• #1

Wieviel Streit verträgt eine Beziehung?

Mich stellt sich heute die Frage wieviel Streit eine Beziehung verträgt.
Sicher ist jeder Mensch und jede Beziehung unterschiedlich.
Aber ab wann ist es nur noch "Alltag oder Gewohnheit" sich zu streiten weil mann aus der Komfortzone nicht raus will aber mann doch sich eigendtlich was anderes wünscht. Oder ist es ein jammern ,weil mann immer das will was man nicht hat.
Wie erkennt mann was richtig oder falsch ist wenn mann das viele Jahre macht.
Was ist eure Meinung?
 
  • #2
Bei mir hat es mal der Gedanke an die Zukunft mit dann anstehendem Nachwuchs geklärt, kurz vor der Hochzeit. Ich denke nicht, dass es da ein Patentrezept gibt, da sich eine Beziehung wohl auch um solche "Miteinander-Eigenheiten" der Beziehungspartner herum konstruiert und es eben Alltag wird sich zu viel zu streiten und dass dieser Umstand nicht erkannt wird, solange nicht eine große Änderung ansteht.
 
  • #3
Aber ab wann ist es nur noch "Alltag oder Gewohnheit" sich zu streiten weil mann aus der Komfortzone nicht raus will aber mann doch sich eigendtlich was anderes wünscht. Oder ist es ein jammern ,weil mann immer das will was man nicht hat.
Also ich bin der Meinung eine tolle Beziehung verträgt gar keinen Streit. Zumindest keinen Streit im Sinne von Verletzungen die dann über die Jahre zunehmen. Allenfalls verträgt eine Beziehung Meinungsverschiedenheiten die man konstruktiv lösen sollte. Dann sind gesunde Spannungen da die auch helfen können zu wachsen. Wenn also beispielsweise jemand nachgibt und man nach einer Auseinandersetzung gut Kompromisse machen kann.
Ist man allerdings - und so beschreibst Du das oben - schon in der Situation das man sich fragen muss, wann denn die letzte Zeit ohne Streit war, dann ist das schon ein Indiz für eine sehr ungesunde Beziehung und da sollte man sich fragen, warum man dort verweilt. Gut klingt das nicht und da scheint alleine zu leben die bessere Wahl zu sein. Leider schleichen sich heute über die Jahre viele solche “ ungesunden” Streitkulturen ein. Das belegen die Trennungen.

m44
 
  • #4
Kannst du das denn etwas näher erläutern? Ich finde Streit gehört grundsätzlich dazu. Wenn es aber Alltag wird und man immer über dasselbe streitet, sollte man etwas ändern
 
  • #5
Was sich gut anfühlt ist gut und was sich nicht gut anfühlt ist eben nicht gut, so einfach ist das!

Sag das mal einem Drogensüchtigen. So einfach ist das mit dem Gefühl leider nicht.

Es kommt sicher sehr darauf an, was Du unter Streit verstehst, über was gestritten wird und welche Streitkultur herrscht.

Wichtig ist, dass Diskussionen und Verhandlungen möglich sind, ohne dass diese gleich zu Streit ausarten. Wichtig ist, dass die grundsätzlichen Vorstellungen übereinstimmen, dann gibt es weniger Reibungspunkte.

Wenn über alles, das nächste Urlaubsziel, das Mittagessen, den nächsten Elternbesuch gestritten wird, passen die beiden wahrscheinlich schlecht zusammen.
 
L

Lionne69

Gast
  • #6
Einen Streit, wo einer den anderen verletzt, verträgt gar keine Partnerschaft.
Genauso wie nörgeln und jammern.

Unterschiedliche Meinungen zu haben, Differenzen auszusprechen, Dinge, die einen belasten, stören, u.ä. ist wichtig - da ist Schweigen das Gift.
Es kommt auf den Ton an, wenn die Kommunikation gut ist, sollte es ohne Streit gehen, wenn Streit definiert wird, dass es laut wird.
Aber auch ein Streit kann reinigend sein, je nach Persönlichkeit der Partner, wenn diese emotionaler sind. Wichtig bleibt , dass keiner persönlich angegriffen wird.
Soviel Respekt muss auch im Streit bleiben - und wichtig ist, wie geht man danach damit um. Ein Streit ist ein Warnzeichen.

Nur schweigen, verdrängen und Ding ungeklärt lassen, ist für eine Partnerschaft genauso Gift.
 
  • #7
Tja da hast du dir die Erregung soo sehr gewünscht, ... und dann ... reibt ihr euch an der Politik ... hahaha
Weil nix erhitzt die Gemüter mehr, das wußten schon die alten Griechen auf dem Marktplatz ... und dann noch bei einem Gläschen in der Wirtschaft nachts um elf, während andere kuscheln oder schnarchen ...
Und ER wollte dir beweisen, was für ein gut einfleischter Landsmann er ist .. und dabei warst DU so stolz gewesen, einen außergewöhnlichen Exoten zu haben ... hahaha
Das gibt's schon immer, dass die angeheirateten oder eingewanderten Migranten die 'besseren' Franzosen oder Engländer oder wieauchimmer werden wollen. Und die lästern dann auf die anderen Zugereisten oder auf ihre eigenen Landsleute, um nicht selber als solche zu gelten ... überall gibt es das.
Das Symptom hat sogar einen Namen.

Du solltest es einfach mal von allen Seiten betrachten. Was die Menschenkunde dir interessantes bietet. DAS ist offensichtlich der Mann, der dein passendes Gegenstück ist.
Ihr habt aus gutem Grund einander gefunden - und das Date spätabends ... hast du dir selber zugemutet ...

Identifikations-Symptome gibt es vielerlei ... stellt euch vor, manche der weißen Amerikaner nennen sich inzwischen 'Natives' weil sie von den ersten Einwanderern abstammen ... die tatsächlichen Natives, haben die irgendwie vergessen ... wobei auch jene mal über die Eisbrücke aus Asien kamen ...
Hier noch ein guter Witz über die Menschen auf diesem Planeten:
Nach einem Kongress in Washington sitzt ein Indianerhäuptling erschöpft an der Bar vor seinem Glas. Ein nobler weißer Kongress-Teilnehmer fragt ihn: 'Na wie gefällt es Ihnen in unserer Stadt?' ... Der Häupling schaut ihn an und meint 'Ooh danke, es ist sehr interessant ... und ... wie gefällt es Ihnen auf unserem Land?'
 
  • #8
Es gibt Paare, die grundsätzlich gern streiten, weil sie die Beziehung sonst als eintönig empfinden, da.ist der Streit ein - für mich fragwürdiges - Kommunikationsmittel. Eine Freundin ist mit ihrem Partner auf die Weise schon mind. 10 Jahre glücklich verheiratet. Da fallen auch mal Worte, die ich schon fast als Beleidigung interpretiere, aber beide finden es in Ordnung und sind vielleicht weniger empfindlich.
Andere sind harmoniebedürftig, wo Streit wirklich ein Problem darstellt, das man eigentlich vermeiden möchte, da kann zu viel Streit irgendwann den Ast absägen.
Ich las einmal, dass die jahrzehntelang glücklichen Paare auf eine unschöne Handlung/Wort etc. im Schnitt 5 Liebkosungen folgen lassen. Dieses Verhältnis von Zwist zu gezeigter Zuneigung habe genügend Bindemittel für eine stabile Beziehung.
Wenn ich merke, wir streiten seit einigen Wochen zu viel,dann lege ich mich sehr ins Zeug, hinterfrage mein eigenes Verhalten und betreibe (nicht zu viel) Metakommunikation. Das hat auch immer der Beziehung sehr gut getan. Bin ja harmoniebedürftig ;)
 
  • #9
So wirklich kann ich nicht nachvollziehen, was Du meinst.
Wenn man sich streitet, liegt einem ja noch was daran, dass der andere sich ändert. Ich würde sagen, einer, der nicht mehr streitet, hat aufgegeben, was an der Beziehung ändern zu wollen. Das heißt lange nicht, dass er die Streitthemen nun anders sieht und toleranter wurde. Es kann gut heißen, dass er in diesem Punkt die Beziehung/den Partner abgehakt hat und es ein Trennungsgrund werden könnte, wenn eine andere Person vorbeikommt, die das zu haben scheint, was dem Partner fehlt. Also er wünscht sich was anderes, will nicht aus seiner Komfortzone und steckt keine Energie mein rein, den Partner ändern zu wollen.

Wenn man in seiner Komfortzone bleiben will, müsste man da nicht gerade aufhören zu streiten? Ansonsten rennt doch der Partner irgendwann weg? Ich denke, jemand, der seine Komfortzone schätzt, weiß, dass der Partner nicht so wirklich hundertprozentig passt, sieht aber ein, dass er auch bei einem anderen Partner was auszusetzen haben wird. Ich denke, der wird gelassener mit dem Ansprechen von Themen, die ihn aufbringen.

Ich glaube, es gibt auch Leute, die Streit brauchen. Die Krawalltanten und -onkel können nicht ohne eine gewisse Reiberei. Die sollte aber nie so weit gehen, dass die Beziehung in ihrem Fundament wackelt. Also die wissen, dass es der Beziehung nicht schadet, wenn sie Auseinandersetzungen haben.
Ich hab auch schon Menschen gesehen, die absichtlich irgendwas so machten, dass der Partner sich aufgregen musste. Das war dann die Rache für irgendwas Vergangenes, was der Partner gar nicht begriff.

Es gibt Themen, da gehen die Partner so auseinander in ihren Wünschen, dass sie sich vielleicht immer wieder drum streiten, weil ihnen was aneinander liegt, aber in dem einen wichtigen Punkt passt es nicht, das stellen sie immer wieder fest. Kinder oder nicht, Umziehen an einen bestimmten Ort oder nicht, Auswandern oder nicht z.B..

Streit aus Gewohnheit - keine Ahnung, was Du meinst damit.
 
  • #10
Wie erkennt mann was richtig oder falsch ist wenn mann das viele Jahre macht.
Was ist eure Meinung?
Ein Hinweis wäre zum Beispiel, wenn eure Freunde sich bei euch unwohl fühlen, weil ihr auch vor ihnen streitet und einander abwertet und nicht merkt, dass euer bitterer Humor die Stimmung vergiftet. Wenn niemand mehr eure Beziehungs-Drama-Stories mit anhören mag, weil ihr das schon -zig mal durchgekaut habt. Wenn die Nachbarn euch meiden oder sich über euch beschweren, weil ihr auch noch abends rumschreit, Türen knallt und die Ruhe stört. Wenn eure Verwandten euch zur Trennung drängen oder euch als seltsames Paar bezeichnen, das nicht mit, aber auch nicht ohne einander kann. Falls ihr Kinder habt: Wenn diese oft weinen, sich zurück ziehen oder Trennungsangst bekommen. Wenn sie Partei für ein Elternteil ergreifen. Wenn sie sich anhören müssen, was der Papa/die Mama schon wieder falsch gemacht hat.
Oder wenn du dir vorstellst, man würde euch als Paar einen ganzen Tag lang mit der Kamera begleiten. Und was dann rauskäme, würde für's Reality TV taugen.
Es hilft manchmal, sich "wie von aussen" zu betrachten. Mein Verdacht ist, wenn du dich fragst, ob ihr zu viel streitet, wird es wahrscheinlich so sein. Niemand gibt das gerne zu und wenn es bereits so weit ins Bewusstsein gedrungen ist, dass man es in ein Forum postet, dürfte was dran sein.
 
  • #11
Guten Morgen,

liebe FS, es kommt auf die Streitkultur ansich an.
@Lionne69 hat es schon sehr genau zusammengefasst.

Ergänzend:
Meine Beobachtungen gehen oft dahin, dass streiten oft dazu dient, seine Position zu demonstrieren. Oft gepaart mit viel Wichtigtuerei, Machtgehabe u.ä.... Künstliches Infragestellen, sich über Kleinigkeiten, gerne auch öffentlich, zu monieren und friedliche, harmonische Situationen, zu zerlegen.

sich zu streiten weil mann aus der Komfortzone nicht raus will

...wenn man ständig streitet, hat man längst die Komfortzone verlassen.

Oder ist es ein jammern ,weil mann immer das will was man nicht hat.

....ich nehme an, hier geht es um einen Partner, der nicht das bringt, was man will.
Hier solltest du hinterfragen, ob du auch das gibst, was du willst und um welche Art Gerangel es bei euch eigentlich geht.
Deine Frage lässt vermuten, dass ihr euch vor lauter streiten, längst aus den Augen verloren habt. Eure Wände lassen sich nicht mehr einvernehmlich verschieben, sie stehen grundtief, fest einbetoniert.
Streit, der nicht konstruktiv und einvernehmlich beendet wird, demontiert jede Beziehung und kappt jegliches Gefühl von Zuneigung und Liebe.
 
  • #12
Es scheint Menschen zu geben, die sich über den Streit mit dem Partner definieren (Aufmerksamkeit?) und ohne ständiges Gezänk wahrscheinlich todunglücklich wären.

Klassiker ist hier volle Müllbeutel neben der Tür: läßt man ihn beim Runtergehen stehen, hagelt es (berechtigte) Kritik. Nimmt man ihn aber mit, hagelt es ebenfalls Kritik: da hätte noch war rein müssen. Und fragt man, ob man ihn mitnehmen soll, hagelt es – na, Ihr wißt schon: „dachtest du, ich hab’ den zur Deko hingestellt?”

Wer hier keine Abwehrstrategie entwickelt, wird eine solche Beziehung wohl nicht lange ertragen. Ich habe auf das fortwährende „halt, da muß noch was rein” seinerzeit immer mit „zu spät” geantwortet und den Müllsack trotz weiblichem Gemaule mitgenommen. Das hat dann tatsächlich geholfen.
 
  • #13
Meinungsverschiedenheiten zu diskutieren ist ok!
Man kann aber auch nicht über alles und jedes ständig diskutieren. Zu einer Partnerschaft gehört, daß man dort, wo es auf einen genauen Handlungsablauf nicht ankommt, auch nicht darauf besteht, daß der andere es genau so machen muß wie man selbst. Der eine legt halt das Klopapier so herum ein und der andere anders herum. Muß man das dann wirklich ausdiskutieren und vom anderen fordern, daß er auf seine Präferenz gefälligst zu verzichten hat? Muß man denjenigen, der als erstes zum Auto geht, wirklich zurückbeordern, damit er noch den Hausschlüssel herumdreht und abzieht, wenn man das als zweiter an der Tür ganz genauso machen könnte? Bei vielen Dingen des täglichen gibt es kein richtig oder falsch, also muß man sich auch auf keinen Ablauf verständigen. Bestenfalls kann A das Papier so einhängen, wie B es gerne hat, und umgekehrt B so wie A es gerne hat. So geht praktizierende Liebe.
 
  • #14
Mich stellt sich heute die Frage wieviel Streit eine Beziehung verträgt.

Ich glaube, diese Frage stellt man sich erst, wenn es bereits zuviel ist und man vor der Entscheidung steht, die Komfortzone zu verlassen - wobei ich bei häufigen Streitereien garkeine Komfortzone sehen kann sondern ein Nagelkissen spüren würde und schnell davon weg wollte.

Sicherlich ist es auch eine Temperamentsfrage. Ich bin ein sehr ruhiger Typ und es braucht sehr viel, um mich in Wallung zu bringen. Da ich auch sehr beherrscht bin, halte ich erstmal die Klappe, bis ich nicht mehr sauer bin und denke dann nach, ob ein Gespräch sinnvoll ist.
Ich habe einen ähnlich temperamentlosen Partner und gegenüber Unbillen des Lebens sowie menschlichen Fehlern toleranten Partner. Demzufolge kann ich mich nicht erinnern, ob wir jemals Streit hatten. Wir hatten einen Konflikt um ein Thema in dem ich hochgradig toleranzfrei bin, aber der wurde ohne Streit geklärt - ruhiges Gespräch.

Mein Exmann hatte ein feurigeres Temperament und wenn es nach ihm gegangen wäre, hätten wir wohl viel Streit gehabt. Geht mit mir aber nicht, weil mir diese Kleinigkeiten nicht wichtig genug waren. Statt zu diskutieren habe ich das Altpapier in den Keller gebracht, denn mich störte es - ich sehe das Motto: jeder Gang macht schlank.

Wenn ich hier lese, was in manchen Beziehungen für ein Budenzauber um Müllbeutel, falschrum aufgehängte Klorollen, Schirm mitnehmen oder Weg zum Bahnhof gemacht wird, komme ich aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus.
Was machen solche Leute, wenn es ein echtes Problem gibt?
 
  • #15
Die erste Frage, die ich mir hier stelle ist die: wie definierst Du Streit und wie definierst du das Wort „viel“?

Immer in Situationen, wo 2 Menschen aufeinander treffen - egal, ob im Job, in Freundschaften oder auch in einer Beziehung - kann es vorkommen, das man zu einem Thema nicht einer Meinung ist und da finde ich es auch wichtig, das dies offen und ehrlich und direkt angesprochen wird, damit sich unterschwellig nichts über einen Zeitraum X aufbauen kann, was irgendwann dann förmlich explodiert!
Je nach Temperament der beiden, kann dies auch mal laut werden! Wenn danach aber wirklich alles geklärt ist, finde ich dies auch reinigend und befreiend!

Die Punkte, die hierbei entscheidend sind, sind für mich die folgenden:

1.) Um welche „Streitthemen“ geht es? Etwas Alltägliches, was aus einer Situation heraus entstanden ist oder geht es um ständig wiederkehrende Streits zu einem bestimmten Thema? (Also eher um grundsätzliches, wo es ggfs auch um die Basis der Beziehung und zu Grundsatzthemen geht wie zB zusammenziehen oder Heirat und Kinder : ja oder nein?)

2.) Wie geht man im Streit miteinander um? Kochen nur für den Moment die Emotionen hoch oder wird man wirklich ausfallend und verletzend und beschimpft den anderen weit unter der Gürtellinie?

3.) Wie sind die Ergebnisse nach einem Streit? Hat man wirklich das Gefühl für sich selbst, Lösungen / einen Konsens gemeinsam gefunden zu haben, mit dem beide Seiten fein sind oder wurde der Streit nur dadurch beendet, das einer gegen die Wand geredet wurde und klein beigegeben hatte?

4.) Wie häufig sind diese Streitigkeiten? Ist es eher die Ausnahme, die sich aufgrund einer bestimmten Situation heraus ergibt und daher zum Thema wird oder sind Streitereien eher an der Tagesordnung?

Ich denke, wenn Du diese Punkte mal für Dich beantwortest und dabei ehrlich zu dir selbst bist, hast du deine Antworten!
 
  • #16
Wow, danke das sind bis jetzt wirklich gute sachliche Antworten.
Die Vorabüberlegungen habe ich schon gemacht.
Sagen wir der Streit findet jedes Wochenende und vielleicht einmal unter der Woche statt.
Nicht wegen Müllsäcke wegbringen u.s.w
Sondern wegen Reaktionen des Partners die man nicht versteht. Kann sein, ein Augen rollen oder eine genervte Antwort. Es geht mir hier eher nicht um denn Auslöser des Streits sondern , ist es gut sich immer und immer wieder in die selbe Situation manövriert und irgendwann auf einmal keine Emotionen danach mehr hat. Also ich meine als würde Mann die Situation annehmen. Ich weiß es kommt auf die Personen wieviel jeder verträgt.
Aber wenn ich mir dieser Situation bewusst bin aber da auch nicht rauskomme weil es wie eine Endlosschleife ist und Mann sich überhaupt nicht sicher ist, geht es anderen auch so. Ist das normal?
Was ist richtig für mich was falsch?
Es ist auch schwierig darüber zureden. Denn das es ist wohl klar wie sich das anhört wenn mann erklärt das man viel streitet und man sich über Meinungen, Artikulierungen aufregt. Auf der anderen Seite weiß man das es nicht das schlimmste ist. Es gibt bei weiten
 
  • #17
Ja mir stellt sich die Frage, worüber man denn ständig streiten könnte?

Weder in meiner langjährigen Ehe noch in der nachfolgenden Beziehungen gab es Streit.

Streit bedeutet für mich, dass die Partner unterschiedlicher Meinung sind, man sich nicht auf irgendetwas einigen kann. Dafür bin ich aber wahrscheinlich selbst viel zu lösungsorientiert und kompromissbereit und hatte auch immer ähnlich tickende Partner als dass es Streit gab.

Beispiele, wie sie @Apfeldieb nennt, kenn ich nicht. Ich denke das dort dargestellte ist ein Nebenkriegsschauplatz, unterschwellige Aggression der Partnerin.

Klar stellt man auch mal "dumme" Fragen, ( "soll ich Besteck hinlegen?") aber es kommt ja auch auf die eigene Antwort an.

Wenn man seinem Partner wohlwollend und liebevoll zugewandt ist, wird man eher mit "ja bitte Schatz" antworten, als mit einem aggressiven "Willst du mit den Fingern essen?"

Eine schnippische Antwort in der Art, wie sie @Apfeldieb beschreibt nMn immer, dass in de Beziehung ganz gewaltig was nicht stimmt.

Und wenn mein Partner das Klopapier "falsch" herum einhängt, dann dreh ich es halt wortlos rum.

Was könnte man da streiten?

Wenn man sich in grundsätzlichen Fragen nicht einigen kann, passt man wohl auch einfach nicht zusammen.
 
  • #18
Sondern wegen Reaktionen des Partners die man nicht versteht. Kann sein, ein Augen rollen oder eine genervte Antwort.
Ich denke, das kenne ich, allerdings nicht in dieser Häufigkeit.
Man reagiert dann auch genervt auf die genervte Reaktion & dann wieder der andere usw & man schaukelt sich halt gegenseitig hoch.
& dann streitet man sich weil man genervt ist, weil der andere genervt ist & das so direkt zeigt, der dann noch mehr genervt wird usw..
totaler Schwachsinn eigentlich..
Meinst du sowas?
Das hatten mein Partner & ich eine Zeit lang.

Uns hat geholfen nach einem solchen Streit ruhig zu besprechen warum denn jetzt jeder so reagiert hat wie er eben reagiert hat.
Im Endeffekt war es bei uns ein Kommunikationsproblem & auch ein "Kontrollproblem" nenne ich es jetzt mal..
Man kann halt auch nicht immer wieder so genervt reagieren & den/die Partner/in anzicken/genervt reagieren.
Dem/der Chef/in gegenüber würden das ja auch die wenigsten Leute machen & dann kann man sich dem/der Partner/in gegenüber ja auch zusammenreißen & sich bemühen ordentlich zu kommunizieren, anstatt die Augen zu verdrehen.
Genauso kann/muss man sich zusammenreißen da nicht drauf einzusteigen, nicht selbst total genervt zu werden, aber klar kommunizieren, dass einem diese Art zu kommunizieren (Augen verdrehen, genervt sein) nicht gefällt & man die Unterhaltung so nicht führen wird.
 
  • #19
Es geht mir hier eher nicht um denn Auslöser des Streits sondern , ist es gut sich immer und immer wieder in die selbe Situation manövriert und irgendwann auf einmal keine Emotionen danach mehr hat. Also ich meine als würde Mann die Situation annehmen.
Hm, bin mir nicht sicher, ob ich dich richtig verstanden habe, aber was du beschreibst, klingt nicht so sehr nach Streit, sondern nach Drama - worunter ich Situationen fassen würde, die irgendwie vorhersehbar sind (wenn man sie irgendwann verstanden hat, wie sie funktionieren), also Situationen, die nach demselben Schema ablaufen, und in denen es nicht so sehr um die Sache an sich geht, sondern um die Emotionen, die während des Dramas "abgeschöpft" werden. Nach einer guten, konstruktiv geführten Auseinandersetzung fühlt man sich gut, weil es zu einer Klärung kam. Nach einem Drama fühlt man sich grundsätzlich schlecht.
Konstruktive Auseinandersetzungen können nur auf der Grundlage geführt werden, dass man sich selbst okay findet und den anderen auch - selbst wenn man sein Verhalten kritisiert - und umgekehrt. Dramen hingegen entstehen meist auf der Grundlage, dass man sich besser oder schlechter findet als sein Gegenüber und eine Rolle einnimmt: Opfer, Retter, oder Verfolger. Ist in einem kurzen Post schwer zu erklären, aber wenn du dich ausführlicher damit beschäftigen möchtest, google mal Drama Dreieck Transaktionsanalyse.
Dramen kommen überall vor und sind wirklich nervig, wie viel man davon verträgt, kommt auf den einzelnen an. Ich versuche, sie so gut es geht, zu vermeiden, insbesondere mit Menschen, die ich oft um mich habe und auch gern um mich haben möchte. Konflikten hingegen, für die eine Klärung notwendig ist, versuche ich nicht auszuweichen. Was du im Zitat beschreibst, also alles, was immer wieder zum Thema wird und sich nicht klären lässt, ist Drama und Gift für die Beziehung.
 
  • #20
Aber wenn ich mir dieser Situation bewusst bin aber da auch nicht rauskomme weil es wie eine Endlosschleife ist
Es ist die Art des Streitens und nicht, dass überhaupt gestritten wird, meinst Du, glaube ich.
Es gibt ja bestimmte Dinge, die man nie sagen sollte im Streit und man soll aus eigener Sicht formulieren, statt anzugreifen, also "Ich fühle mich respektlos behandelt, wenn du mit den Augen rollst", statt "du willst mich herabsetzen, indem du mit den Augen rollst". Aber da müssen beide mitmachen. Sonst kümmert sich einer drum, nicht verletzend zu diskutieren und wirklich eine Lösung zu finden, aber der andere benutzt das verletzende Reden weiterhin zur Herabsetzung oder als Machtinstrument.

Es geht mir hier eher nicht um denn Auslöser des Streits sondern , ist es gut sich immer und immer wieder in die selbe Situation manövriert und irgendwann auf einmal keine Emotionen danach mehr hat.
Ich finde den Auslöser schon wichtig. Wenn man z.B. nach jedem netten Ausgeh-Abend über denselben Eifersuchtskram diskutieren muss, weil der Partner mit Eifersuchtsproblem einen dazu bringen will, in seinem Sinne zu handeln, und damit ein Problem zu lösen, dass er selbst hat. Oder er sich eben berechtigterweise beschwert über Fremdflirten.

Für mich ist die Frage: Wer von beiden macht was falsch? Der, der immer wieder den Streit anfängt, weil er versucht, dem Partner viel Stress zu machen, damit er nachgibt, aber das in einer Sache, in der er sich selbst ändern müsste? Oder der, der nie sein Verhalten überdenkt und auch noch immer wieder kränkend reagiert auf berechtigte Kritik?

Die Emotionsleere danach würde ich deuten als Kapitulationsgefühl. Z.B. wenn A zusammenziehen will, B aber nicht. Es läuft die Schleife, am Ende sieht A, dass er wie immer nicht weiterkam und empfindet eine Leere, weil er weiß, dass sich nichts geändert hat, obwohl er das Problem ansprach. Er denkt, er konnte B nicht begreiflich machen, dass es ihm superwichtig ist, dass man zusammenzieht, und weiß nicht, wie er es anstellen soll, ans Ziel zu kommen. Die emotionale Verbundenheit ist gestört, A denkt vielleicht sogar, dass B wohl doch nicht der richtige Partner ist.
 
  • #21
Sagen wir der Streit findet jedes Wochenende und vielleicht einmal unter der Woche statt.

Jedes Wochenende klingt für mich eigentlich schon nach „viel“! Wie lange geht das denn schon so, das an jedem Wochenende gestritten wird?

Sondern wegen Reaktionen des Partners die man nicht versteht.

Muss man denn immer die Reaktion des Partners verstehen? Jeder von uns hat doch andere und individuelle Grenzen! Die einen mögen das, die anderen jenes und die einen sind schneller und die anderen langsamer genervt von Dingen / Situationen!
Letztendlich liegt es doch immer an einem selbst, wie man damit umgehen mag!
Wie ernst nehme ich sowas? Nehme ich es persönlich? Springe ich drauf und mache daraus selbst eine Szene? Wie viel Raum gebe ich dem Ganzen?

Jeder von uns kennt solche Situationen und auch solche Reaktionen des Gegenübers! Man hat immer die Wahl, wie man selbst damit umgehen möchte und ob man - wenn die Situation unangenehm ist - diese entschärfen möchte oder noch weiter Öl ins Feuer geben mag!

Wenn ich sowas in meinen Beziehungen hatte und ich das Ganze entschärfen wollte, habe ich zB lächelnd : ja, bitte? gesagt oder gefragt, ob es keinen Charming Bären zum Frühstück gab! Meist musste das Gegenüber dann selbst lachen und die Situation war vom Tisch!

Wenn ich hier jedoch darauf einsteige und frage : was hast du denn jetzt schon wieder? , brauche ich mich im Gegenzug auch nicht wundern, wenn das Ganze eskaliert!

in die selbe Situation manövriert und irgendwann auf einmal keine Emotionen danach mehr hat.

Glaube ich gerne ... wenn quasi Woche für Woche das Gleiche immer nach dem gleichen Schema abläuft, kommt man sich vor wie in einer Endlosschleife! Man bringt Energie auf, die man in diese Streitigkeiten steckt, sodass immer mehr von Gefühlen, Emotionen, der Basis und dem Wesentlichen der Beziehung schwindet! Solange ihr hier nichts ändert, wird die Endlosschleife weiter in Richtung Abwärtsspirale zu Lasten Eurer Beziehung gehen! Irgendwann ist man einfach müde der Worte und resigniert!


Warum ist es schwierig?
Wenn mich in einer Beziehung etwas belastet, spreche ich es immer offen und direkt an! Gerade, weil mir der Mann als auch die Beziehung wichtig ist!
Und gerade, wenn oder weil sich die Dinge ja wöchentlich wiederholen, wäre es mir wichtig, mit dem Partner zu reden!
Warum passiert das immer wieder? Welche Lösungen kann man hierfür gemeinsam finden, damit es nicht mehr so hochkocht? Was wünscht sich ggfs der Partner in solchen Situationen? Was stört ihn vielleicht grundsätzlich an meinem Verhalten?
Ich würde hier die Situation schon gemeinsam mit ihm durchleuchten und Lösungen finden!
 
  • #22
Und schon wieder ist es mehrmals passiert.
Er reagiert genervt und mich verletzt das. Ich könnte das nicht. Meine Bekannten und Familien sehen das und sagen auch mir geht es nicht gut dabei.
Ich finde es herablassend, aber er nicht.
Wir haben darüber gestritten und er findet, dass es eine Frechheit ist, nach all den Jahren die Beziehung deswegen in Frage zustellen.
Aber mich macht es kaputt.Aber ich frage mich trotzdem immer noch, kann ich anders reagieren? Kommt es vielleicht doch wieder in Ordnung?
Denn er kann auch lieb sein, wo es passt zwischen uns.
Meine Mutter hat mich gefragt, warum ich mich nicht trenne. Es fällt mir schwer, nicht weil ich Verlustangst habe, ich war schon öfters mehrere Jahre glücklicher Single. Ich glaub, weil ich damals als ich mit meinem Ex schluss gemacht habe und es ein wenig bereut hatte ,will ich den gleichen Fehler nicht nochmal machen.
Ich sehe in vielen Situationen bis zum Schluss noch Hoffnung.
Aber ich glaube schon auch fast, dass erst etwas Schlimmeres, gesundheitlich oder dass er fremdgeht, passieren muss, damit ich entgültig gehen kann.
Vielleicht habe ich auch nicht den Sinn dafür, wie mann damit umgehen kann.
 
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