• #1

Wie viel Zeit habt ihr für neue Kontakte?

Hallo!

Ich stelle mir die Frage, wie Menschen ihre heutigen Kontakte pflegen. Wie viel Zeit räumt ihr allen euren Freunden, Bekanntschaften, alten Schulkollegen und besonders neuen Kontakten ein?

Ich stelle fest, dass ich einfach keine Lust habe, so viele Menschen zu treffen und ihnen allen gerecht zu werden. Ich schreibe zwar gerne mit Freunden, aber mir fehlt dann die Lust, mich unter der Woche mit jemandem zu treffen und mich ihm sozusagen zu regelmäßigen Treffen zu verpflichten oder alten Hobbys nachzukommen, aus denen ich seit 20 Jahren raus bin. Insbesondere neue Leute, die dazu kommen und irgendwas von mir wollen.
Meine Wochentage sind mir zu heilig. Ich bin auch zu schlapp, um auszugehen. An den Wochenenden bin ich schon verbucht mit engsten Leuten, Verein-Leben, Familie usw. Mir gefällt mein Alltag und er ist erfüllt. Ich möchte da nichts mehr dran ändern, denn es hat lang gedauert, bis ich mir das alles erarbeitet habe. Eigentlich nerven da neue Kontakte nur, die da "einbrechen" und meine Pläne verstellen.

Jetzt habe ich jemanden kennengelernt, aber ich habe weder unter der Woche Zeit und Lust, und erst recht nicht an den Wochenenden, wo ich schon mit anderen Leuten unterwegs bin.

Wohin mit diesen Leuten? Ich will solchen Bekanntschaften auch nicht auf den Fuss treten, aber irgendwie schaffen sie es immer nicht, ihnen direkt zu sagen, dass ich für sie nicht verfügbar bin.

Wie löst ihr so etwas?
 
  • #2
Wieso lernst Du dann überhaupt noch neue Leute kennen? Es muß ja einen Grund geben, weshalb sie sich mit Dir treffen möchten bzw. Dich näher kennenlernen wollen. Also signalisierst Du das auch.
Darüber hinaus gibst da keine allgemeingültige Regel. Die einen brauchen viele Kontakte, den anderen reichen 2-3 gute Freunde.
Ich kenne viele Leute, da ich in verschiedenen Bereichen engagiert bin. Ich mag das. Manche treffe ich nur 1-2 im Jahr. Darauf freue ich mich dann. Mehr brauchts dann aber auch nicht. Mit meinen engsten Freunden habe ich natürlich mehr Kontakt, den ich dann fördere und möchte. Für mich gibt´s enge Freunde, Freunde und Bekannte.
Ich schätze whats app , darüber kann ich gut Kontakt halten, wenn man sich eben mal nicht sehen kann, was zum Teil an großen Entfernungen liegt.
Deshalb, wenn Du das nicht magst, sage doch einfach: Du ich finde Dich sehr nett, doch ich habe keine Kapazitäten mehr für neue Bekanntschaften oder Freunde.
 
  • #3
Jetzt habe ich jemanden kennengelernt, aber ich habe weder unter der Woche Zeit und Lust, und erst recht nicht an den Wochenenden, wo ich schon mit anderen Leuten unterwegs bin.

Wie löst ihr so etwas?

Heißt, dass du jemanden kennengelernt hast, dass du hier angemeldet bist und hier ein Date hast?
Wenn du, wie du schreibst, keine LUST hast, weshalb bist du dann angemeldet bzw. mit welchem Ziel?
Ich verstehe dein Problem nicht ganz...
 
  • #4
Das scheint ein Phänomen unserer Zeit zu sein. Eigentlich bleibt kein Platz mehr für einen neuen Partner, da das Leben schon verplant ist.
Bei mir kommen beziehungsfeindliche Arbeitszeiten hinzu. Ich komme erst um 23 h nach Hause. Muss auch an mind zwei Wochenenden arbeiten und ab und zu nachts.
Dafür kann ich lange schlafen und vor der Arbeit in Ruhe frühstücken und lesen. Wenn ich in der Woche frei habe, kann ich gemütlich in den Supermarkt gehen oder Arztbesuche wahrnehmen.
Ich treffe ca. zwei mal die Woche Freunde oder besuche eine Kulturveranstaltung. Häufiger schaffe ich es nicht, weil andere arbeiten, wenn ich frei habe und umgekehrt.
Als Partner würde wohl nur jemand in frage kommen, der arbeitslos oder bindungsängstlich ist.
 
  • #5
Ich stelle fest, dass ich einfach keine Lust habe, so viele Menschen zu treffen und ihnen allen gerecht zu werden. Ich schreibe zwar gerne mit Freunden, aber mir fehlt dann die Lust, mich unter der Woche mit jemandem zu treffen und mich ihm sozusagen zu regelmäßigen Treffen zu verpflichten oder alten Hobbys nachzukommen, aus denen ich seit 20 Jahren raus bin. Insbesondere neue Leute, die dazu kommen und irgendwas von mir wollen.
Stimme dir voll zu, mache ich auch schon lange nicht mehr, in erster Linie muss ich mir selbst gerecht werden, ich lasse mich davon nicht ablenken, ich bin mir wirklich am Wichtigsten im Leben, ein Leben lang bin ich immer mit mir und bei mir, hingegen andere kommen und gehen!
Ich möchte da nichts mehr dran ändern, denn es hat lang gedauert, bis ich mir das alles erarbeitet habe. Eigentlich nerven da neue Kontakte nur, die da "einbrechen" und meine Pläne verstellen.
Dann ist doch alles gut so, wenn du dir das alles so gewünscht und du dir das erarbeitet hast, warum lässt du dich nerven von neuen Kontakten das verstehe ich nicht?!? Kannst du kein Nein sagen zu neuen Kontakten, wenn das so ist und warum schreibst du dieses Thema hier, kannst du dieses Thema für dich selbst nicht optimal lösen?
Jetzt habe ich jemanden kennengelernt, aber ich habe weder unter der Woche Zeit und Lust, und erst recht nicht an den Wochenenden, wo ich schon mit anderen Leuten unterwegs bin.
Mit dieser Einstellung bist du an neuen Kontakten nicht interessiert, dann lass es einfach sein und gut ist es!
Wohin mit diesen Leuten? Ich will solchen Bekanntschaften auch nicht auf den Fuss treten, aber irgendwie schaffen sie es immer nicht, ihnen direkt zu sagen, dass ich für sie nicht verfügbar bin.
Wie löst ihr so etwas?
Du hast anscheinend ein Problem, dass du nicht sagen kannst, was du denkst und was du fühlst, lerne dies und sage ganz einfach, dass du kein Interesse hast, Punkt, dann hast du dieses Problem nicht mehr! Denn neue Kontakte knüpfen wollen und keine Zeit haben, das geht nicht!! Mit nur ein bisschen schwanger sein ein Kind bekommen, das geht auch nicht!!
 
  • #6
Jetzt habe ich jemanden kennengelernt, aber ich habe weder unter der Woche Zeit und Lust, und erst recht nicht an den Wochenenden, wo ich schon mit anderen Leuten unterwegs bin.
Wenn das bei Dir so ist, dann fehlt das Interesse an der Person. Wenn man Schmetterlinge im Bauch hat, dann findet man auch Zeit. Mich nerven neue Kontakte überhaupt nicht. Ich habe immer Lust neue Leute kennen zu lernen, neue Erfahrungen zu machen, meinen Horizont zu erweitern und ich arbeite auch viel, bin min. 12 Stunden aus dem Haus, hab Haus und Garten. Schade, wenn man so eingefahren ist, wie Du. Ich finde deine Einstellung schon etwas menschenverachteten. w57
 
  • #7
WWenn man Schmetterlinge im Bauch hat, dann findet man auch Zeit. Mich nerven neue Kontakte überhaupt nicht.
Beides trifft nicht zu, aber gerade durch Facebook knüpft man laufend neue Kontakte und die erwarten dann, dass man sich um sie kümmert irgendwie. Ich möchte meine eigenen Freunde nicht für jemanden anderen vernachlässigen. Fühle mich aber verpflichtet, insbesondere wenn man dann 200 Freunde in der Freundschaftsliste hat, die man alle sehr gut kennt von irgendwo her. Es ist nicht möglich, alle jedes Wochenende zu treffen (regelmäßig), aber ich kann auch schlecht sagen, dass ich schon andere Freunde habe, mit denen ich lieber unterwegs bin.

Ich knüpfe sehr häufig neue Kontakte, aber ich habe ja meine zwei engsten Freunde, mit denen ich dann das Wochenende verbringe und das ist dann so meine Routine. Also ist da einfach kein Platz für neue Freundschaften, und für potentiell neue Männer habe ich ebenso keinen Bedarf, weil ich schon vollständig bedient bin mit so vielen Leuten. Fühle mich aber trotzdem verpflichtet und möchte dann eben genau nicht "menschenverachtend" und abweisend sein.
 
  • #8
Das ist exakt mein Problem.

Ich gehe arbeite Vollzeit, gehe dreimal die Woche zum Sport, tja dann brauche ich noch 2 Abende für mich zum "Runterkommen"- macht maximal 2 Abende für Freunde oder ein potenzielles Date.

Ich date gerade jemanden, aber nur einmal pro Woche. Mehr geht gerade nicht.
 
  • #9
Beides trifft nicht zu, aber gerade durch Facebook knüpft man laufend neue Kontakte und die erwarten dann, dass man sich um sie kümmert irgendwie.

Man knüpft doch über Facebook keine Kontakte?

Ich bin nicht auf Facebook, oder anderen Social Media. Das wäre für mich Zeitverschwendung.
Kümmern bei 200 virtuellen Freunden?

Dafür lerne ich gerne real neue Leute kennen, mag Menschen. Es sind dann nicht so viele und Zeit finde ich dann für alles, was mir wichtig ist.
Ich kann Nein sagen.

Sympathisch klingen Deine Zeilen nicht, vor allem die Wertungen.
Wenn Dich Leute nerven, dann bleibe weg.

M, 54
 
  • #10
Jammern auf sehr hohem Niveau, nenne ich das liebe @Callabria. Wenn dir deine Freunde/Freundinnen zu viel sind, dann ziehe rechtzeitig die Reißleine. Wenn du meinst, auf allen Social-Media-Points herumtanzen zu müssen, dann sieh halt zu, wie du diese Menschen befriedigend versorgst.

Ich habe auch einige Freunde, aber es sind »richtige« Freunde und Freundinnen, die mir viel geben und die viel von mir bekommen. Nie käme ich auf die Idee, sie in »wichtig und weniger wichtig« einzustufen, da würde ich lieber bei dem einen oder anderen eine klare Absage rüberschicken. Ich werde nicht von Freundschaften erdrückt, behalte das an Freiraum, was ich brauche und freue mich, die Zeiten davor oder danach oder dazwischen mit tollen Menschen zu verbringen.

Und ich käme vor allem nie auf die Idee, mich hier über ein »zuviel an Freunden« zu beklagen. Ich würde das so regulieren, dass niemand dabei überfahren wird.
... gerade durch Facebook knüpft man laufend neue Kontakte und die erwarten dann, dass man sich um sie kümmert irgendwie. [ ... ] insbesondere wenn man dann 200 Freunde in der Freundschaftsliste hat, die man alle sehr gut kennt von irgendwo her.
200 Freunde - was ist da der/die Einzelne noch wert?
 
  • #11
Wenn Dir ein Mensch wichtig ist, schaffst Du für ihn Platz. Ja, es kann sein, dass man monopolisiert wird und neben Job, Hobbys und dem Mann keine Zeit mehr für anderes hat. Dann ist das halt so. Wie hat das denn unsere Elterngeneration früher mal gemacht? Die haben jemanden kennengelernt, geheiratet, Kinder gekriegt, und alles drehte sich nur um die Familie. Freunde gab es gemeinsam. Das ist die Extremform, die man sich vielleicht nicht antun will. Aber ein PARTNER (im Gegensatz zu der hier so oft erwähnten Freundschaft Plus) nimmt Raum ein.

Ich hatte mal was Kurzes mit einem Grundschullehrer, der außer mir keine Kontakte und keine Hobbys hatte.
Er war um halb zwei zuhause, hat dann gegessen, dann gepennt.
Um fünf ist er aufgestanden, kaffeetrinken, fernsehen, lesen, abendessen.
Er hat auf mich und unser tägliches Telefonat gewartet.
So einen Partner braucht man natürlich nicht. Lol ;)
 
  • #12
Du hast 200 Freunde, also Freunde? Glaub ich nicht. Bei mir macht sich das Gefühl breit, dass du dich doller findest als du eigentlich bist und das vielleicht auch selber weißt. Ich kenne eine Frau, die über 1000 angebliche Freunde auf Facebook hat, die hat sie maximal einmal gesehen. Also nimm dich nicht so wichtig.
 
  • #13
Wenn ich aus diversen Gründen keine neuen Kontakte knüpfen möchte dann gebe ich meine Kontaktdaten ganz einfach nicht weiter und bestätige eben keine Freundschaftsanfragen bei FB. Problem gelöst ;)

Wenn man sich unter Druck gesetzt fühlt, nur weil man 200 "Freunde" in seiner FB Liste hat, dann kann man a) seine Freundesliste aktualisieren/reduzieren oder b) das Profil deaktivieren.

Immerhin gibt es genügend andere Kommunikationsmöglichkeiten für die Pflege der "wichtigen" Freundschaften.

Zudem kann man davon ausgehen das noch nicht mal die Hälfte der FB-Freunde intensiven und regelmäßige Kontakt überhaupt wünscht, geschweige denn sich darüber Gedanken macht.
Nur weil jemand seine Schnitzel zum Mittag postet, mir virtuell zuwinkt oder mir Glückwünsche zum Geburtstag pinnt, heißt das noch lange nicht das die Person mich demnächst persönlich treffen möchte.
Selbst wenn, keiner zwingt einen die Kontaktversuche zu erwidern - siehe oben. 200 FB Freunde angeblich sehr gut kennen wollen, aber unter der Woche nach der Arbeit zu schlaff für private Unternehmung sein?! Passt nicht zusammen. Vielleicht sollte man für sich den Begriff "Freunde" erstmal definieren.

Mein Eindruck ist das manche schlichtweg mit ihren Alltag und den sozialen Medien überfordert sind oder sich einfach viel zu wichtig nehmen!
 
  • #14
Man kann seine Freunde auch auf der FB - Freundesliste haben - aber nicht alle Menschen auf der FB Liste sind Freunde. Die meisten sind interessante Kontakte die man irgendwo trifft - wo man sowieso aus Interesse hingegangen wäre.
Irgendwie scheinst du keine Probleme zu haben - sonst würdest du mit solchem Quatsch niemanden behelligen. Manchmal fragt man sich wirklich warum es keine Prüfung gibt bevor man zum mündigen Bürger erklärt wird.
 
N

Nordlicht444

Gast
  • #15
Ich habe diese Situation auch schon erlebt. Mit dem Satz
Fühle mich aber trotzdem verpflichtet und möchte dann eben genau nicht "menschenverachtend" und abweisend sein.
hast du eine sehr gute Erklärung gefunden.
1. Du fühlst dich verpflichtet. Es ist also eine Entscheidung vom Kopf her, d.h. du willst "das Richtige" tun. Wenn du aber ehrlich zu dir bist, würdest du viele der Menschen nicht vermissen, wenn sie dir sagen würden, dass sie nun 3 Monate am Ende der Welt und nicht erreichbar wären. Soll heißen: Du hörst nicht auf dein Gefühl. Deine Lernaufgabe sehe ich hier darin, ehrlich zu dir selbst zu sein und zu dir zu stehen.
2. Du möchtest nicht abweisend sein. Du möchtest die Gefühle anderer nicht verletzen, was an sich gut ist. Jedoch verletzt du deine eigenen Gefühle, wenn du sie ignorierst. Oft ist es so, dass man sich für das verurteilt, was man auch an anderen nicht mag. Du magst es nicht, zu wenig für andere da zu sein. Hier sehe ich die Lernaufgabe darin, anderen zuzutrauen selbst Wege zu finden mit ihrer Einsamkeit umzugehen. Sie können neue Kontakte knüpfen, wenn sie zu wenige haben oder sich anderweitig beschäftigen lernen.
 
  • #16
Wenn das bei Dir so ist, dann fehlt das Interesse an der Person. Wenn man Schmetterlinge im Bauch hat, dann findet man auch Zeit. Mich nerven neue Kontakte überhaupt nicht. Ich habe immer Lust neue Leute kennen zu lernen, neue Erfahrungen zu machen, meinen Horizont zu erweitern und ich arbeite auch viel, bin min. 12 Stunden aus dem Haus, hab Haus und Garten. Schade, wenn man so eingefahren ist, wie Du. Ich finde deine Einstellung schon etwas menschenverachteten. w57

Ich achte bei meinen Kontakten auf Qualität und dass sie mich nicht aussaugen oder ueberzogene Ansprüche an mich stellen.
Das war ein langer Weg.
Aber die Menschen sind verschieden. Ich finde die Aussage "kein Platz mehr" etwas platt und pauschal.
Die Frage ist doch, WEN ich in mein Herz lasse. Und wenn es ein Herzmensch ist ist es auch Bereicherung.
Wenn nicht wird der Kontakt halt nicht vertieft.
Ist eigentlich ganz einfach.
Vor allem seit ich schwer krank war, sehe ich genau hin mit wem ich mich umgebe und was mir gut tut.
Aber trotzdem ist mein Herz offen für alle, mit denen ich mich wohl fühle. Die MUSS ich dann nicht sehen. Ich will es. Und wenns nur einmal im Jahr ist.
Dann wieder gibts Familienmitglieder, da hab ich kein Bedürfnis nach Kontakt. Seit Jahren. Weil sie nicht gut tun.
Also Qualität statt Quantität oder label.
 
  • #17
Du hast 200 Freunde, also Freunde? Glaub ich nicht. Bei mir macht sich das Gefühl breit, dass du dich doller findest als du eigentlich bist und das vielleicht auch selber weißt. Ich kenne eine Frau, die über 1000 angebliche Freunde auf Facebook hat, die hat sie maximal einmal gesehen. Also nimm dich nicht so wichtig.

Bin ich der Einzige, der 200 nicht viel findet (zumindest für ein 40 jähriges Leben)? Wenn ich in 5 verschiedenen Vereien im Leben war, kenne ich schonmal gut 50 Leute, mit denen ich regelmäßig Kontakt habe. Aus verschiedenen Job kennt man auch gut 30 Leute, mit denen man jeden Tag zu tun hat oder hatte und noch befreundet ist. Aus der Familie auch an die 70 Leute. Aus der Disko vielleicht auch 20-40 Leute. Aus der Schule auch 10-30 Leute. In meiner Weiterbildung oder Kochkurs habe ich wieder ein paar kennengelernt. Das sind alles Leute mit denen ich mich defnitiv mehr als ein paar Mal getroffen habe und gut befreundet bin. In der Regel verbinde ich mit allen Leuten eine Phase meines Lebens und daher auch eine Freundschaft. Und das ist schon echt wenig und ich bremse es auch radikal aus und ignoriere viele, weil es mir einfach "too much" wird. Menschen aus Singlebörsen sammel ich dagegen nicht. Die sollen weiterziehen.
Facebook habe ich nun auch beendet, denn irgendwann kommt jeder zurück.

Klipp und klar: Ich habe keine Zeit für viele Treffen. Befreundet bin ich mit allen. Aber es reicht mir unter Umständen, wenn ich manche Freunde einmal alle 3-7 Jahre sehe. Gerade jene, die in Übersee leben. Das Leben geht nun mal weiter. Wichtig sind mir alle, aber ich bin nicht abhängig. Man muss auch Distanz ertragen können und dass man nicht mit lieben Menschen zusammen sitzen kann, denn das Leben ist nunmal kein Wunschkonzert.
 
  • #18
Das würde ich hier nicht unterschätzen, wenn jemand sich vor Kontakten nicht durchsetzen kann. Da nimmt jemand seine Zeit oder Territorium nicht wichtig genug. Ich lass andere z. B. nicht über meine Zeit oder Bereiche bestimmen, wie es ihnen gerade gefällt. Deswegen lasse ich auch mir bekannte Menschen nicht einfach so in meine Freundesliste, um Dinge wieder aufzufrischen. Da müssen andere eben mal ertragen, dass sie bei mir nicht reinkommen.
Was ich poste, verstehen ohnehin nur 2 meiner engsten und mir gleichgesinnten Personen. Der Rest guckt nur blöd.


Den Freundeskreis würde ich auf 2-4 Personen limitieren und dann eine harte Grenze drumrum ziehen. Sonst wird man nicht mehr Herr der Lage bei so vielen Zombies. Wenn ich mir vorstelle, was unter paar Hundert Facebook-Freunden alles dabei ist, wirds mir ganz schlecht.

Bei 200 Leuten kann man nur noch universell oberflächlich agieren und reden, weil man sonst 100 % jemandem auf den Schlips tritt, weil man jemandens Meinung, Einstellung, Musikgeschmack, Ernährung, Weltsicht, Religion, Sport, Haustier, Mutter oder Politik gerade wieder verbal geschändet hat.
So viele Freunde kann man nur haben, wenn man zum Niemand geworden ist, also keinem eigenen Geschmack mehr folgt und den Mund hält, damit es anderen passt.

Keine Lust auf treffen? Daheim bleiben! Man muss nicht alles brav und gehorsam tun, was andere so wollen oder sagen!
 
  • #19
Wenn Du zufrieden bist mit Deinen Kontakten, die Du im realen Leben hast, würde ich schon sagen, dass es eben zu mehr Leuten zeitlich nicht reicht. Ansonsten würde ich mal gucken, welche Kontakte über FB wirklich richtige Kontakte sind, in die Du Zeit und Energie stecken solltest. Ich z.B. könnte nicht 200 Leute beobachten, deren Fotos betrachten, sie liken, blabla dazu schreiben. Da geht ne Menge Zeit drauf, die mit einem realen Menschen vielleicht besser verbracht wäre bzw. wo man sich kaputtmacht, aber in der Zeit so weit entspannen könnte, um dann eben Freitagabend noch wen zu treffen.

Ansonsten ist es ja so, dass man es dann so macht, wie es mit einem selbst auch gemacht wird, wenn man fragt und abblitzt. Keine Termine frei haben zum Treffen, schon was vorhaben.
Mir gefällt mein Alltag und er ist erfüllt. Ich möchte da nichts mehr dran ändern, denn es hat lang gedauert, bis ich mir das alles erarbeitet habe.
Klingt doch gut. Ist eben zeitlich nichts mehr frei, was soll's.
Hat Dein neuer Bekannter denn schon gefragt, ob ihr einen Kaffee trinken gehen wollt oder ein Bier? Sowas kann auch nicht wirklich ernst gemeint sein, und wenn Du was vorschlägst, hat DER dann keine Zeit. Also so viel einen Kopf machen musst Du Dir erst, wenn er konkret Termine vorschlägt. Solange von "mal telefonieren" usw. die Rede ist, seh ich noch keinen Alarm, den Leuten irgendwas in Richtung "keine Zeit für neue Leute" sagen zu müssen.
 
  • #21
aber gerade durch Facebook knüpft man laufend neue Kontakte und die erwarten dann, dass man sich um sie kümmert irgendwie.

Die Erwartungen virtueller Menschen.
200 Menschen, die man über Facebook kennt.
Die man sehr gut kennt.

Sehr gut kenne ich
Meine Partnerin, meine Kinder, meine Eltern, sehr gute langjährige Freunde. Reales Leben, reale Menschen.
Dann stufe ich schon ab in gut kennen.

Callabria, ich kann mir nicht vorstellen, dass Du tatsächlich reale wirkliche Freunde hast und erst recht, dass Du diese sehr gut kennst.
Du bist doch schon genervt, wenn Du Menschen begegnest.

Und jetzt machst Du Dir Druck, weil Du die vermeintlichen Erwartungen eines virtuellen Facebook Kontaktes nicht erfüllen kannst?

Ganz einfache Lösung Deines Problemes, lösche Deinen Facebook Account.
Du wirst sehen, wieviel Zeit Du hast.

M, 54
 
  • #22
Also ist da einfach kein Platz für neue Freundschaften, und für potentiell neue Männer habe ich ebenso keinen Bedarf, weil ich schon vollständig bedient bin mit so vielen Leuten.

Gehörst du evtl. auch zu den Zeitgenossen, die fröhlich-unbekümmert daher palavern und mit einem "wir müssen UN-BE-DINGT mal was ausmachen!" Und sich dann wundern, dass schon wieder jemand eine Audienz will? Und womöglich dann noch eine halbe Stunde vor dem Treffen absagen, weil man ja ach so schlapp ist. Dass das Gegenüber sich jedoch auch organisieren muss und womöglich schon auf dem Weg ist, ist ja wurschd.

Wer nicht will, der hatte schon. Ganz einfach. Dann tu dir eben keinen Zwang an und lasse dich nicht auf Verabredungen ein, bzw. reduziere das What's-Äbb-Gedaddel auf ein Minimum. Das spart nicht nur Unmengen an Zeit, sondern ist auch fair denjenigen gegenüber, mit denen du ja eigentlich nicht näher zu tun haben willst.

Bitte nicht falsch verstehen. Wenn du nach Feierabend deine Ruhe haben, dich mit einer bestimmten Person nicht treffen willst oder ausnahmsweise(!) wegen triftigem(!) Grunds kurzfristig absagen musst, ist m.E. nicht verwerflich. Aber den anderen mit deinem geheuchelten Interesse in die Irre führen, wohl wissend, dass du höchstwahrscheinlich eh wieder keinen Bock haben wirst, finde ich richtig fies. Damit erreicht du nämlich aus meiner Sicht genau das, was du eigentlich nicht sein willst:

und möchte dann eben genau nicht "menschenverachtend" und abweisend sein.

Geben und nehmen gehört zwar zu Freundschaften dazu, aber m.E. sollte das Geben gerne erfolgen, weil einem der andere am Herzen liegt oder zumindest etwas bedeutet. Aber doch nicht aus Pflichtgefühl.

Partnerschaft/Freundschaft oder andere Kontakte sind eine Frage der Priorität. Allen kann man nicht gerecht werden. Ich weiß zwar nicht, wie alt du bist, aber da du schriebst, du seist seit etwa 20 Jahren aus manchen Hobbies draußen, scheinst du zumindest dem Pubertätsalter entwachsen zu sein. Ob jedoch 200 Facebook-"Freunde" zum Pferdestehlen oder gar gemeinsamen Altwerden taugen, wage ich jedoch zu bezweifeln.
 
  • #23
Beides trifft nicht zu, aber gerade durch Facebook knüpft man laufend neue Kontakte und die erwarten dann, dass man sich um sie kümmert irgendwie.
Ich habe noch nie durch Facebook neue Kontakte geknüpft. Kontakte entstehen bei mir durch reale Begegnung und nicht alle, mit denen ich auf Facebook befreundet bin sind meine "Freunde". Als richtige Freunde bezeichne ich ca. 5-10 Personen, deine 200 sind für mich nicht nachvollziehbar.
 
  • #25
Bin ich der Einzige, der 200 nicht viel findet (zumindest für ein 40 jähriges Leben)? Wenn ich ... Das sind alles Leute mit denen ich mich defnitiv mehr als ein paar Mal getroffen habe und gut befreundet bin.
Siehst Du Dich tatsächlich mit denen als "gut befreundet"? Für mich sind das ferne Bekannte. Und falls ich bei FB wäre, wären die vermutlich auch in der Liste, aber das sind doch dann keine guten Freunde. Hätte man FB nicht, würde sich das im Sande verlaufen und das wäre dann auch die Priorität, die derjenige und man selbst in den verschiedenen Leben der anderen dann hätte.
Ich seh schon, dass FB dafür sorgt, dass hier was nicht im Sande verläuft und man, so man wirklich sonst WEs hätte, an denen man auf dem Sofa sitzt, sich mit ihnen ab und an verabreden kann und einen netten Abend verlebt. Aber das bringt mich zu dem Punkt, ob nicht genau das die Leute überlastet, die stöhnen, dass sie so wenig Zeit haben. Man kann schlecht "nein" sagen, wenn sich Leute 2mal im Jahr treffen wollen, weil man denkt, man fällt sonst raus. Irgendwie nett werden die Treffen schon sein, also es ist nicht so, dass man denkt "die Zeit hätte ich entspannt zu Hause besser verbracht". Und so verbringt man kaum noch Zeit entspannt zu Hause.
Ich kannte auch mal ein Paar, das es entsetzlich gefunden hätten, am WE nichts vorzuhaben. Das schien richtig eine Panik zu sein. Da fielen dann die "guten Freunde von früher" raus, die nicht mit in Restaurants gehen konnten, weil zu wenig Geld da war. Soll heißen, denen ging es gar nicht um diese Menschen, sondern darum, irgendwas zu unternehmen, sich was zu gönnen für sein Geld, und "Freunde" dabeizuhaben.

Schlussendlich denke ich, dass es auch ein Sport ist, viele FB-Bekannte zu haben. Vor allem kann man viele Likes kriegen und denken, man wird wirklich toll gefunden.


Nein, das stimmt nicht, es gibt Behinderte, die nicht den Verstand bei der Geburt bekamen, um später als Volljähriger ohne fremde Hilfe leben können, jedoch haben sie auch 24 Std. Zeit pro Tag, wie jeder anderer auch!
Menschen, die eine körperliche Behinderung oder eine Krankheit haben, haben auch nicht 24 Stunden, wie jeder andere auch. Sie brauchen länger oder müssen z.B. stundenlang an der Dialyse sein. Dann gibt es die, die auf so einen Angehörigen Rücksicht nehmen, die haben auch nicht 24 Stunden für sich. Oder die mit den Kindern, eine Mutter mit Baby hat so gut wie gar keine Zeit für sich.

Was @frei meinte, war, dass sich jeder für schlau hält, nicht tatsächlich ist. Deswegen hat jeder den Eindruck, nicht zu kurz gekommen zu sein beim Verstand.
 
  • #26
Du hast nicht gelernt zu priorisieren und höflich den Leuten zu sagen, mit denen Du nicht mehr Zeit verbringen möchtest, dass bei dir zu wenig Freiraum ist. Es ergeben sich immer im Leben Möglichkeiten, neue Leute kennen zu lernen. Nicht viele eignen sich für enge Freundschaften, aber sehr viele für ein nettes Treffen in einem Cafe oder im Biergarten. Manche auch für ein größeres Treffen mit mehreren Personen, die man einzeln nicht treffen würde. Richtig enge Freund hat man vielleicht drei, das kann von Zeit zu Zeit etwas schwanken, aber für mehr als fünf hat wohl kaum jemand Zeit.

Zu den virtuellen Bekannten: Die sind zumeist im richtigen Leben nicht wirklich wichtig. Ich habe bei einer Plattform etwas über 300, aber bei manchen weiß ich gar nicht mehr, wer das wahr, weil ich auf der Plattform länger als 10 Jahre angemeldet bin und dieser keine große Bedeutung messe. Ich bin auch in Foren, wo ich über meine Sachthemen mit Leuten korrespondiere, manchmal sogar recht häufig. Aber viele habe ich live gar nicht gesehen, die Wahrscheinlichkeit ist recht gering und von daher sind das für mich gleichgesinnte Bekannte.

Im Grunde organisierst Du dein Leben und bestimmst, wer da reindarf und wer nicht. In diesem Punkt ist dein beschriebenes Problem, Du hast Schwierigkeiten damit. Aber ich finde, Grenzen zu setzen ist legitim und das sollten erwachsene Personen beherrschen. Wenn Du also einen Kontakt nicht enger möchtest, sage das höflich und freundlich. Mag sein, dass das gegenüber beleidigt ist, aber das ist nicht primär dein Problem. Du bist ein freier Mensch dein Leben selbst zu bestimmen. Also nutze das.
 
  • #27
Als Partner würde wohl nur jemand in frage kommen, der arbeitslos oder bindungsängstlich ist.

Warum? An deiner Arbeit liegt es nicht. Tausende von Krankenschwestern leben in funktionierenden Beziehungen. Ein Bäcker wäre natürlich schlecht. Der geht dann wenn du von der Arbeit kommst zu seiner Arbeit.

Du warst lange in einer Ehe. Ihr wart zwar keine Sexpartner mehr aber Freunde (beides hast du geschrieben). Also lief doch einiges gut. Da er inzwischen Familienvater ist wird er wohl auch keine Beziehungsangst gehabt haben. Verlassen hast du ihn. Stattdessen hättet ihr es ersteinmal mit Paartherapie und Sexualberatung versuchen können.

Deine letzte Beziehung hattest du mit einem Beziehungsunfähigen. Der Sex war super. Die Beziehung war toxisch.

Du hast Beziehungsangst. Deswegen hast du deine Ehe gesprengt, keine Familie gegründet und Beziehungsgestörte als Partner ausgewählt.

Fokussier dich daher nicht auf (andere) Beziehungsängstliche sondern auf deine eigene Angst. Deine abwertenden Gedanken über Äusserlichkeiten wie Outdoorbekleidung oder randlose Brillen sind doch auch nur künstliche Schranken mit denen du eine Beziehung vermeiden willst. Warum willst du das?
 
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