• #1

Wie wieder ins Leben finden?

Liebe Community,

nach einer oder zeitgleich mehrerer Trennungen, nach stark prägenden Ereignissen, die einen aus der Bahn geworfen haben, nach großen und einschneidenden Veränderungen - wie findet man wieder ins Leben zurück?
Was sind die Kleinigkeiten, an denen Ihr Euch des täglichen Lebens erfreut? Was sind die positiven Seiten des Lebens, die ich nicht mehr sehen kann? Was sind die kleinen und großen schöne Dinge, die Ihr TUT?

Unabhängig davon: Wann genau empfindet Ihr ein Glücksgefühl und könnt Ihr mir sagen, woher genau das rührt, also die tiefere Assoziation dahinter verraten, sodass ich diese Verknüpfung mit meiner individuell vergleichen und eventuell sogar auf mich anwenden kann?

Ich wäre wirklich SEHR dankbar für einige Inputs und ich bitte, um Oberflächlichkeiten und Floskeln zu vermeiden, um konkrete und umsetzbare Tipps.

w,23
 
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Gast

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  • #2
Ich bin Anfang des Jahres nach einer enorm verletzenden Trennung die auch alte Erlebnisse aufwühlte einen Monat in Urlaub gefahren. Ganz alleine - weit weg, nach Asien. Hab mich quasi dort versteckt und mir die fremden Menschen angeschaut. Da ich die Reaktionen meiner Umwelt und meines Partners (der übrigens Beziehungsunfähig ist - es lag gar nicht an mir) vor der Reise immer hinterfragt habe sind mir in Asien Dinge aufgefallen, die einfach nicht zu hinterfragen waren. Warum machen die Asiaten das ? Keine Antwort....Ich habe gelernt, Dinge als gegeben hinzunehmen - einfach anzunehmen und mein Leben weiter zu leben. In Asien kam ein Mann (Asiate) auf mich zu der meine tiefe Trauer bemerkte. Er erzählte mir die Geschichte seiner Frau die als Ausländerin Buddhistin geworden ist. Die Worte "man muss nur Glauben, dann ist alles möglich" hat er mir mit auf den Weg gegeben. Ich bin keine gläubige Buddhistin geworden, gehe jedoch täglich für 1-2 MInuten in mich und bitte "wen auch immer" um Beistand. Es gibt mir einen gewissen Frieden und eine Aussöhnung mit meinem Innersten. Nach meiner Reise habe ich die Welt mit anderen Augen gesehen- mich selber auch. Vielleicht hilft dir meine Geschichte ein wenig weiter.
 
  • #3
Ich verwöhne mich mit leckerem Essen. Ich power mich aus mit Sport. Ich gönn mir einen Wellnesstag im Schwimmbad. Ich fahr übers Wochenende spontan nach Italien. Ich besuche Veranstaltungen (im Sommer gibts da so viele), suche nach neuen Hobbies, Interessen und ideen. Gehe wieder Interessen nach, die ich einst aufgegeben hatte. Versuche auf verschiedensten Wege neue Leute kennen zu lernen und meinen Freundeskreis zu erweitern. Schreibe, lese, jag den Kater durch die Wohnung. Kauf mir neue Möbel. Schau mir schöne Autos an. Penne einen ganzen Sonntag einfach mal so durch. Dekorier meine Wohnung. Bau meinen PC auseinander und befreie jedes Teil vom Staub. Gehe mit Freunden aus, einen Kaffee trinken.

Nimm dir Zeit, das ist das einzige was hilft. Zeit heilt alle Wunden.
 
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Gast

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  • #4
Liebe Fs

wenn es dir möglich ist: ändere radikal deine Richtung, deinen Wohnort oder dein sonstiges Umfeld.
Sobald du dich auf Neues einlassen musst lässt der Gedanke an das Alte nämlich nach.

In Leben zurück heisst auch neue Menschen, neue Freunde, neue Freude erleben.
Die Zeit heilt zwar nicht alle Wunden. Meine sind seit 20 Jahren aber gut vernarbt.
Manchmal ziept es noch, denn vergessen werde ich es wohl nie. Aber durch viele neue
schöne Erlebnisse kannst du Schlimmes unwichtiger werden lassen.
 
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Gast

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  • #5
Liebe FS, wir hier im Forum können dir zwar konkrete Dinge schreiben. ABer - ob sie dir helfen weiß niemand. Und oberflächlich bleibt es, weil wir viel zu wenig von dir wissen.
Nach einem Absturz zurück ins Leben finden? Routine machen und handeln. Fußboden putzen,
Gartenarbeit, Schwimmen gehen. Nicht versuchen glücklich zu sein - wer handelt mit diesem Ziel, der vertreibt das Glück. Was sind jetzt im hier und heute deine Aufgaben auf dieser Welt?
Arbeit - geh zur Arbeit und wenn du dich durch den Tag schleppst. Einkaufen - mach das und zwar mit möglichst viel körperlichem Einsatz, also nicht mit dem Auto - zu Fuß oder mit dem FAhrrad.
Fenster müssen geputzt werden - mach das. Fensterputzen ist eine Sch--.Arbeit. Aber hinterher fühlt man sich als guter Mensch. Such dir 20/30 Handlungen, die von dir erledigt werden können
- kann irgendwann auch Kontakt mit anderen Menschen sein z.b. einen Brief schreiben - und mach die. Ablenkung ist gut. Eine jüdischen Pianistin - so kenne ich die Geschichte- hatte in der NS-Zeit Berufsverbot und selbstverständlich Todesangst, dass einges Tages die Herren usw vor ihrer Tür stehen. Sie schreibt in dihrer Biografie, sie habe sich gezwungen, jede der 20 oder 30 schweren Stücke von Chopin ( ich bin nicht musikalisch und kann das deshalb nicht genauer sgen) perfekt spielen zu lernen. Diese Knochenarbeit hätte sie vor dem Wahnsinn gerettet. Such dir eine Aufgabe und bleib dabei! W
 
  • #6
Liebe Community,

danke für die Tipps, die ihr mir bisher gegeben habt. Einige Dinge davon setze ich auch schon seit geraumer Zeit (intensiv) um - bisher ohne emotional positive Erfolge. Manchmal frage ich mich, ob ich einfach "glücksresistent" bin... Aber das ist ein anderes Thema...
 
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Gast

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  • #7
Liebe Community,

danke für die Tipps, die ihr mir bisher gegeben habt. Einige Dinge davon setze ich auch schon seit geraumer Zeit (intensiv) um - bisher ohne emotional positive Erfolge. Manchmal frage ich mich, ob ich einfach "glücksresistent" bin... Aber das ist ein anderes Thema...

Nein, du bist bestimmt nicht glücksresistent, sondern du hast dich so eingerichtet, dass du hängengeblieben bist und die Türe nach draußen nicht findest. Meistens sind es aber nur ein paar cm in die andere Richtung. Im Buddhismus so wie ich ihn praktiziere bitte man übrigens nicht um Beistand bei "wem auch immer" (Ich nehme an hier sind die vielen, Buddhas, "Götter" gibt es nicht wirklich im Buddhismus wird aber so genannt weil man ein Wort braucht.) Keine Frage, das sieht in den asiatischen Ländern auch wirklich so aus, so wie sie dort praktizieren. Aber man sucht NICHT im Außen. Keine Fürbitte bei Gott oder wem auch immer. Das ist wichtig! Die Antwort ist in dir selber drin. Du kannst sie rausholen. U. a. auch mit ausdauernder buddhistischer Praxis. Sie ist dafür da das innere das Glück dauerhaft wieder aufzubauen und das wichtigste ist: Indem man sich auch mit diversen unterstützenden Aktivitäten um andere kümmert hört man auf sich um sich ausschließlich selber zu drehen. Alleine kann man nicht glücklich werden. Auf einmal hat man wieder Erfolgserlebnisse mit anderen Menschen, fühlt sich gut und hat Zuspruch. Das kann man bestimmt auch ohne meditative und Lehren studierende Praxis bekommen. Dieses Glück fällt dann auch nicht mehr so schnell mit dem Wegfall diverser äußerer Faktoren, die wir so wichtig nehmen um, weil es nicht vom außen abhängt und den Kampfgeist mobilisiert. Das war also von Gast #2 (?) ein super Hinweis, den du noch mal überdenken könntest. Ich bin so jedenfalls die letzten 6 Jahre aus vielem rausgekommen und konnte einiges an Problemen lösen.
w46
 
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