@ # 45
Liebe Angie!
Vorweg möchte ich sagen, daß ich das Wort "Schwangerschafts-Unterbrechung" für euphemistisch und schlichtweg falsch halte.
Wir hatten hier letztens einen Thread, in dem sich viele über Begriffe wie "Altlasten", "Beuteschema" und "Marktwert" echauffierten - was ich NICHT nachvollziehen konnte, weil ich - bei richtiger Verwendung des Begriffs - darin nichts beleidigendes sehe.
ABER: Schwangerschafts- Unterbrechung trifft schlicht und einfach den Sachverhalt nicht. Unterbrechen kann ich nach der Definition nur etwas, das zu Beginn stattgefunden hat, von dem man dann eine Pause - eben eine Unterbrechung macht - um es danach fortzuführen. Eine Verhandlung, eine Sitzung, eine Behandlung u.ä. können unterbrochen werden und werden danach fortgeführt. Eine Schwangerschaft kann nicht UNTERbrochen werden, sie wird unwiderruflich ABgebrochen.
Ich finde, daß dieses Wort nur erfunden wurde, um zu verschleiern, was da (mitunter) grauenhaftes passiert. Denn wenn man an Abtreibungen denkt, wo der Embryo älter als drei Monate ist, ist das meiner Meinung nach schon eine heftige Sache, die da abgeht und nicht bloß die Entfernung eines Zellklumpens. Soweit ich weiß, ist bei schwereren Behinderungen eine Abtreibung nach dem dritten Monat erlaubt und wird teils sogar bis zum sechsten Monat durchgeführt. Ich selbst war eine Frühgeburt, die mit sechs Monaten auf die Welt kam. (Ich bin 32 Jahre alt.) Ich bin - wie durch ein Wunder - ohne Behinderungen geboren worden und hatte auch später nie Probleme. Vielleicht reagiere ich deshalb emotionaler wenn es um Abtreibungen in einem so fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft geht.
Zu Deinen anderen Abschnitten: Da bin ich mit Dir gleicher Meinung. Vielleicht habe ich mich aber mißverstänlich ausgedrückt. Meine Empörung war noch gespeist durch den ursprünglichen Fragesteller, der offensichtlich meint, das gezeugte Kind und die geschwängerte Frau sowie die Allgemeinheit dürften für seine kopflosen sexuellen Eskapaden einstehen und bluten während er sich - wie bei einer strafrechtlichen Verhandlung (was da auch seine Berechtigung hat) - auf verminderte Schuldfähigkeit bzw. Schuldunfähigkeit zurückziehen kann. So kann und darf das ganze schlichtweg nicht laufen. Und wer das ernsthaft anders sieht - wie der Fragesteller - bei dem frage ich mich schon, ob er sich zu Recht auf einem "Elite" Partner Forum rumtreibt.
Wie ich schon in meinem vorigen Beitrag geschrieben habe: Ich verstehe Männer wie Frauen nicht, die mit einem Wildfremden ins Bett gehen, von dem sie eigentlich wissen, daß sie ihn unter normalen Umständen nie wiedersehen werden und wollen. Deshalb mein Rat an die Männer: entweder davon Abstand nehmen, mit einer Wildfremden Sex zu haben oder ein Kondom verwenden - dann muß man sich nicht auf das Gutdünken der Frau verlassen. Wenn ich ein Mann wäre, würde ich sehr sorgfältig abwägen, ob ich dieser Frau vertrauen kann, wenn sie sagt, sie würde verhüten. Es gibt aber viele Männer, die nicht mal danach fragen, ob die Frau überhaupt verhütet und die dann später rumheulen. Und da sage ich halt: selbst schuld!
Als Frau muß ich mir natürlich im Gegenzug auch überlegen, mit wem ich da ins Bett gehe. Wenn ich gar nicht verhüte, darf ich dann eben nachher nicht rumheulen, wenn ich ein Kind von einem Mann habe, mit dem ich nichts im Sinn habe. Das stelle ich mir alles andere als schön vor. Die Frau darf und muß dann dennoch darauf vertrauen dürfen, daß der Mann Unterhalt zahlt. Das ist eben das schlichte Prinzip der Haftung einerseits, andererseits geht es dabei um das Kind, welches eben einen Anspruch gegen Vater und Mutter auf Unterhalt hat.
Daß Frauen von ihren ONS - Männern bei einer ungewollten (oder vielleicht sogar für sie gewollten) Schwangerschaft erwarten, daß der Mann jetzt einen auf happy Family macht, verstehe ich auch nicht. Beispiel: Boris Beckers Besenkammer - Intermezzo. Klar ist, daß er bezahlen muß, schließlich hat er ein Kind gezeugt. Klar hingegen finde ich nicht, daß er sich jetzt wie ein richtiger Vater benehmen muß. Insofern trifft die Frau vielleicht doch einfach mehr Verantwortung. Und im Fall von Boris Becker ist ja auch anzunehmen, daß die Frau ganz gezielt gerade ihn ausgewählt hat für einen ONS, da sie schon allein durch den Kinderunterhalt gut leben können dürfte und jetzt in den Medien bekannt ist, was ihr und dem Kind ganz andere Chancen im Leben eröffnen dürfte als Normalos.
Bei solchen und vergleichbaren Fällen dann einen auf arme, geschwängerte und sitzengelassene Frau zu machen, finde ich auch mehr als verdreht. Mal abgesehen davon, daß ich mir nicht vorstellen kann, daß es für ein Kind tatsächlich gut ist, wenn Vater und Mutter, die hinten und vorne nichts miteinander anfangen können, zusammen an dem Kind rumerziehen. Ich denke, daß es da besser ist, wenn das Kind bei einem Elternteil (meist ist es ja die Frau) aufwächst und der andere bis auf wenige Ausnahmen nur seiner Zahlungspflicht nachkommt. Denn ein echtes Elternpaar werden die beiden Fremden, die lediglich durch das Kind eine Verbindung miteinander haben, ja sowieso nie werden.
Mein Fazit: Augen auf und Gehirn an beim bzw. besser noch vor dem Geschlechtsverkehr!