Liebe Fragestellerin! Diese und verwandte Fragen werden hier regelmäßig diskutiert. Benutze doch mal die Schlagwörter und gehe frühere Threads durch. Du wirst ganz gewiss fündig werden.
Zusammenfassend ergeben sich immer wieder die folgenden Argumente:
GELEGENHEIT
Abseits von allen Erwägungen, welche Attribute nun gewünscht oder nicht gewünscht werden, was geboten und gefordert wird, bleibt immer der zentrale Punkt, dass man nur dann einen passenden Partner finden kann, wenn man entsprechend viele potentielle Kandidaten überhaupt kennenlernt. Dazu gehört zum Beispiel das berufliche oder private Umfeld, aber auch die zielgerichtete Suche bei Freizeitunternehmungen, im Verein, beim Sport, auf Partnerbörsen oder Singleveranstaltungen.
Grob geschätzt passt maximal jeder 100ste bis 200ste Mensch als Partner, je nach eigenem Typ mal mehr oder weniger. Wer nur 20 Singles in drei Jahren trifft, müsste sich also nicht wundern, wenn der richtige nicht dabei war. Ab einem bestimmten Alter und einer bestimmten Struktur des beruflichen und privaten Umfelds ergeben sich leider nicht mehr besonders viele Single-Single-Treffen, außer man geht gezielt vor.
ATTRAKTIVITÄT (im Sinne von Aussehen)
Fakt ist, dass hübsche Menschen es leichter haben, einen Partner zu finden. Ein Hindernis ist Schönheit ganz gewiss nicht und das Jammern darüber mehr als unnötig und dreist. In unzähligen Threads wird gejammert, dass die Männer oder Damen nicht schön genug sind, sich überschätzen oder von der Resterampe stammen. Schönheit ist ein absolut gesuchtes Attribut, keineswegs ein hinderliches. -- Allerdings reicht Schönheit alleine eben bei weitem nicht aus, um ab einem bestimmten Niveau für passende Kandidaten als Partnerin begehrenswert zu sein. Sicherlich suchen die meisten Männer eine hübsche Partnerin, aber alle Männer mit Niveau suchen eben nicht NUR eine hübsche, sondern auch eine in anderer Hinsicht begehrenswerte Partnerin.
MARKTWERT (als griffige Kurzbezeichnung für "Chancen, als Partnerin gewollt zu werden")
Damit kommen wir von Attraktivität (Aussehen) auf die allgemeine Attraktivität (alle denkbaren Attribute), also wie viele Menschen des anderen Geschlechts Dich als Partnerin in betracht ziehen bzw. wählen würden, mit anderen Worten wie hoch Deine Chancen bei den Männern sind. Weil all dies langwierige Phrasen sind, hat sich für dieses Konzept der Begriff Marktwert eingebürgert. Die Fragen sind hier also, "Was suchen die Männer?" und "Was hast Du zu bieten?" Viele Männer suchen zum Beispiel Selbstbewusstsein, Weiblichkeit, Zärtlichkeit, Anmut, Warmherzigkeit, Natürlichkeit, Unkompliziertheit, aber natürlich auch die allgemeinen Komponenten der Kompatibilität wie ähnliche Freizeitinteressen, Ansichten oder Lebensziele. Sie suchen eher nicht gezielt Karriere, Erfolg, Unabhängigkeit, Freiheitskacke, Vermögen (bestenfalls stören sie sich nicht daran).
Wenn ich weiß, wie eine Frau drauf ist, dann kann ich meist schon recht gut abschätzen, wieviele Chancen sie bei den Männern hat, d.h. ob es sehr viele Männer oder eher nur wenige Kandidaten gibt, die sich für ihren spezielle, individuellen Mix an Attributen begeistern können. Das soll keine Wertung der Person sein, sondern einzig sagen, wieviele Männer sich eben für so eine Konstellation an Attributen der Frau finden.
BEUTESCHEMA / ANSPRÜCHE (im Sinne von, "Welche Attribute suchst Du bei Männern?")
Der umgekehrte Prozess wird durch die Ansprüche, die Du an einen potentiellen Partner stellst, definiert. Wie muss ein Mann sein, damit er Dir gefällt und Du ihn als Partner in betracht ziehst oder wählen würdest? Welche Ausschlusskriterien hast Du? Welche Mindestanforderungen? Welche Vorlieben?
Bitte erkenne, dass Marktwert und Beuteschema letztlich zwei Seiten genau derselben Medaille sind -- einmal aus Deiner Perspektive gesehen und einmal umgekehrt. Es besteht kein qualitativer Unterschied zwischen diesen beiden Sichtweisen.
Stell Dir vor, Du lernst auf einer großen privaten Feier nacheinander 50 Single-Männer kennen, die Du nicht nur optisch betrachten kannst einschließlich Mimik, Gestik, Figur, Lächeln, sondern auch Stimme, Tonfall, Ausdrucksweise wahrnimmst und über die Du auch beim Essen, Tanzen und Plaudern etwas inhaltliches erfährst, z.B. ob sie Kinder haben, ledig oder geschieden sind, was sie beruflich machen, welche Freizeitinteressen und wichtige Ansichten sie haben und so weiter (was immer Dir besonders wichtig ist, sei ermittelbar). Wenn wir mal davon ausgehen, dass es Liebe auf den ersten Blick nur extrem selten gibt, sondern erst einmal allgemeine Sympathie und mutmaßliche Kompatibilität die Hauptrolle spielen, dann wirst Du nach der Feier gewiss nur einige wenige von den 50 Kandidaten wiedersehen wollen. Jetzt stelle Dir die Fragen: Welche Attribute sind für Dich entscheidend? Wie häufig könnten sie überhaupt erfüllt sein? Wie streng gehst Du innerlich bei solchen Gelegenheiten mit den Kandidaten ins Gericht?
Der "Marktwert" der Kandidaten bemisst sich jetzt zum Beispiel daran, wieviele Frauen sich jeweils für einen bestimmten Kandidaten interessieren. Wenn sich von 50 Frauen für einen bestimmten Mann nur einige wenige interessieren, dann ist sein Marktwert gering, wenn sich jede zweite für ihn interessiert, sehr hoch (viel mehr als 50% kommt in der Praxis kaum vor).
Das entscheidende ist aber natürlich, dass es nur zu solchen Paarbildungen kommen kann, bei denen er in Dein Beuteschema fällt und Du in seines. Es geht also einzig um die Schnittmenge!
Daher kann man seine Chancen auf einen Partner sowohl dadurch erhöhen, indem man versucht, an seinem eigenen Marktwert zu arbeiten als auch probiert, das eigene Beuteschema zu erweitern. Beides lässt die Schnittmenge wachsen und beide Strategien kann man auch parallel anwenden. Selbstverständlich sind beiden Strategien auch natürlich Grenzen gesetzt, weil man natürlich nicht alle eigenen Attribute ändern kann oder will und das eigene Beuteschema nicht beliebig bewusst veränderbar ist, sondern manches eben einfach ist, wie es ist.