Schon seit meiner Kindheit fühle ich eine tiefe Verlassenheit in mir. Sie ist leider geblieben. ... Und alleine werde ich immer bleiben und diese schmerzhafte innere Einsamkeit wird mich ein Leben lang begleiten. Diesen Gedanken finde ich unerträglich.
Ich habe auch die Tendenz, jemanden von mir wegzustoßen.
Vlt. um zu schauen, ob er wieder kommt? Oder kann ich Nähe gar nicht aushalten, weil ich den Verlust nicht ertragen würde? Ist es reiner Selbstschutz?
Es gibt sehr gute Bücher zu dem Thema, z. B. von Alice Miller "Du sollst nicht merken" oder "Die Revolte des Körpers"
Ich beglückwünsche Dich zu deiner sehr guten Kindheit. Wer doch schon als Kleinkind konstant emotionalen Demütigungen und Quälereien ausgesetzt war wird das wohl anders sehen. Dir hat man wahrscheinlich niemals gesagt dass du es nicht wert bist geliebt zu werden und dich hat man auch niemals als "das da" betitelt. Du dürftest wahrscheinlich auch auf dem Bürgersteig gehen weil du ja ein wertvoller Mensch warst. Das war bei uns anders, wir durften das nicht weil alle anderen Leute wertvoller waren als wir. Deine Mutter hat dich war scheinlich auch niemals auf dein Zimmer gezogen weil dein Vater dich gerade mal nicht sehen konnte und er kotzen muss wenn er dich sieht. Du hast wahrscheinlich auch nie erlebt wie dein Vater nur darauf wartet dass deine Mutter nicht zu Hause ist damit er dich emotional noch mal so richtig fertig machen konnte. Auch hast du es niemals erlebt dass sein Vater mit Vollgas über die Autobahnrast dann Vollbremsungen macht wenn keiner hinter ihm war damit das Kind mit dem Kopf aufs Armaturenbrett knallt. Das sind nur kleine Beispiele von geringeren Quälereien. So passierte in den Siebzigern und Achtzigern. Damals gab es noch kein Jugendamt das mal vorbei geschaut hätte. Also, wer sowas nie erlebt hat der kann auch nicht mitreden. Da wo ich aufgewachsen bin war das an der Tagesordnung. Es gab noch viel krassere Beispiele in meiner Umgebung ich glaube ich bin noch ganz gut weggekommen.Was ich allerdings gelernt habe - die Suche nach dem Schuldigen verhindert die Bewältigung der eigentlichen Aufgabe
die Suche nach dem Schuldigen verhindert die Bewältigung der eigentlichen Aufgabe.
die Suche nach dem Schuldigen verhindert die Bewältigung der eigentlichen Aufgabe
Mein Vater wurde daraufhin schwer depressiv und ging fremd.
Stellt man den Schutz seiner Eltern, das Verständnis für ihr Verhalten, über die Wahrnehmung der eigenen (verdrängten) Gefühle (die 2te Seite), wird man sich in manchen eigenen Handlungen nie verstehen.
Ist doch egal, was der Grund ist. Die Verletzung ist dieselbe, selbst wenn diese Menschen selber in der Kindheit gelitten haben und ihnen auch niemand geholfen hat. Sie sind schuld, schließlich hatten sie als Erwachsene die Macht, es zu tun oder nicht, und so nimmt das Kind es wahr, wenn es anfängt darüber nachzudenken, was es mit ihm gemacht hat. Wenn dann einer gleich sagt "aber deine Eltern hatten es auch nicht leicht blabla", lässt man den Menschen wieder stehen mit seinem Leid.Viele Eltern machen mal was falsch. Eigentlich sogar alle. Aber fast alle machen das weder absichtlich oder gar in böser Absicht.
Dem Kind wird NICHT zugestanden, dass es nichts in böswilliger Absicht gemacht hat, das darf man misshandeln. Dem Täter aber wird zugestanden, dass er ja seine Misshandlungen nicht in böser Absicht gemacht hat und deswegen muss er verschont werden?
@Blair,@Tom26 du reagierst wie viele Menschen, die eine glückliche Kindheit und eine liebende Familie hatten. Du verstehst das Problem schlicht und einfach nicht. Schlimmer noch, du bagatellisierst es. Diese Pädagogen, wie du sie in Anführungsstrichen nennst, haben sehr wohl ihre Berechtigung.
Es ist für einen Erwachsenen nichts leichter gewesen, als seinen Frust usw. am eigenen Kind auszulassen..... weil Du aus Unwissenheit und auch ohne böse Absicht irgendwas gemacht hast, über das er sich geärgert hat. Oder weil ihm was quersitzt und Du einfach nur existierst.
Allerdings bin ich ein grosser Freund davon, "die Kirche im Dorf zu lassen".
Angenommen, das stimmt so. Dann sind aber 85 bis 90 % der Eltern "gute" Eltern. Und auch "gute" Eltern machen Fehler - trotz aller Ideale. Wer von Euch Kinder hat, weiß das. Und sicherlich hat man selbst als Mutter/Vater unbewusst und unbeabsichtigt auch so manche Verletzung bei einem Kind erzeut, denn niemand ist perfekt - keine Mutter, kein Vater.Auf einer Seite der Polizei kann man lesen, dass vermutlich 10 bis 15% der Eltern schwerwiegende und relativ häufige Körperstrafen bei ihren Kindern anwenden.
Aber ich habe keinen Respekt vor Menschen, die ihren Hintern nicht hoch bekommen um an sich zu arbeiten, die ihre elterliche Macht missbrauchen um sich auf Kosten von wehrlosen Kindern groß und stark zu fühlen, die als Erwachsene jeden Tag für sich die Entscheidung treffen könnten, JETZT etwas zu ändern, die es aber doch nicht tun. Nein, das entschuldige ich nicht mehr.
Danke liebe @void, genau so ist es. Damit ist eigentlich alles gesagt.
Die Kindheit ist für Jeden, auch für den, der eine tolle Kindheit haben durfte, der Beginn des Sammelns von Lebenerfahrungen. Dazu gehört auch, dass man nicht immer alles bekommt, was man will. Dazu kommt, dass Kinder individuell unterschiedlich sind - wie Eltern auch. Alles Menschen - und kein einziger von uns ist perfekt. Auch das ist eine Erfahrung, die wir alle machen mussten.Genauso ist es mit Dir und dem Versuch die Auswirkungen einer prägenden Kindheit (Dir) klar zu machen. Ab einem gewissen Stadium geht es i.d.R. nicht um Schuld (von Eltern) sondern darum mit den Prägungen und Mustern umgehen, (gut) leben und im besten Fall diese ablegen zu können.
Richtig, absolut. Aber auch die Sonne zu sehen mussten alle lernen.Ja, die Kindheit kann ein lebenslang begleitender Schatten sein, wenn man es nicht schafft, die Sonne wieder herein zu lassen.
Nee, es gibt auch noch die ganze Bandbreite der psychischen Misshandlung, die leider nicht in Prozentzahlen angegeben werden kann, und die Eltern, die "nur" ein bisschen schlagen und deswegen nicht auffallen.Dann sind aber 85 bis 90 % der Eltern "gute" Eltern.