Achja, @ # 14, um das mal an einem oberbanalen Beispiel zu erläutern, wo der Unterschied ist:
Er hasst einkaufen gehen. Also, der ganz normale Supermarkteinkauf schon, damit man was zu beißen hat. Shoppen sowieso.
In den Supermarkt geht er mit einer Einkaufsliste, die wird in zwei Minuten abgearbeitet. Klamotten kauft er nur gezielt, vorher wissend, was er will, braucht und wo er das bekommt. Und dann am besten gleich einen Jahresvorrat in einer Viertelstunde.
Jetzt haben wir aber wirklich oft Gäste, die er auch rührend umsorgt und liebevoll bekocht. Und die lade ja nicht nur ich ein, sondern er ganz genauso regelmäßig.
Für die muss aber auch eingekauft werden. Das geht mit ihm nur, wenn man ihm eine Einkaufsliste in die Hand drückt, wo für ihn auch nur die Dinge draufstehen, die auf den ersten Blick im Regal zu finden sind. Vor den Regalen verweilen, um etwas zu suchen; oder sich kurz überlegen, was auf der Liste vielleicht vergessen worden sein könnte, ist nicht. Hauptsache, ganz schnell wieder raus, sonst genervte Ungeduld.
So, wenn ich jetzt einen Mann habe, von dem ich sicher weiß, dass der schon langjährig in Beziehung war, dann setze ich bei dem voraus, dass der schon oft genug mit seiner Dame einkaufen und shoppen war und es kennt. Und dass der das Wissen und die Geduld aufbringt, dass man mit einer Frau nicht im Laufschritt durch die Regale hasten kann. (Obwohl auch ich da wahrlich keine Trödelsuse bin im Vergleich!)
Wenn ich jetzt meinen Partner fragen könnte: "Sagmal, wie haste denn das damals mit der XXX gehandhabt?", dann würde ich eine Antwort erwarten, wie das gehandhabt wurde.
Da ich aber von XXX ja nichts weiß, kann ich ja nur allgemein fragen, wie das früher gehandhabt wurde - und dann kommt die Antwort: "Anders." Nicht wie, denn er redet ja strikt nicht über seine weibliche Vergangenheit.
Das setzt mich ins kommunikative Off. Ich weiß weder, ob eine frühere Partnerin ihn einfach mit einer wasserdichten Einkaufsliste allein losschickte, noch, ob sie dann lieber alleine ohne ihn loszog, weil die Hetze sie aufregte, noch, ob sie da einen Kompromiss mit ihm fand. "Anders" heißt für mich jedoch, dass es scheinbar schon mal einen funktionierenden Modus dazu gab. Und dass ich dem nicht entspreche.
Bei einem Mann, bei dem ich über die Vergangenheit Bescheid wüsste, würde ich auf den Tisch klopfen und sagen: "Ey, das kennst Du seit 30 Jahren, wie das ist, mit einer Frau einkaufen zu gehen! Also gib Ruhe und mach hier keinen künstlichen Stress und Druck, haste früher bei XXX auch nicht gemacht!"
Ich weiß nicht, was er früher mit XXX im Supermarkt gemacht hat, sondern nur, dass es 'anders' war.
Ich muss mich also in solchen Belangen völlig neu mit ihm auseinandersetzen. Wo ich bei einem Mann, von dem ich irgendwas über die Vergangenheit wüsste, davon ausgehen würde, dass er da schon mit Frau A, Frau B und Frau C durch ist und daher Frau frizzante sich darauf berufen kann.
Beispiel banal genug?