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Prinzipiell ist das erstmal sachlich falsch.. Selbstverwirklichung hat eine starke Egoismuskomponente wenn diese Selbstverwirklichung nicht explizit mit dem einbinden anderer einhergeht.. Egoismus dagegen hat primär nichts mit dem aktiven oder willfährig passiven (fahrlässigen) Verletzen Anderer zu tun.. das wäre eine eher sadistische Komponente und die haben glücklicherweise die wenigsten.. Wenn man als Single oder Paar Kinderlos lebt, dann setzt man die eigene Bequemlichkeit und Komfortzone über die Notwendigkeit des Fortpflanzens was DAS Kernmerkmal des Lebens an sich ist.. man kann es wohl am ehesten mit "Reichtum verpflichtet" übersetzen, im Sinne von "Leben verpflichtet" .. auch anderen diese Chance zukommen zu lassen.. tut man dies nicht ist dies prinzipiell erstmal egoistisch da man selbst erst einmal etwas in Anspruch genommen hat, was man anderen nicht zugesteht.. nämlich Leben..
Deine Herleitung ist nicht richtig, du vertauschst die beiden Begriffe ihrer philosophischen Bedeutung nach. Der Egoismus setzt immer voraus, dass nur der Handelnde zählt und andere hinter dem Handelnden zurückstehen müssen. Steht eine Entscheidung an, zählt der eigene Wille immer mehr als der Wille anderer. Nur gibt es für die meisten Singles und gewollt Kinderlosen ja gar keinen anderen, dem man seinen Willen aufzwingt.
Dem gegenüber steht die Selbstverwirklichung, bei der der einzelne Mensch sein Leben nach seinen Vorstellungen gestaltet. Hierbei wird nicht ausgeschlossen, dass dabei mehr als eine handelnde Person zählt und ihren Willen durchsetzt.
Im übrigen, beurteile ich die Fortpflanzung rein ihrer Notwendigkeit nach, hat die Menschheit für die nächsten 30 Jahre erst einmal Pause, bis die Population wieder dem Ökosystem zumutbar ist.