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  • #1

Wie wichtig ist die Herkunftsfamilie eines neuen Partners/Partnerin?

Ich hätte gerne Eure Meinung zu der Frage, wie wichtig Euch bei einem neuen Partner oder potenziellem Partner die Herkunftsfamilie ist. Hintergrund: Ich habe meine Familie (Mutter, Geschwister) sehr lieb, sie entsprechen eben nur nicht einer Akademikerfamilie, wie manch einer sie von mir erwartet (weil ich promoviert habe). Bei einigen Herren hatte ich das Gefühl, es wird eine "einwandfreie" Familie erwartet; d.h. Eltern studiert, tolles Elternhaus, Geld im Überfluss usw. Meine Mutter ist eher wenig gebildet und depressiv, meine Schwester leicht hysterisch und mein Bruder trinkt zu viel -Vater ist schon tot (auch keine "schöne Geschichte). Das schreckt mich selbst schon ab:-( Und ich vermeide es, mit einem Mann darüber zu sprechen (oder ihn gar vorzustellen). Ich schäme mich auf der einen Seite zum anderen ärger ich mich darüber, weil ich sie trotzdem und gerade deshalb auch liebe. Was würdet ihr also denken, wenn die Familie der "Liebsten" sich als mittlere Katastrophe entpuppt?
 
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  • #2
wenn ich jemanden wirklich liebe, ist das doch zweitrangig. schliesslich verbringe ich die meiste zeit mit meinem partner und nicht mit dessen familie. also entweder akzeptiert er deine familie so wie sie ist oder eben nicht. und wenn er damit so gar nicht klar kommt, dann ist er wohl kaum der richtige.
 
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  • #3
Nicht alle Akademiker kommen aus "besseren Kreisen". Schließlich ist seit drei Generationen die Grenze zwischen den Gesellschaftsschichten mehr oder weniger durchlässig. Das beste Beispiel ist Ex-Kanzler Gerhard Schröder. Wen die Herkunftsfamilie des Partners störte, der ist vielleicht nicht ganz geeignet für eine Partnerschaft. Wenn es keine Kompromisse geben kann bzw. wenn der kleine "Schönheitsfehler" zum großen Problem wird, sollte man vielleicht von einer dauerhaften Beziehung absehen. Eine etwas lockerere/konservativere Atmosphäre in der angeheirateten Familie kann ja auch eine große Bereicherung sein. Wer das anders sieht ist ein Snob und das war die Bezeichnung in den englischen Nobelschulen für Schüler OHNE aristokratischen Hintergrund.
 
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  • #4
Anonymus:

Was Du oben über Deine Familie geschrieben hast, bedeutet doch noch lange nicht, dass Deine Familie eine "mittlere Katastrophe" sein muss. Ein Bruder, der zu viel trinkt? Wo ist das Problem? In jeder Familie bzw. Verwandtschaft gibt es immer den brühmten "Onkel Fritz", der immer aus dem Rahmen fällt, in aller Regel zu viel Trinkt, aber immer der lustigste Onkel ist.

Eine Familie wird erst dann zum Problem, wenn sie anfängt zwischen Euch zu zündeln und damit langfristig Eure Liebe vergiftet. In dieser Hinsicht werden die lupenreinen Musterfamilien, die wohlhabend und oberflächlich erfolgreich und intakt sind, sich meines Erachtens womöglich schneller als problematisch erweisen.

Also, bleib bitte einfach locker und steh zu Deiner Familie. Jeder kennt das in der einen oder anderen Form. Man kann nichts für seine Herkunft, sondern nur dafür, was man aus sich selbst macht und oib man anständig oder eben charakterlicher Sondermüll sein will.

Wenn ein Mann nachdem er Deiner Familie vorgestellt wurde, das Weite suchen sollte, dann sollte es eben auch nicht der richtige sein.
 
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  • #5
Zu seiner Familie steht man , die verleugnet man nicht, das zeigt einen wahren Charakter.
 

hanjo58

Gesperrt
  • #6
Es könnte sein, dass du ,,in gewissen Kreisen" nicht ,,ankommst" - vor allem, weil dein dort ,,verankerter" möglicher Partner ,,gewisse Rücksichten" zu nehmen hat - wohl wesentlich auf berufliche Nachfolge und Erbschaft. Von solchen Leuten handelt Goethes Faust . . .

Ich denke, dass dein Auserwählter und du deutlich mehr auf Selbstprotektion denn auf Fremdprotektion setzen, wenn es um die ERGÄNZUNG eurer Liebesbeziehung geht. Die ist eigentlich allein ausschlaggebend. Und dazu gehört auch, dass er nach Möglichkeit dein Verhältnis zu deiner Familie achtet. In die muss er sich hingegen keineswegs verlieben. Und du hilfst ihm, wenn du Zugang zu seiner Familie suchst und findest. Abhängig hingegen ist das Gelingen eurer Partnerschaft weder von der einen, noch von der anderen Ausrichtung.

Wichtig ist allerdings, dass du dein Familienverständnis nicht verschleiern musst. Denn damit ginge ein Stück Aufrichtigkeit verloren.
 
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Anwalt

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  • #7
Ich persönlich habe noch NIE eine "perfekte" Familie gesehen. Probleme gibts überall, man sieht sie nur nicht.
Wenn es nachvollziehbare Gründe für die Ablehnung der Familie gibt, dann sollte man sich gut überlegen, ob man den Kontakt so reduzieren kann, dass Zoff vermieden wird. Bei Deinem Beispiel sieht aber alles noch ziemlich "normal" aus, auch wenn es in meiner Familie keinen Onkel Fritz gibt. ;-)
Letztlich heiratet man aber nicht die Familie, sondern den PArtner. Also ich würde an Deiner Stelle kein Drama darin sehen.
 
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  • #8
Blut ist dicker als Wasser!
 
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  • #9
MadMax

die beschreibung deiner familie, das klingt ja wie bei dallas:))
 
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  • #10
Ich kann mich nur meinen Vorrednern anschliessen. Es geht um Dein Leben. Freunde kann man sich aussuchen, Familie hat man und zu der sollte man auch stehen, wenn man sie lieb hat, egal ob sie eine "mittlere Katastrophe" sind. Ein anderer sieht dieses vielleicht anders. Allerdings sollte sich die Familie nicht in Dein Leben einmischen, wenn dies' nicht so ist, dann stehe zu Deiner Familie. Ein neuer Partner aktzeptiert dieses oder er ist einfach nicht der Richtige.
 
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  • #11
So wie die Mutter aussieht, so oder sehr ähnlich wird die Tochter (also meine Frau) später auch mal aussehen. Daszu die Frage : ist das für mich ok? Umgekehrt gilt das natürlich auch.

Mir ist ein treues und gutes Elternhaus wichtig, eine sozial schwache oder dumme und getrennte Eltern wären in Summe gesehen schon ein klares KO Kriterium. Wenn Frau sich von ihrer Familie beeinflussen läßt und diese gegen mich ist, hält es nie lange (vielleicht ein paar Jahre), daher lieber ein gutes Elternhaus. Gleiches gilt für Geschwister: zu chaotisch ist auf Dauer ein Problem, außer sie wohnen weit weg oder haben keinen Kontakt.

Natürlich gibt es in einem Katastrophen Haushalt auch Ausnahme Erscheinungen, aber das ist sehr selten und Stress bekommt man sehr viel gratis, wer tut sich das freiwillig an? Wenn ja, dann muß man sehr stark verliebt sein.
 
  • #12
Ich hätte mit einer zerrütteten Familie kein großes Problem, solange ich dadurch keine direkten Nachteile verspüre. Eine starke Bindung meiner Freundin zu ihrer Familie und damit häufige Kontakte wären solche Nachteile. Und was natürlich auch nicht geht, wenn die Familie sich in unsere Beziehung zu stark einmischt. Sollten die Probleme allerdings so groß sein, dass sie schon von Beginn des Kontakts an depressiv ist, würde ich den Kontakt wahrscheinlich nicht vertiefen.
 
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  • #13
Nun dein Fall ist richtig schwierig. Damit könntest bestimmt noch einmal promovieren. Also wenn es um die Ahnentafel geht dann verweise ich in solchen Fällen darauf dass ich Mitteleuropäer bin und damit auch mit hoher Wahrscheinlichkeit ein direkter Nachfahre des Karl des Großen bin. Deine Eltern waren möglicherweise statistische Ausreißer was aber für dich selbst nicht viel bedeuten muss denn solche Ausreißer sind ja allgegenwärtig ( es bleibt abzuwarten was Genetiker im Jahre 2100 zu wissen glauben). Wichtig erscheint mir dagegen ob du aussiehst wie Angie und sprichst wie Heidi (Klum). Dein Doktor würde dein Verehrer möglicherweise hinterfragen. Im umgekehrten Fall aber kannst du Miss Germany und Kanzlerin gleichzeitig werden und dieser Konstellation kann dir kein Mann widerstehen egal woher du kommst.
Liebe Grüße an deine Famlie, ich habe da keine Vorturteile, vielleicht wär sie sogar Obama sympathisch
.
 
  • #14
Liebe Fragestellerin, Du kannst Deine Familie ja nicht ändern, also müssen Du und Dein Partner damit leben und zurecht kommen. Ich empfehle Dir, Deinem Partner (nicht aber jedem Kandidaten) gegenüber offen zu kommunizieren, dass Du durchaus erkannt hast, welche Schwächen Deine Verwandten haben. Ihr müsst intern offen darüber sprechen und lästern können, dann lässt sich alles leichter ertragen und gemeinsam lösen.

Für mich persönlich spielt die Familie meins Partners keine besonders wichtige Rolle. Aber drei Dinge stören mich extrem:

* wenn die Famlie des Partners versucht Einfluss auf mein/unser Leben zu nehmen
* wenn mein Partner die Schwächen unter den Tisch kehrt oder schönredet, denn das zerstört die Vertrauensbeziehung zwischen mir und meinem Partner
* wenn die Familie auch für unser Wohlbefinden abträglich wäre, also es ständig Ärger und Streit gibt, Konflikte um Geld, Asozialität oder Kriminalität

Familienfest finden entwender harmonisch und spaßig statt und ohne die Störenfriede. Ich werde mich ganz sicher nicht an den schönsten Tagen des Jahres ärgern.
 
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  • #15
Ich schließe mich Nr. 6 voll und ganz an. Auch ich habe noch nie eine "normale, perfekte" Familie gesehen/erlebt.
Am allerschlimmsten finde ich übrigens diejenigen, die nach Außen die perfekte Fassade aufbauen und nicht zu sich selbst und ihren Familienmitgliedern stehen. Die Situation in Deiner Familie hat mit Dir als Mensch wenig zu tun und verursacht hast Du sie erstrecht nicht.
Sollte sich ein potentieller Kandidat also an den Verwandten stören, kannst Du Dich getrost verabschieden. Eine gute "Charakter-Selektion"........
 
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  • #16
Ich denke mal, die meiste Zeit wird ja Dein Partner mit Dir verbringen und nicht so sehr mit Deiner Familie. Du bist also diejenige, mit der er sich auseinandersetzen muss. Und mögliche Animositäten (wie ich es mal bezeichnen würde) sind in keiner Verwandtschaftsbeziehung etwas Ungewöhnliches; es sei denn, die Familie würde Ihn ihrerseits überhaupt nicht mögen. Dann allerdings kann es schon problematisch werden...Aber in solchen Fällen würde schon eine räumliche Trennung sehr viel abmildernd wirken...
 
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  • #17
dieses ganze "akademiergetue" geht mir mittlerweile ganz schön auf die nerven, denn ich frage mich, wo die ganzen herren akademier ihre gute kinderstube haben, wenn es ums kontakten und ums antworten auf anfragen geht.

doch das ist nicht das thema deiner frage.

steh´zu deiner familie, denn sie ist mitunter das wichtigste was wir haben.
blut ist bekanntlich dicker als wasser. und wenn einer meint sich über deine familie stellen zu müssen, dann würde ich mich an deiner stelle fragen: was ist das wirklich für ein mensch?

letztlich ist es immer wichtiger wer wir sind, als was wir sind? und es gibt zeitpunkte im leben, wo der akademische grad unwichtig wird und ist.

nicht jeder mediziner ist gleich ein guter arzt,

alles gute für dich.
 
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  • #18
du hast meine uneingeschränkte Sympathie für das was du tust. Auf der Basis ungünstiger familiärer Verhältnisse ist es ungleich schwerer sich erfolgreich im Leben zu behaupten. Wie leicht fällt das Kindern aus "guten Verhältnissen"! Sei stolz auf das was du erreicht hast, irgendwie hat deine Familie ja auch dazu begetragen, dass du ein stabiles Gefühlsleben hast. Ausserdem weißt du offensichtlich, wo oben und unten ist, du bist nicht eingebildet oder "abgehoben". Du liebst sie "trotzdem und gerade deshalb", ich find es toll, dass du dich nicht beirren läßt!
Ich würd mich in deiner Familie vermutlich wohler fühlen als in den meisten anderen, die sich in Äußerlichkeiten verlieren, alles Unangenehme unter den Tisch kehren, die Vorschriften machen wollen, alles besser wissen, nie zuhören etc.
Wenn dein "Neuer" also an deiner Familie rummäkelt oder sich lustig macht, versteht er dich nicht oder hat keinen Respekt vor dir! : ) Liebe Grüße (m,51)
 
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  • #19
Deine Familie ist ja auch maßgeblich an deiner Charakterbildung und Biografie beteiligt, sie sind ein Teil von Dir, ob Du willst oder nicht. Freunde kann man sich aussuchen, Familie nicht. Aber Du magst ja Deine Familie, die meiner Meinung nach auch keineswegs abnormal zu sein scheint. Da gibt es wesentlich schlimmere Beispiele - und das in allen Schichten. In den meisten Familien lässt sich ein Alkoholiker oder Therapiebedürftiger finden und Dramen spielen sich überall ab. Du solltest stolz auf Dich sein und auf das was Du trotz oder gerade wegen Deiner Familie erreicht hast und Dich nicht nach den Meßlatten anderer ausrichten. Die können Dir doch gestohlen bleiben.
 
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  • #20
@Fragestellerin:

Ich kann deine Befürchtungen gut verstehen, denn wie du geschrieben hast... schämst du dich und andererseits ärgerst du dich, weil du sie trotzdem und gerade deshalb liebst...entpuppt

Leider kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass jeweilige Herkunftsfamilien eine nicht zu unterschätzende, meist unbewusste Rolle bei einer Partnerschaft spielen. Wir alle werden durch die Erziehung von unserer Eltern geprägt ( Regeln, Normen), erhalten Zuwendung, Anerkennung, Liebe in bestimmten Maßen, die unseren Bindungsstil ausmachen. Werde ich z.B. so erzogen, dass ich in Abhängigkeit zu einem Elternteil bleibe, habe ich kaum eine Chance eine eigene Paarbindung
einzugehen, denn es fehlt mir ja das gesunde Selbstbewusstsein, mich aus dieser Abhängigkeit der Bindung an einen Elternteil zu befreien und mich für meinen Partner zu entscheiden, der ja aus einem anderen Erziehungsmodell kommt und seine Andersartigkeit so zu akzeptieren wie er ist und umgekehrt.
Weiterhin:
Erst einmal kannst du stolz auf deine Leistung sein. Der Partner, der dich danach beurteilt, wie sich deine Familie darstellt und ablehnt, kannst du getrost vergessen. Aber derjenige der deine Familie so akzeptiert wie sie ist, ist ein wertvoller Partner für dich. Denn er liebt dich als Mensch, so wie du bist.
Wobei dieser aller Wahrscheinlichkeit nach auch nicht alle Mitglieder deiner Familie in allen Facetten akzeptieren wird und auch kann. Diesen idealen Menschen, der dir diese Angst nehmen soll, nachdem du suchst, den gibt es nicht. Wenn du einen Mann kennen lernst, stell ihn deiner Familie vor. Alles weitere wird sich ergeben. Tust du es nicht, so wirst du deine Scham nicht überwinden.
 
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  • #21
Nimm deine Familie locker, du magst sie doch und das ist wichtig. Ich komme aus sogenannter guter Familie, von Familie war keine Spur. Kalt, egoistisch... Habe lange gebraucht, das zu verarbeiten.Haben sich überall eingemischt.
Lass deinen Partner selbst entscheiden,ob er sie so schrecklich findet und mach dir nicht schon vorher zu viele Gedanken. Kann doch ganz gut klappen, du kannst doch nichts dafür.
Solange du sie nicht in deine Partnerschaft eindringen lässt (auch nicht durch deine Gedanken) kann alles gut gehen.
 
A

Apollo

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  • #22
#2 Ja, das war mal die Abkürzung SNOB = sine nobile = ohne Adel, aber damals waren die so bezeichneten Personen noch keine Snobbs in unserem Sinne, sondern ganz normale, gutsituierte Jugendliche aus gutbürgerlichen Häusern, die, unabhängig von der Aristokratie angehängten Bezeichnung, trotzdem Benehmen hatten.
Aber der Snob in heutigem Sinne bezeichnet einen vornehm tuenden Heuchler, einen Mitläufer, Anpaßler, der seine Minderwertigkeitskomplexe durch die Nachahmung vornehmer Sitten kompensieren und sich durch das Treten an unter ihm stehenden Mitgliedern der Gesallschaft bei den über ihm stehenden beliebt machen will. Solchen ist es peinlich, "unpassende" Freunde, Bekannte oder Verwandte zu haben, die seine eigene Herkunf verraten könnten, die er vor anderen zu verbergen sucht.
 
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  • #23
Es ist nicht alles Gold was glänzt.

Es ist sicherlich nicht so, dass eine Akademikerfamilie perfekt ist!
Im Gegenteil, oft sind solche Familien weniger perfekt als "normale" Familie.
Das wichtigste ist doch, dass man sich wohlfühlt und die Situation passt.
 
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Berliner30

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  • #24
Hauptsache sie verstehen deutsch und haben keine übermäßige Ablehnung gegen mich bzw. auch umgekehrt, alles andere ist mir ziemlich egal.
 
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