@#17
Lieber Kalle,
nur weil es die klassische Musik ist, die bei uns dominiert, wird da gelegentlich elitäres Gehabe unterstellt. Nimm mal an, ich hätte geschreiben, ich mag nur Volksmusik, würde mir da einer elitäres Gehabe unterstellen

. Was vielleicht vor allem daran liegt, dass eher die "Elite" klassische Musik hört und eher das Proletariat Florian Silbereis. Da kann ich aber nix für.
Die Frage war doch, wie wichtig der gleiche Musikgeschmack für die Harmonie einer Beziehung ist. Also: ich habe im letzten Jahr viermal den kompletten "Ring" gesehen, in vier verschiedenen Städten, bin dazu extra hingefahren bzw. geflogen, zum Teil nur mit Partner, zum Teil mit der ganzen Familie. Dazwischen geschätzt zehnmal Oper in Berlin und München, zehnmal klassisches Konzert, zehnmal Aufführungen, an denen meine Söhne mitgewirkt haben. Kosten für alles (Karten, Anreisen, Hotel), grob geschätzt weit über zwanzigtausend Euro plus Zeitaufwand. Hätte ich einen Partner, der klassische Musik nicht mag, wie wäre es da um die Harmonie in unserer Beziehung bestellt? Nicht schwer zu erraten.
Weitere Freizeit: viele Abende sind bzw. waren besetzt für Gesangsunterricht, Klavierunterricht, Chorsingen, Chortage, mit Feunden musizieren. Gemeinsame Mahlzeiten: ein klassische Konzert läuft im Hintergrund. Gespräche in der Familie drehen sich um gemeinsam erlebte oder geplante Aufführungen, der "Jahresplan" (Urlaube der Söhne) wird zum Teil nach Festspielterminen ausgerichtet. Da ist unsere Famliie vielleicht etwas sehr klassiklastig ausgelegt, aber wir sind keine Exoten, unser Freundeskreis (meiner und der meines Partners) ist ähnlich strukturiert.
Und diese "Extreme" verdeutlichen doch gerade, dass eben gleicher Musikgeschmack für eine harmonische Beziehung wichtig sein KANN.
w54