Darf ich fragen wie alt du bist? In deinen Beiträgen fällt mir immer eine gute Menschenkenntnis- und die Fähigkeit, Charaktere zu beschreiben, auf
Du darfst .... ich bin 60.
Habe immer mit Menschen gearbeitet - obwohl ich gerne alleine arbeite. Wie löst sich das auf ? Indem man beides macht ....
Als junger DJ habe ich gelernt, keine Scheu davor zu haben, etwas exponiert im Rampenlicht zu stehen. Dazu, dass ich dann erfolgreich bin, wenn ich die Menschen zum Lachen, Tanzen, Spass haben bringe. Dazu muss ich das machen, was diese Menschen sich wünschen. Gut für mich - mir hat so auflegen doppelt Spass gemacht. Das habe ich dann auch beruflich angewandt - gepaart mit Kompetenz und Wissen. Aber nie von oben herab, ich kann Menschen dazu bringen, meine Ideen als ihre eigenen anzusehen. Man kann das lernen... es dauert allerdings. Dazu ist es wichtig, sympathisch zu wirken. Ein gutes Beispiel ist die Erzählung von der Cabriotour - du musst die Frau deine eigene Freude spüren lassen. Machst du das richtig, erzählst du nur den Anfang - danach sitzt sie gedanklich neben dir im Wagen, erlebt das Ganze mit dir. Kein Monolog - sondern sie ist dabei. Fühlt sich von den ersten Sonnenstrahlen liebkost, riecht den feucht - erdigen Geruch des Waldes am frühen Morgen mit dir .... und will im Idealfall am nächsten WE eine solche Tour mit dir machen. Es soll aber nicht so sein, dass nur du sprichst - sie muss Raum haben, ihre Erfahrungen mit einzubringen. Sie möchte das mit Musik untermalen ? Lass sie machen ....
Was ist dazu nötig ? Viel Erfahrung - das klappt nicht von heute auf morgen. Reden und dabei beobachten - ganz wichtig. Sie zu Wort kommen lassen - sie als Teil der Erzählung mitnehmen. Blickkontakt, lächeln, langsam und sonor sprechen. Am besten mit einer eher tiefen Stimme. Eine Atmosphäre des Wohlfühlens erschaffen .....
Sie nicht anstarren - aber ihr zugewandt sein und bleiben.
Du kannst das teilweise daheim vor dem Spiegel üben. Und du musst auch kein Cabrio haben - ein Waldspaziergang tuts auch. Oder Käsekuchen - wie bei meinem Kumpel.
Und dann wirst du am lebenden Objekt trainieren müssen. Versuch es das erste mal bei deiner Mutter ..... einfach als Übung. Übe zu sprechen - sie zu faszinieren. Und dann geh raus. Lass dich nicht entmutigen - Waldspaziergang ist zwar ein triviales Thema, Hat aber den Vorteil, dass sie nachvollziehen kann. Ihr das beide erleben könnt. Miteinander. Was bei Ausgrabungen oder Laborexperimenten nicht unbedingt der Fall ist. Unterscheiden kannst du dich dadurch, dass du unfallfreie Sätze herausbringst. Dinge ansprechen kannst. Nein, Scham ist absolut unangebracht.
Und zum Schluss : Ich danke für das schöne Kompliment.