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  • #1

Wieso lassen die wenigsten am/der Ex ein gutes Haar?

Neulich empörte sich hier eine Posterin, ihr Ex sei völlig schw...gesteuert zu einer anderen abgewandert. Ich habe mich spontan gefragt, ob sie sich wohl seinerzeit beschwert hat, als er ebenso zu ihr eilte? Ähnlich verhält es sich offensichtlich mit anderen Attributen? Verstehe ich nicht: Wie kann der Mensch, mit dem er/sie zum Teil ZIG Jahre verbracht hat, plötzlich SO mies sein??!! Gleichzeitig bemerkten einige SchreiberInnen, er/sie hätten dann doch noch ein großes Glück gefunden... Da hoffe ich doch nur, dass nicht auch dieses irgendwann rückwirkend auch nur sch... gewesen sein soll??!! Kann mir jemand diesen Wirkmechanismus erklären?
 
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  • #2
Ich denke, es kommt auf die Umstände der Trennung und auch darauf an, was nach der Trennung zwischenmenschlich abgelaufen ist. Ist habe mich von meinen Partnern immer freundschaftlich getrennt, wir können heute noch einen Kaffee zusammen trinken oder Themen besprechen. Ich würde auch nie ein böses oder verletzendes Wort gegenüber anderen über meine Ex-Partner sagen. Da ich einfach denke, wenn ich soviele Jahre mit diesem Menschen verbracht habe, dann stelle ich mir selbst ein schlechtes Zeugnis aus, wenn ich über ihn schlecht rede.

Andererseits habe ich auch schon bei Anderen miterlebt, dass die Zeit nach der Trennung, obwohl die Trennung und die Umstände dazu selbst ich sag mal unterste Schublade gewesen sind, dass die Zeit danach trotz allem noch friedlich lief. Bis zu einem Zeitpunkt, an dem dann wieder beim Ex-Partner ein neuer Partner kam, der das ganze aufmischte und den Rosenkrieg anzettelte. Obwohl garnicht notwendig. Da spielen so viele Faktoren mit.

Meiner Meinung nach, sollte man sich wie erwachsene Menschen verhalten, doch das ist vielen in der Rosarot-Phase schon nicht möglich, da benehmen sie sich wie Teenies und in der Trennung landen viele dann leider im Sandkasten des Kindergartens!
 
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  • #3
Ich tippe mal, das ist ähnlich wie "Mein Urlaub war phantastisch", "mein Job macht mir unheimlich Spaß", "mein Auto verbraucht am wenigsten", "meine Kinder entwickeln sich prächtig"... ?

= Mensch möchte sich vor sich selbst gern aus der Mittelmäßigkeit abheben und sich und anderen gerne sagen, dass sein Jetzt schon etwas Besonderes ist?

Und selbstverständlich verbessert sich Mensch gerne immer weiter. Also BESSERE Wohnung, Couch etc.. Ergo kann und muss der Rückblick eher upstairs gerichtet sein`?
 
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Marianne

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  • #4
Die Männer sind groß im Schimpfen über die geldgierigen Exfrauen oder Partnerinnen. Das ist erst unangenehm!!
 
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  • #5
@3: Versetze dich mal kurz in die Lage dieser Männer: Sie schuften jahrelang, um der Familie vieles bieten zu können und die Frau profitiert! - Wenn ich mal davon ausgehe, dass die meisten Männer grundsätzlich zum Zahlen des Kindsunterhalts bereit sind, dann ist es aber auch verständlich, dass bei überzogenen Forderungen nach der Trennung jedoch, genau diese Männer auf die Barrikaden gehen.

Ich habe meinen "Männern" immer gesagt - von mir seht ihr kein Geld - denn ich wäre in der misslichen Lage, u.U. zahlen zu müssen! Never ever! Da bin ich egoistisch - jeder soll für sein Geld arbeiten und mit seinem Geld leben! - zur Info: ich bin auch Mutter -

Zur Frage: Gerade wenn auch Kinder im Spiel sind, sollte eine freundschaftliche Basis des Miteinanders, auch nach der Trennung gefunden werden - denn wenn die Kinder mit zum Spielball werden ist es aus meiner Sicht unverantwortlich, aber leider vielfach Realität!
 
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  • #6
Grundsätzlich sind es nicht nur Männer, die für die Familie schuften. Es gibt Männer, die sich auch gern von der Frau nach einer Trennung aushalten lassen möchten. So wird kein Unterhalt gezahlt und noch erzählt, dass man sich gern eine Zukunft auf Kosten der Frau, die jetzt allein die Kinder betreut, vorstellen kann.
 
M

Marianne

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  • #7
@3: Wenn ich beginne, mich in sämtliche Lagen hineinzuversetzen, bekomme ich Depressionen... ;)
Nein, ohne Scherz, ist schon klar, dass viele Trennungen bitter ausgehen, aber Herziehen über den anderen ist echt nicht fein. Schon gar nicht der finanzielle Aspekt mancher Scheidungen ist für Dritte relevant!
 
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Gast

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  • #8
@ Fragesteller: Du hättest mein Statement genau lesen müssen, dann würdest du nicht so oberflächlich kommentieren!
Es gibt auch noch andere Gründe, neben Sex, warum man mit einem Mensche zusammen kommt. Er war mein Ehemann, mehr als 30 Jahre lang! Wir haben gemeinsam studiert, Familie gegründet, unser Leben gemeinsam aufgebaut, Zukunftspläne geschmiedet. Ich war glücklich mit ihm, und hätte ihn - trotz der Krise- niemals verlassen! Ich denke, dass eine solche Beziehung so wertvoll ist, dass sich das Kämpfen gelohnt hätte! Ich habe ihn als Person noch niemals schlecht gemacht, und auch nicht hier im Forum. Wäre ich sonst so lange mit ihm zusammen geblieben? Einzelne Verhaltensweisen eines Partners zu kritisieren heißt noch lange nicht, ihn als Mensch schlecht zu machen.
Das sch... gesteuerte Verhalten sieht er inzwischen ebenso. Leider zu spät.
Angela
 
B

Berliner30

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  • #9
Naja um zu den Status Ex zu kommen muss man sich ja schon heftig streiten oder heftige Differenzen haben und da kommt es dann wohl öfters aus (unverdautem) Ärger wohl zu solchen Äußerungen.
 
A

AnnaHH83

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  • #10
Ich denke, dieses über Expartner herziehen entsteht einfach aus verletzten Gefühlen heraus. Er / Sie hat mich hiermit und damit verletzt, also ist er/ sie ein Ar***. Ich denke, die Menschen versuchen damit, ihre Verletzungen und Gefühle zu "besänftigen" um mit der Trennung und dem Geschehenen besser umgehen zu können.

Mein letzter Partner hat mich zum Ende unserer Beziehung auch sehr verletzt, mir finanzielle Dinge über die ganze Beziehung (und wir haben sogar 2 Jahre zusammengelebt) verschwiegen (Schreiben vom Gerichtsvollzieher und der Gleichen) und zum Schluss auch noch belogen. Ich hatte auch eine Phase wo ich die ganze Beziehung in Frage gestellt hab, in meinem Kopf nur über ihn gewettert habe. Allerdings hab ich mich dann der schönen Zeiten entsonnen und so kann ich zumindest sagen, die Beziehung war schön, der Abgang war unter aller Sau.

Ich schätze aber, es ist einfach ein normales Verhalten, dass man ein Stückweit die negativen Dinge nach einer Trennung betont, um mit der Trennung besser umgehen zu können. Und solange es nicht extrem wird (z.B. dem Anderen in der "Öffentlichkeit" schaden) und man sich irgendwann wieder besinnt, finde ich es auch nicht so schlimm.
 
P

Persona grata

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  • #11
Ja, es war Angela, die das "schw....Verhalten" ihres Ex-Mannes erwähnte und ich habe bestätigt, dass es bei meinem Ex ebenso war. Allerdings habe ich weder aus ihrem posting noch aus meinem ein einziges Wort "des Empörens" erkennen oder herauslesen können. Wir haben lediglich die Tatsache als solche erwähnt. Ich würde auch heute meinem neuen Partner oder Dritten gegenüber nie ein negatives Wort über meinen Ex fallen lassen. Allenfalls hat er mein Mitleid und auch das hält sich in Grenzen, weil er sich ja sein jetziges Leben so ausgesucht hat (eine Partnerin, die nichts hat oder ist, deren 2 junge erwachsene Kinder, wobei die Tochter 2 uneheliche Kinder von 2 unterschiedlichen Männern hat und arbeitslos ist wie auch ihr Bruder, der noch während der Ausbildung von seinem Arbeitsgeber "entlassen" wurde, was während der Ausbildung nur uner unter ganz bestimmten Voraussetzungen mit Zustimmung der IHK geht, wie man weiß); d.h. mein Ex sorgt jetzt mit seinen Bezügen für 6 Personen. Als wir uns bei unserer Scheidung trafen und er -der früher ausschließlich Boss und René Lezard getragen hat- in einer Wildleder-Imitat-Jacke daher kam-, weil er sich etwas Besseres offenbar derzeit nicht leisten kann, hatte er mein volles Mitleid! Grauenvoll! Wie auch Angela kritisiere ich das Verhalten meines Ex-Mannes (weil er über unsere Probleme nicht reden wollte), aber keineswegs ihn als Menschen. Aber unsere Trennung hatte ja auch etwas Gutes. Mein jetziger Partner nimmt mich zwischendurch mal in den Arm und flüstert mir etwas Liebevolles zu, bingt mir meinen "Morning-tea" in Form einer Tasse Kaffee ans Bett und wir kuscheln und reden miteinander. Ich glaube nicht, dass ich diese -durch nichts zu ersetzende Zweisamkeit mit meinem Ex-Mann nach so vielen Jahren des Zusammenlebens, in denen sich so manches abschleift und die Routine Einzug hält, hätte erleben dürfen. Und dafür bin ich sehr, sehr dankbar!
 
  • #12
Die Titelfrage erkundigt sich nach dem "Wirkmechanismus". Man sollte zwei Aspekte unterscheiden:

Einerseits spielt natürlich Abreagieren, Frust von der Seele reden, Vergeltung, Schlechtmachen einfach eine wichtige Rolle dabei. Das ist nicht schön, und mit noch mehr Charakter würde man es vielleicht vermeiden, aber letztlich kann es jedem passieren, dass man einfach mal Dampf ablassen muss.

Andererseits glaube ich, dass sehr viele Menschen gar nicht so gut sind, wie wir während der Beziehung glauben. Hinterher wird vielen halt klar, welche Schwächen jemand hatte und redet endlich mal Tacheles. Lügen, Betrügen, Unpünktlichkeit, Dummheit etc. sind leider weitverbreitete Eigenschaften von vielen Menschen. Schade, aber Fakt.
 
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