Das vergoldete Kalb meldet sich nochmal:
Naja, mir stehen die Haare zu Berge, wenn ich hier die realitätsfremden Kommentare aller bisheriger Nicht-Mütter lese und mir tun die zukünftigen Kinder sehr leid, wenn ich lese welche Zweckmäßigkeit hier rüber kommt.
Kinder haben andere Bedürfnisse als daß ihre Eltern eine Menge Geld verdienen.
Und irgendwie wurde es komplett überlesen, daß ich sehr wohl schon immer berufstätig war und selbstständig und ich habe auch studiert und einen Phd. Mein Selbstständigen-Gehalt wird jetzt aber nicht mehr genügen, um das Haus weiter abzuzahlen, was ich mir von meinem Geld nach der Scheidung gekauft hatte.
Der Vorteil am Selbstständigsein als Mutter ist, daß man nachmittags sein Kind sehr wohl wo hinfahren kann und mittags was kochen kann, dann wird eben ein Teil der Berufstätigkeit in die Nacht gelegt, dann geht das schon.
So habe ich das bisher auch getan.
Aber meine Selbstständigkeit ist an das Haus gebunden, da ich die Räume dazu brauche. Würde ich die entsprechende Miete dafür zahlen müssen, würde unterm Strich zu wenig übrig bleiben, deshalb die Suche nach Festanstellung.
Klar kann ich mein Kind in der Schule essen lassen. Es hatte im Kiga gegessen und in der Grundschule, dann hatte ich -trotz gesunder Ernährung zuhause- ein übergewichtiges Kind.
Als ich meinen Zeitplan umgestellt hatte, sodaß ich mittags für mein Kind kochen konnte, war nach 3 Monaten das Übergewicht ganz von alleine verschwunden.
Aber mir ist das hier zu müßig diesen völlig realitätsfremden Damen erklären zu müssen, wie das Leben als Mutter aussieht.
Irgendwie denken hier wohl viele Frauen, daß Kinder von alleine großwerden und wie am Schnürchen funktionieren. Daß z.b. Kleinkinder mind. 4-6 mal im Jahr einen Infekt haben, daß ist wohl einigen nicht klar.
Außerdem gibt es Gegenden in Deutschland, wo es weit und breit keine Ganztagesbetreuung gibt, Busse nur sehr unregelmäßig fahren, die Schulbusse eh schon ein erhöhtes Unfallrisiko aufweisen, wegen kompletter Überfüllung (mein Kind wird regelmäßig morgens am Straßenrand stehen gelassen, weil der Busfahrer es wegen Überfüllung nicht mehr mitnehmen kann/Beschwerden bis zum Bürgermeister haben bis jetzt nichts gebracht), dann muß man eben mal losdüsen und sein Kind selbst in die Schule bringen. Das ist nur ein kleines Beispiel, mit was man sich als Mutter alles rumschlagen muß und wo beste Planung nichts hilft.
Klar, ihr werdet das alles mit links wuppen, seid froh, wenn euch eure Kinder dann später mal keine Vorwürfe machen, weil sie sich von euch vernachläßigt gefühlt haben, da ihr ja eure Energie für euren 2000 EUR netto job schon verpulvert habt.
Vor der Wirtschaftskrise hatte ich übrigens einen Jahres-Netto-Gewinn von 88.000, sonst hätte ich mir damals auch kein Haus gekauft, seit der Krise ist mein Einkommen stetig gesunken und schließlich auf 22.000 geschrumpft, deshalb sind für mich die Unterhaltszahlungen existentiell geworden.
Arbeiten tu ich jetzt mehr als in der Zeit als ich 88.000 verdient hatte.