Ich denke, in einer Partnerschaft sollte es überaus viel ,,wir" geben, aber halt auch noch ein ,,ich" und ein ,,du". Ich vertraue darauf, dass meine Partnerin mir nichts vorenthält, das mir Wesentliches an ihrem Fühlen, Denken, Handeln anders darstellen würde, als ich es empfinde. Und auch umgekehrt mag ich nichts für die Beziehung selbst Wichtiges vor ihr verstecken. Aber die Vorzüge von ,,unser", ,,mein" und ,,dein" lassen sich doch schon recht unproblematisch an wechselseitigen Geschenken erklären. Wenn es nur ein ,,unser" gibt, ist allenfalls noch die Freude über die gute Idee drin. ,,Bezahlt" worden ist es dann ja eh von beiden.
Auch Gedanken - zumal noch nicht ausgereifte - lassen sich nicht immer partnerschaftlich ausbreiten. Und auch mein Wohlgefühl - oder meine Betrübnis - in Sachen Partnerin möchte ich mir zunächst in einer Art eigener Schublade abrunden (oder verändern) können, ehe ich daraus ein Wirgefühl mache.
Das hat für mich nicht mit Vertrauensmangel zu tun, sondern mit Identität.
Sichere Aufbewahrung, Schutzpflichten gegenüber Dritten und Ich-Sphäre können zum Wegschließen führen. Alle drei Gründe halte ich nicht für partnerschaftliche Kritikpunkte oder gar das Fehlen von Vertrauen.