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  • #1

Wie versteht Ihr Euch mit Euren Geschwistern?

Mich würde interessieren, wie gut oder schlecht durchwegs die Beziehungen zwischen Geschwistern und auch deren PartnerInnen ist. Hat sich etwas geändert, wenn Bruder oder Schwester geheiratet hat? Bitte ganz ehrlich sein! ;-)
w/52
 
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  • #2
Liebe Fragestellerin,

wir sind "3 Jungs und 3 Mädels" und haben ein sehr schönes Verhältnis. Der erst Geborene und die Jüngsten (ich und mein Zwillingsbruder) sind 12 Jahre auseinander. Daher kenne ich ihn nicht so sehr als Kinder. Heute im Erwachsenenleben sind wir echt auch gute Freunde. Sicher habe ich nicht mit allen gleich viel Kontakt, dies aber nicht aus weniger Liebe oder so, sondern weil jeder einfach sein eigenes Leben hat und einige weiter weg wohnen wo man nicht einfach mal zum Kaffee fahren kann. Wir machen ein paar Mal im Jahr ein Treffen wo wirklich alle da sind, mittlerweilen auch schon Enkelkinder. Ansonsten sehe ich meine älteste Schwester praktisch jede Woche, da wir nah beieinander wohnen. Seit dem Tod unserer Eltern treffen wir 3 Schwestern uns ca. einmal im Monat zum Brunch, Mittagessen, kleine Wanderung ect. Auch wenn ich die Männer meiner Schwester nicht sonderlich gut mag, sind sie willkommen bei Geburtstag oder sonstigen Familientreffen. Finde es wichtig das ich mich nicht einmische in ihr Leben, genauso erwarte ich auch den Respekt für mein Leben und meine Beziehung. Es funktioniert sehr gut und wir geniessen diese Zeit die wir haben sehr.

Als Kind gab es sicher auch Streitereien und Eifersuchtsszene, denke jedoch das dies auch normal ist. Es eskalierte jedoch nie so sehr das man sich total zerstritten hat. Daran haben sicher auch unsere Eltern beigetragen.

W/45
 
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Mooseba

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  • #3
Nur spärlichen Kontakt zu meiner Schwester. Sie ist charakterlich anders als ich und geht mittlerweile sehr nach unserem Vater - womit ich noch nicht gut zurechtkomme. Außerdem hat sie eine sehr nervende Art an sich, die sie so dümmlich-bieder sein lässt, was gar nicht zu ihrem Intellekt passt.
Ich glaube, wir kennen uns nicht so gut. Mit Gefühlen war es bei uns in der Familie eh nicht weit her.
 
  • #4
Als Kinder haben wir uns dauernd gefetzt. Der kleine Bruder, das Nesthäkchen und dann wir zwei die grossen Schwestern… es war immer zwei gegen einen und die Bündnisse wechselten, je nach Interesse permanent.
Heute sind meine Schwester und mein Bruder mir sehr wichtige Menschen und wenn einer Probleme und ernste Sorgen hat, sind die Geschwister die erste Anlaufstelle.
Ich könnte mir vorstellen mit jedem Menschen Streit zu haben, aber niemals mit meinen Geschwistern. Es sind auch Menschen, vielleicht die einzigen, die mir richtig den Kopf waschen dürfen (ich ihnen auch) und auf die IMMER Verlass ist.
Ohne sie wäre mein Leben um einiges ärmer und ich bin froh, dass ich eine ähnliche Entwicklung zwischen meinen zwei inzwischen erwachsenen Kindern sehe.

Hannah
 
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  • #5
Meine Schwestern waren eifersüchtig auf die Frauen unserer Brüder. Hintenherum haben sie sie schlecht geredet.
Meine Brüder waren nicht eifersüchtig auf die Männer der Schwestern. Nur, wenn die sich selber über ihre Männer beklagt haben, wollten sie helfen.
Es kommt auf die Familiengrundkonstellation an. Bei uns war immer die Frage: wer wird von den Eltern am meisten geliebt? Bin ich in der Rangordnung die Nummer 1, 3 oder fünf?
Irgendwann verlässt man das, irgendwie bleibt es doch ein bisschen. Das ist vielleicht kindisch, doch es wird heute noch viel unter uns darüber geredet.

LG, w/ü50 mit tollen Geschwistern und schöner Kindheit
 
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  • #6
Liebe FS

und ob. Mein Bruder und ich waren wie zweieiige Zwillinge. Wir hatten sogar in der Pubertät ein herzliches Verhältnis. Selbst als sich unsere Wege durch Studium und Beruf örtlich trennten
waren wir uns sehr nahe und haben viel gelacht und zusammen spontan was unternommen.
Dann kam meine Schwägerin.

Seither ist alles anders.
Meine Schwägerin hat es geschafft einen freundlichen humorvollen und optimistischen Menschen komplett umzukrempeln. Er ist jetzt vermutlich nur zu ihr noch nett und freundlich.
Außerdem darf er sich nicht mit anderen Menschen verabreden ohne dass sie mitkommt.
Ich würde sagen Xanthippe war harmlos dagegen.

Ich darf meinen Bruder an Weihnachten sehen und wenn es hoch kommt auch Ostern.
 
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  • #7
Unsere Eltern haben uns emotional vernachlässigt und oft alleine gelassen. Meine ältere Schwester war und ist immer für mich da. Sie ist mir wesentlich wichtiger, als es meine Eltern sind.
Als ich einen Knoten in der Brust hatte, war meine Schwester an meiner Seite, ich war keine Sekunde allein.

Meine Schwester ist der einzige Mensch auf der Welt, der mich so liebt, wie ich bin, und immer zu mir hält. Wir glucken nicht aufeinander, manchmal sehen wir uns Wochen nicht, aber ein Wort genügt, und sie ist da.

Mein Schwager, sie haben erst nach 20 Jahren Beziehung geheiratet, ist Teil der Familie, wie ein Bruder.
 
  • #8
Mit meinem Bruder habe ich ein sehr gutes, vertrauensvolles Verhältnis.
Als Kinder haben wir uns gar nicht vertragen, so ab einem Alter von 15/16/17 Jahren änderte sich das zum Guten. Jetzt sehen wir uns alle paar Wochen, mit seiner Frau komme ich gut klar und die Kinder bespaße ich auch gelegentlich. Wie schon ein anderer schrieb: Das Verhältnis zu den Eltern ist deutlich komplizierter.
 
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  • #9
Ich habe so gut wie keinen Kontakt mehr zu meinen beiden Schwestern und einen Bruder.

Meine Schwestern haben mich, seitdem ich klein war, immer nur geärgert, gemoppt, weil ich die letzte war und die wenige Zuneigung, die meine Schwestern von meiner Mutter dann bekommen haben, mir geneidet. Meine Mutter hat das nicht begriffen und mich nicht geschützt, sogar mitgemacht. Ich war kein gewolltes Kind.

Mein Bruder ist farblos, hat seine eigenen Probleme, ist von seinem Vater nicht gemocht worden, er ist nicht bereit, sich helfen zu lassen.

Ich habe 6 Jahre Therpie gemacht, alles verstanden, heraus gefunden, dass ich hochsensibel bin und auch daher immer anders war, als meine Familie. Nachdem in der Vergangenheit immer mehr bösartige Worte und Taten seitens meiner toxischen Familie kamen, habe ich den Kontakt erstmal eingestellt, um mich zu schützen und seelisch gesunden zu können. Seitdem geht es mir in jeder Hinsicht immer besser.

Meine Geschwister nahmen immer meine Hilfe immer gerne in Anspruch, aber mir helfen, oder für mich da sein, waren sie kaum.

Übrigens bin ich heute die Ersatz-Mutter für eine Nichte, die sich von ihrer labilen Mutter getrennt hat, die sie immer hat klein bleiben lassen und oft nur böse Worte übrig hatte.

Meine Geschwister haben leider zu viel von meiner narzisstischen Mutter geerbt.

w
 
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  • #10
Liebe FS,

ich habe 3 Schwestern und 3 Brüder und mit keinem einzigen Kontakt. Ich passe nicht in diese Familie, habe mich komplett distanziert. Mein ältere Bruder hat mich einmal die Treppe hinuntergestoßen als ich meinen Sohn (war damals 1/2Jahr alt) auf dem Arm trug. Hätte das Kind fast fallengelassen. NIemand hat zu mir gehalten. Meine ältere Schwester hat mich immer gemobbt und ausgegrenzt. Die andere Geschwister alles labile *Mitläufer*. Unsere Mutter hat uns Kinder gegeneinander *ausgespielt* und beklagt sich nun wegen den Streitereien!

Meine jüngste Schwester hatte ein Techtelmechtel mit meinem Ex-Gatten (nachdem wir getrennt waren). Kein Charakter!

Diese Familie hat mich krank werden lassen. Ich lecke heute noch meine Wunden (Konfliktängste, Selbstwertprobleme ...)

w~40
 
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  • #11
Mein (einziger) Bruder ist nur ein Jahr jünger. Wir sind sehr verschieden. Er ist schüchtern, introvertiert, konservativ, aber ein intelligenter, habilitierter Vollblut-Wissenschaftler, verheiratet, drei Kinder. Ich bin extrovertiert, selbstbewusst, sprunghaft, arbeite Teilzeit im unkonventionellen Traumjob, bin ledig und kinderlos.

Schon als Kinder konnten wir wenig miteinander anfangen, hatten sehr unterschiedliche Temperamente und Interessen. Wir haben nicht viel gestritten, nur wenn es für uns beide etwas gab (Geschenke, begehrtes Essen ect.), herrschte viel Geschwisterneid, jeder achtete genau darauf, dass der Andere nicht mehr bekam. Meine Mutter hat damals HonigPops oder Schokoeier sogar abgewogen...

Mein Bruder war das Mammakind, ich das Papakind, das war also ausgeglichen. Für meinen Bruder war es sicher frustrierend, dass ich als Ältere immer "Erste" war. Einschulung, Abitur, Studium, Promotion ect., bei mir war es was Besonderes, bei meinem Bruder dann halt nicht mehr ganz so.

Seit wir im Studium in verschiedene Städte zogen, war der Kontakt nur noch marginal, man traf sich halt alle 1-2 Jahre mal bei den Eltern. Gesprächsthemen hatten wir dann schon, wenig Privates, aber wir haben den gleichen Beruf (da ich weniger weitergebildet bin, als er, hatte ich immer sehr viele fachliche Fragen, die er auch gerne beantwortete) und unterhielten uns gerne über Aktien ect.

Seit er 1994 heiratete, lebt er nur noch 200 km entfernt und kommt 2-3 mal im Jahr mit Familie in meine Stadt, weil seine Schwiegermutter hier lebt. Obwohl ich ihn oft eingeladen habe, hat er mich in diesen 20 Jahren niemals besucht. Er hat mich aber auch nie zu sich eingeladen, was mich schon traurig machte. Meine Nichten habe ich insgesamt nur 5 mal bei Familientreffen gesehen -sehr schade!

Als unser Vater 2006 starb, hat mein Bruder mir wegen des Erbes den Krieg erklärt. Er hat wegen unterschiedlicher Immobilienwerte deutlich mehr geerbt hat, als ich, bedrängt aber unsere Mutter, ihm auch von ihrem Erbe mehr zu geben, weil er ja Kinder hätte und ich nicht. Dabei sind wir beide finanziell extrem gut gestellt und bräuchten beide das Erbe nicht. Ich bin mir nicht im Klaren, ob es ihm wirklich um das Geld geht (er war zeitlebens schon sehr "geldgierig" und sparsam), oder ob die Erbschaft für ihn als Ersatz für Mutterliebe steht. Nun ja... jetzt reden wir nur noch miteinander (bzw. schreiben eMails), wenn was mit unserer betagten Mutter ist. Vor meiner Mutter redet er sehr schlecht über mich.

Ich bin über diese Situation sehr traurig, habe für meinen Bruder aber weiterhin sehr positive Gefühle. Er tut mir unendlich leid, daß er sich wegen der Erbschaft so in seinen Hass gegen mich verrannt hat, daß er mir wörtlich den Tod wünschte. Ich kann meinen Bruder nicht zwingen, mich zu lieben oder auch nur zu treffen. Aber für mich ist und bleibt er mein Bruder, auf den ich wegen seiner Leistungen als Wissenschaftler und Familienvater echt stolz bin.

w 52
 
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