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  • #1

Wie wichtig ist euch treue in einer beziehung, ehrlich und kurz noch mal nach denken.

Hätte ich mir die Frage vor 20 Jahren gestellt, nun Treue ist doch das wichtigste. Heute mit über 40 bin ich mir da nicht mehr so sicher. Habe viele Bekannte mit gescheiterten Beziehungen, oft war Untreue im Spiel. Aber sehe auch andere Dinge. Die Freundin die ihren Mann verläst, weil er ne Geliebte hat und dann hat sie eine Beziehung mit einem verheiratetem Mann. Das Paar das 25 Jahre glücklich verheiratet ist, sie sagt er war ihr erster Mann, aber nicht der einzige. Eine Ehe wo beide nicht glücklich sind, aber von der Großen liebe zu ihm/ihr reden, Trennung 4 Wochen nach der Trennung haben beide neuen Partner. Ich habe immer meine Beziehung beendet, wenn der Wunsch nach sexueller oder anderen Erfahrungen da war. der Heute frage ich mich, hätte ich einfach nur mal eine Ausbruch aus dem Alltag zugelassen sollen und so die Beziehung erhalten. Und wo beginnt Untreue? Freue mich auf Antworten , Erfahrungen, Meinungen
 
  • #2
Für mich ist Treue absolut unabdingbar-- weder einzelne noch andersartige Ausnahmen sind akzeptabel. Du klingst etwas frustriert, als ob Du glauben würdest, etwas verpasst zu haben. Sei sicher: Affären, Schmerzen und Ärger sind es nicht.

Eine Partnerschaft ist nur dann etwas wert, wenn sie auf absolutem Vertrauen basiert -- man braucht doch einen Menschen, auf den man sich uneingeschränkt verlassen kann, oder? Sexuelle Treue, Exklusivität, allgemeine Loyalität sind Grundvoraussetzungen für dieses Vertrauen. Mal ganz abgesehen von den erheblichen gesundheitlichen Risiken, den emotionalen Verletzungen und der partnerschaftlichen Zerrüttung durch Fremdgehen.
 
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Berliner30

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  • #3
Es gab viele Berichte und Studien zum Thema Partnertausch bzw. Swinger Club.
Ergebniss sinngemäß: hohes Risiko und oft größere Entäuschungen, nur äußerst selten / praktisch nie ist die Beziehung dadurch gewachsen.

Ich bin auch für Treue ohne Ausnahme

Ein z.B. Swingerclubbesuch bei einer ansonsten gescheiterten Beziehung ist auch nicht mehr schlimm, da man dann sowieso nichts mehr verlieren kann. In einer ansonsten guten Beziehung wäre es fatal, da sich irgendeiner immer irgendwie anders verliebt oder mehr gefallen findet als der andere (Mitläufer). Daher ist der Gedanke spannend, aber nicht wirklich sinnvoll und es wert weiter verfolgt zu werden. Ich würde sagen da hattest du dann halt einfach nur Pech gehabt und solltest nach einer wirklich gut passenden Frau suchen.
 
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  • #4
Hallo Frederika
Nun wollte nicht frustiert klingen, eher nachdenklich. Nun habe ja nix verpasst, habe meine Beziehung beendet und was neues versucht. Zur Affäre hat es zwar nie gereicht, weil Affäre was heimliche ist und ich einfach nichts verheimlich kann. Das ist mir zu anstrengend.
Nein komm auf die Frage, da viele Bekannte in ihren Beziehung nicht Treu waren. Und fast alle hatten mal einen "harmlosen Flirt". Ihre Worte.
Nun Vertrauen ist die Grundvoraussetzung einer Beziehung, das glaube ich auch. Aber ist Treue, vorallem sexuelle Treue eine Grundvoraussetzung. Exklusivität? Oder ich stelle mir vor ich könnte keine Sexuellen Kontakt mehr mit dem Menschen habe den ich Liebe, wegen Krankheit. Verdonnere ich ihn dann zur Keuschheit! Der Mann wird impotent, muss ich dann Keusch bleiben? Oder wenn mir Sex fehlt ihn verlassen? Er oder ich bin bi, dann darf er oder ich das nicht aus Leben oder keine Beziehung?
Also Vertrauen nur auf Treue auf zubauten oder das Treue unbedingt dabei sein muss für Vertrauen. Nein das ist nicht meine Meinung. Vertrauen ist für mich Ehrlich, Liebe und das Wissen das ich einem Menschen wichtig bin.
Aber natürlich ist Fremdgehen für viele, auch für mich eine emotionale Verletzung. Nur Warum? Habe doch deswegen nie eine Beziehung beendet.
 
  • #5
@#3: Liebe Fragestellerin, wir sollten hier keine Begriffe umdefinieren. Vertrauen bedeutet in erster Linie, die innere Sicherheit und Überzeugung zu haben, dass ein anderer Mensch das tut, was er sagt und was abgesprochen ist. Bei Partnerschaften setzt man dabei voraus, dass der andere nur Dinge tun wird, die einen nicht verletzen, sondern im Gegenteil beschützen, fördern, gut für einen sind. Das ist die Essenz von Vertrauen: Zu wissen, der der andere in diesem Sinne verläßlich ist.

Wenn man eine sexuell offene Beziehung leben will und sich das klar sagt, dann kann auch Fremdgehen im Rahmen liegen. Die meisten werden das jedoch nicht wollen. Wer sich Treue und Exklusivität verspricht, der muss sich auch dran halten, wenn er das Fundament der Treue nicht verletzen will. So einfach sehe ich das: Die Spielregeln kann jedes Paar unter sich selbst ausmachen, muss sich dann aber auch dran halten.

Für mich selbst wäre Fremdgehen das schlimmste, was ein Partner machen könnte. Es würde emotional verletzen, der Beziehung das Fundament des Vertrauens rauben und mich gesundheitlich gefährden. So einen Partner könnte ich nie wieder anfassen und würde es sicherlich auch nicht tun.
 
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  • #6
zu 4# Denke wir liegen schon auf der gleiche Ebene.
Für dich gehört nur zu Vertrauen auch noch Treue. Finde ich ok.
Nun das mit der Treue war nie so das wichtigste für mich in meinen Beziehungen. Ehrlichkeit bedeutet mir viel mehr. Fremdgehen ist schon eine sehr starke emotionale Verletzung, aber es gibt auch andere und Unehrlichkeit oder Unaufrichtigkeit finde ich persönlich viel schlimmer.
 
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  • #7
In den 70ern und 80ern wurde viel experimentiert mit offenen Beziehungen. Wichtig war/ist doch nur, ob sich beide Partner einig sind, inwieweit (sexuelle) Treue teil ihrer Beziehung ist. Für mich (w) gibt es grob gesehen drei Arten von Fremdgehen:

1. Mal ein Ausrutscher nach einer Feier oder bei einer Geschäftsreise: Nahja, muss nicht sein, aber wenn, würde ich gerne von meinem Partner und nicht von 'guten Freunden' davon erfahren. Wichtig wäre mir nur, ob 'wir' uns dabei nichts geholt haben.

2. Eine heiße Affäre im Rahmen einer Midlife- oder Sinnkrise: Muss nur wirklich nicht sein, aber wenn die Grundbeziehung nicht gefährtet ist, möchte ich zwar davon wissen (siehe 1.), aber vielleicht wäre auch eine grundlegende 'Überarbeitung' der Beziehung nötig.

3. Suche nach einer neuen Beziehung: Und tschüss! Wer mich nur noch als Notlösung betrachtet, bis ein neuer sexueller Reiz daherkommt, hat weder in meinem Bett noch in meiner Wohnung etwas zu suchen.

Ich selbst habe mich von meinem Partner getrennt, weil er sich alle 2 bis 3 Jahre 'unsterblich' verliebt, in eine Frau, die die absolut größte Liebe seines Lebens ist und mit der er alt werden will. Diese Frau zu sein, ist ganz großartig, das weiß ich. Nach der Hochphase ist der Zauber aber vorbei und die Nächste kommt. Ein mal habe ich das durchgestanden und mich mit der 'Konkurrentin' auseinandergesetzt, aber als nach 5 Jahren unser Kind geboren wurde und er sich schon wieder 'unsterblich' verliebt hatte, habe ich die Notbremse gezogen. Meiner Tochter wollte ich nicht alle paar Jahre erklären müssen, warum ihr Vater ohne eine andere Frau nicht leben kann.
 
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  • #8
Ich denke, wenn die Beziehung stark genug ist, hält sie auch fremdgehen aus. Wichtig ist, daß man Regeln aufstellt und nicht ohne Partner fremdgeht. Wenn meine Partnerin mir vorher sagen würde, daß sie Sex mit einem ganz bestimmten Mann oder einer Frau haben möchte ... dann hätte ich das geringere Problem. Bei manchen Paaren läuft es auch so, daß Sex nur im Beisein des Partners mit andern möglich ist.·
 
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  • #9
Mir ging es wie dir: Am Anfang der Ehe war Treue für uns ein wichtiges Gebot. Kinderleicht würden wir das einhalten können, schließlich liebten wir uns! Damals war mir klar, würde er fremdgehen, käme dies dem Ende unserer Beziehung gleich.
Im Laufe der Jahre ging alles gut. Kinder, Haus, Erfolg im Beruf, wir waren glücklich und lebenserfahrener. Dass mir mein Mann schon damals untreu war, wusste ich gar nicht. Dankbar über das Schicksal, das mir bis dahin ein gutes Leben beschert hatte, und realistischer auf die Schwächen der Menschen blickend, dachte ich um einiges gnädiger über das Thema "Treue" nach. Jetzt hätte ich meine Ehe nicht mehr beendet, wenn mein Mann einmal fremdgehen würde, da war ich mir sicher!
Nach fast 30 Jahren passierte es dann auch. Ich erfuhr es natürlich als Letzte und alles brach über mir zusammen. Ich trennte mich auch tatsächlich nicht.
ER tat es. (Doch die Gründe waren vielschichtiger!)
Heute denke ich trotzdem, dass Untreue nicht unbedingt das Ende einer Beziehung sein muss. Es kommt auf die Umstände an. - Und wenn BEIDE es wollen, dann findet sich ein weiterer gemeinsamer Weg, da bin ich mir sicher!
Aber es von vorneherein zu tolerieren und gleich eine Beziehung mit einzukalkulieren, geht gar nicht! Das hält kein Mensch aus!! (Eventuell melden sich jetzt die Ausnahmen zu Wort!)
Angela
 
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  • #10
Wenn Treue zur Diskussion steht - ist sie schon verloren....

wirkliche Herzensliebe fragt nicht nach Treue, weil sie selbstverständlich ist. Alle anderen Erwägungen kommen nicht aus dem Herzen, sondern von der Egoebene, wo jeder möglichst viel von möglichst allem haben möchte...(das machen die anderen doch auch, also warum nicht auch ich....). Leider macht diese Einstellung auch nicht vor Beziehungen halt und spiegelt den (Werte-)Verfall unserer Gesellschaft
 
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Berliner30

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  • #11
@9 sehr schön geschrieben, Zustimmung, leider sieht man das nicht und merkt irgendwann nur, wie jemand zu diesem Thema steht.
 
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Persona grata

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  • #12
@ 7: offensichtlich kommst Du oder ich von einem anderen Stern! Deine Aussagen kann ich so überhaupt nicht nachvollziehen. Für mich ist das einfach nur krank, und zwar sehr!!! Es mag durchaus für den einen oder anderen eine Situation geben, bei der "fremdgehen" entschuldbar ist (z.B. unter starkem Alkoholeinfluss nach dem Motto: Denn sie wissen nicht, was sie tun.). Aber für mich wäre selbst das nie tolerabel gewesen. Ich erwarte in einer Beziehung absolute Treue und bin es selbst natürlich auch. Wenn sich die Gefühle füreinander ändern, dann sollte man sich ehrlich und fair trennen. Danach kann jeder machen, was er für richtig hält aber nicht während einer Beziehung! Haltet mich meinetwegen für altmodisch, aber ich halte an meinem Standpunkt fest!!
 
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  • #13
Treue muss selbstverständlich sein!
Frau, 41
 
  • #14
Mal nachdenken.....

Das kann ich jetzt noch 20x machen, es verändert sich nichts: Ohne Treue geht keine Partnerschaft. Bei allem anderen belügt man sich selbst.

Es macht zwar mehr arbeit, aber sollte man nicht das begehren eines anderen als Alarmsignal werten und klären was da gerade schiefläuft? In die Beziehung investieren?
Und liebe Fragestellerin: Sex ist etwas sehr intimes, gerade da ist ein Untreue ein Vertrauensbruch.

#6: "Mal ein Ausrutscher"???????????? Untreu ist untreu, auch im tiefsten Rausch macht man nichts was man nüchtern nicht vielleicht auch machen würde. Es entschuldigt nichts. Freie Liebe hat auch in der Flower-Power Zeit nicht funktioniert und jede Menge psychische Verletzungen verursacht.

#7 krass! Andersrum gilts: Wenn die Beziehung stark ist wird nicht fremdgegangen. Untreue zu tolerieren ist, was? Bequemlichkeit? Dummheit?

Letztendlich beschägt man sich selbst wenn man fremdgeht oder es toleriert. Alles andere ist schlicht gelogen. Die Menschliche Natur ist so.
 
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  • #15
#6 an #13: Was schlägst Du vor? Eine 20jährige Ehe zu trennen, nur weil einer der beiden sich im angetütterten Zustand hat abschleppen lassen? So eine Einstellung führt ja gerade dazu, dass das Vertrauen in einer Beziehung gestört wird, weil der Ausrutscher unter allen Umständen verheimlicht werden muss. Und dann die Möglichkeit übertragbarer Krankheiten und am Ende die 'guten Freunde' ... . Nein, Danke!
 
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  • #16
Ohne Treue geht gar nichts!!! Wie ekelhaft wenn ein andere auf meiner Frau drauf gewesen wäre. Die würde denselben Tag gehen an dem ich das merke! Ich bin selbst auch treu. Ohne Treue keine Beziehung. Sonst holt man sich ja sonstwas!!!
 
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  • #17
Das darf nicht sein, das gibt es nicht, basta! Und falls doch, dann Trennung! Wie blauäugig sind die meisten hier!?
Fakt ist, dass fremd gegangen wird, und zwar massenweise!!! Über die Gründe kann man viel spekulieren. Wenn jede Ehe gleich geschieden würde, in der einer untreu ist, dann würden noch mehr Kinder ohne intaktes Elternhaus aufwachsen. Nicht auszudenken! Gut, dass es auch Partner gibt, die ihre persönliche Eitelkeit zurückstecken können zugunsten der Familie und einer neuen Chance für die Liebe.
 
  • #18
@#6,14,16

Habt Ihr denn keine Selbstachtung? Für mich hat das etwas mit Wertschätzung zu tun, wenn fremdgegangen wird, wird offensichtlich der andere und die Beziehung nicht mehr Wert-geschätzt, es ist es nicht wert der Versuchung zu Widerstehen.

Und Bitte: wer glaubt denn an den einmaligen Ausrutscher???? Und morgen kommt der Weihnachtsmann!! Träumt weiter. Da gehören immer zwei dazu. Und wenn man damit durchkommt wird die nächste Gelegenheit wieder genutzt. Oft genug beobachtet.

Ich bestreite nicht dass es viele Paare gibt die "wegen der Kinder" zusammenbleiben, aber intakte Familien sind das dann wirklich nicht. Es wird vorgelebt dass Fremdgehen normal ist, dass ein unachtsamer Umgang mit dem Partner normal ist. Das es in Ordnung ist den anderen seelisch zu demütigen-er ist ja nicht gut genug dass man treu ist. Und das soll gut für die Kinder sein?? Ist es nicht besser mit einem neuen Partner der die Wertschätzung mitbringt den Kindern was anderes Vorzuleben? Ich finde schon.

Die traurige Wahrheit ist doch dass die meisten sich trennen würden wenn sie den Mut und die Kraft dazu aufbringen würden und es wäre auch besser so.
 
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  • #19
Hallo Fragestellerin,

um Missinterpretationen vorzubeugen: ich bin treu und ich schätze Treue.

Schaue ich zurück, so hat sich aber meine einst krasse Einstellung sehr verändert:

Mit 14: Männer, die fremd gehen gehören gehängt, ausnahmslos, es gibt keine Entschuldigung dafür, auch kein Suff, nichts.

Mit 20: dto.

Mit 25: bin ich das erste Mal in einer vierjährigen Beziehung betrogen worden und habe es "erahnt", die "Tat" wurde jedoch nicht gestanden. Ich habe aus lauter Liebe nicht Schluss gemacht und mich im großmütigen Verzeihen geübt. Dachte, das sei der Mann fürs Leben, große Liebe, all das.
Blöd gelaufen, denn nun konnte ich ja nicht mehr an meiner bisherigen "Kopf-ab Einstellung" festhalten.
Die Beziehung erledigte sich binnen kurzer Zeit trotzdem, da einfach die Luft raus war - eben der Grund für sein Fremdgehen, welches er am Ende auf Nachfrage auch gestand.
Beobachtung: alle seine späteren Partnerinnen wurden auch betrogen, er entwickelte sich in diesem Alter gerade zum notorischen Fremdgeher. BTW: Das war in Zeiten vor AIDS-Bewusstsein.

Mit 26-35: Ich habe Partner oder potentielle Partner möglichst bei kennen lernen nach ihrer Einstellung zur Treue gefragt. Es war mir ganz ganz wichtig. Singles, die alleine Thailandreisen unternahmen sortierte ich in eine bestimmte Schublade usw.
Ich wurde seither wissentlich nicht mehr betrogen.
Ich habe dann sehr nahe miterlebt, wie eine Freundin ihre Beziehung durch völlig unbegründete Eifersucht kaputt machte - die hatte sich meine einstige Einstellung der 14-jährigen bewahrt, bis sie 39 war. Der arme Mann ... man könnte auf den Gedanken verfallen, dass, wenn er sowieso schon beim Gucken schuldig war, er es genauso auch hätte tun können ...
Ich fand sie krank in ihrem Verhalten und bin dankbar, dass ich das von außen beobachten durfte - also diese Erfahrung nicht selbst machen musste.

Seit ~ 36: etwas, auf das ich nicht näher eingehen möchte (es hatte nichts mit einem Mann/Partner zu tun) hat mein Leben und Denken völlig verändert. Ich nenne es mal "Persönlichkeitsentwicklung", ausgelöst durch ein bestimmtes Ereignis, willentlich und aktiv fortgesetzt bis heute.
Seither habe ich Treue in Partnerschaft bzw. daraus resultierender Ehe schlicht vorausgesetzt, und die Haltung meines Partners zu diesem Thema erspürt, wie ich alles erspüre, was passt und was nicht passt. Und habe gelernt: auch eine treue Ehe kann scheitern.

Ich stehe inzwischen auch bei diesem Thema in meiner Mitte und eben nicht an irgendeinem Pol zwischen Kopf ab und Freibrief.
Wenn ich es mir aussuchen kann, dann möchte ich treu sein und wünsche mir, dass mein Partner treu ist. Ich weiß aber auch, dass Treue eine Einführung der Zivilisation ist. Und dass Partnerschaften nicht immer im Stadium des Himmels auf Erden sind. Dass es Höhen und Tiefen gibt, vor allem, dass es noch ganz andere Verletzungen gibt, als "bloß" Untreue. Ich bin da viel gelassener geworden.

Ich weiß, dass es Lernaufgabe eines jeden Menschen ist, ein "anders sein" zu verstehen und nicht zu verurteilen. Das heißt nicht, dass ich mich mit untreuen Partnern abfinden muss, aber ich habe für mich entschieden, sie nicht zu verurteilen. Das gilt Männer und Frauen, für Verheiratete und nicht Verheiratete, für Väter, für Mütter. Eine Verurteilung steht mir auch einfach nicht zu, schon gar nicht in der Theorie.

Diese Haltung bewahrt mich davor, dass ich irgendwann in eine Situation gerate, in der ich selbst untreu werde und mein eben noch polarisierendes Weltbild gerade rücken müsste.

Und weil ich folglich diese Kennenlern-Fragerei „Bist du auch wirklich wirklich treu" nicht mehr zwanghaft verfolge, verlasse ich mich gelassen auf meine Intuition bei der Partnerwahl. Bestimmt nicht auf Schwüre oder Eheringe.

Sollte ich in Zukunft jemals dennoch betrogen werden, dann entscheide ich dann, wenn es soweit ist, in der jeweiligen Situation, was ich tue. Ich könnte momentan überhaupt nicht sagen, wie ich reagieren würde. Ein neuer Partner muss also bei mir damit klar kommen, dass zwischen Trennung und Verzeihen eine 70:30, 50:50 oder aber eine 30:70 Chance liegt und das ich Treue nicht explizit verlange, er muss sie aus sich heraus leben, es ist keine Hausaufgabe, die ich ihm stelle, sondern eine Wahlmöglichkeit. Meine Wahl, wie ich leben möchte habe ich getroffen.

So gesehen, liebe Fragestellerin finde ich irgendwelche verbindlichen Aussagen zur Treue & Co. VOR einer Partnerschaft ziemlich nebensächlich, es kommt einzig darauf an, was man miteinander davon tatsächlich lebt - über all die Jahre hinweg.

Liebe Grüße
Mary, w 47
 
A

Annette

Gast
  • #20
Ich weigere mich das Thema Treue zum Thema zu machen.

Für mich ist Treue derart selbstverständlich. Über Selbstverständlichkeiten will ich nicht diskutieren. Unvorstellbar für mich, in einer Beziehung den Wunsch auf jemanden anderes zu haben. Das kenne ich nicht, da schenke ich doch meinem Partner alle Aufmerksamkeit.
Ich galube auch nicht, dass soo vile Männer fremd gehen..das sind bei Mann oder Frau bestimmte Typen. Die meisteN Menschen haben keinen Drang nach Seitensprüngen in glücklichen und festen Beziehungen.

Ich lerne so einen Typen gar nicht kennen, davon gehe ich aus. So einfach mache ich mir das ;-)

So einen Ausbruch in der Beziehung ist für mich ein Signal, dass die Beziehung nicht stimmt. Entweder man arbeitet gemeinsam am Glück oder lässt es ..da wäre ich kompromisslos.
 
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  • #21
Hallo an alle
hier noch einmal die Fragestellerin
Treue und Beziehung sind scheinbar für viele ein tief verwurzelte Überzeugung. Wo bei hier nur die sexuelle Treue angesprochen wurde. Nun wenn das in der menschlichen Natur so verwurzelt ist, frage ich mich woher das Wort Fremdgehen kommt und die vielen arbeitslosen Prostituierten sind wohl an der hochen Arbeitslosenzahl schuld.
Auch ist mir auf gefallen das viele "freie Liebe" mit "freien Sex" verwechseln. Es wurde in den 70 so offiziel gelebt. Die Idee war aber wirklich die Liebe zu meheren Partnern, das können nun meiner Meinung wenn nur ganz wenige Menschen.
zu #18 nun ich denke das kommt meinen Überlegungen heute zu Thema Treue an nächsten

Zum Abschluss noch einmal die Frage ist Treue ( mal nur sexueller Art) wirklich so tief in uns verankert, das auch hier anonym keiner sich der sexuellen Freiheit bekennt oder auch nur mal den " Ausrutscher " versucht hat und seine Beweggründe oder Meinung dazu hat.

den wie es aussieht sind wir alle Treu. :)
 
  • #22
@#20: Zu den Prostituierten: Viele Freier sind nicht in festen Beziehungen, sondern gehen gerade zu Prostituierten, weil sie ohne Beziehung den Sex vermissen. Zweitens gewinnt bei etlichen Gebundenen offensichtlich der Trieb über die Moral. Sicherlich gehen viele Partner fremd und viele auch zu Prostituierten. Das dürfte unstrittig sein.

Ist Treue in uns verankert? Biologisch gesehen ja und nein: Einerseits sind Gefühle wie Eifersucht, Liebe, Geborgenheit, Sehnsucht absolut biologisch und offensichtlich durch evolutive Optimierung entstanden. Diese Gefühle stellen sich, dass wir unseren Partner "kontrollieren" und monogame Beziehungen fördern. In die gleiche Richtung geht auch die zyklusunabhängige Sexualbereitschaft einer Frau, die ihrem Partner ständig Sex bieten kann (ganz anders als bei fast allen anderen Tierarten). In diesem Sinne ist der Wunsch nach Treue ganz wesentlich mit zwei Intentionen verbunden: Der Mann möchte nur eigenen Nachwuchs aufziehen. Ein Mann, der eine treue Frau hat und sich dessen sicher ist, wird mehr Nachwuchs haben und ihn besser versorgen als wenn er glaubt, es wäre nicht seiner. Aus Sicht der Frau ist es wichtig, den Mann an sich zu binden, damit er den eigenen Nachwuchs der Frau versorgt und nicht auch den Nachwuchs fremder Frauen. Evolutiv ist damit ganz klar, dass das "Streben nach Treue des Partners" äußerst wichtig ist. -- Andererseits hat es evolutive Vorteile für Männer fremdzugehen und das eigene Erbgut möglichst weit zu verteilen, allerdings nur, wenn er dafür nicht zur Verantwortung gezogen wird. Dies war evolutiv natürlich nie der Falle. Eine untreue Partnerin, die von einem anderen Mann geschwängert wurde, wurde (außer auf frischer Tat) nie überführt. Aus Sicht der Frau kann sich Fremdgehen evolutiv lohnen, wenn sie einen braven, fleißigen Versorger hat, sich aber von einem kräftigen, maskulinen Mann schwängern lässt. So verbindet sie das gute "beider Welten". Es ist bekannt, dass Frauen um ihren Eisprung herum wesentlich öfter Fremdgehen als zu anderen Zykluspunkten.

Zusammengefasst: Die eigene Treue ist biologisch nicht wichtig, die des Partners aber schon. Deswegen reagieren wir auch heute noch so extrem sensibel auf untreue Partner, und deswegen sind viele selbst aber dennoch ab und zu untreu. Nur Moral und Anstand, das Halten an gegenseitige Versprechen, oder die Angst des Erwischtwerdens halten uns vom Fremdgehen ab -- und die Angst vor übertragbaren Krankheiten natürlich auch.
 
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