G

Gast

Gast
  • #1

Wie weit geht ihr, das "in guten wie in schlechten Zeiten" zu leben?

 

hanjo58

Gesperrt
  • #2
Partnerschaft bewährt sich nicht dann, wenn alles nach eigenen Vorstellungen läuft. Sondern dann, wenn es nicht (mehr) so ist. Die Gründe mögen selbst (mit-)erzeugt und veränderbar, aber auch geradezu schicksalhaft über eine Beziehung hereingebrochen sein. Glücklicherweise sind Situationen totaler Abhängigkeit immer seltener geworden, unglücklicherweise jedoch hat sich ein Verfallsdatums-Denken längst vielfach aus dem Lebensmittelmarkt auf Partnerschaftssituationen übertragen.
Zudem ist eine(r) nicht genug, um das Leben auch in schlechten Zeiten durchzuhalten. Darum gehört zu meiner Antwort leider der Konkunktiv.
 
G

Gast

Gast
  • #3
Wenn ich diesen Menschen von Herzen liebe oder mal geliebt habe..Immer!! Es hängt davon ab, wo man seine eigene Schmerzgrenze einstuft und ob man verzeihen kann. Meine Ehe ist zwar durch fiese Umstände vor Jahren zerbrochen, auch zetere ich gerne mal über meinen Ex-Mann (das darf aber nur ich!), aber wir halten auch heute noch (wieder) in für einen von uns schwierigen Situationen (schlechten Zeiten) zusammen. Wir haben sonst kaum miteinder zu tun (in guten Zeiten), aber wenn es hart auf hart kommt, ist einer für den anderen sofort und ohne weitere Fragen da. Wenn man sich das tiefe "Grundvertrauen", das einen zig Jahre verband, erhalten kann, ist das möglich. Wie schon gesagt, auch wenn wir völlig getrennte Leben führen (er ist neu verheiratet), wäre/ist er (ausgenommen Kindern und Eltern) der erste, der sofort zur Stelle ist...Das war immer schon so und hört glaube ich auch nicht auf....Grins, nur beim Thema Geld hört unsere "Freundschaft" auf.
 
  • #4
"In guten wie in schlechten Zeiten" bedeutet für mich bei wirtschaftlicher Knappheit, gesundheitlicher Angeschlagenheit oder bei emotionalem Stress wie Trauer zu seinem Partner zu halten. Dazu stehe ich uneingeschränkt. Das Leben bringt nicht immer Spaß und es ist wichtig, einen Partner zu haben, der bedingungslos zu einem steht, auch wenn einem nicht nach Spaß und Freude zumute ist. In solchen Momenten zeigt sich erst, wie gut eine Partnerschaft wirklich ist.

Die Grenze ziehe ich aber klar bei solchen Aktionen, in denen der Partner MICH angreift. Wenn er fremdginge, mich schlagen würden, Alkoholiker wäre, mich finanziell betrügt oder bestiehlt, mich hintergeht, vor anderen lächerlich macht, dann wäre ganz klar die Grundlage des Versprechens nicht mehr gegeben.
 
G

Gast

Gast
  • #5
Im Grunde habt ihr schon die wesentlichen Punkte genannt...
Wichtig ist für mich auch niemals den Respekt voreinander zu verlieren. Nicht einer muss alles schlucken (wie Frederika deutlich macht), sondern man muss miteinander sorgsam die Beziehung pflegen.Menschen, die den anderen bewußt ausnutzen oder anderweitig schwer schaden sind keine guten Partner und verdienen das "in guten und schlechten Zeiten" nicht. Man darf sich nicht selbst zerstören, damit es dem Anderen gut geht (siehe 3).
Ich selbst würde ansonsten immer an der Seite meines Partners stehen wollen, wenn es ihm schlecht geht.
....ich habe mit ihm ja schließlich auch die guten Zeiten erlebt....

Aber das ist natürlich leichter in der Therorie zu besprechen als in der Praxis zu leben.
Sabine
 
B

Berliner30

Gast
  • #6
Ich denke, das hängt vom Grad der Liebe ab. Jemand der seinen Partner nach eine kurzen Krankheit verläßt, verdient keinen Respekt. Jemand der zu seinem Partner hält, obwohl z.b. Lange/schwer krank und bei sich selbst zurücksteckt, der verdient vollsten Respekt, jedoch benötigt dieser eine wahnsinnig große Portion Liebe, die man heute vermutlich nicht mehr finden wird (Neid-, Wegwerfgesellschaft etc.)
 
G

Gast

Gast
  • #7
@5
Wir selbst sind doch auch ein Teil der Gesellschaft....also sollten wir eben bei uns anfangen.
Wer bei seinem schwerkranken Partner bleibt, muss eben neben Liebe auch wirklich Charakter, Herzenswärme und psychische Kraft besitzen...leider haben das zusammen nicht wirklich viele Menschen.
Sabine
 
Top