Zur Titelfrage: Ich finde das völlig OK, wenn ein Mann nicht zuhause bleiben möchte. Warum sollte jeder die derzeitig politisch-korrekte Rollenverteilung wollen? Da kommen wir ja von einem Zwang zum nächsten!? Befreiung heißt doch nicht, dem nächsten gesellschaftlichen Muß zu erliegen!
Ich glaube, daß das erste Jahr einfach Muttersache ist. Stillen und Wickeln sind einfach typische Mutteraufgaben und nur der Feminismus ist da anderer Ansicht. Ich kenne so viele Beispiele von befreundeten Paaren, wo der Mann sich allergrößte Mühe gibt, aber wenn das Kind sich dann weh getan hat oder nicht einschlafen kann, dann nützt all die Mühe nichts, die Mutter muß ran und das Kleine ist nach ein paar Minuten ruhig. Für manche Väter völlig frustrierend, aber in Wirklichkeit nur schlichte Biologie. Ein Säugling kennt halt die Mutter (Geruch, Stimme) bedeutend länger als den Vater.
Anderer Aspekt: Ich finde, eine Partnerschaft beruht generell auf ähnlichen Ansichten und vielen Gemeinsamkeiten. Also muß jedes einzelne Paar ihr eigenes Leben gestalten und sich einigen. Da mit politischen, feministischen oder gesellschaftlichen Maßstäben ranzugehen, ist völlig falsch. Was für die beiden in Ordnung ist, ist OK. Wenn eine Frau sowieso gerne ihr Kind die ersten drei Jahre großwerden sehen möchte, dann ist es egal, ob der Mann bereit gewesen WÄRE zuhause zu bleiben. Wenn eine Frau partout arbeiten möchte, dann benötigt sie halt einen Mann, der wirklich zuhause bleibt. Und so weiter.
Dritter Aspekt: Eine Partnerschaft beruht darauf, zu zweit aus dem Leben soviel zu machen wie möglich. Dazu muß zumindest einer Karriere machen und dazu muß meist auch der Besserverdienende arbeiten gehen. Wo ist der Zweck, wenn aus politischer Zufriedenheit beide ihre Karriere ruinieren? Ein Paar sollte auch andere Zukunftspläne haben, wie z.B. Hausbau, Urlaube, Kinder, Altersabsicherung.
Ich persönlich möchte mein Kind, wenn ich denn mal eins habe hoffentlich, auf jeden Fall aufwachsen sehen und nicht von einer Erzieherin aus der Krippe gesagt kriegen "heute hat es das erste Mal das Köpfchen gehoben". Wie menschenverachtend eigentlich. Die Kleinen werden eh so schnell groß und die ersten Jahre erlebt man nur einmal im Leben. Warum sollte ich mir das nehmen lassen? Ich habe Null Verständnis für Frauen, die den Berufsalltag solchen wunderbaren Jahren vorziehen. Aber wie gesagt: Jede, wie sie will.