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Apollo

Gast
  • #1

Wie versteht Ihr "Wachstumserwartung" und "Schicksalserwartung"?

Mit dem ersten Begriff habe ich so meine Probleme. Klingt in meinen Ohren nach Ökonomisierung menschlicher Beziehungen und Fortschrittsattitüde. Läßt sich Liebe Quantifizieren? Zählen? Messen? Wiegen? Wenn Liebe sich in stetem Fortschritt befindet, kann sie logischerweise nur eine mittelmäßige - also irgendwo in der Mitte zwischen 0 und 100 - unterwegs sein. Ist das Eurer Meinung nach möglich? Der zweite Begriff steht zwar außer Kritik, da sie eine subjektive Haltung wiederspiegelt, die man hinnimmt oder auch nicht. Fixiert sein auf einen bestimmten Typus von Mensch mit bestimmten Eigenschaften, den man erwartet wie den Messiahs - so verstehe ich ihn. Eine unflexible, objektabhängige Haltung. Wie findet Ihr ihn? Gibt es eures Wissens sonstige Alternativen?
 
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AnnaHH83

Gast
  • #2
Also ich verstehe unter dem Begriff "Wachstumserwartung" keine Ökonomisierung, sondern viel miehr, den Gedanken, dass eine Beziehung zu einem Menschen, der nicht auf den ersten Blick der Traummann/ die Traumfrau ist, dennoch wachsen kann. Sprich, dass die Bombe nicht von vornherein einschlägt, sondern langsam eine Beziehung wachsen und sich festigen kann. Andersrum vielleicht auch, dass eine glückliche Beziehung nicht unbedingt (ausschließlich) Schicksalsbehaftet ist, sondern das man auch etwas dafür tun muss.

Wenn ich rein an die Schicksalserwartung glauben würde, wäre es in meinen Augen (etwas dramatisiert) so, dass ich mich zurücklehen kann, denn das Schicksal wirds schon richten, dass ich bis an meine Lebensende mit meinem Partner glücklich sein werde, so er denn mein "Schicksal" ist.
 
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Apollo

Gast
  • #3
# Ich bin nicht schicksalsgläubig und auch nicht wachstumsgläubig. Aber was du schreibst, verstehe ich nicht ganz, denn nach dem Entstehen ist das Bestehen einer Beziehung gefragt. Ich begreife nicht, wie man Gefühle derart verdinglichen kann. Was sind das für abgef.....e Begriffe wie Beziehungsarbeit, Wachstumserwartung, Investieren? Was ist das, wenn nicht Ökonomisierung menschlicher Beziehungen? Das sind doch alles Begriffe aus dem Repertoire der Ökonomie.
 
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AnnaHH83

Gast
  • #4
@2 Ja, du hast Recht,Beziehungsarbeit, Wachstumserwartung, Investieren sind keine schönen Begriffe eine Beziehung betreffend. Ist es aber nicht auf der anderen Seite so, dass man an einer Beziehung "arbeiten" muss, damit sie auf Dauer hält und glücklich ist? Und auch Investieren gehört doch irgendwie dazu!- Man investiert Gefühle, Zeit... Aber ist es nicht gerade, weil es Gefühle und zwischenmenschliche Beziehungen betrifft eher nebensächlich, wie man es nennt und geht viel mehr um die emotionalen Inhalte, die diese Begriffe beschreiben? Ich schätze, es liegt einfach in der Natur des Menschen, Dinge, Umstände und Gefühle mit Worten beschreiben zu wollen!

Ich gebe zu, das Wort "Wachstumserwartung" ist mir vor EP noch nie im Zusammenhang mit Beziehungen untergekommen, allerdings interpretiere ich dort einfach meine Gedanken, wie in 1, hinein und dann klingt es für mich schon nicht mehr so "grausam", wie du es in deiner Fragestellung beschreibst.
 
  • #5
Im EP-Profil bedeutet es folgendes:

Wachstumserwartung: Eine Partnerschaft muss nicht gleich auf Anhieb perfekt sein, sondern die Partnerschaft wächst und gedeiht durch die Investitionen der Partner, d.h. man nähert sich einander an, man schließt Kompromisse, man lernt Neues, man schafft Gemeinsames.

Schicksalserwartung: Eine Partnerschaft beruht überwiegend darauf, dass die Partner von vornherein in vielen Aspekten gut zueinander passen.

Mehr muss man bzgl. EP nicht in die Begriffe hineininterpretieren!
 
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