@#6: Oh, du hast Recht! Hätte ich mal in die Themenliste geguckt. Als der Thread lief, war ich grad im Urlaub.
Das Modell von Politik, das mir vorschwebt, wird durch keine Partei vernünftig abgebildet. Ich finde bei jeder Partei Elemente, die mir gut und weniger gut gefallen. Alle Parteien für sich genommen sind in meinen Augen so widersprüchlich, dass es eigentlich keine verdient hätte, gewählt zu werden. Ich gehe trotzdem wählen und entscheide mich für diejenige Partei, die sich das IMHO dringlichste Problem auf die Fahnen geschrieben hat. Wenn es nach mir ginge, dann würde man gar keine Parteien wählen sondern Vertreter zu bestimmten Themenbereichen.
Ob ich kompatibel zu einem Kontakt bin, hängt vom konkreten Einzelfall ab. Mit Sympathisanten der Linkspartei dürfte es aber sehr schwer werden. Bei null Interesse an Politik würden eine Menge interessanter Gespräche wegfallen, das wäre sehr unschön. Gegen Protestwähler habe ich eigentlich nichts, solange sie nicht eine radikale Partei wählen.
Zu der Sache mit der "Spannung am Wahlabend": Ich sehe das alles sehr entspannt. Es ist zwar nicht unbedingt klar, welche Partei gewinnt, aber es gewinnt entweder das konservative oder linksgerichtete Lager. Und in den darauffolgenden Landtagswahlen korrigieren die Bürger dann meistens diese Entscheidung, so dass sich die beiden großen Lager wieder gegenseitig blockieren. Daran hat auch die Föderalismusreform wenig geändert. Alternativ kommt es zur großen Koalition, mit der gleichen Konsequenz. Die nämlich ist, dass wir seit Jahren mit irgendwelchen Kuhhandeln leben müssen, die offiziell als Reformen verkauft werden. Deswegen meine ich, dass es sich nicht lohnt, übertriebene Emotionen in die Politik zu stecken.