• #1

Wie wichtig findet ihr die politische Einstellung eines Kontakts?

Mit Blick auf die Europawahlen am kommenden Sonntag interessiert mich, wie wichtig euch ähnliche politische Ansichten bei einem Kontakt sind. Macht ihr das davon abhängig, wie weit eure favorisierte Partei von der des Kontakts entfernt ist? Bei welchen Konstellationen erwartet ihr Probleme in einer Beziehung? Wie reagiert ihr darauf, wenn der Kontakt Nichtwähler ist (sei es, weil er sich gar nicht für Politik interessiert oder weil ihm keine Partei nahe steht)? Und wie steht ihr zu Protestwählern (z. B. eigentlich CDU-Gesinnung aber aus Protest "Die Linken")? Ich glaube kaum, dass irgendjemand hier was mit Sympathisanten radikaler Parteien wie DKP oder DVU zu tun haben will. Die können IMHO außen vor gelassen werden.
 
  • #2
Ich finde die grobe politische Einstellung schon wichtig. Ich möchte nicht in Wahlnächten für verschiedene Seiten fiebern, zumal solche politischen Meinungen ja auch viel über generelle Weltanschauung, Wertvorstellungen, Ansichten und Charakter aussagen. Ich stelle mir Kindeserziehung und Familienleben stark erschwert vor, wenn die politische Meinung weit auseinander liegt. Es ist einfach eine sehr grundsätzliche Frage, ob man eher für Umverteilung und Regulierung oder Eigenverantwortung und Leistung einsteht.

Kategorische Nichtwähler würde ich versuchen zu missionieren, könnte aber vielleicht damit leben, wenn er ansonsten ein gebildeter und aktiver Mensch ist -- allerdings ist meine Erfahrung, dass fast alle interessierten und niveauvollen Personen auch wählen.

Für Protestwähler habe ich Null Verständnis, da man radikalen Parteien, egal ob links oder rechts, auf diese Art auch noch finanzielle Mittel verschafft, um ihre oft mehr als zweifelhaften Anliegen weiterzuverfolgen. Protestwahl heißt eigentlich, man begreift die Tragweite nicht, selbst wenn die Absicht eine gute sein sollte.
 
G

Gast

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  • #3
ich stimme frederika vollends zu.
aber eine nicht sehr stark voneinander abweichende pol.einstellung nehme ich als willkommene möglichkeit wunderbare, dem austausch dienende debatten zu führen. ich liebe gespräche dieser art, so lange es ein gesunder meinungsaustausch und gegenseitige vermittlung+updates seiner pol.einstellung ist.
 
M

Marianne

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  • #4
Ich sehe das wie Frederika. Es sollte passen, sonst könnte ein Zusammenleben unharmonisch werden. Bei mir hat es bis jetzt immer gepasst... ;)
 
  • #5
@#2: Da stimme ich Dir wiederum auch zu! Leicht unterschiedliche Meinungen sind attraktiv und geben Anlass für interessante Diskussionen -- wobei man dabei ja auch oft Einigung erreicht, neue Perspektiven würdigt und seine eigene Meinung verfeinern oder korrigieren kann. Gerade deshalb sind ja intelligente, gebildete, niveauvolle Partner so wichtig, weil nur sie so viel zu bieten haben, dass es dazu kommen kann, die eigene Meinung zu überdenken. Das ist stimulierend!
 
G

Gast

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  • #6
frederika, mehr als stimulierend, wenn man sich abends beim kuscheln nicht nur über den hackbraten vom abend oder tante elses gebiss im weinglas auf dem letzten geburtstag unterhalten muss. ;-))
 
P

Persona grata

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  • #7
Hallo ThomasHH: Zu dieser Frage gab es kürzlich schon einen Thread:
http://www.elitepartner.de/forum/tag/politische-meinung.html
 
  • #8
@#6: Oh, du hast Recht! Hätte ich mal in die Themenliste geguckt. Als der Thread lief, war ich grad im Urlaub. :)

Das Modell von Politik, das mir vorschwebt, wird durch keine Partei vernünftig abgebildet. Ich finde bei jeder Partei Elemente, die mir gut und weniger gut gefallen. Alle Parteien für sich genommen sind in meinen Augen so widersprüchlich, dass es eigentlich keine verdient hätte, gewählt zu werden. Ich gehe trotzdem wählen und entscheide mich für diejenige Partei, die sich das IMHO dringlichste Problem auf die Fahnen geschrieben hat. Wenn es nach mir ginge, dann würde man gar keine Parteien wählen sondern Vertreter zu bestimmten Themenbereichen.

Ob ich kompatibel zu einem Kontakt bin, hängt vom konkreten Einzelfall ab. Mit Sympathisanten der Linkspartei dürfte es aber sehr schwer werden. Bei null Interesse an Politik würden eine Menge interessanter Gespräche wegfallen, das wäre sehr unschön. Gegen Protestwähler habe ich eigentlich nichts, solange sie nicht eine radikale Partei wählen.

Zu der Sache mit der "Spannung am Wahlabend": Ich sehe das alles sehr entspannt. Es ist zwar nicht unbedingt klar, welche Partei gewinnt, aber es gewinnt entweder das konservative oder linksgerichtete Lager. Und in den darauffolgenden Landtagswahlen korrigieren die Bürger dann meistens diese Entscheidung, so dass sich die beiden großen Lager wieder gegenseitig blockieren. Daran hat auch die Föderalismusreform wenig geändert. Alternativ kommt es zur großen Koalition, mit der gleichen Konsequenz. Die nämlich ist, dass wir seit Jahren mit irgendwelchen Kuhhandeln leben müssen, die offiziell als Reformen verkauft werden. Deswegen meine ich, dass es sich nicht lohnt, übertriebene Emotionen in die Politik zu stecken.
 
G

Gast

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  • #9
@ThomasHH
warum schreibst du nicht gleich, dass du heute das bedürfnis hast hier mit jemandem(weil du zu hause keinen adäquten gesprächspartner hast) über politik zu diskutieren? ;-)
 
G

Gast

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  • #10
Sorry, aber Sport und Politik sind definitiv die langweiligsten Themen. Wenige Menschen sind aktiv in den beiden Bereichen, aber es gibt Millionen von Experten auf beiden Gebieten. Und dann wird stundenlang geschwafelt mit wenig Tiefgang, wenig Toleranz und wenig Einblick in die Zusammenhänge und Einzelheiten. Nö, da kann ich mir spannendere Themen vorstellen.
 
  • #11
@#8: Tja, in meiner WG mit Ole von Beust und Katharina Fegebank gibt's eben keine adäquaten Ansprechpartner. ;)
 
G

Gast

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  • #12
@#8: Deshalb tummeln wir uns ja alle hier...
Angela
 
G

Gast

Gast
  • #13
Sicher gibt es spannendere Themen als Politik. Aber wenn ich mich mal über eine neue Gesetzesänderung ärgere oder diese interessant finde, dann ist es schon schön, wenn meine Partnerin diese Empfindung teilt, annähernd nachvollziehen kann oder argumentativ dagegen hält.

Ich glaube auch, dass die politische Ausrichtung Einflüsse auf den Humor einer Person hat. Gerade bei schwarzem Humor ist es wichtig, dass eine ähnliche Weltanschauung besteht, damit man gemeinsam lachen kann.
 
H

Hannah

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  • #14
Mittlerweile sehe ich das Thema recht entspannt;0)
Mein erster Partner war bei der Bundeswehr als ich meine pazifistische Phase hatte. Später war ich selbst aktiv bei den Grünen und den Jusos, bin von jeglichem Idealismus leider geheilt.
Mit meinem Partner hatte ich fast ausschließlich wegen der politischen Einstellung Diskussionen, (was mein Umfeld kaum verstanden hat).
Mittlerweile würde ich ein Themenwahlsystem auch wesentlich mehr befürworten.
Hinsichtlich Europawahl bin ich so lustlos, dass mich höchstens etwas Radikales zu einer ( negativen) Gefühlsregung hinreißen würde.
Künftiger Partner kann wählen was er lustig ist, solange er nicht erwartet, dass ich fähnchenschwingend auf dem Sofa sitze
 
G

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  • #15
Also wenn eine Frau die Taz (Die Tageszeitung = absolute Linkspresse) liest, schieße ich sie mit der roten Taste in Internet zurück.

Alles andere (Emma natürlich ausgenommen!) kann ich tolerieren.
 
  • #16
#14 Wenn eine Frau die taz liest, hat sie bei mir einen dicken Pluspunkt :)
 
  • #17
@#15: Das mit dem Zeitungen-/Zeitschriftenlesen habe ich in dem anderen Politik-Thread schon aufmerksam verfolgt. Kann sein, dass man daraus bei vielen Rückschlüsse auf die politische Einstellung ziehen kann.

Ich versuche aber, möglichst nur Fakten herauszulesen und hätte weder ein Problem, einen Focus noch eine taz zu lesen. Ich wundere mich auch, warum beispielsweise ein Ultralinker nur Literatur liest, die seiner Gesinnung entspricht. Für ein umfassenderes Weltbild macht es doch Sinn, sich GERADE über die andere Seite zu informieren.
 
G

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  • #18
@1: ...Kategorische Nichtwähler würde ich versuchen zu missionieren, könnte aber vielleicht damit leben, wenn er ansonsten ein gebildeter und aktiver Mensch ist -- allerdings ist meine Erfahrung, dass fast alle interessierten und niveauvollen Personen auch wählen....

Das stimmt so nicht! Das weiß ich aus meinem Umfeld. Denn gerade interessierte und niveauvolle Menschen gehen auch aus ganz bestimmten Gründen nicht wählen - und du wirst sie nicht missionieren können, da sie sehr wohl ihre eigene Meinung haben und diese auch vertreten.

Protestwähler mag ich auch nicht. Ich selbst gehe wählen, bin aber politisch nun wirklich nicht aktiv - ich habe zuviele Ecken und Kanten, so aalglatt, wie man in der Politik sein muss, werde ich nie sein!
 
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