• #1

Wieviel Ruhe und Alleinsein ist normal?

Hallo zusammen. Ich bin mittlerweile seit etwa 6 Jahren mit meiner Partnerin vereint, vor einem Jahr sind wir zusammen gezogen, haben uns ein Haus gekauft, und seitdem ist es wie verhext. Ich komme mir vor wie in einer WG, wir gucken getrennt TV, haben getrennte Schlafzimmer (ich schnarche sehr viel und laut), jegliche Sachen, die ich mir unter einer Beziehung vorstelle, gibt es nur noch im Ansatz. Sie sagt mir sehr oft, ich würde kein eigenes Leben führen, dass ich mir nie etwas nur für mich vornehme, immer parat stehe, und sie damit einenge. Ich habe keine richtiges hobbies oder sowas, mehr oder weniger regelmäßig Fitnessprogramm, aber ich kann z B nicht behaupten, dass ich gerne Briefmarken sammel. Viele Bekanntschaften habe ich leider auch nicht.
Sie hat ein sehr großes Bedürfnis nach Ruhe, und sobald ich sie bei Ihrem Abendprogramm störe, weil ich ihr eine allgemeine Frage stelle, geht sie beinahe an die Decke. Wir streiten uns wegen Belanglosigkeiten, weil ich zB nichts vorzuschlagen habe, was wir essen wollen.
Wir haben zuvor getrennt gewohnt, haben uns eigentlich dann immer an den Wochenenden gesehen, ab und zu mal in der Woche. Da ging es eigentlich gut, unser Liebesleben war auch noch da, wir haben Dinge unternommen, es war gut, kurzum.
Kürzlich haben wir tatsächlich darüber gesprochen, ob wir uns trennen, sie sagte, sie könne das so alles nicht mehr.
Um das zusammen zu fassen: ihr Bedürfnis nach Ruhe und mein Wunsch nach Harmonie stehen sich entgegen. Sie sagt zwar manchmal dass sie mich lieb hat und dass sie sich DAS ohne mich nicht vorstellen kann, aber ich habe da einfach große Zweifel. Ich kenne aus unseren Gesprächen die mögliche Lösung, nämlich, wie es immer so schön heißt, sich rar, sein eigenes Ding zu machen, um die Beziehung letztlich wieder dahin zu bringen, wo sie noch „gut“ war. Das verstehe ich , doch bin ich letztlich allein dafür verantwortlich? Sind es nicht immer Zwei, die dazu gehören? Reicht es, dass nur ich mich dahingehend ändere, sie in Ruhe lasse, ihr den Freiraum gebe, den sie sich wünscht? Sollte sie sich nicht auch hinsetzen und mal nachdenken, dass sie mir damit weh tut? Einsehen, dass auch ich Bedürfnisse habe? Nämlich nach einer harmonischen Beziehung mit der Frau, die ich liebe?
Ich hoffe, ich konnte mein Anliegen verständlich schildern. Freu mich über die eine oder andere Antwort. Vielen lieben Dank.
 
  • #2
Ich würde ein Zusammenleben mit anderen Menschen niemals aushalten und brauche auch dringend meine Ruhe.

Warum die Frau mit Dir zusammenzog, erschließt sich mir nicht.

Ich würde allein schon den TV nicht ertragen. Ich brauche Ungestörtheit, keine Schnarcher und Klettennerver.
 
  • #3
Ehrlich wäre mir das auch viel zu wenig. Wenn ich mit jemandem zusammenwohne, selbst in einer WG, möchte ich abends auch öfter mal zusammensitzen beim Essen oder einem Tee und den Tag bequatschen, gemeinsam einen Film schauen oder was spielen und mit dem Partner auf jeden Fall viel kuscheln (Sex sowieso). Total nebeneinander her leben wäre mir ein Graus. Dann würde ich mich viel einsamer fühlen als wenn ich alleine wohne.
Wobei ich es auch seltsam finde, wenn jemand gar keine Hobbies oder Interessen hat. Das muss ja nicht Briefmarkensammeln sein. Lesen? Ein Thema, zu dem man gern Youtube-Videos schaut, um sein Wissen zu erweitern, sei es der Weltraum oder Politik? Eine Sprache lernen (da lernt man auch schnell neue Leute kennen)? Generell gibt es tolle VHS-Kurse.
Mich interessieren schon eher Menschen, die in ihrem Leben irgendwas spannend finden. Sonst würden mir auch Gesprächsthemen fehlen, die über Wetter und Kollegentratsch hinausgehen. Sollte das bei dir so sein, versteh ich deine Freundin ein Stück weit.

Generell denke ich, beim Zusammenziehen zeigt sich, ob es passt oder nicht. Ihr habt vielleicht beide sehr unterschiedliche Vorstellungen, bei denen es einfach nicht harmoniert. Man kann natürlich auch wieder auseinanderziehen und getrennte Wohnungen haben, was für viele aber keine Option ist, da sie durchaus mit jemandem zusammenwohnen möchten - nur mit jemandem, der passt.

Eine Freundin hatte mit ihrem Freund auch mal das gleiche Problem, dass sie ihm so auf die Pelle gerückt ist, was aber auch an psychischen Problemen aufgrund eines Todesfalls in der Familie lag. Sie hat sich dann seine Kritik zu Herzen genommen als es eskalierte und hat sich Hobbies gesucht, in denen sie total aufgeht (sie schreibt neben der Vollzeitarbeit Romane und hat gerade ihren ersten Buchvertrag unterzeichnet; sie kocht krasse Sachen und näht). Sie sind sehr glücklich und haben jetzt auch geheiratet. Die Krise liegt sieben Jahre zurück. Wie gesagt, da war es aber nicht ihr Charakter an sich, sondern die Lebensumstände und ihre Angst, ihn zu verlieren.

w, 36
 
  • #4
So leid mir das tut, so denke ich, es stellt sich jetzt heraus, dass ihr überhaupt nicht zueinander passt. Sie hat sich das sicher anders vorgestellt und du auch. Ich bin selber selbständig, das heißt ich arbeite selber ständig und wenn ich nach hause komme liege ich mich auf das Sofa und schaue was Netflix oder Amazon Prime mir zu bieten haben. Mein Mann ist allerdings auch nicht gerade der super aktive, da er eine chronische Krankheit hat. Also passen wir ganz hervorragend zueinander. Ihr passt nicht zueinander. Dass ihr jetzt gleich ein Haus gekauft hat habt, ist eigentlich tragisch, aber nun kann man das wohl nicht mehr ändern. Das hilft alles nicht, es wird in Trennung enden . Tut mir so mir sehr leid für alle Beteiligten.
 
  • #5
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr in den fünf Jahren des Nicht-Zusammenlebens eure unterschiedlichen Bedürfnisse nicht bemerkt habt. Wie war es im Urlaub, wie war es an den Feiertagen, da verbringt man doch auch mal mehrere Tage zusammen? Hattest du da nie das Gefühl, dass sie genervt ist und sich am liebsten ausklinken würde? Und war dir das damals nicht zu wenig, sie meist nur an den Wochenenden zu sehen?

Vielleicht könnt ihr euch ja als erste Maßnahme an einem Abend der Woche fest verabreden und den ganzen Abend miteinander verbringen, ansonsten lässt du sie so gut es geht in Ruhe und versuchst, für dich mehr auf die Reihe zu kriegen.

Aber ehrlich gesagt sehe ich da schwarz für euch. Sie ist jetzt schon genervt, du bist unglücklich. Und lass dir bloß nicht einreden, dass deine Bedürfnisse falsch sind (ihre allerdings auch nicht), es fehlt halt die Passung.

w 55
 
  • #6
Du schreibst nur, was sie nicht täglich mit dir zusammen haben will.: Gemeinsam fernsehen und in einem Zimmer schlafen. Es gibt doch sicher auch gemeinsamkeiten. Welche sind das?

Schreib doch mal, was ihr zusammen macht. Am Wochenende lange zusammen frühstücken, abends beim gemeinsamen Kochen/ Essen den Tag besprechen, ein gemeinsamer Spaziergang, teilweise untergehakt, eine Radtour zum nächsten See, Gartengestaltung, eine Partie Halma, Badminton, ein Kinobesuch oder Karaoke...?

Vielleicht gibt es mehr, als dir bewusst ist, Vielleicht könnt ihr mehr Gemeinsamkeiten im Aktivbereich finden oder etwas zusammen mit Freunden unternehmen?

Obwohl ich eher ein Nähemensch bin, könnte ich auch nicht rund um die Uhr passiv mit meinem Freund zusammenkleben. Da fühle ich mich eingeengt, öde/gelangweilt. Ich brauche das Gefühl, auch mal Zeit und Raum nur für mich zu haben. Das Gefühl des Vermissens und der Wiedersehensfreude kann ja gar nicht aufkommen, wenn du tagein, tagaus da bist und selbst abends beim Fernsehen "gemütlich" neben ihr hocken möchtest. Dazu kommt noch, dass ich auch sehr gern Zeit mit anderen verbringe, da kann mein Partner gern mit Dabeisein. Die Mischung aus allein auftanken/nur mit sich sein, schöner Zweisamkeit und in eine Gemeinschaft eingebunden zu sein, muss im richtigen Verhältnis stehen.

Vielleicht lässt sich ein Kompromiss finden, dann fühlt sie sich nicht mehr so eingeengt und schon macht es auch wieder Spaß, am Wochenende ab und an morgens zu kuscheln und gemeinsam noch ein Stündchen im Bett rumzulümmeln. Viel Glück.
 
  • #7
Kenne ich - ich habe einen Bekannten, der mit seiner Freundin ~ 11 Jahre zusammen war. Dann haben sie geheiratet und sind zusammen gezogen.
Nach einem Jahr Trennung inklusive Schlammschlacht und Rosenkrieg (zum Glück keine Kinder involviert).
Was kann man da raten ... ? Ich fürchte, eure Beziehung hat Schaden genommen. Du fragst zurecht, warum Du mit deinen Bedürfnissen zurückstecken sollst. Wochenendbeziehungen sind halt "Schönwetterbeziehungen" - das meine ich jetzt nicht abfällig. Einige halten da den grauen Alltag nicht aus.

M/47
 
  • #8
Danke für die ausführliche Antwort. Klar, ich würde mich selbst auch nicht schnarchen hören wollen. Dass man seine Ruhe benötigt, erschließt sich mir auch, geht mir auch so, doch als Klettennerver bezeichne ich mich keinesfalls.
es ist auch nicht so dass mich gar nichts interessiert, ich lese auch gerne ein Buch, mache gerne handwerkliche Dinge, fahre gern Rad, aber eben nicht regelmäßig. Hier gebe ich dir recht, das wär mir auch zu wenig. Das Zusammenziehen ist definitiv eine Herausforderung, von der wir beide wussten, dass sie nicht einfach wird.
Was sie auch bis heute nicht ist. Mir fällt es schwer, die gesunde Mischung zu finden. Du hast sicher recht, dass wir unterschiedliche Vorstellungen haben- die es gilt, zumindest in den grundsätzlichen Belangen zu Gemeinsamen zu machen. Und dabei weiß sich, dass ich ihre Bedürfnisse dabei respektieren muss. Ich danke fur eure Zeit und eure Antworten.
 
  • #9
Reicht es, dass nur ich mich dahingehend ändere, sie in Ruhe lasse, ihr den Freiraum gebe, den sie sich wünscht? Sollte sie sich nicht auch hinsetzen und mal nachdenken, dass sie mir damit weh tut? Einsehen, dass auch ich Bedürfnisse habe? Nämlich nach einer harmonischen Beziehung mit der Frau, die ich liebe?
Oh Mann, oh Mann! Du bist ein heulender kleiner Junge: "Ich will!!!".
Antworten: Ja, nein, nein, ja.
Ich weiß nicht wie alt ihr seid, aber wenn Kinder nicht (mehr) auf dem Plan stehen, geht wieder zurück zu LAT. Hat doch super für beide funktioniert, oder?
Und bitte lerne, Dich mit Dir selber und Deiner Umwelt zu beschäftigen, Deine Partnerin ist dafür nur zum Teil zuständig. Du nervst sie einfach nur mit Deinem Dauerbespaßungswunsch.
ErwinM, 50
 
  • #10
Wow, ganz ehrlich, lieber FS, sei mir nicht böse, wenn ich das mal so hart sage, ist nicht böse gemeint, aber beim Lesen dachte ich sofort: der Typ ist wie ein Dackel, mit dem ist ja überhaupt los!!?

So wie Du es schilderdt frage ich mich auch, wie man mit Dir leben und eine Beziehung führen soll...? Du weißt nicht mal, was Du essen willst?? Viele 80 Jaehrige sind aktiver als Du und mit denen ist mehr los als mit Dir (sorry)... Du scheinst ja absolut kein Leben zu haben und maximal an Deiner Holden zu kletten... Ich würde an ihrer Stelle auch verrückt mit Dir. Was soll man denn mit solch einem langweiligen, passiven Mann wie Dir als normale Frau? Kaum eine Frau möchte auf Dauer die dominante Alleinunterhalterin spielen... so muss man charakterlich drauf sein und das sind nun mal die wenigsten...

Einen wirklichen Rat habe ich nicht für Dich, außer komm aus den Puschen... oder such Dir eine Frau, die grundsätzlich allein die Zügel in der Hand haben möchte in der Beziehung...
 
  • #11
Ich bin halt skeptisch, ob man bei so grundsätzlichen Problemen eine Lösung findet. Ich hoffe es natürlich für dich. Bei meinen Freunden und bei meinem Partner war es so: Man ist zusammengezogen und dann hat es einfach gepasst wie "Arsch auf Eimer" (so eine Art beste WG aller Zeiten, nur als Beziehung) oder es gab höchstens ein paar kleine Unstimmigkeiten (z.B. was den Putzplan angeht), aber das ließ sich doch lösen. Wenn die Grundbedürfnisse nicht zusammenpassen, seh ich da eher schwarz. Denn dann müssten ja beide ständig große Kompromisse eingehen an dem Ort, der einem zur Entspannung dienen soll, wo man ganz man selbst sein möchte.
Ich würde immer wieder eher schneller zusammenziehen als später, denn da zeigt sich das eben erst. Und gleich was kaufen, ohne es vorher in einer Mietwohnung probiert zu haben, ist wirklich gefährlich. Aber dieser Rat kommt nun bisschen zu spät. Vielleicht könnt ihr euch ja zusammenraufen, wenn ihr euch zusammen an einen Tisch setzt und klar eure Bedürfnisse äußert und eine Art Plan entwerft...
 
  • #12
Es hört sich nicht gut an, was du schreibst. Es hört sich so an, als ob du bei dir zuhause nicht zuhause bist. Ich finde es immer problematisch, wenn man Erwartungen von anderen erfüllen soll. Es ist schwierig, wenn andere von dir erwarten, dass du anders sein sollst. Das klappt auch sehr oft nicht. Ein Mensch ändert sich nicht wirklich in Kern. Ihr passt eben nicht zusammen.
 
  • #13
Wow, bin erstaunt. Danke sehr, wenn auch teilweise hart- aber ehrlich und fair. Wenn ich ganz ehrlich bin, Gemeinsamkeiten gibt es tatsächlich nicht viele. Wir mögen beide gutes Essen, ich kann mich aber echt selten dazu begeistern, es zu kochen. Im Sommer zusammen schwimmen und Rad fahren, das mögen beide. Auch unsere gemeinsamen Urlaube waren super. Aber letztlich ist es so: generell etwas gemeinsam zu machen, völlig egal was, war vor dem Zusammenziehen deutlich mehr. wir haben in zwei verschiedenen Städten gelebt, mir hat da mehr Zeit mit ihr gefehlt. Umso mehr hab ich mich dann gefreut wenn wir uns dann gesehen haben. Ich muss leider dem einen und anderen hier Recht geben, das sieht alles nicht so toll aus.
Kinder sind nicht da und waren auch noch nie ernsthaft ein Thema. ich befürchte dass mein Dauerbespaßungswunsch dazu geführt hat, alles dahin zu bringen wo wir jetzt sind. Und ich weiß sehr genau, dass weder meine noch ihre Bedürfnisse falsch sind- es fehlt der Ausgleich.
 
  • #14
Einsehen, dass auch ich Bedürfnisse habe? Nämlich nach einer harmonischen Beziehung mit der Frau, die ich liebe?
Das ist emotionale Erpressung!
Nicht jeder, den du im Leben liebst, muss deine Bedürfnisse erfüllen, klar?
Wenn du Bedürfnisse hast, musst du dir einen Partner suchen, der deine Werte nach Harmonie vertritt.
Wenn du eine freiheitsliebende Frau gesucht hast, spricht es dafür, dass du insgeheim eine stärke Frau brauchst, die dir Richtung gibt, weil zu sehr nach Bedürfnissen und damit Mamis Schoß bettelst. Nur wird eine reife Partnerin keine Mami für dich sein können und wollen. Dein Job ist es, ein reifer Mann zu werden, der Mama nicht mehr braucht und damit auch keinen anderen mehr, der deine Bedürfnisse zu erfüllen hat.
 
  • #15
Einsehen, dass auch ich Bedürfnisse habe? Nämlich nach einer harmonischen Beziehung mit der Frau, die ich liebe?
Du verwechselst da meiner Meinung nach Harmonie mit möglichst viel (räumlicher) Nähe. Eine harmonische Beziehung zu haben heisst nicht, jeden Abend miteinander zu verbringen. Mein Partner und ich führen eine sehr harmonische Beziehung, obwohl ich mindestens einen Abend pro Woche arbeite und jeder von uns dazu etwa einen Abend mit Freunden unterwegs ist. Bei uns passt halt einfach das Nähebedürfnis, da wir beide etwa gleich viel Zeit für uns brauchen. Bei euch passt es nicht.

Du hast eigentlich zwei Optionen: Du trennst dich (oder wartest ab, dass sie sich trennt) und suchst dir eine Frau, mit der es besser passt. Oder du suchst dir ein Hobby und Freunde und verbringst mehr Zeit ausser Haus. Ich könnte mir vorstellen, dass deine Partnerin mit der Zeit entspannter würde und allgemein geduldiger mit dir.
 
  • #16
Hallo Dudel 54,

es gibt Menschen, die möchten gern 24 Stunden täglich mit ihrem Partner zusammen sein, und es gibt Menschen denen reicht es, wenn man sich einmal monatlich für ein paar Stunden trifft. Die meisten Menschen werden irgendwo dazwischen liegen mit ihrem Bedürfnis nach Ruhe und Nähe. Normal sind sie alle. Ist halt nur einfacher, wenn man einen Partner mit einem ähnlichen Nähe- und Ruhebedürfnis hat wie man selbst.

Solange ihr noch getrennt gewohnt habt, ist dieser Unterschied zwischen euch nicht ins Gewicht gefallen. Jetzt mit gemeinsamem Haus fällt er natürlich negativ auf. Sich jetzt zu verbiegen damit es besser passt halte ich nicht für sinnvoll. Ihr seid nun mal so wie ihr seid. So habt ihr euch kennen gelernt und so hat eure Beziehung ja auch jahrelang gut funktioniert. Nur jetzt mit der Änderung "gemeinsames Haus" funktioniert es nicht mehr. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass ihr aus dem Familiengründungsalter raus seid. Insofern würde ich euch raten wieder in getrennten Wohnraum zu ziehen und euch auch von der gemeinsamen finanziellen Bindung "Haus" zu trennen. Sofern ihr jetzt noch nicht zu viel Porzellan zerschlagen habt, kann es nach der räumlichen und finanziellen Trennung ja wieder passen mit euch.

LG w/52
 
  • #17
Hi,

die von dir beschriebene Dynamik ist genau der Grund, warum ich alleine lebe und unverheiratet bin.

Warum hast Du keine Hobbies oder Interessen?
Wo ist Deine Initiative???!!!!
Es kann doch nicht sein, dass ein erwachsener Mann nichtmal in der Lage ist, ein Essen zu planen und zu kochen.

Lass mich raten: du fragst sie den lieben langen Tag, was ihr tun sollt, Essen sollt, wo ihr hinfahren sollt.

Sie hat keinen Partner.
Sie hat in Dir ein Kind.

Klar sind gemeinsame Unternehmungen wichtig.
Das geht aber nur wenn beide! Visionen, Ziele und Initiative haben!
Ansonsten ist eine Frau Alleinunterhalter, Mami, Köchin, Domina und der andere (du) will mit ihrem Ticket reisen.

Sorry fuer meine Ehrlichkeit.
Aber ich kenne diese Sorte Mann.
Mehr als ein Ex von mir gehörte dieser Liga an.
Bequem. Ideenlos. Lebend von den Ideen, der Initiative und Kraft der Frau.
Am besten hinterher noch meckern, sie sei dominant gewesen...
 
  • #18
Du weißt nicht, was Du essen willst.
Du weißt nicht, was Du machen willst.
Du erwartest, dass die Partnerin da ist. Alles regelt, aktiv ist

Sie fühlt sich eingeengt. Kann ich verstehen.

Wie stellst Du Dir Dein Leben vor? Hast Du eines. Außer Beruf und dem Wunsch nach Harmonie? Wunsch nach Harmonie in dem Fall, sich um nichts selbst kümmern, sich bespaßen lassen, zu allem Ja sagen. Das ist nicht Harmonie. Das ist Faulheit.

Du bist erwachsen. Ein eigenständiger Mensch. Zeige es. Lerne dich selbst kennen.

M, 54
 
  • #19
Spätestens nach zwei Jahren muss due Beziehung eine Neuausrichtung bzw. Weiterentwicklung zeigen. Ihr wart fünf Jahre zusammen, ohne dass jemand von euch ein Wunsch nach mehr Nähe gezeigt hat. In solchen Fall wird eine Beziehung ehe aus Gewohnheit, als aus Liebe weitergeführt. Um ein bisschen Pepp reinzuholen, wird schließlich geheiratet, Haus gebaut, Kinder gezeugt. Dies geht regelmäßig in die Hose und in 90 % der Fälle zu Trennungen innerhalb der ersten zwei Jahre, weil vorher war wenigstens noch die Hoffnung, dass es besser wird. Ich vermute, eure Beziehung war schon vorher ausgelutscht, bzw. ihr habt nie richtig gepasst, bloß durch näheres Wohnen zeigt es sich endlich.
 
  • #20
Üblicherweise hören wir diese Beschwerden von der Frau, dass ihr Mann zu wenig Zeit und Aufmerksamkeit für sie hat, zu wenig Quality Time erfolgt; Beruf, Freund und Hobbys wichtiger sind.
Ihr beide habt einfach nur die traditionellen Rollen hier getauscht.

War das schon immer so bei Euch beiden, dass sie aktiver war? Was hast Du früher an Deinen freien Abenden gemacht?
Meine Oma sagte, das Geheimnis einer langen Ehe ist, dass man 1 Mal wöchentlich zum Italiener geht. Die Frau am Dienstag. Der Mann am Donnerstag.

Jemand hier hat mal gesagt, dass Menschen ihre Liebe auf unterschiedliche Weise ausdrücken.
Für den einen ist es Liebe, wenn man viel Zeit miteinander verbringt; für den anderen, wenn täglich ein warmes Essen auf dem Tisch steht usw.

Auf mich wirkst Du energielos und bedürftig. Noch nicht einmal zum Essen gibst Du einen Wunsch an, so lethargisch bist Du. Die Frau regelt alles wie Muddie früher und bringt Schwung in die Bude. Klar, dass es ihr zuhause zu tranig wird.

Du beschwerst Dich über getrennte Schlafzimmer. Schlafentzug ist eine Foltermethode. Du willst doch nicht, dass Deine Frau leidet. Was unternimmst Du gegen Dein Schnarchen? Oder soll das auch Muddie regeln?

Schreib doch mal, wie ihr das früher geregelt habt z.B. an den gemeinsamen Wochenenden
 
  • #21
Das einzige Rätsel ist mir, warum man die unterschiedlichen Nähe-Distanz-Bedürfnisse in 5 Jahren Beziehung (vor Zusammenziehen) nicht gemerkt hat, zumal ihr ja auch nicht mehr ganz jung zu sein scheint, man also eine gewisse Selbstkenntnis, Lebens- und Beziehungserfahrung voraussetzen können müsste.
Gut, du hast dich natürlich gefreut, deine Freundin dauerhaft näher bei dir zu haben. Aber deine Freundin? Warum hat sie sich darauf eingelassen?


w54
 
  • #22
Du bist ein stark bedürftiger Mensch, kann es sein, dass du noch nicht wirklich von deiner Mutter abgenabelt hast? Kannst du schon selbst kochen (2-3x täglich)? Wäsche waschen? Einkaufen gehen alleine? Hausarbeiten machen? Das wären deine neue Aufgaben, dann wärst du beschäftigt und hättest deine Hobbys. Damit ist man nämlich 24 Stunden gut beschäftigt, wenn man es richtig macht und nicht nur die Tüte jeden Tag aufreißt...
Den Fernseher würde ich komplett aus der Wohnung verbannen. Wie willst du jemals aktiv deine Hobbys aufgreifen, wenn du jeden Abend träge hinter der Kiste sitzt?
Allein dir jeden Tag ein neues Gericht auszudenken, das du nachkochen könntest, um es deiner Freundin leichter zu machen, würde dich ein paar Stunden pro Tag beschäftigen.
 
  • #23
Harmonie und Ruhe ... eigentlich widerspricht sich das doch gar nicht.
Getrennte Schlafzimmer finde ich auch gut - der Schlaf ist einfach erholsamer. Vor allem dann, wenn einer den ganzen Regenwald rodet ... nächtlich.
Macht es doch so - eine Woche sagst du an - eine Woche sie. Und dann setzt ihr euch hin und beredet eure Erkenntnisse.
Sie muss etwas geben - du auch.
Ein Haus habt ihr gekauft - nun muss es ein Zuhause werden. Für beide.
 
  • #24
Ich bin mal mit dem Vorschlag gescheitert: 1 Jahr probewohnen bevor jemand irgendetwas aufgibt.

Na bin ich froh, dass ich mich auf etwas anderes nicht eingelassen habe.

Ok dafür ist es jetzt zu spät

Ich denke ihr beide seid unterschiedlich aber ganz schlecht ist eure Kommunikation!

Das hat noch funktioniert als ihr planen musstet: was machen wir wenn wir uns am Wochenende sehen.
Damit ward ihr beide aktiv

Jetzt wo nichts mehr geplant werden muss, plant ihr auch nichts mehr.
Ihr erwartet nur permanent etwas vom andere.

Und weil das wegfällt, wirds etwas "hinterfotzig...
Was meinst Du, wie reagierst du da und hier und das bei jedem Kleinkram!

Da weiss man nicht mal als Aussenstehende noch:
Was ist Nähe-Distanz-Problem oder wo ist das reine Egodenken eine komplette Katastrophe.

Sorry für die Worte:
Ihr geht Euch so schon zu sehr auf den Sack um überhaupt jemals Kompromisse zu finden
 
  • #25
Du willst dich rar machen, obwohl du das Problem bist? Mein Lieber, der Schuss geht nach Hinten los, so gut bist du nämlich nicht, um dir das erlauben zu können. Mal abgesehen, bist du nicht so aktiv, dass du ein tolles Leben alleine auf die Reihe bekommst.

Wenn du sehr viel und laut schnarcht, dann führst du deiner Freundin keine Harmonie zu, sondern bist ihr eine schwere Last. Sie kann nicht schlafen, ist dauerhaft nicht fit und verliert ihre Energie oder ihre Existenz wegen dir. Dein Hobby könnte sein, an deiner Gesundheit soweit zu arbeiten, um das Schnarchen wegzubekommen, denn dann wärst du 10 Stunden am Tag mit was anderem beschäftigt.

Immer parat stehen, nichts alleine auf die Beine kriegen und das mit 35... das spricht dafür, dass du sehr abhängig erzogen wurdest und da auch nicht mehr viel von deiner Seite kommt.

Du bist in meinen Augen sehr passiv, denn du schlagst selber keine Lösungen vor. Was möchtest du jetzt von uns?

Ich möchte einen Partner, der mir alles sagt, was er will und was er nicht will - auch im Essen. Das Leben ist zu kurz, immer um den heißen Brei herumzureden und am Ende kriege ich die Ohren vollgeheult, weil ich offenbar keine Gedanken lesen kann. Sage deiner Freundin klar, was du willst!
Wie sieht deine Essenslösung aus? Kochst du mal für euch beide und denkst dir ein Rezept aus? Zeit hast du ja genug, wenn du keine Hobbys hast. Wenn du zu faul oder müde bist, dann liegt es daran, weil du deine verdammte Zeit im Fitnessstudio verbringst.
 
  • #26
Wie anstrengend eine Beziehung mit ständig solchen äußerlichen Ablenkungen zu halten..., da wäre ich lieber allein!

Joa, kann ich mir bei dir gut vorstellen. Wer kaum Freunde hat, lieber gemütlich vor Fernseher oder Computer dauerchillt, dabei noch bekocht und bekuschelt werden will, überfordert seinen Partner ebenfalls. Außerdem finden die meisten Frauen passive, bequeme Männer ziemlich unsexy. (Umgekehrt wahrscheinlich genauso) Somit besteht doppelte Gefahr für die Beziehung.

Von "ständig" war übrigens nicht die Rede, sondern vom richtigen Maß. Das fehlt ganz offensichtlich.
 
  • #27
Hallo Dudel,
Getrennte Schlafzimmer finde ich gut, wenn einer sägt und ich hab einen leichten Schlaf. Man kann sich ja immer besuchen…

Auch, dass Du zugegeben hast, nicht so viele Hobby zu haben finde ich positiv - in unserer hyperintensiven, hyperattraktiven, hyperkosmopolitischen Welt, macht man sich damit ja fast verdächtig.

Du warst ehrlich und das finde ich in diesem Fall mutig. Man könnte Dir Phlegma unterstellen, das nahmst Du in Kauf.

Möchte Dir gern sinnvoll raten, daher mach Dir doch zu folgenden Punkten Gedanken.

Auf einer Skala von 1-10, wie schätzt Du Deinen und ihren Aktivitätslevel ein.

Ist einer von Euch häuslich, drängt einer mehr ins Außen?

Wie sehen Eure Temperamente aus? Auf einer Skala 1-10 von ruhig, bis sehr aktiv?

Wie seid Ihr vom Chronotyp, einer Lerche, einer Eule?

Wie ist Eure Arbeitsbelastung? Arbeitet sie mehr oder sehr viel und ist abends erschöpft und gereizt?

Wie sieht Euer monetäres Machtgefüge aus? Ihr habt ein Haus gekauft. Je nach Wesenstyp der Menschen kann das Ausschlag für das Wertegefüge haben, auch, wenn das keiner zugeben mag.

Warst Du oder sie Geldgeber, Hauptverantwortlicher, Finanzier? Hat Euch der Hauskauf/Umbau stark belastet?

Kannst Du mit einem guten Gefühl sagen, Du hattest schon eine Beziehung wo Du Dich angenommen fühltest und ein ausgeglichenes Bedürfnis nach Nähe erfüllt bekommen hattest?

Momentan hört es sich nicht nach Gleichklang im Nähewunsch an, dies müsste man noch etwas näher beleuchten.

Schöne Grüße
 
  • #28
Ach, noch ein wichtiger Nachtrag zu meinem Post. Wenn Ihr Euch zu Belanglosigkeiten streitet, könnte es sein, dass sie sich von Dir mehr aktive Teilnahme wünscht, was Ideen angeht? Hat sie das mal geäußert?
Ein Haus habt ihr gekauft - nun muss es ein Zuhause werden. Für beide.
Ein schöner Satz, der Mut macht, finde ich.
Dudel, geh auf Spurensuche, komm ins Handeln, Hinschmeißen kannst Du immer noch - solltest Du auch, wenn es wirklich nicht passt, aber vorher....versuchen den Dingen auf den Grund zu gehen.
 
  • #29
Das ist aktuell der zweite Thread der sich mit einem inkompatiblen Nähe/Distanzbedürfnis befasst. Ich frage mich warum bloss so oft emotional Bedürftige, anhängliche Menschen Beziehungen mit einzelgängerischen, von extremer Nähe überforderten und genervten Partnern eingehen. Vermutlich eskaliert die Situation deswegen weil die Nähebedürftigen den selbständigeren Partner immer mehr bedrängen. Meist sind es auch diese welche unbedingt zusammenziehen wollen obwohl das nicht sinnvol ist. Wenn du dich "rar" machen willst indem du sie in Ruhe lässt so wird sie wahrscheinlich froh darüber sein aber ich glaube nicht dass sie dann deswegen mehr Nähe und passive Gemeinschaft will. Was soll sie denn anfangen mit jemandem der ausser gummiweicher, passiver Harmonie nichts will und den auch nichts interessiert. Deine Wünsche erinnern mich sehr an den Enneagramm Typ 9 ( Typenlehre zur Selbsterkenntnis).
 
  • #30
Besser wäre es für euch platonische Freunde als ein Paar zu sein und das mit dem gemeinsamen Haus?? Naja, hoffentlich gibt es da keine Probleme bei einer evtl. Trennung. Ich denke ihr seid einfach nicht kompatibel, wieder sehe ich dieses Muster wie auch in anderen Posts "Hauptsache Beziehung" egal wie tot man auch innerlich sein mag, die Fassade wird aufrechterhalten, ich frage mich echt, wieviele langjährige Paare das tun nur um dem Singledasein zu entgehen nimmt man jeden Preis auf sich.
Du erinnerst mich an eine ehem. Freundin, lebte wie Du, Haus mit Dauerpartner, vorher schon einmal verheiratet gewesen, alles zu ruhig, zu entspannt, eben gähnend öde. Nach einer beruflichen Veränderung lernte sie in Hamburg den Traumtypen kennen, machte kurzerhand mit Dauerpartner Schluss, der erst die Sache dem Haus regeln musste, ich glaube die Haussache sind die heute noch am verhandeln. Schluss war dennoch.
 
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