gepflegten Garten haben wir uns auch verabschiedet.
Und jetzt haben wir ein schlechtes Gewissen, wenn wir unser 80Kilo-Schwein mal drei Wochen nicht sehen und haben uns unter Tränen von ihr verabschiedet im letzten Sommer, weil es gut hätte sein können, dass die anderen Sauen sie nicht akzeptieren und das für sie kein gutes Ende nimmt.
Sehr berechnent, nicht wahr?

Des Weiteren hätte ich genauso gut einen Partner haben können der mich für bescheuert erklärt, als ich das Tier mit nach Hause genommen habe, aber er hat mit mir an einem Strang gezogen.
Das man das nicht mit Kindern vergleichen kann ist mir durchaus bewusst, aber es zeigt, dass wir in der Lage sind, gemeinsam Dinge anzugehen und uns für die Freude des anderen zu begeistern.

Und ich bin in keinster Weise beratungsresistent, nur lege ich Wert auf Sachlichkeit und Objektivität. Ferner würde ich mir wohl, wenn ich berechnend wäre, einen Mann suchen, der mir mehr bieten kann- wenn ich mich denn davon beinflussen lassen würde, dass 4.000€ nicht "topverdienend" sind. Was anzustreben überhaupt nicht mein Ziel ist. Ich möchte nur nicht, dass Unstimmigkeiten über Finanzen eine ansonsten schöne und harmonische Beziehung beeinträchtigen, und das können sie nun einmal. Dafür habe ich erleben müssen, wie meine Eltern eine Insolvenz durchleben mussten.

Ich finde es verletztend und niveaulos, sich in der Form der letzten beiden Antworten zu formulieren gegenüber einer Person, die hier eine sachliche Frage stellt und die man in Gänze überhaupt nicht beurteilen kann. So bin ich nicht erzogen worden.
 
  • #13
Hallo Fs,

ich sehe hier erst mal zwei verschiedene Baustellen: eurer gegenwärtiger Umgang mit Geld und eure Pläne für die Zukunft.

Was die Zukunftspläne betrifft, so denke ich, daß du durchaus realistische Vorstellungen hast, was Deine Berufschancen nach sechsjähriger Zwangspause betrifft. Ich kenne inzwischen genug Leute, die in diese Falle getappt sind. Gehe ich recht in der Annahme, daß Du mehr Geld als Dein Partner nachhause bringst und auch größere berufliche Aufstiegschancen hast?

Dein Mann hat den Vorschlag mit dem sechsjährigen Aussetzen gemacht - vermutlich weil er noch nicht näher drüber nachgedacht hat und/oder naiv ist und/oder ihm der ganze Babykram auf den Zeiger geht. Endlich seine Chance, keine Hausarbeit mehr machen zu müssen...
Gehe auf keinen Fall darauf ein! Welchen Beitrag will er denn betreffs der Kinder leisten?
Ich würde Dir dringend raten, bereits in der Schwangerschaft dem Chef zu sagen, wann er wieder mit Dir rechnen kann. Mehr als ein Jahr total aussetzen würde ich nicht. Teilzeit ist ja auch nicht gleich Teilzeit. 20h? 25? 30h? 30 h sind problemlos machbar. Das beste wäre, wenn er seine Arbeitszeit auch um 10-20% reduzieren könnte.
Ich kann nur von mir reden - mir wäre es unvorstellbar, von einem Mann finanziell abhängig zu sein. Kenne zwei aktuelle Beispiele im Freundeskreis, wo der Mann fremdging nach langjähriger Ehe und die Frau kann sich nicht trennen (obwohl sie jeden Tag unglaublichen Groll gegen ihren Mann hat) weil sie nach der Familienzeit keinen Job mehr findet, der sie ernährt. Horror.
 
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  • #14
Liebe FS,

ich denke, dass man vielleicht gerne alles plant, aber wenn man dann ein Kind bekommt, dann ändert sich vieles. In meinem Freundeskreis waren es die Freundinnen, die super schnell nach der Geburt des Kindes wieder arbeiten gehen wollten, die nun die sind, die gerne zu Hause sind und sich gut ein Leben ohne Arbeit vorstellen können. Die Prioritäten verschieben sich und wie das Leben nach der Geburt weiter geht, kann man eben nicht unbedingt planen. Grundsätzlich gilt es also entspannt zu bleiben und sich auf das Abenteuer Kind einzulassen.

Du sprichst von einem Leben auf dem Land, da sind doch meist die Lebenshaltungskosten meist deutlich geringer, so dass ihr Euer Leben ja auch recht günstig gestalten könntet. Allerdings gilt es zu bedenken, dass Euer Einkommen nun doch, gerade wenn ein Gehalt wegfällt, sehr gering ausfällt. Aber da Du €4.000 zu zweit als viel empfindest, scheinst Du/Ihr nicht so wahnsinnig anspruchsvoll zu sein. Ich habe eine Freundin, deren Mann etwa €4.000 alleine verdient und die in Elternzeit ist, da sitzt das Geld recht knapp. Ich verdiene alleine bereits weit mehr und mein Freund deutlich mehr, wir haben zusammen ca €15.000 und da wäre es, wenn man seine Ansprüche herunterschraubt und nur noch ein Einkommen zur Verfügung stünde, immer noch entspannt.

Allerdings setzt ein Kind eine stabile Beziehung und gefestigte Persönlichkeiten voraus, vielleicht solltest Du erst einmal Deine Therapie beenden und Ihr Eure finanzielle Situation festigen und dann erneut über Familiengründung nachdenken.

w, 33
 
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  • #15
Im Vortext sollte es "berechnend" heißen...Und was ich gerne noch zu der Annahme ergänzen möchte, ich sei nicht in der Lage, mit durchkreuzten Plänen leben zu können:

Als ich 19 war, begann mein erster Freund nach unserer Trennung Suizid. Ein Jahr später hatte mein Vater, mein engster Vertrauter, einen Unfall, durch dessen Folgen er ins Koma fiel, zwar erwachte, aber zwei Jahre ein schwerer Pflegefall und verstarb. Parallel dazu hab ich ein duales Studium gemacht, weil ich meinen Eltern nach der Insolvenz nicht auf der Tasche liegen und schnell unabhängig sein wollte. Vom Studentenleben, Urlaub und die Zwanziger genießen hab ich nicht wirklich etwas erlebt.
Und nun, da wir dachten, wir kommen mal im seichteres Fahrwasser, ist meine Mutter an Brustkrebs erkrankt. Für die letzten zehn Jahre meines Lebens hatte ich weiß Gott andere Pläne.
Ich habe mich nie beklagt und hätte dieses alles so nie erwähnt. Es gibt unzählige Menschen, die es tausendmal schlimmer getroffen hat als mich / meine Familie.
Aber wenn. man meint, mich derart abstempeln zu müssen, wird so vielleicht klar, wie unrecht man seinen Mitmenschen damit tun kann.
 
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  • #16
Hier noch einmal die FS.
Zu allererst finde ich, dass in unserem Umfeld 4.000€ netto ein sehr gutes Einkommen ist.

.....Natürlich geht es uns bedingt durch das bereits jetzige Erbe des Hauses sehr gut und unsere Eltern unterstützen uns einfach so schon, ohne dass wir dafür in irgendeiner Weise unter Druck einer Gegenleistung gesetzt werden.

Liebe FS,

in Deinem ersten Post schreibst Du, dass Ihr Diskussionen habt, weil das Geld knapp ist und Du wirst bestätigt, dass das wirklich nicht die Welt ist und es bei Teilzeitarbeit und Kind wirklich schwierig werden kann.

Im Folgepost legst Du informationen nach und jetzt sind 4.000€ ein sehr gutes Einkommen, zusätzlich es gibt reichlich Elternunterstützung und schon geerbt - aber es gibt zwischen Euch Diskussionen, dass das Geld trotzdem nicht reicht? Auch wenn Du BWLerin bist: Ihr könnt nicht wirtschaften folgt daraus.

Wenn Ihr jetzt mit Unterstützung (auch ohne fordern) finanzielle Probleme habt - Ihr steckt jetzt schon in Abhängigkeit von Euren Eltern, weil Ihr mit Eurem Einkommen nicht auskommt und Ihr habt Diskussionen. Mit einem Kind und Teilzeit wird die Abhängigkeit größer und die Diskussionen auch. Es ist egal, ob die Eltern gern geben, Ihr könnt nicht ohne und das macht die Beunruhigung, die euch in Konflikte bringt - das sollte Dir eigentlich Deine Therapeutin erzählen.

Deine Argumenationsweise entspricht definitiv derjenigen von beratungsresistenten Menschen. Da werden ständig neue Nebenschauplätze aufgemacht und die Wahrheiten gewendet, wenn es ungemütlich wird. Unter solchen Vorraussetzungen wirst Du tatsächlich Schwierigkeiten haben, wenn Du mit Deinem Mann in den Dialog gehen willst, um Probleme zu lösen.
Du fängst sofort an gegenzuhalten ohne nachzudenken - kein lösungsorientierte Kommunikationstechnik. Du fragst in einem offenen Forum, weil Du ein Problem hast. Hier versammeln sich zwar schräge Vögel, aber auch viel Lebenserfahrung. Es ist nicht zielführend, wenn Du Dein Problem auf Frischlingsblähungen umleitest, nur um die Diskussion zu gewinnen. Es geht um Ideen zur Problemlösung, nicht um gewinnen oder verlieren einer Debatte.

Nimm' Dir einen Zettel, setz' Dich in die Ecke und bring' mal ganz ehrlich für Dich, komplett unbeeinflusst von andern zu Papier, was Du über Eure Situation wirklich meinst, in der Ihr Euch befindet - alle Sorgen, Gedanken, Ängste, Wünsche ......
 
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  • #17
Hier noch einmal die FS:

Ich habe nie gesagt, dass wir finanzielle Probleme haben, sondern unterschiedliche Auffassungen darüber, wie wir uns als Familie finanziell aufstellen.
Wir haben keine Schulden, keine Kredite, letzteres wird sich nach dem Hausumbau natürlich ändern.
Auch geht es mir nicht um gewinnen oder verlieren, ich reagiere nur auf Antworten, die von sich aus, ohne mein zutun, nicht objektiv und angreifend waren. Selber würde ich nämlich nie, basierend auf Spekulationen, eine andere Person direkt so vorverurteilen und angreifen, wie es einige hier getan haben.

Klar sind hier immer Personen dabei, die "schräge Vögel" sind, aber genauso sehe ich sie dann auch und spreche diesen Kommentaren die Dienlichkeit zur Diskussion nun einmal ab.
Jeder, der hier Lebenserfahrung mitbringt und dem klar ist, dass man in einem solchen Forum nie die ganze Situation wissen kann (zum Beispiel hinsichtlicher unserer Erbschaft oder sonstigen guten Eigenkapitalsituation), antwortet sachlich und objektiv auf solch ein Thema.
Wer jedoch direkt unterstellt, beispielsweise hinsichtlich des Erbes, wir würden uns auf dem Geld der Eltern ausruhen oder uns abhängig zu machen, der beurteilt einfach Dinge, die er im Detail nicht kennt. Sicher kann das der Fall sein, aber woraus schließt man das, wenn man uns und die genaue Beziehung zu unseren Eltern nicht kennt?

Ich bin alles andere als beratungsresistent, im Gegenteil gebe ich sehr viel um die Meinung meiner Mitmenschen und stehe mir selbst oft im Wege damit. Wieder ein Beispiel für eine Fehlinterpretion, wie sie wohl anscheinend schnell vorkommt in einem Forum.

Ich nehme für mich alle objektiven Tipps (einmal konsequent Haushaltsbuch führen, für beide, nicht nur für mich, das mache ich nämlich schon, etc.) aus diesem Thread mit und bedanke mich ganz herzlich dafür!
 
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  • #18
Liebe FS,

Du hast zwei Fragen gestellt, auf Dir ich Die gerne antworte:

1. Zuhause bleiben, solange die Kinder nicht in der Schule sind?

Kinder brauchen am Anfang eine liebevolle Atmosphäre und die heutige Mode, die Kids schon mit 1 Jahr in eine Krippe zu tun, finde ich nicht gut. Wenn Du Deinen Kindern die Möglichkeit geben kannst, erst mit 2 oder 3 in den Kindergarten zu gehen, ist das super.

Deshalb könntest Du trotzdem weiter arbeiten. Natürlich erstmal nur wenig. 10 - 15 Stunden sind machbar, wenn Dein Mann entsprechend weniger arbeitet und / oder wenn ihr eine Kinderfrau oder Oma habt.

Ich habe das so gemacht. Ab dem 5. Monat kam täglich unsere wunderbare Kinderfrau für 4 Stunden und in der Zeit habe ich gearbeitet - und damit die Kinderfrau bezahlt. Viel übrig geblieben ist von meinem Einkommen nicht, aber ich bin im Beruf geblieben und das war mir sehr wichtig.

2. die Finanzen

Du sprichst von 4.000 € netto und das ist doch für eine Familie völlig okay. Wir leben von viel weniger und ich habe nicht das Gefühl arm zu sein. Man kann sich auch in preisgünstigen Hotels gut erholen, Kleidung secondhand kaufen, alte Autos fahren etc.

Wichtig ist, dass ihr gemeinsam an einem Strang zieht. Dein Mann hat nicht so den Überblick. Okay, das liegt ihm wohl nicht so. Also mach Du das und dann redet darüber.
In einer Partnerschaft kann der eine dies gut und der andere das.

Im übrigen finde ich ganz toll, was Du in Deinem Leben schon gemeistert hast!
Es ist gut, sich Gedanken zu machen.....die Erfahrung, dass es dann doch oft anders kommt, hast Du ja schon gemacht.
Ihr werdet das "Abenteuer Kind" schon schaukeln!

w,57
 
  • #19
Pluspunkt: Haus bereits da - und keine Monatsraten für das Haus selber.

Umbau des Hauses: Muß da Alles sofort sein ?
Oder geht es auch schrittweise, über die nächsten Jahre ?

Kind bekommen = die erste Zeit nur von seinem Gehalt leben.
Also jetzt schon planen und durchrechnen, wie dann die Finanzen und Ausgaben sein werden.
Was man ggf. ändern muß, um zu sparen. Oder das Gleiche mit weniger Geld zu erzielen.

Wenn die FS ein Kind hat (oder zwei), und auf dem Land wohnt,
dann wird sie früher oder später sicher ein eigenes Auto benötigen.
Also dann zwei Autos in der Familie, und deren Kosten.
Ein Bekannter verkaufte deswegen seinen teuren Wagen, und sie schafften sich dafür zwei Kompaktwagen an.

Als Familie nur von 2.000 Euro netto leben plus Kindergeld - scheint sehr knapp zu sein.
Andererseits keine Kaltmiete zahlen müssen = große Erleichterung.
Aber dieser Vorteil wäre zunichte, wenn man Kreditraten für den Umbau zahlen müßte.
Und dann leben auf Hartz-4 Niveau - trotz seiner Arbeit + Einkommen.

Vorschlag: Kind und Hausumbau nicht gleichzeitig machen. Oder den Hausumbau möglichst ohne Schulden.
Denn beide finanziellen Belastungen zugleich UND weniger Einkommen - könnte auf Dauer eine zu große Belastung werden.
Es also nicht "schön rechnen", nur weil man Beides zugleich haben will.
 
  • #20
4000 bei zwei Verdienern ist echt nicht viel, das schaffe ich auch allein als AE. Wenn dann noch die Hälfte wegfällt ist es schon schwierig eine Familie zu ernähren. Da würde ich nicht ein ganzes Jahr aussteigen . w53
 
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  • #21
FS:

Bernd, warum sollte ich, wenn, wir ein Kind bekommen, nur von seinem Gehalt leben?
Die Entscheidung, dass ich ein Jahr in Elternzeit gehen würde und dann wieder mit Teilzeit über 50% einsteige, haben wir ja schon getroffen. Mittlerweile hat dann auch mein Gatte in spe eingesehen, dass wir uns unseren Standard nicht halten können, wenn ich nichts beisteuer. Abgesehen davon, dass ich gar nicht so lange raus sein möchte.

Ferner, wie kommst du auf die Zahl 2000€ als Familie? Wir werden immer um die 4.000 € zur Verfügung haben, wenn ich vom Status QUo der Arbeitgeber ausgehe....
 
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  • #22
Nachtrag der FS:

Ich glaube, es bringt aber auch nichts, die genauen Einkommenszahlen hier hin und her zu jonglieren.
Jeder hat doch andere Ansprüche und Ausgaben, die ja auch mit dem verfügbaren Einkommen wachsen.

Für uns sind die 4.000€ (wenn wir wie gesagt alles im Blick behalten), vollkommen ausreichend, im Vergleich zu unserem Umfeld sogar viel. (und das sind bei uns alles Freunde mit guten Berufsausbildungen und Studienabschlüssen).
Wir können uns zwei (hochwertige) Fahrzeuge leisten, (auch als Familie lt. der nach den Tipps hier aufgestellten groben Finanzplanung :)), müssen am Urlaub nicht sparen oder an Kleidung und auch unser Hobby, die Jagd, die ja nicht kostengünstig ist, müssen wir nicht aufgeben.
Das hat aber natürlich auch was damit zu tun, das unsere Ausgaben ansonsten auf dem Land recht überschaubar sind. Wir gehen halt am Wochenende nicht in Bars oder Restaurants, sondern treffen uns mit Freunden oder - wie in unserem speziellen Fall :) - gehen in den Wald. :)

Ich denke, viel oder wenig Einkommen ist von zu subjektiven Faktoren abhängig, um es pauschalisieren zu können. Ferner habe ich ja auch nie die Zahl also solche in Frage gestellt, sondern die Tatsache, inwiefern wir uns etwas mehr zum haushalten disziplinieren können.
Aber den Dreh haben wir nun mittlerweile gut und beziehungsschonend raus. :)
 
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  • #23
4000 bei zwei Verdienern ist echt nicht viel, das schaffe ich auch allein als AE. Wenn dann noch die Hälfte wegfällt ist es schon schwierig eine Familie zu ernähren. Da würde ich nicht ein ganzes Jahr aussteigen . w53

Deine Beiträge glänzen immer mal wieder von einer gewissen weiblichen Großspurigkeit. Denn unabhängig davon ob du nun als AE netto EUR 4.000 "schaffst" - danach hat hier keiner gefragt - empfinde ich selbst EUR 2.000 - gesunde Gesamtfinanzen sowie ausgewogene Einnahme/Ausgabe vorausgesetzt - als durchaus ausreichend.

Und wenn die Kinder aus dem Gröbsten raus sind wird es ja dann auch wieder mehr ... aber ja nun, es kommt halt immer auf die Ansprüche an ...
 
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