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  • #1

Wie viele neue Partner kann ein Mensch (Mann, Frau) ertragen?

Im Vergleich zu vielen anderen hier im Forum, die doch ziemlich viele Partner/innen hatten und mit Berücksichtigung der Statistik über die Scheidungsraten: Jede dritte Ehe....., stelle ich in meinem Freundes- und Arbeitskreis, der ziemlich groß ist, fest, dass mindestens 85% (hab eine statistische Auswertung durchgeführt) eher glücklich verheiratet bzw. liiert sind mit allerlei Verpflichtungen, die solch eine erste Beziehung mit sich bringt: Kinder, Kredite, Immobilien etc. Und auffallend ist, dass fast alle entweder eine(n) Jugendfreund(in) aus der Schulzeit oder Studienzeit als Partner haben.
Einige wenige sind überzeugende Singles und eine Alleinerziehende/pro100 "Probanden".
Ich wohne in einer mittelgroßen Stadt (kein Dorf, sonst hätte man sich das erklären können!!!), die Freunde und Arbeitskollegen sind alle Akademiker 30-50 Jahre alt.
In so einem Umfeld ist es sehr schwer sich zu trennen (wenn die Beziehung unglücklich ist), irgendwie wird man zu einem Außenseiter. Da ich schon seit langem mit den Gedanken spiele mich erneut zu trennen, wollte ich aus den o.g. Kreisen Gleichgesinnte (=in einer Beziehung eher unglückliche Frauen/Männer, um über Beziehungskrisen zu quatschen) finden. Vergebens, sie scheinen mir alle, wenn nicht glücklich, dann zufrieden mit ihren Beziehungen zu sein. Ich dagegen habe fast 2 gescheiterte Beziehungen hinter mir.
Frage 1: Spinnt die Statistik., wo sind sie denn Alleinerziehende und Unglückliche. Wechseln sie alle warm, dass es keinem auffällt?
Frage 2: Geht es euch auch so, dass ich oft nur von den Glücklichen umgeben seid? Ist das unsere Generation, die eher auf die Sicherheit bedacht ist?
Frage 3: Wie viele Partner habt Ihr schon gewechselt und wie habt ihr das ertragen: Neben den den Schmetterlingen im Bauch und im Gesicht: Wieder ein neuer Mensch, neuer Geruch, neue Familie, neue Charaktereigenschaften... Schon wieder muss man von sich erzählen...
W 39
 
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  • #2
Ich mache genau die gleichen Beobachtungen. Jetzt mit Ende zwanzig - ANfang dreißig sind viele schon verheiratet, teilweise mit Kind. Und oft sind es auch in meinem Umfeld Jugendlieben, die sich manchmal schon in der Schule kennen gelernt haben. Die anderen, auch ich, sind seit Ewigkeiten Single. Ich kenne eigentlich nur einen, der sich durch die Gegend vögelt. Aber der hat deutliche Schwierigkeiten mit Nähe und Bindung und den würde ich nicht als Maßstab nehmen.
Ich wohne in einer mittelgroßen Großstadt.

w31
 
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  • #3
1

Ich könnte mir vorstellen, dass in akademischen Kreisen sich nicht so schnell getrennt wird. Selbst viele junge Studenten (alle männlich) Mitte Zwanzig haben hier schon einen Ring am Finger. Ich vermute, dass sie ihrer Akademikerkarriere folgen und eine Frau haben, die sie dabei unterstützt. Denn wenn die ihrer Karriere folgen würde, käme irgendwann die Frage nach getrennten Wohnorten auf.

Das sind nun alles Naturwissenschaftler in meinem Umfeld. Ich bin noch nicht dahintergestiegen, ob die sich nicht so für Erotik und viel Harmonie in der Partnerschaft interessieren und dann eben ohne Sex leben, in einer schlechten Beziehung bleiben und sich ganz ihren Forschungen widmen, oder ob sie einfach nur eine gute Hand für die passende Partnerin haben.

Bei einem Akademiker mit Ambitionen ist auch klar, dass er irgendwann mal gut Geld verdient. Vielleicht sind dann auch nur Frauen an solchen Männern interessiert, die dann sich mit der Hausfraurolle gern abfinden.

Bei einem Paar z.B. konnte ich aber sehen, welche Dynamik dort abging, wenn die Frau das nicht kann. Der Mann hatte eine Stelle in Kanada bekommen. Die Frau, selber Naturwissenschaftlerin, hatte gerade in der Nähe eine Stelle gefunden (sie waren 7 Jahre in dieser Stadt) und musste die nun wieder aufgeben, weil es ganz selbstverständlich war, dass man eben wegzieht, wenn der Mann seine Karriere vorantreiben kann. Der Mann hat viel getrunken, die Frau hat verbittert gewirkt und ihn dauernd gemaßregelt. Er hat sich auch in die "Jungen"-Rolle gefügt und sich dann so verhalten, dass sie ihre auch spielen konnte.

Von anderen Männern weiß ich, dass sie eine Ausländerin geheiratet haben. Ich könnte mir vorstellen, dass die Frauen sowieso "entwurzelt" sind und aufgegeben haben, irgendwie beruflich Fuß zu fassen. Selbst wenn ein Studium beendet wurde, kommen dann Kinder und die Karriere ist unterbrochen. Dann bleibt ihr vielleicht nur noch, dem Mann den Rücken frei zu halten und ihre Forscherambitionen über ihn so auszuleben. Vielleicht sind sie auch pragmatisch und nicht von Romantik geleitet. Oder froh, überhaupt wen gefunden zu haben.

Ist vielleicht in diesen Kreisen auch verpöhnt, sich zu trennen? Kommen vielleicht alle aus einem Elternhaus, wo die klassischen Rollen vorgelebt wurde - ergo schert niemand aus?

2

Die werden einem die Probleme nicht aufs Brot schmieren. Ich hab auch den Eindruck, dass manche von den Naturwissenschaftlern mit ihrem Gefühlsleben nicht so klarkommen und deshalb ignorieren, dass es ihnen nicht gut geht.

3

Da ich sehr lange brauche, um mal wen zu finden, in den ich mich verlieben kann und in meinem Alter alle möglichen Leute verheiratet sind, außer die wirklich seltsamen, dauert das schon mal. Ich suche auch nicht. Partner hatte ich bislang nur 2. Das lässt sich aushalten mit dem Neuen im Leben. Familienvorstellung brauche ich so schnell nicht, macht mir aber auch keine Probleme, wenn es "normale" Menschen sind und keine Schnösel.
 
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  • #4
Liebe FS,
mir (w, 55) geht es ähnlich wie Dir - ich bin in meinem sozialen Umfeld die große Ausnahme, deren Ehe gescheitert ist. Alle anderen sind spätestens seit Studienende mit ihren Partnern zusammen, haben geheiratet bevor sie 30 waren, ein paar Jahre später kamen die Kinder, Häuser wurden gebaut oder gekauft, Ehekrisen überwunden.
Ich kann deutlich den Unterschied zu mir sehen. Alle anderen kommen aus gutbürgerlichen, stabilen Familien, waren wegen der starken Unterstützung in ihrer Familie schon als Kinder stabile und selbstbewusste Persönlichkeiten, die sich kontinuierlich weiterentwickelten und wurden bei Schwächen nicht platt gemacht, sondern bekamen Hilfe. Sie fanden ebensolche Partner.

Hierin sehe ich den großen Unterschied zu mir. Ich hatte keinen familiären Support, erfuhr Lieblosigkeit, Kälte, Demütigung und Misshandlungen. Trotzdem durchlief ich die Schule mit Leichtigkeit, ebenso das Studium, ging beruflich auch meinen Weg.
Nur hatte ich immer Probleme mit mangelndem Selbstwertgefühl. Das machte mich unattraktiv für adäquate Partner. Waehrend also in meinem Umfeld alle passende Partner fanden, beide beruflich engagiert und erfolgreich waren, irrlichterte ich durch die Gegend.
Ich hatte nicht viele Partnerschaften, aber wenig zufriedenstellende. Mit Ende 20 waren dann auch die brauchbaren Maenner weg und mir blieb dann nur noch das hier so oft empfohlene Downdating, was in eine unbefriedigende und gluecklicherweise kinderlose Ehe führte, in der sich wiederholte, was im Elternhaus passierte. Nach mehr als 20 Jahren trennte ich mich, weil es nicht mehr ging - ich hatte alle Unsicherheit endlich abgelegt.

Sowas ist in meinem Bekanntenkreis keinem passiert. Die Partner unterstützten sich gegenseitig, die Frauen konnten daher berufstätig sein, waren nicht auf ihre Maenner angewiesen. Sie hatten teilweise auch Krisen, aber sie konnten diese zusammen lösen, oft mit Hilfe von Familien und Freunden. Genau wie die Frauen fühlten sich auch die Maenner nicht von finanziellen Ruin bei Trennung bedroht. Das gab beiden ganz andere, Existenzangstfreie Verhaltens- und Handlungsoptionen. Darüberhinaus waren beide ausreichend intelligent sowie sozial kompetent, um Diskrepanzen konstruktiv aufloesen zu können. Das macht den Unterschied aus.

Ich komme auf insgesamt 5 Beziehungen, inkl. Langzeitehe, unter dem Strich aber ohne positive Beziehungserfahrung - mehr Fehlversuche brauche ich nicht. Ich habe die Ursache verstanden und weiß, wie ein Partner sein muss, mit dem es gelingen kann. Solche Maenner sind Mangelware.
 
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  • #5
Also das Umfeld schaut bei mir zwar völlig anders aus, aber ansonsten stehe ich gerade an dem Punkt, dass die dritte lange Beziehung zuende ist und ich mich frage, ob ich das alles noch mal will oder kann, denn ich finde einen Neubeginn unglaublich anstrengend bis man sich besser kennt, Mißverständnisse aus dem Weg geräumt und etwas Harmonie einkehren kann und man das Gefühl hat, jetzt kennt man den anderen etwas und kann vertrauen. Gerade denke ich eher ... muss ich erst mal nicht mehr haben. Entweder läuft mir wirklich ER über den Weg oder ich bleibe allein.

zu 1. Um mich herum sind überwiegend Singles, ob unglücklich weiss ich nicht und Alleinerziehende.

2. Nö so viel Glückliche kenn ich nicht. Ein Paar, von dem ich es wirklich weiss. Ansonsten kann man natürlich nicht hinter die Fassade schauen.

3. siehe oben

w
 
  • #6
So Viele, wie er oder sie haben / gehabt haben.

Ich zähle meine ex-Partnerinnen nicht. Ich zähle auch nicht, z.B. wieviel Autos ich bereits besessen habe.
Alles hat seine Gründe, warum ich es nicht mehr habe.

Ich glaube nicht daran, wenn ich nur glückliche oder zufriedene Paare sehe.
Tlw. sind große Probleme, hinter so einer Fassade. Aber nach außen wird Glück und Harmonie demonstriert.

Oder die Paare scheinen zufrieden zu sein. Aber Manche davon nur aus Bequemlichkeit oder Gewohnheit.

Wer von "Hotel Mama" zu "Hotel Ehefrau" wechselt, wird kaum je sowas aufgeben.
Hauptsache stets frische Wäsche, alles geputzt, und das Essen pünktlich auf dem Tisch.

Ein Paar (nicht vh.) demonstriert nach außen: Gute Doppelverdiener, ETW, seit 13 Jahren zusammen.
Die Wirklichkeit: Die Frau verdient das Geld, und es ist ihre ETW alleine.
Er ist m.o.w. erfolglos und wird von seiner Partnerin unterstützt, aber verdeckt dies nach außen hinter einer Fassade.
Dafür ist er m.E. der einzige Mann, der dieser Frau nicht davon läuft, und sich Alles von ihr gefallen lässt. Weil sie m.E. sehr dominant ist, und sparsam mit Emotionen.

Ehepaar, vh., zwei Kinder. Er ist gut verdienender Scheidungsanwalt = ganze Familie sehr gehoben.
Das Paar streitet sich täglich, aber bleibt zusammen. Die Kinder werden sehr verwöhnt.
Vier Mal gemeinsamer Urlaub/Jahr - aber teurer als Mallorca.

Ehepaar mit einem Kind(5). Der Mann mit sehr gutem Job (Ingenieur, tlw. auch im Auslandseinsatz) und Eigenheim. Dazu mehrere Wohnungen vermietet = Mieteinnahmen.
Trotzdem muß die Frau Teilzeit jobben, damit die Familie über die Runden kommt.
Immer wieder Anspannungen und ggf. Streit bei dem Paar. Das Kind lenkt sich (dabei) mit Spielen auf dem Tablet-PC ab.

Fast alle Paare behaupten, es sei Alles aus Liebe.
Mindestens der Hälfte von ihnen, würde ich das nicht abnehmen.
Die Behauptung von Liebe ist nur ein Vorwand, z.B. für Egoismus.
Womit diese Paare auch sich selber belügen.

Unter Liebe und glücklich sein, stelle ich mir was Anderes vor, als ich bei den meisten Paaren sehe.
Meine Vorstellungen mögen romantisch erscheinen, aber schätze ich als machbar.
Fehlt nur noch die Partnerin dafür. Aber das ist schwieriger als man sich vorstellt. Eben weil man es nicht so machen will, wie viele Andere.

Bei mir (m,53) ist jetzt die Schmerzgrenze erreicht. Mehr ertrage ich nicht mehr.
Entweder die Frauen überzeugen mich mit aufrichtigem Interesse und ernsten Absichten sowie Beziehungsfähigkeit, oder kein Kontakt mehr.
 
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  • #7
Glaubst du alles, was Statistiken und verheiratete Leute erzählen? Dann Gute Nacht! Wäre ich verheiratet, würde ich nach außen hin auch das perfekte Bild von mir wahren. Und je makaberer es läuft, desto mehr würde ich glänzen. Denn Ehe ist ein Status, der eigentlich keiner ist. Ehen sind nur dufte, wenn man erzählt, einem gehts prima. Tut man das nicht, ist man ein Versager und armes Würstchen in der Welt. Vermutlich noch mit Furie und stressigem Kind daheim, wie bei den meisten.
Ich kenne viele Verheiratete, die sind in Singlerunden, eher das traurige Abstellgleis, die man bemitleidet und dem man das Köpfchen täscheln muss.


Eine Beziehung seit seiner Schul- und Studienzeit? Zu Hilf! Da kennt man sich seit 20 Jahren und ist auch schon ein wenig durchgelutscht vom Alltag und in Bett läuft es auch nicht mehr. Ehrlich, auf solche Leute bin ich echt nicht neidisch. Seit seiner Schulzeit, macht man die größte charakterliche Entwicklung durch und verändert sich so oft. Partner entwickeln sich da in verschiedene Richtungen - sofern man überhaupt Persönlichkeit und Charakter hat.

Ich möchte nicht mit meinem "Schulliebhabern" noch zusammen sein. Das sind Welten wie Tag und Nacht. Da kommt die nächsten Jahre dann auch der große Knall. Weißt du, viele finden sich mit ihrem traurigen Schicksal auch einfach nur ab im Leben. Die meisten Leute sind keine Schaffer und Kreativen, sondern passive Scheintote, Versager und Lebensgelähmte.

Gerade wenn man ein Typ mit Charakter ist und eigener Meinung ist, hängt man nicht in Beziehungen fest, die einem seit 15 Jahren vielleicht nicht mehr gesundet.

Ich finde es wichtig, schon 2,3,4 Beziehungen gehabt zu haben. Das nennt man Entwicklung und man kann es später besser machen. Sonst lernt man nie. Daran ist auch nichts verkehrt oder verwerflich. Ich würde mal die Kirche im Dorf lassen.
 
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  • #8
Ich komme auch aus einer mittelgroßen Stadt im Osten der Republik und kann mich deiner Statistik nicht anschließen. Ich kenne so viele Getrennte und Alleinerziehende, dass diese Tatsache mir zwischenzeitlich schon zu denken gab. Gerade bei Familien mit Kindern.

Wir z. B. waren vor 20 Jahren ein Freundeskreis von 6 Paaren, 3 davon sind noch heute fest liiert. Die anderen haben sich neu orientiert, leben wieder in stabilen Beziehungen. Du hast recht, sich aus diesen Folgebeziehungen zu verabschieden scheint schwer zu sein. Meine Freundin hat es gerade versucht, die Beiden leben jetzt wieder zusammen. Ob sie glücklicher als vorher sind, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass sie ihre Bedürfnisse nun klarer kommuniziert.

Ich selbst war, da ich keine Lust auf falsche Kompromisse hatte und der vermeintlich Richtige nicht dabei war, 11 Jahre alleinerziehend. Mittlerweile bin ich 47, bin mit ihm seit über einem Jahr zusammen und habe mich inzwischen in seine Familie integriert. Das war für mich aber kein Problem, lief ganz ungezwungen und natürlich. Ich war diesbezüglich aber auch sehr offen, da vorher so lange allein. Das mag bei dir anders sein. Du bist ja noch am überlegen, ob eine Trennung überhaupt infrage kommt. Solltest du dich dazu entschließen, bleib doch erstmal allein, stürze dich nicht zwangsläufig in die nächste Beziehung. Ich sehe das gerade bei einer Freundin, die sich nach 20 Jahren trennte. Sie glaubte, der Nächste müsse es sein. Sie führen momentan eine On-Off-Beziehung, obwohl beide alles andere als leichtfertig sind. Aus meiner Sicht hat sich niemand die Zeit genommen, um zu trauern, zu reflektieren, sich selbst zu finden.

Übrigens war ich vor vielen Jahren zur Kur. Da waren viele Frauen aus den alten Bundesländern, die in einer unglücklichen Beziehung verharrten. Nach außen "heile Welt", innen knirschte es an allen Ecken und Kanten. Diese Interna habe ich nur in der speziellen Atmosphäre der Kurklinik erfahren können, ich glaube nicht, dass sie sich anderweitig so offen geäußert haben. Sie beneideten mich um meine Unabhängigkeit und Fröhlichkeit, obwohl sie bestimmt nicht mit mir tauschen wollten.

Dir viel Glück bei allem was du tust.
 
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  • #9
Frage 1: Spinnt die Statistik., wo sind sie denn Alleinerziehende und Unglückliche. Wechseln sie alle warm, dass es keinem auffällt?
Frage 2: Geht es euch auch so, dass ich oft nur von den Glücklichen umgeben seid? Ist das unsere Generation, die eher auf die Sicherheit bedacht ist?
Frage 3: Wie viele Partner habt Ihr schon gewechselt und wie habt ihr das ertragen: Neben den den Schmetterlingen im Bauch und im Gesicht: Wieder ein neuer Mensch, neuer Geruch, neue Familie, neue Charaktereigenschaften... Schon wieder muss man von sich erzählen...
W 39

Also in einer Großstadt ist das anders.
Vielleicht, weil die Versuchungen größer sind - die Männer sind erfolgreicher, die Frauen sind schöner...
Und die Anonymität ist leichter gewahrt.
Ich habe jede Menge alleinerziehende Freundinnen - glücklich getrennt, neu liiert usw.

Ich bin nicht nur von Glücklichen umgeben. Ich habe Singlefreundinnen, die 39 sind und keine Kinder haben und deshalb totunglücklich sind, weil sie wissen, dass sie wohl keinen mehr finden für eine Familie.
ich habe liierte Paare, die von außen wirken, wie in der Rama-Werbung, aber wehe, man kratzt hinter der Fassade... da tun sich Abgründe auf in der High Society - Alkohol, Drogen, unkontrollierte Wutausbrüche, Ehebruch usw...
Und zu Frage 3: Wenn man sich verliebt, dann muss man es nicht "ertragen", einem neuen Menschen von sich zu erzählen, sondern dann macht man das gerne! Außerdem ist es ein tolles Gefühl, wenn man nach einer eingeschlafenen Beziehung einen neuen Menschen kennen und lieben lernt und alles sich neu anfühlt - dann fühlt man sich plötzlich so lebendig, begehrt, wahnsinnig sexy und jung.
Das Leben ist ein Fluss, es geht immer weiter und man sollte aktiv dafür sorgen, dass es in die richtigen Bahnen läuft und nicht passiv abwarten und etwas "ertragen".

Aber wenn man einen neuen Geruch und einen neuen Menschen nicht ertragen kann, dann ist man vielleicht noch nicht so weit, noch nicht reif für etwas Neues. Dann ist die Zeit dafür noch nicht gekommen.

Es gibt glückliche und unglückliche Ehen. Von außen ist das schwer zu beurteilen.

Ich finde, man muss keinen Grund haben, um zu gehen, wenn man keinen mehr hat um zu bleiben (geklaut von Ina Müller "Der Grund"). Das Leben ist dafür zu kurz. Und Kinder können mit getrennten Eltern besser umgehen, als mit unterdrückten Spannungen innerhalb der Ehe.

w,41
 
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  • #10
Frage 1: Spinnt die Statistik., wo sind sie denn Alleinerziehende und Unglückliche. Wechseln sie alle warm, dass es keinem auffällt
?

In meinem Bekanntenkreis (zwischen 40 und 55 Jahren, mittelgroße norddeutsche Stadt) gibt es sehr viele Singles und AE's. Ob sie unglücklich sind, weiß ich nicht, aber viele davon sind aktiv in den lokalen SB's und im real life auf der Suche. Ich habe mich gewundert, wer da so alles herumturnt ;) Es kommt also sehr auf die Szene an, in der Du Dich bewegst.

Frage 2: Geht es euch auch so, dass ich oft nur von den Glücklichen umgeben seid?

Nein, zum Glück nicht! Das hätte mich in meiner Singlezeit auch bestimmt total runter gezogen. Ich bin zu der Zeit wieder viel mit Freunden / Bekannten ausgegangen, habe viel Sport gemacht, ein neues Hobby angefangen (Tanzen) etc. Dadurch ergaben sich viele neue Kontakte und ich habe das Gefühl gehabt, dass ich mich unter Gleichgesinnten bewege, die in einer ähnlichen Lage sind. Ich kann das nur empfehlen!

Frage 3: Wie viele Partner habt Ihr schon gewechselt und wie habt ihr das ertragen

Ich habe eine langjährige Ehe und eine 3-jährige Partnerschaft hinter mir. Gewünscht habe ich mir immer eine stabile, dauerhafte Partnerschaft und auf mehrere Trennungen bzw. Neuanfänge war ich überhaupt nicht eingestellt. Das war für mich zunächst der reinste Horror, besonders nach dem zweiten Flopp. Und das auch, obwohl ich mich in beiden Fällen selbst getrennt habe. Lieber Single als unzufrieden gebunden. Da ich grundsätzlich sehr optimistisch bin und die Hoffnung auf einen wirklich tollen Partner nie aufgegeben habe, habe ich nach einer längeren Pause nochmal Ausschau gehalten. Mit Erfolg. Und diesmal passt es auch auf allen Ebenen :) Aber dafür war vorher eine gesunde Pause nötig. Wenn man das Gefühl hat, man muss ertragen, ist noch nicht der richtige Zeitpunkt da. Man sollte mit Freude, Leichtigkeit und selbstbewusst an die Sache gehen, sonst wird das m.E. nichts.

Ich wünsch' Dir viel Glück & Erfolg auf diesem Weg und ich hoffe sehr, dass Dir das etwas Mut macht!

w/53
 
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  • #11
Das spielt wohl die Einstellung eine sehr große Rolle. Es gibt viele Paare, die in ihrer Partnerschaft keine Beliebigkeit sehen, das heißt, es wird auch schon mal ein Sturm gemeinsam abgewettert, statt sich zu trennen. Krisen durchläuft jede Partnerschaft, es ist die Frage, wie man damit umgeht.

Wenn ich sehe, in wie vielen Fällen und welch nichtigen Anlässen hier in diesem Forum zur sofortigen Trennung geraten, wundert mich gar nichts mehr. Meine sehr harmonische Partnerschaft musste auch schon einige Probleme (Krankheit, Finanznot und auch Fremdgehen) aushalten und mit jeder gemeinsamen Problemlösung sind wir noch enger zusammen gerückt. Das Leben ist halt kein Wunschkonzert und den Platz an der Sonne gibts nur bei der Glücksspirale.

Ob die betreffenden Personen Akademiker sind spielt m.E. dabei überhaupt keine Rolle, es ist wohl eher das Zusammengehörigkeitsgefühl.
 
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  • #12
Mein Bekanntenkreis besteht hauptsächlich aus Frauen mit Kind, d.h. alleinerziehend, und Singles. Ich lebe in einer Stadt mit ca. 150.000 Einwohner. Beruflich bunt durchgemixt, also nicht nur Akadmiker. Altersspanne: 25 - 40 Jahre.

Ob glücklich oder nicht kann man ja nicht sagen. Viele Menschen lassen sich nicht in die Seele schauen, daher kann man das ganz schlecht beurteilen.

Auf Nachbar's Seite ist das Gras immer grüner ;).
 
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  • #13
1
Nun zum Thema Statistik muss man nicht viel sagen, ein paar Zahlen und ich kann Dir „beweise“ das jenes Gut oder Schlecht ist. Ich denke es ist ein Zeitgeist, in dem jeden Tag auf`s Neue irgendwelche „Statistiken“ veröffentlicht werden und ne Menge Leute ins überlegen kommt. Wo finde ich mich in dieser Statistik, was mache ich falsch, was sollte ich tun. Es gibt in vielen Lagen heute keine MACHER mehr, die einfach ihr Ding durchziehen und ihr Leben leben. Mach doch einfach das was Dir spaßt macht oder was Du für richtig hälst. Nebenbei, die anderen wollen einem ohnehin immer ihre Meinung aufzwängen, schau mal ins Geschichtsbuch. Die Menschheit hat hier nichts gelernt, da muss man nur mal Nachrichten schauen.
2
Sehe ich nicht so. es gibt natürlich die komplette Bandbreite. Entscheidend ist, was für Dich Glück bedeutet!

3
Ich war noch nie richtig verliebt. Meistens ist es nur was sexuelles. Ich gehe ohnehin davon aus, dass die Meisten Liebe falsch definieren. Bei der Liebe erwartet man nämlich KEINE Gegenleistung! Man liebt jemanden mit Haut und Haar so wie er/sie ist. Die meisten wägen brutal ab! … und selektieren aus, für mich ist das mehr ein Markt (Angebot/Nachfrage … was bekomme ich für meinen Einsatz).

m/35
 
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  • #14
Frage 2: nein, ich sehe nur Unglückliche. Ich halte mich für am Glücklichsten. Weiß nicht warum, ist aber so. Ich finde mein Glück in mir, nicht in anderen.

Frage: 3: mehrere. Und meine Beziehungen gingen immer 7-10 Jahre. Daher sind mal neue Schmetterline ganz schön und wenn man das Wissen hat, dass man es noch kann.
Ich muss doch icht ständig das Gleiche erzählen? Ich habe ständig was anderes zu erzählen. Z.B. habe ich Verlauf der letzten Jahre/Jahrzehnte mehrfach meinen Job gewechselt, neue Herausforderungen angenommen, tolle Sachen sind passiert, einige Schicksalsschläge, meine Hobbys, meinen Stil, meine Haarfarbe mehrfach geändert. Da gibt es endlos und immer neues zu erzählen.


w
 
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  • #15
Als Ideal empfinde ich, spätestens mit 24 einen 7 Jahre älteren Mann zu finden, der gute berufliche
Aussichten und gehobenen Lebensstandard zu bieten hat. Verliebt in Charakter und Optik ist natürlich
Voraussetzung. Und den sollte Frau auch nicht mehr eintauschen, es wiederholt sich eh alles.
Dieses gerade abgeschlossene Experiment PromiBigBrother mit zuletzt einer Frau und mehreren
Männern hat doch gezeigt, Wärme, Deeskalation, Lebendigkeit und Frieden hat die erfahrene
weibliche Komponente da eingebracht. Die Jungs langweilten sich, zickten und hatten lahme Stimmung. Eine geschickte Frau brauch keine 10 Beziehungen. Reibt mehr auf wie eine einzige - als lebenslange Aufgabe. w
 
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  • #16
Hallo liebe FS,

ich betreibe keine Studien, mir persönlich fällt jedoch auf, dass viele Paare halt zusammen bleiben, auch, wenn es nicht so rosig ist.
Die meisten Männer haben nebenbei Affären oder zumindest ONS, das kann ich beurteilen, da ich als Singlefrau sehr oft von gebundenen Männern angeflirtet werde mit eindeutigem Ziel.
Einige kenne ich lange, andere nicht.
95 Prozent der Männer, die mich in den letzten 12 Monaten angesprochen/-geflirtet haben, waren liiert- und waren zumindest, früher oder später, ehrlich, dass sie vergeben sind.
Ich habe mittlerweile den Eindruck, dass es so läuft:
Einigermaßen, mehr oder weniger, glückliche/funktionierende Partnerschaft/Ehe (meist mit Kind(ern) und nebenbei das nehmen, was man so kriegen kann.
Ich spreche wirklich aus Erfahrung.
Und alle anderen Aussenstehenden sehen nur die "tolle Ehe".

Zu deiner eigentlichen Frage: Ich bin müde geworden, meine Vita zu erzählen, wieder ein neuer potentieller Partner, der sich als nicht passend- warum auch immer- entpuppt.
Und nein, ich bin keine frustrierte Singlefrau.
Aber mein Weltbild hinsichtlich Partnerschaft/Beziehung hat sich stark gewandelt.
Will ich sowas??

W 44
 
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  • #17
Der Grund für das Ergebnis Deiner persönlichen Statistik ist, dass Du nicht in einer Großstadt lebst.
 
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  • #18
Auch mein Freundeskreis bestätigt nicht gerade gängige Klischeest über das Beziehungsverhalten junger Menschen....gut, mittlerweile sind wir alle Mitte - Ende 20. Da werden Beziehungen halt ernster.

Aber: fast all meine Freundinnen führen schon seit Jahren so ein "gesetztes" Pärchenleben. Und es herrscht beziehungstechnisch kaum Fluktuation. Kennengelernt haben wir uns vor 6 Jahren, damals alle so um die 20. Und seitdem gab es nur eine einzige Trennung. Sonst haben alle Beziehungen, die sich im Studium oder schon davor bildeten, noch Bestand. Die Mehrheit ist noch mit dem allerersten Freund zusammen. Viele wirken auch glücklich. Allerdings bekomme ich auch nur bei wenigen Leuten wirklich intime Einblicke .... und gerade da hört man doch öfter mal Klagen. Noch steht aber wohl nicht ernsthaft eine Trennung im Raum.

In meinem Freundeskreis scheint ein ganz bestimmtes Muster vorzuherrschen: die Leute sammeln später als der Durchschnitt Erfahrungen ... vielleicht erst so mit 18, teilweise auch erst über 20. Dann wird aber auch fast immer gleich eine langjährige Beziehung mit Zukunftsperspektive draus. Dass sich da jemand erstmal ausprobiert, auch mal an den Falschen gerät - sowas krieg ich nicht mit. Während andere mit 25 von zahllosen Exfreunden und Affären berichten.

Ich selbst fall eher aus dem Rahmen .... spät angefangen hab ich auch, sogar erst mit 22. Nur wurde bei mir noch nie was ernsthaftes draus .... nur verkorkste Beziehungsanbahnungen und Freundschaft+-Geschichten. Ich hab auch das Gefühl, dass ich als Einzige in meinem Freundeskreis je so richtig auf der Suche war. Die meisten hatten glaub ich noch nie ein "Date", sondern haben irgendwann zufällig jemanden getroffen. Auch die wenigen übrigen Singles scheinen eher abzuwarten.

Allerdings sind meine Freunde wohl wirklich nicht repräsentativ ... anderswo gibt es viel mehr Trennungen; auch mal Affären, ONS.... Ich frag mich oft, warum mein Umfeld so (scheinbar) perfekt ist. Wir leben nicht auf dem Dorf und kommen auch nicht alle aus heilen Familien. Ich hab aber doch den Eindruck, dass die meisten Freundinnen (anders als ich) psychisch ziemlich geerdet sind...und damit einher geht wohl das Talent, sich in passende Menschen zu verlieben und stabile Beziehungen zu führen.

Dass du auf diesen Kennenlern-Kram keine Lust mehr hast, kann ich übrigens gut verstehen! Aber ich glaub, das ist nur solange nervig, bis man sich mal richtig verliebt...Und lass dich von der Angst, "anders" zu sein, nicht von einer (überfälligen) Trennung abhalten!
 
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  • #19
Bei Paaren, die in der Jugend zusammen gefunden haben, kracht es auch nach meiner Beobachtung seltener und wenn es zur Trennung kommt, erfolgt diese meist fairer als bei anderen Paaren. Die Paare, bei denen es zumindest zu stimmen scheint, sind aber gerade nicht die, bei der das Männchen das Geld verdient und das Weibchen zuhause sitzt (wie eine sicher weibliche Schreiberin angenommen hat), sondern die Partner sind sich meistens ebenbürtig, haben beide den gleichen Bildungsstandard und anspruchsvolle Berufe. Ich nehme an, dass das schon sehr maßgeblich zum Glück der Individuen beiträgt, zum Respekt ohnehin. Bei Partnern, die man später kennen lernt, ist viel Kalkül dabei ("er verdient gut") und weniger Liebe und die ist der beste Klebstoff. Trotzdem ist nicht alles Gold, was glänzt. Manch einer tritt noch bei Festen scheinbar mit der Ehefrau auf (oder dem Ehemann), geht dort sofort getrennter Wege und ist schon längst fest mit einem anderen Partner zusammen. Wenn man sich dann offiziell trennt, taucht der neue Partner ein paar Monate unter und wird dann als erst einige Monate nach der Trennung als neue Beziehung präsentiert, auch wenn die Beziehung schon seit Jahren oder Monaten bestanden hat. Das ist nämlich sozial anerkannt. Die Welt will belogen sein.
 
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  • #20
Vielen Dank liebe Forumsteilnehmer für Eure ausführlichen Antworten, die mich diese Tage sehr beschäftigt und zum Teil noch mehr verunsichert haben, weil ich mir wie ein Sonderling vorkam.

zu 16# Auf den Beitrag habe ich wirklich gewartet!!! Danke.Warum sind Deine Freunde nicht repräsentativ?
Ich habe zwischenzeitlich auch meine Freunde antelefoniert und das "Problem" geschildert. Nun, von denen hat sich keine(r) bis dato getrennt und ihr Umfeld (obwohl wir in unterschiedlichen Städten leben) sieht genauso aus wie meins. Sie haben auch ihre Familien ins Visier genommen. Überwiegend stabile Partnerschaften!!! Und diesmal waren es nicht nur Akademiker dabei, auch Krankenschwester, Bürokauffrauen; Industriekaufmänner etc. Diese hatten sogar noch mehr Kinder (oft 3) und waren durchschnittlich glücklich, was immer das heißt.

ZU 3# Danke für deinen Beitrag, der hat mich nachdenklich gemacht. Besonders Dein sachlicher und abgeklärter Umgang mit dem Thema. Dazu bin ich zu feige, obwohl bestimmt auch in meiner Kindheit noch etwas zu entecken gibt. Dennoch eine Frage: Die Zeit im Studium ist eine überdemensionale und überwältigende Phase der Selbstfindung, wodurch das Selbstbewusstsein automatisch gestärkt wird. Warum war das bei dich nicht so? Warum findet man keinen Partner mit einem kleineren Selbstbewusstsein und muss sich nach untern daten?

Fazit für mich: Um nicht aufzufallen, warte ich etwas mit meiner Trennung, und wenn dann irgendwann mal hoffentlich die Lawine losbricht, dann bin ich dabei. (Grins!!!) Wann kommen denn die Trennungen eurer Meinung nach oder bleiben sie doch alle zusammen und gehen lieber fremd?
 
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