• #1

Wie Wünsche ansprechen und wie reagieren?

Liebes Forum,

aus meinem vorhergehenden Beitrag und eurem Feedback (Danke dafür!) hat sich für mich nun die Frage ergeben wie kommuniziert ihr mit eurem Partner/eurer Partnerin über eure Wünsche?
Sprecht ihr es sachlich an, diskutiert ihr es, initiiert ihr es, verführt ihr den anderen einfach dazu oder behaltet ihr eure wünsche für euch?
Und wie reagiert ihr, wenn der andere euch in seine Wünsche einbezieht?

Liebe Grüße
Blue (w)
 
  • #2
Liebe Blue,
ich habe deinen letzten Beitrag nicht auf dem Schirm, aber ich nehme an, du meinst sexuelle Wünsche?

Da kommt es natürlich sehr darauf an, inwiefern der andere "mitmachen" muss. Wenn ich mir ein nettes Szenario ausdenke, bei dem sein "Mitspielen" gefragt ist, reicht eine Verführung natürlich nicht. Und wenn ich mir Oralsex wünsche, kann ich ihn schlecht zwischen meine Beine legen. Entschuldige die Deutlichkeit. Magst du konkreter werden?

Sind es weniger komplexe Dinge wie "fester an der Brust angefasst zu werden", kann ich natürlich einfach seine Hand nehmen, sie auf meine Brust legen und die Finger zusammendrücken, dann wird er die Botschaft sicherlich verstehen (wenn er ähnlich tickt wie ich ;-)). Ansonsten ist Kommunikation immer eine gute Idee :): "Schatz, ich habe da eine Idee. Wie fändest du es, wenn wir mal ...?" Was ich auf keinen Fall rate, ist, die Wünsche (wie abstrus sie auch wirklich mögen) für dich zu behalten. Sie sind ja da und wollen beachtet werden.

Lieben Gruß und vor allem viel Spaß :)
w55
 
  • #3
wie kommuniziert ihr mit eurem Partner/eurer Partnerin über eure Wünsche?
Sprecht ihr es sachlich an, diskutiert ihr es, initiiert ihr es, verführt ihr den anderen einfach dazu oder behaltet ihr eure wünsche für euch?
Und wie reagiert ihr, wenn der andere euch in seine Wünsche einbezieht?
Für mich ist eine Beziehung, nur dann eine gute und stimmige Beziehung, wenn beide aufrichtig und authentisch im Gleichklang miteinander umgehen, damit ist alles gesagt. Bei einer einseitigen und unterdrückten Kommunikation, kann nichts dabei herauskommen, das ist meine Meinung.
 
  • #4
Liebe Blue,
ich habe deinen letzten Beitrag nicht auf dem Schirm,
Derhier war es:
https://www.elitepartner.de/forum/frage/sollte-man-die-beduerfnisse-des-partners-erfuellen.79238/

wenn beide aufrichtig und authentisch im Gleichklang miteinander umgehen ... Bei einer einseitigen und unterdrückten Kommunikation, kann nichts dabei herauskommen
Gleichklang fällt einem nicht in den Schoß.
Was mich interessiert ist WIE ihr Wünsche kommuniziert.

Entschuldige die Deutlichkeit. Magst du konkreter werden?
Es gibt nichts zu Entschuldigen! Deutlich ist gerade in dem Fall gut.
Mein Partner hat kürzlich einen Wunsch an mich heran getragen und ich hab es unabsichtlich vermurkst. Primär daher mein Interesse an dem Thema.
Aber klar habe ich, wie sicher jeder, Wünsche. Ich muss zugeben, manchmal ist da schon eine kleine Hemmschwelle sie zu äußern. Einfach zu zeigen was ich will, dazu bin ich oft zu langsam und bis ich mir ein Herz gefasst hab ist es oft rum ums Eck.
Wie bekommt man das hin? Entwickelt sexuelles Selbstbewustsein ohne „zu offensiv“ zu sein?
Im Moment bin ich da etwas durch den Wind.
 
  • #5
Sprecht ihr es sachlich an, diskutiert ihr es, initiiert ihr es, verführt ihr den anderen einfach dazu
Mal so, mal so. Je nach dem -Diskussionen allerdings eher nicht.
Es kommt auch darauf an, was es ist. Es kann auch passieren, dass jeder eine Entscheidung für sich trifft, wenn es den anderen maximal geringfügig tangiert.
Sexuell gesehen ist bei uns Verführung angesagt. Klappt ganz gut, wenn man die No Go's der anderen Person akzeptiert.
Und bei uns dürfen beide alles sagen - also Wünsche äussern, aber auch klar darauf antworten, dass man das gar nicht wolle oder mal versuchen könne, aber jederzeit abbrechen können möchte.
 
  • #6
Liebe Blue79
Hmja, ich würd mal sagen, es kommt auf den Wunsch an und auf's Timing und so fort.
Grundsätzlich erkenne ich bei mir die Entwicklung, dass ich mich mit zunehmendem Alter um immer mehr Ehrlichkeit, Direktheit und Authentizität bemühe. Damit meine ich nicht, dass ich allen alles an den Kopf knalle, ob sie's hören wollen oder nicht.
Aber in einer intimen Beziehung halte ich mich nicht verdeckt, was meine Wünsche anbelangt und ja, das bringt mir auch ab und zu Probleme und Frust. Ich sehe das aber einfach als Teil meiner Reise an, als Lernprozess. Es ist letztlich schmerzlicher, seine Wünsche für sich zu behalten und niemals zu wissen, wie's gewesen wäre, darüber zu sprechen. Als ab und zu anzuecken.
 
  • #7
Neulich las ich das Statement von einem Psychologen, dass die sexuelle Identität eines Menschen die sensibelste und intimste ist und deshalb in vielen Partnerschaften sexuelle Wünsche selten geäußert wurden, was aber gerade in langfristigen Beziehungen einer der häufigsten Gründe für Probleme werden dürfte.

In meiner 13jährigen Beziehung haben wir zu lange gebraucht uns damit auseinanderzusetzen, wie wir kommunizieren, und sind immer noch dabei gangbare Wege zu finden. Ich war immer ziemlich offen und habe Dinge einfach angesprochen, was am Anfang unserer Beziehung zu sehr erfüllendem Sex für mich führte. Mein Mann war von Anfang an sehr indirekt, inzwischen hat er mir gestanden, dass es ihm schlicht peinlich ist, offen seine Wünsche zu kommunizieren. Andererseits war zwischenzeitlich unser Sexualleben fast eingeschlafen, weil er sich zurückgezogen hatte, da seine Wünsche zu wenig berücksichtigt wurden. Ich glaube allgemein, dass Männer sich nicht generell aber tendentiell mit dem Reden schwerer tun.

welche Wege gibt es bei uns?
- mein mann fragt ob für mich okay ist, wenn im Hintergrund ein Porno (ich finde die meisten aus seiner sammlung nicht sonderlich ansprechend) läuft. Dabei wählt er dann irgendwas aus, das zeigt, was er gerne hätte.
- ich habe ihm schon mal vor Weihnachten einen Wunschzettel aufs Kopfkissen gelegt. Ich hab drauf geschrieben, dass mir klar ist, dass Wünsche keinen Anspruch auf erfüllung ahben, aber ich würde mich freuen, wenn er mal über folgende Ideen nachdenkt....
- ich spreche ihn manchmal direkt nach dem Sex an, dann ist er meist offener als bei dem von Psychologen oft empfohlenen unverfänglichen Spaziergang
- ich versuche beim sex Dinge einzubauen, die ich gerne hätte, die bekomm ich, wenn es ihm gefallen hat, dann oft zurück (allerdings steht er z.B. nicht so auf ganzkörperliches Streicheln, ich dagegen schon, weshalb ihm lange nicht klar war, weshalb ich dem so viel zeit einräume)
- sehr oft (daran dachte ich bei deinem letzten Post) äußert er etwas vorsichtig, und wenn ich mich dann damit auseinandersetze und was dazu sage, zieht er plötzlich zurück. Dann scheint es ihm auf einmal doch wieder peinlich zu sein. da bin ich inzwischen sehr offensiv geworder und gehe auf die Metaebene: "ich habe das Gefühl..., ich persönlich hab da einen ähnlichen Wunsch auch schon gehabt. Aber jetzt brauchte ich doch mal Zeit.
ich hab drüber nachgedacht und hätte jetzt doch mal Lust drauf (oder eben nicht).

Langsam wirds besser, zumal mein mann verstanden hat, dass es für Problemlösungen wichtig ist, über den eignen Schatten zu springen. Außerdem haben wir einen epl-Kommunikationskurs gemacht, da ist eine Zeit für Gespräch über Sex Teil des Kursprogramms.
 
  • #8
wie kommuniziert ihr mit eurem Partner/eurer Partnerin über eure Wünsche?

Da ich während dem Sex nicht gerne allzu viel rede, sprechen mein Partner und ich über unsere Wünsche, wenn wir in entspannter Atmosphäre auf dem Sofa, im Auto, etc. sitzen. Wir schauen uns dann auch mal die Angebote von online Sexshops an. Ich bin froh, dass er da sehr offen ist, so wie ich auch. Das war ich aber nicht immer. Mit meinem Ex-Mann habe ich nicht so offen über sexuelle Wünsche gesprochen. Das lag aber weniger an ihm, sondern mehr an einer gewissen Verklemmtheit meinerseits. Während meiner Singlezeit hatte ich eine Affäre, im Laufe derer ich gelernt habe, offen über Sexuelles zu sprechen. Es ist gar nicht so schwer :)

Und wie reagiert ihr, wenn der andere euch in seine Wünsche einbezieht?

Ich überlege mir, ob ich mir das auch vorstellen kann. Ich bin bereit, Neues auszuprobieren, aber natürlich gibt es Grenzen. Das muss ein Partner akzeptieren. Ich wäre aber auch enttäuscht, wenn mein Partner gar nichts ausprobieren möchte. Ein gewisses Entgegenkommen ist mE wichtig.
 
  • #9
Er spricht im Moment nur über Alltagskram mit mir. Über persönliches egal welcher Art nicht. Da blockt er ab.
Das fühlt sich fürchterlich an. Fremd und kalt und und und.

sorry aber was hast du für ein unreifes Exemplar genagelt? Das ist ein infantiler Mann und glücklich wirst du mit ihm nicht. Nein du musst seinen Wünschen nicht entsprechen,, wenn du nicht willst. Verbiegen muss sich keiner. Wenn er das nicht schnallt, dann ist er der Falsche für dich. Ich muss hier immer nur mit dem Köpf schütteln. Bis dahin wusste ich nicht einmal, dass es ein Pornokino gibt. Irgendwie wäre mir das auch alles zu unspontan und ungeplant. Es gibt zig Möglichkeiten sein Sexleben zu bereichern...es gibt Spielzeug, man kann in der Öffentlichkeit Sex haben und und und. Warum sollte man in einenn ekligen Pornoschuppen gehen...igitt. Du machst dir zu viele Gedanken und willst ihm alles recht machen. So funktioniert es nicht.
 
  • #10
Er spricht im Moment nur über Alltagskram mit mir. Über persönliches egal welcher Art nicht. Da blockt er ab.
Das fühlt sich fürchterlich an. Fremd und kalt und und und.
Ich hab mich jetzt auch zurück gezogen. Ich wusste mir einfach nicht mehr zu helfen.

Das darf nicht das Ergebnis sein, wenn man offen ist, über Wünsche spricht.

Ich finde das schon schwierig. Selbst wenn du aus seiner Sicht einen Fehler gemacht hast, in dem du alleine in den Erotikladen gegangen bist, und ihm das nicht passt-so ein richtiges Schwerverbrechen kann ich darin nicht erkennen.

Ich finde eher, dass dein Freund dich durch sein Verhalten bestraft.
Er lässt dich nun einfach auflaufen, während du versuchst, alles wieder gut zu machen.

Er könnte zb sagen, ich bin gekränkt, dass du ohne mich dort hingegegangen bist, wir hätten doch zusammen dort hingehen können und uns das anschauen...das hätte ich mir gewünscht...
Es gibt x-Möglichkeiten.

Ich denke, aber es passt ihm nicht, dass du selbständig gehandelt hast und dadurch nicht mehr so in der Defensive warst.

Aber das nun aus so einem Ereignis eine Krise entsteht- ich fürchte, dein Partner ist doch nicht der lockere Freigeist, von dem du uns erzählt hast. Das sind natürlich nur Mutmaßungen.
Aber du erzählst uns sonst kaum etwas über deine Beziehung, nur darüber, dass es Höhen und Tiefen gab.
 
  • #11
Ich hatte zuerst auf dem Schirm, Tipps zu geben, wann da vielleicht der richtige Moment für ist. ..
Nach dem weiteren Lesen spare ich mir das jetzt.

Meine Herzensfreundin ist Sub.
Hätte man mir den Satz vor Jahren gesagt, hätte ich oh nein die Arme oder ähnliches gerufen.
Heute habe ich indirekt Dinge darüber erfahren, die mich fast neidisch machen.
Wie toll die miteinander reden, Grenzen setzen, Respekt etc.
Ich weiss es deshalb, weil sie damals sagte: ich habe Phantasien xy, möchte das kennenlernen aber ich brauch jemanden mit dem ich darüber reden kann.= mich.
Heute lebt sie irgendwas mit Vanilla = nur Rollenspiele nichts im normalen Leben, da hat eher sie die Hosen an.
Aber die Sub steht im Mittelpunkt, er darf nicht machen was er will, sondern was sie erlaubt hat, weil sie nämlich sonst weg ist.
Und diskutieren über: was sie falsch macht gibt es nicht.
Kein Wunsch wird abgewertet aber auch nicht jeder erfüllt.
Und bei Unsicherheiten wird geschaut was der unsichere Part an Hilfe braucht.
Vielleicht wäre ihr Teddy (Typ im Leben) Dom Sekunden enttäuscht wenn sie selbst ins Kino gestürmt wäre...ins.
Aber er hätte eher gelobt und dann gesagt: frag mich doch und wenn wäre ich gerne mit zu der "Kasse " gegangen.
Und natürlich: kannst Du die das vorstellen? Was macht Dir Angst? Wie kann ich sie Dir nehmen?
Und meine Freundin ist trotz Neigung erst nach 2 Jahren in so einem Kino gewesen.

Ich muss keine Sub werden um zu sagen: ich finde so geht man damit um.

Ich habe in meinem Leben die Erfahrung gemacht: Sexualität war letztendlich ein Spiegel für die gesamte Beziehung. Und damit meine ich nicht den Akt, sondern wie man darüber miteinander sprechen kann.

Und wie schon öfters von mir gesagt ...nur etwas bildlicher:
Lieber würde ich zur Bestrafung an ein Kreuz ( nicht meine Phantasie )
als wenn jemand zur Bestrafung schweigt.
 
  • #12
Vielleicht wäre ihr Teddy (Typ im Leben) Dom Sekunden enttäuscht
Danke für diese Geschichte @pixi67.
Ich mag es auch nicht angeschwiegen zu werden. Überhaupt nicht.

... dein Partner ist doch nicht der lockere Freigeist, von dem du uns erzählt hast....Aber du erzählst uns sonst kaum etwas über deine Beziehung, nur darüber, dass es Höhen und Tiefen gab.
Scheint fast so. Ich lerne da auch gerade neue Seiten kennen.
Am Anfang unsere Beziehung hat er ein paar Mal Andeutungen gemacht, die in die Richtung gingen, das er beim Sex eher dominiert werden möchte.
Ich hatte nachgehakt und schien mich getäuscht zu haben. Das war für mich ok. Ich habe weder mit dominieren, noch mit dominiert werden Erfahrung. Und sowas nonverbalen auszuloten ist nicht meins.
Davon abgesehen weiß ich auch nicht, ob ich das wollen würde.

Was möchtest du denn über uns als Paar wissen?
 
  • #13
Liebe FS, Sex ist nicht nur intim mit einem anderen sein, sondern auch mit sich.

Was Dein Ding ist und was nicht, liegt nur in Dir. Gerade da sind überschrittene Grenzen fatal und müssen gewahrt und respektiert werden.
Und wer innerhalb dieser Grenzen keine Erfüllung und Lust empfindet, ist nicht böse aber nicht passend.

Deins ist immer im Jetzt und wenn es sich ändert, dann ist eben ein anderes Deins im Jetzt.

Ich schrieb ja, dass es bei mir ein Spiegel meiner Beziehung war. ..zumindest was Reden und Umgang mit Konflikten angeht.

Wie war es denn bisher in Deiner Beziehung?
Was liebst Du an ihm und was etwas weniger?
Wie gut geht: Klären und Kompromisse finden?
 
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