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  • #1

Wieso kann ich mein Glück nicht genießen?

Vor wenigen Wochen habe ich einen wunderbaren Mann kennengelernt. Wir haben vom 1. Moment an harmoniert, sind uns in lichtgeschwindigkeit sehr nahe gekommen. Er ist gebildet, fürsorglich, sehr gefühlvoll, aufmerksam, herzlich, großzügig, liebevoll und sinnlich, der Sex ist perfekt. Es ist alles so gut, dass ich es nicht fassen kann. Ich kann es wortwörtlich nicht glauben. Ich fürchte, nicht gut genung für ihn zu sein. Nun fange ich an mich innerlich zu distanzieren, weil ich Angst habe, es könnte vielleicht am Ende schief gehen. Das würde ich vermutlich nicht ertragen... also ziehe ich mich vorsorglich zurück. Wie kann ich meine Angst überwinden und mehr Vertrauen entwickeln? Solange ich in seiner Nähe bin, ist alles wunderbar. Aber mit jedem Kilometer, den ich mich entferne, wächst meine Angst und die Selbstzweifel... vermutlich werde ich ihn genau mit DIESER Art zu denken vergraulen. Meinem Ex war ich in einigen Belangen (subjektiv) nicht gut genung. Vermutlich daher meine Angst. w29
 
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  • #2
Bitte sag ihm offen, was dich bedrückt. Nur so kann er Verständnis für dich aufbringen und dir helfen, deine Ängst zu bearbeiten. Ich kenne dein Gefühl. Aufgrund schlechter Erfahrungen hatte ich eine Mauer um mich herum aufgebaut, Gefühle zulassen - einerseits ja gerne, andererseits, bitte nicht verletzen. Also eine Gradwanderung auf dem Schwebebalken, die auch mit Runterfallen enden könnte. Ich habe meinem neuen Partner genau davon berichtet, auch woher die Angst kommt, warum die Mauer so hoch ist usw. und ihn gebeten, doch bitte diese Mauer einzureissen. Da auch er Verletzungen aus der vergangenen Beziehung davon getragen hatte, hatten wir also eigentlich gegenseitig die gleiche Aufgabe. Vertrauen aufbauen, Liebe wachsen lassen, das Glück genießen und uns dies immer wieder bewusst zu machen. Es hat funktioniert, heute sind wir seit Jahren glücklich zusammen - und ganz ehrlich, wir machen uns unser Glück noch heute bewusst und erinnern uns auch daran, welche Zeiten wir hinter uns haben. Dir viel Glück, es ist machbar.
 
  • #3
Ich erlebe eine ähnliche Situation gerade auf der Männerseite. Plötzlich nach Momenten des Glücks erstarrt sie, ist todtraurig, denkt denkt denkt.Und ich merke, das mich so ein Verhalten doch sehr abstößt. Was soll er denn machen? Dir versichern, dass dem nicht so ist? Hat er vermutlich schon gemacht. Soll er das 30 mal machen, glaubst du ihm dann? Soll das bis alle Ewigkeit so weitergehen? Wo ist sein Handlungsspielraum?
Natürlich vergraulst du ihn.
 
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  • #4
Versuche doch mal, nicht so sehr zu klammern.
Lebe Dein Leben. Wenn er da ist, dann genieße Dein Glück. Wenn er nicht da ist, dann trauere ihm nicht nach. Bleib locker und fröhlich. Ob mit oder ohne ihn.
Du kannst beides. Angst vor Verlust ist ganz normal, aber damit machst Du es Euch beiden schwer und das ist für eine Beziehung nicht gut.
Rede mit ihm darüber und dann ist aber auch wieder gut. Dieses Thema sollte nicht der Mittelpunkt einer Beziehung sein.
w/43
 
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  • #5
Du hast Angst, dieser Traum könnte wieder zerplatzen und die Sorge ist in gewisser Hinsicht auch berechtigt.
Du sagst, ihr seid euch "in Lichtgeschwindigkeit in nur wenigen Wochen" näher gekommen und alles ist perfekt. Genau das ist auch mit einer gesunden Portion Skepsis zu betrachten.
Meine eigene Erfahrung sagt mir, dass solche wunderbaren Beziehungsanfänge auch schnell ins Gegenteil kippen können. Die erste rosarote Verliebtheit verstellt ja auch immer ein wenig den Blick für die Realität. Darum ist es nur gesund, wenn du zwischendurch mal ein wenig inne hältst und reflektierst.
Ich würde einfach einen Gang zurückschalten. Das solltest du aber mit viel Diplomatie tun und darfst auf keinen Fall schwermütig oder unzufrieden dabei rüberkommen. Sag einfach, dass du ihn sehr magst, die Stunden mit ihm genießt aber ein bisschen mehr Zeit brauchst.
Es wäre nur normal, wenn du in diesem frühen Stadium einer Beziehung auch weiterhin hin und wieder deine Freunde triffst oder ganz alleine etwas unternimmst. Diese Auszeiten zwischendurch halten ihn/ euch ein wenig auf Distanz und die Beziehung kann in Ruhe langsam wachsen. Das ist allemal gesünder.
Alles Gute!
 
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  • #6
Nein, ich (w/57) würde erstmal nicht mit ihm reden - sondern mit anderen kompetenten Leuten.
Telefonseelsorge zum Beispiel - in 80 % alle Fälle sind da gute Leute - die einem auch gute Fragen stellen. Oder Du erträgst es alleine.
Disntanziere DICH NICHT - sodnern nimm dich in deinem Kummer selber an udn fang nciht an zu zweifeln.
Wenn du mit ihm zusammen bist und es geht Dir gut - dann genieße es total aus. Warte bitte ab und problematisiere es nicht. Wenn es Dir nach 6-8 Moanten immer noch so schlecht geht, dann vorsichtig mit ihm darüber sprechen, dass Du manchmal unsicher bist.
Verscuhe ihn kennenzuleren, wie er mit schwierigen Situatione umgeht oder frage vorscihtig, wie es ihm geht - vielelciht ist er ja genasuo unsciher. Gerade in de Anfangsphase ist eine Verunsicherung völlig normal.
Und sei auch mal ein wenig kritischer - idealisiere IHN nicht so.
 
  • #7
Das gibts auch bei Erfahreneren Menschen, eine Art Überdosis Glück. Auch das kann einen Menschen überfordern.

Nimm Gas raus! Das geht Dir alles zu schnell und das ist verständlich. Du musst Ihm das aber auch Kommunizieren, also sagen daß Du verliebt bist, es Dich aber zu überrollen droht. Und Du deshalb einfach manchmal einen kleinen Schritt zurück machst um Dich nicht zu überfordern.

Vertrauen muss nunmal wachsen, das ist nicht vom ersten Augenblick an da. Wenn er wirklich so toll ist wird ers zwar nicht mögen, aber Dir die Luft zum atmen lassen.
 
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  • #8
Nun ja, zurückziehen ohne ehrlichen Grund und Erklärung finde ich auch nicht gut. Wenn nicht jetzt, wann dann soll sie ehrlich mit ihm sein und ihm ihre Ängste und auch Gefühle offenbaren? Genau das ist das Problem vieler Partnerschaften. Am Anfang versucht man alles in sich hinein zu fressen, mit sich selbst auszumachen, dann hat man irgendwann die Chance verpasst, sich dem anderen zu offenbaren - denn er würde ja nicht verstehen, warum, erst jetzt und nicht gleich von Anfang an. Und irgendwann beginnt man dem Partner Vorhaltungen zu machen, er würde nicht zu einem stehen bzw. helfen, wenn Probleme auftauchen - nur man vergisst dabei eins: Wer nicht weiß, dass der andere Ängste oder Probleme hat, wie soll er da helfen? - und schwupps ist die Beziehung am Ende, bevor sie überhaupt eine realistische Chance gehabt hätte, zu funktionieren. Bleib ehrlich und aufrichtig - wenn er nur mit Oberflächlichkeit und guter Miene umgehen kann, weißt du gleich woran du bist. Wenn er aber bereit ist, an eurer Beziehung gemeinsam zu arbeiten, dann habt ihr Aussicht auf Erfolg.
 
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  • #9
Mit deinen Gedanken: "Ich bin nicht gut genug für ihn" oder "So viel Glücklichsein kann doch nicht wahr sein, es wird bald zu Ende gehen" usw. usw machst du dir eine Menge Stress. Dieser wiederum bewirkt, dass du eure Beziehung durch die Brille dieser Stressgedanken siehst und einschätzt. Nicht, wenn du bei ihm bist, ebr die vielen, vielen Stunden in denen du wieder zuHause bist.
Die Wirkung deiner Stressgedanken ist nicht zu unterschätzen: Gefühle von Minderwertigkeit, Angst vor Beziehungsverlust, Enge, Traurigkeit, Muskelverspannungen... etc. etc. DAMIT bewirkst du am Ende höchstwahrscheinlich genau das, was dir deine /Stress-(Gedanken jetzt schon suggerieren.
Wie also damit umgehen?

Byron Katie (du findest etliches über sie auf ihrer Homepage oder bei youtube) hat aus eigenem Erleben zu einer ganz einfachen Form der Selbstbefragung gefunden, die auch du anwenden kannst und die dir sehr viel weiterhelfen könnte zur Lösung vom mentalen Konflikt:

1. Ist es wahr, was du denkst? (z.B.: "Ich bin nicht gut genug für ihn")
2. Bist du ganz, ganz sicher, dass es tatsächlich so ist, wie du denkst? (z.B.: "Ich bin nicht gut genug für ihn")
3. Wie fühlst du dich mit diesem Stressgedanken?
4. Wie würdest du dich fühlen, wenn du diesen Stressgedanken NICHT hättest.
5. Drehe dir Inhalte deines Stressgedankens um und spiele mit den Möglichkeiten. Vielleicht ist die eine oder andere Variante auch wahr. Das könnte dich aus der Klammer des so absolut erscheinenden Stressgedankens lösen (Beispiel: "Ich bin nicht gut genug für ihn" wird dann: "Ich bin gut genug für ihn!" oder ""Ich bin nicht gut genug für mich" (evtl. denkst du manchmal so über dich?) oder "Er ist nicht gut genug für mich" oder "Ich bin wirklich gut genug für ihn" usw.)

Arbeite ein bisschen damit. Dass der mentale Stress (der sich selbstverständlich auch auf dein Gefühlsleben und letztlich dann auch auf deine Handlungen auswirkt) aus den Erfahrungen der früheren, vergangenen Beziehung stammen könnte, hast du ja schon erkannt. Also arbeite dran, ihn abzulegen und zu beenden, wie du die Beziehung beendet hast, so auch die letzten Auswirkungen davon.
Vielleicht findest du ein dich ansprechendes Ritual, um diese Gedanken, die noch mit deinem Ex verbunden sind, abzulegen, um für diese jetztige wunderschöne Beziehung wirklich frei zu sein und dir und dem neuen Partner eine Chance einzuräumen.

Viel Glück!


w,57
 
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  • #10
Am besten Du gehst auf Ihn zu und redest mit ihm. Melde Dich bei Ihm kurz und knapp. Wenn er wirklich so ein toller Mann ist wird er Dich verstehen und auf Deine Wünsche und Gefühle eingehen.
Lass Dir aber nicht zu viel Zeit damit. Männer wollen klare Aussagen und kein drum herumgerede
Geht es langsam an. Noch ist Zeit dafür. Nur dann wird alles gutgehen.
m (40)
 
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  • #11
Wer sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegt erlebt viele ungewöhnliche Phänomene ;-) Nimm doch einfach ein bisschen das Gas raus ohne gleich eine Vollbremsung hinzulegen, denn dabei kann dann auch wieder eine Menge zu Bruch gehen. Am besten kündigst Du es in trauter Zweisamkeit an, dann weiß er was los ist und ist nicht verstört. Außerdem weiß man nie ob es ihm nicht vielleicht auch so geht, denn Männer können auch solche Gedanken haben.

Ein bisschen Angst und Selbstzweifel sind am Anfang einer Beziehung, besonders wenn sie sich so schnell entwickelt nichts so ungewöhnliches und gehört wohl auch einfach dazu, ich kenne das auch von mir selbst. Wenn dieses Denken sich allerdings negativ auf Dein Handeln und die Beziehung auswirkt dann solltest Du etwas dagegen unternehmen.

Die Tipps von #8 hören sich ganz gut an und funktionieren sicherlich wenn die Ursache der Gedanken nicht zu tief liegt und Du Dich nicht schon so weit in diese Gedanken verrannt hast, dass Du Dich nicht mehr selbst richtig hinterfragen kannst.
Eine Meinung von außen ist da auch immer hilfreich, denn schon allein das aussprechen der Gedanken bricht bestimmte innere Denkstrukturen und verändert die eigene Sicht auf die Dinge und zusätzlich hilft auch noch das äußere Feedback. Dafür kannst Du Dich entweder an eine sehr gute Freundin wenden, der Du vertraust oder Du suchst Dir einen Therapeuten mit dem Du die Problematik besprichst. Wahrscheinlich reichen ein paar Treffen um Dir zu helfen, das wäre also mehr ein Coaching als eine Therapie.

m43
 
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  • #12
Hier die FS: Vielen Dank für die konstruktiven und hilfreichen Antworten! Jeder hat auf seine Weise recht. Es hat mir schon ganz gut getan die Frage hier einfach zu stellen. Damit habe ich es einmal ausgesprochen und kann die Geschichte etwas weniger emotional betrachten.

Nur um das klar zu stellen: ich klammere nicht, das ist nicht meine Art. Wir sehen und alle paar Tage und ansonsten geht mein Leben natürlich seinen gewohnten Gang. Und ich bin auch nicht todtraurig oder erstarrt. In seiner Gegenwart bin ich sogar sehr glücklich und anschmiegsam! Somit hat er von meinen Ängsten bisher nichts erfahren. Da er aber sehr gut beobachtet und viele Nuancen wahrnimmt, wird es früher oder später zum Thema werden. Es sei denn ich bezwinge meine "Dämonen" schnellstens selbst (z.B. mit den Tipps von #8 - Danke!). Klappt das nicht, werde ich wohl doch mit ihm reden. Im Augenblick denke ich, er würde es verstehen und mir Zeit geben. Denn diese schnelle Annäherung hat mich definitiv erschrocken, bin sonst nicht so schnell zu "knacken" und fühle mich nun ein wenig "nackt" und überrumpelt.

Was #4 geschrieben hat, treibt mich natürlich auch um. Aber da hilft tatsächlich nichts anderes als abwarten...

"Gas rausnehmen" ohne "Vollbremsung" klingt ganz vernünftig für mein Gefühl. Er drängt mich ja auch nicht, das tue ich vermutlich eher selbst.

Danke noch mal an alle Beteiligten! Ihr habt mir geholfen!
 
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  • #13
Lass dich nicht so selbstmitleidig und weinerlich hängen. Gib dir selbst nen Tritt in den Allerwertesten und reingestürzt in die tolle Beziehung! Was gewinnst du denn, wenn du dich jetzt schon zurückziehst? Nichts. Eben.

w/32
 
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  • #14
@12 nach dem neuerlichen Posting von der FS habe ich nicht den Eindruck, dass sie selbstmitleidig und weinerlich ist.
Und gehen will sie ja gar nicht, aber wenn sie sich jetzt auch nur ein wenig zurückzieht gewinnt sie mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit, verlieren wird sie dadurch gar nichts.
Gut Ding will Weile haben, hat schon meine Urgroßmutter immer gesagt und Recht hatte sie.
 
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  • #15
hier nochmal #8:

Dass du deine Stressgedanken "Dämonen" nennst, passt schon recht gut, denn sie "geistern" dir durch den Kopf, wenn du nicht bei deinem Freund bist, nicht wahr? Sie führen ein Eigenleben und tanzen dir auf der Nase herum (und das hat Wirkung!! Du hast sie vor Augen und meinst, du selbst seiest womöglich "kleiner" und sie "die Herren", weil sie allmählich beherrschend werden.

Also bewusst machen! Aufschreiben, beim Namen nennen (davon ist schon Rumpelstilzchen mitten durch gerissen. Der wollte auch das neue Leben (das Kind) der frischgebackenen Königin - wie bei dir), benennen, damit bewusst umgehen...
Dabei lernst du eine Menge fürs Leben, nebenbei. Und es kann dir die wunderschöne Beziehung retten, die sondt vor die Hunde gehen kann.

Ob du außerdem ein bissel langsamer machst oder dein Tempo beibehältst, ist unabhängig davon zu entscheiden. Genauso, ob du außerdem mit ihm reden willst oder nicht.

Kannst ja alles drei tun, wenn du das willst...

Schau dir doch mal bei youtube ein paar videos an, in denen Byron Katie mit Menschen arbeitet, die ähnlich wie du, an ihren Sterssgedanken leiden. Ich sage dir: es ist faszinierend, was sich dabei tut. Und wenn du's ein paar Mal gesehen hast, wie sie vorgeht, kannst du das mit dir selbst auch tun. Ganz sicher. Ich weiß, wovon ich rede. Es ist sooo hilfreich!

w, 57
 
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