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  • #1

Wieviele "soziale Väter" (Stiefväter) sind für ein Kind zumutbar?

Ich habe zwei Beziehungen hinter mir (8 Jahre und 5 Jahre). Zu beiden Partnern hat meine Tochter Papa gesagt und diese haben sie wie ihr eigenes Kind behandelt und mit groß gezogen. Ihren leiblichen Vater kennt meine Tochter nicht. Mit der Trennung von mir haben beide Partner auch den Kontakt zum Kind mit abgebrochen. Sollte ich mit einer neuen Partnerschaft jetzt lieber ein paar Jahre warten, bis mein Kind aus dem Haus ist? Was gebe ich ihr sonst für ein Männerbild mit auf den Weg-Ist die Liebe zur Frau weg, ist das Kind auch nicht mehr wichtig... Wie sind eure Erfahrungen und wie geht ihr mit dem Umgang zu den Kindern des Partners um?
 
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  • #2
WOW, dass mein Kind PAPA zu einem fremden Mann sagt, hätte ich nicht zugelassen. Die emotionale Seite der Männer gegenüber dem Kind ist zwar traurig, aber aus Sicht der Männer verständlich, für dein Kind jedoch eine Katastrophe.
Und ganz ehrlich, das Männerbild ist längst weiter gegeben, da wirst du jetzt auch nicht mehr viel ändern können. Dein Kind muss sich jedes Mal verlassen fühlen bzw. gefühlt haben und wird aus meiner Sicht später Schwierigkeiten haben, Vertrauen wirklich und ehrlich aufzubauen und auch zu leben. Dein Kind muss jetzt mind. 13 sein, eher etwas älter - ich schätze, der nächste Mann der kommt wird möglicherweise erstmal ignoriert. Denn jetzt ist die eigene Pubertät im Vordergrund.
Hast du dir vorher darüber nie Gedanken gemacht - stand dein eigenes Glück im Vordergrund vor den Gefühlen und dem Verletzwerden deines Kindes?
 
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  • #3
Ich finde den Kommentar von #1 sehr daneben, insbesondere den letzten Satz. Ich sehe überhaupt keinen Beleg für ein eigensüchtiges Verhalten der Mutter.
Sehr seltsam auch, dass #1 ihrem Kind verbieten würde, zu einem anderen Mann "Papa" zu sagen. Ich sehe nichts, was dagegen spricht, wenn das Kind es möchte.

Bleibt die Frage, wie das Kind die zwei Trennungen verkraftet. Möglicherweise gut, möglicherweise schlecht. (Das kannst nur du als Mutter wissen.) Im zweiten Falle würde ich nun doch viel Rücksicht auf das Kind nehmen, z.B. indem man sich viel Zeit damit lässt, einen neuen Mann in den Haushalt aufzunehmen.
 
  • #4
Möchtest du uns sagen, warum dein Kind den leiblichen Vater nicht kennt?
 
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  • #5
@#3: Theoretisch darf man ja fragen, was immer man möchte. Andererseits ist das eine reine Privatangelegenheit der Fragestellerin und für ihre Frage auch nicht relevant. Du könntest genauso gut fragen, warum sie sich von den anderen beiden Männern getrennt hat.
 
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  • #6
Puh, das ist echt eine schwierige Frage! Willst Du die nicht mal einem Psychologen stellen? Ich denke, die Antwort ist so wichtig für Dich und Deine Tochter, daß sie nicht in Laienhände gehört. Meine bescheidenen Psychogruppen-Erfahrungen sagen aber auch: Der Kontakt zum leiblichen Vater ist-wenn irgend möglich- sehr wichtig.
 
  • #7
@#4: Die Frage richtete sich an die Fragestellerin!
 
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  • #8
Frage an #4: Warum so aggressiv? Bist du selbst die Fragestellerin? Die Frage nach dem leiblichen Vater könnte sehr wohl etwas mit der Situation des Kindes zu tun haben, deshalb hätte die Beantwortung von Angelas Frage auch mich interessiert.
Oft ist die Geschichte hinter der momentanen Situation sehr aufschlussreich für die Einschätzung der Situation.
Für ein Kind könnte es sehr viel einfacher sein, den Verlust des Partners seiner Mutter zu verkraften, wüsste es über den leiblichen Vater besser Bescheid. Die "Lebensabschnittspartner" der Mutter sind eben nicht die Papas, deshalb sehe ich es so, wie #1: Keinen weiteren Freund mehr, den das Kind "Papa" nennt, das ist mein Rat an die Fragestellerin.
 
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  • #9
Ich halte die Situation für schwierig, vor allem fürs Kind. Und wage mal die Hypothese, dass ein Kind (auch Dein Kind) "gewählt" hat/"wählt", den Namen Papa zu sagen, weil es sich für den jeweiligen Elternteil/DICH wünschte, es wäre so, und für SICH auch - ganz abgesehen davon, wie achtsam, liebevoll usw. sich Deine Partner jeweils einbrachten.
Aufgrund guter Erfahrungen mit der systemischen (Familien-)Therapie - meine sog."normale" Herkunfts-Familie ist ein Chaos, das blieb auch für meinen Sohn nicht ohne, mit dessen Vater ich nicht verheiratet war, aber fürs Kind offenen, möglichst freundschaftlichen Kontakt hielt (mit viel Einsatz), denn der Vater ist und bleibt der Vater, egal,wie er ist,
und inzwischen hat mein Sohn (inzw. 16)mal 1,5 Jahre probiert, bei ihm zu leben -
aufgrund der systemischen Arbeit, die einen ganz anderen, auch "bodenständigen" Ansatz hat, würde ich Dir gern nahelegen, DAS mal anzugehen/zu überlegen, und BEVOR Du eine neue intensive, persönliche Beziehung eingehst:
Wie auch immer unser Leben, unser Weg war/ist, wir sind die Eltern (also "Älteren")und haben Verantwortung - natürlich auch für uns, aber vor allem für unser Kind/unsere Kinder.
Ich habe mich damals SEHR zurückgenommen, auch wenn es Bekanntschaften gab, die viel versprechend in puncto Partnerschaft aussahen, WEIL ich meinem Kind klare Verhältnisse und also nicht mehr Durcheinander zumuten wollte als nötig.
Der "struck" des Verliebens hin oder her, der in eine mögliche Partnerschaft mündet -Ok, das passiert, doch wenn ein Kind mit involviert ist, muss man (frau)besonders achtsam sein.
Dass Dein Kind zwei Partner mit "Papa" anspricht (s.o.), hat vielleicht eher mit seiner Sehnsucht nach klaren Verhältnissen zu tun, als damit, dass es Deine Partner so mochte/mag.
Und klare Verhältnisse bedeutet in den Augen des Kindes: dass DU Dir klarwirst, bei aller Liebe und Fürsorge fürs Kind, und auch, wenn Dein Kind schon im Teenie-Alter ist, wie ich vermute,
gilt das.
Ja, man weiß nicht, wielange es hält und denkt, "wenn schon nicht für immer, dann wenigstens für ewig" (oder so, wir starten ja unter guten Voraussetzungen und haben die Zuversicht, dass es bleibt), aber unsere Kinder akzeptieren womöglich jedweden Partner, übertrieben gesagt, der ihre Mama fröhlich macht, und haben eine so große Sehnsucht nach KLARHEIT, also, wenn es irgend geht, gib' Deiner Tochter auch die Chance, ihren leiblichen Vater kennen zu lernen, denn er IST IHR Vater.

Ich wünsche Dir alles Gute für weitere Gedanken und Wege! Ulrike
 
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  • #10
Berlinerin, 41 J

Wieso stellst Du diese Frage denn? Ist der neue Partner bereits vorhanden und Du willst ihn nun Deinem Kind vorstellen oder ist die Frage hypothetisch?

Da das Kind nun mindestens 13 Jahre ist, würde ich vorschlagen, dass es nicht Papa sonderen den Vornamen sagt. Die Fragestellerin kann ja erst mal eine Beziehung haben, ohne dass der Freund gleich zu ihr und dem Kind in die Wohnung zieht.
Das kann er ja noch machen, wenn das Kind dann volljährig ist.

Für ein Kind ist es sehr wichtig, den Vater zu kennen. Vermutlich hat die Fragestellerin keine Möglichkeit, den Kontakt herzustellen. Darum geht es hier auch nicht.

Es ist für das Kind ein grosser Verlust, die beiden Ersatzväter nicht mehr zu sehen.
Schade, dass die Männer nicht von sich aus den Kontakt beibehalten haben. Aber immerhin hatte es langjährige, hoffentlich harmonische Beziehungen erlebt.
Ein dritter Partner der Mutter sollte nun wohl eher nur ein Freund sein, kein neuer Ersatzvater.
 
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  • #11
Fragestellerin: Also bei einem kleinen Kind kann man das gar nicht vermeiden, das sagt früher oder später "PAPA", bei meiner 2. Beziehung ist das "Papa" im Urlaub mehr als Scherz entsanden, weil die anderen Gäste natürlich immer die Bezeichnung "PAPA" benutzt haben und man ja nicht immer gleich antwortet: - nee das ist nur der Lebensgefährte meiner Mama und nicht mein PAPA. Letztlich habe ich das nur erwähnt, um die enge Beziehung zwischen Lebenspartner und Kind zu verdeutlichen, die sich ja im Normalfall automatisch ergibt. Alle Trennung sind in ohne Rosenkrieg abgelaufen. Mit allen Partnern halte ich noch lockeren Smalltalk trifft man sich mal zufällig. Kränkungen oder Ähnliches liegen also nicht vor. Soll hier aber auch nicht Thema sein. Bei den vielen Frauen mit Kindern, die hier neue Partner suchen, bin ich etwas überrascht, wie wenig sich über diese Thema Gedanken zu machen scheinen. Bei Fragen zu Sexpraktiken wird sich hier ausgetauscht ohne Ende, eine Frage, um das Wohl der Kinder bei Partnerwechseln gibt es kaum Resonanz- Erschüttert mich doch sehr!
 
  • #12
#10 weil es im herzen der menschen noch immer das idealbild einer familie gibt, und das diesem bild nicht entspricht.
 
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Fräulein Smilla

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  • #13
Solange der leibliche Vater seinen Raum, und sei er auch nur geistig, in der Familienstruktur bekommt ist es wohl in Ordnung. Nach Deiner Schilderung war es ein natürlicher Prozess. Ich persönlich würde mich nicht automatisch Mama nennen lassen und würde einen neuen Partner erst einmal aus meiner Familienstruktur heraus halten bis ich mir sicher bin dass es auch als Familie funktionieren könnte. Viele Wechsel sollte man meiner persönlichen Meinung nach mit kleinen Kindern tunlichst vermeiden, da sie sich meist schneller binden und dann leiden könnten wenn die Beziehung wieder auseinander geht.
Meine Kinder haben einen Papa, alle anderen wären „nur“ der Freund der Mama und im Idealfall sind sie dann auch guter Freund oder hin und wieder Ansprechpartner für die Kinder.
Fräulein Smilla 7E1DA741
 
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  • #14
@10
Ist doch simpel: Deine Frage zielt auf die Folgen für Deine Kind und daraus folgende Handlungsanweisungen für Dich. Eine vernünftige Antwort kann Dir a) ein Erzieher oder Psychologe geben oder b) eine/r unter uns, der/die selbst in so einer Situation Kind war, sich der dadurch entstandenen Verwicklungen auch bewußt ist und nun aus eigener Erfahrung sprechen kann. Wir anderen (auch die Eltern solcher Kinder) ergehen uns in dieser Frage in Spekulationen, wir stecken ja nicht in der Haut des Nachwuchses... Die Frage ist für ein Laienforum meiner Meinung nach eine Nummer zu groß.
Im Gegensatz zum Thema Sex, da verfügt jede/r über handfeste eigene Erfahrung und es geht auch "nur" um die Folgen für jeden selbst.
 
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  • #15
Fragestellerin: Eigentlich war die Frage allgemein gestellt, nämlich wieviele Lebensabschnittspartner man seinen Kindern zumuten darf, wenn sie eine tiefe Bindung zu ihnen entwickeln. Mine persönliche Situation sollte nur ein Beispiel zur Verdeutlichung sein, Das Thema : ein Kind sagt Papa oder Mama ist ein anderes.
Es ist leider so, daß die sogenannten sozialen Väter den Kontakt zu den Kindern bei einer Trennung zum Lebensgefährten fast immer mitabbrechen, egal wie eng die Beziehung war (Klar die Herren sagen jetzt: Ist ja auch schliesslich nicht wirklich meins). Die Kinder sind wie immer die Leidtragenden und genau darauf ziehlte meine Frage: Wie oft kann man seinem Kind einen Verlust des sozialen Vaters zumuten oder sollte man lieber mit einer neuen Beziehung warten bis die Kinder aus dem Haus sind? Eigentlich eine Frage, die sich jede Frau mit Kind stellen sollte, bevor sie auf eine neue Partnersuche geht.
 
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  • #16
@14: Hier #1 - ich denke, man muss als Mutter (bin es selbst) ganz klar die Grenze ziehen und darf dem Kind nicht zu viele Männer / Papas zumuten. Denn die Psyche leidet und das Grundvertrauen, das zuerst aufgebaut wird, ebenso.
Doch das müsstest du wissen, denn du lebst ja seit Geburt der Tochter mit "fremden" Männern zusammen. Auch denke ich, Mütter - (wie Väter mit ständig wechselden Beziehungen) haben ein sehr großes Verantwortungsbewusstsein, das leider oft nicht zum tragen kommt, wenn aus Liebe der Verstand ausgeschaltet wird. Sorry, wenn einige oder auch du jetzt wieder meinen, ich würde dir zu nahe treten - doch das ist nunmal mein Meinung.
Ich habe mir diese Frage gestellt und lebe mit meinem Partner bewusst nicht zusammen, weil wir es unseren Kindern nicht antun möchten. Mein Partner ist zum "Freund" meines Kindes geworden. Darüber freue ich mich und das war eine Entscheidung, die über Jahre gereift ist und beide so entschieden haben, jedoch ohne Zwang und Druck. Andere lassen neue Männer nach 3 Wochen einziehen und scheren sich nicht im Geringsten darum, was ihre Kinder dazu sagen, denken und insbesondere fühlen!!! Kinder geben nicht lauthals kund, wie beschissen es sich anfühlt, plötzlich einen neuen Mann im Haus zu haben und gefühlsmäßig nur noch zweite Geige zu spielen...
 
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  • #17
@14
Du willst von uns also "nur" eine Zahl hören?
Es gibt meiner Meinung nach keine Zahl. Schon eine schwierige Beziehung zum Vater kann Probleme im Männerbild erzeugen. Jede Trennung hinterläßt Spuren. Vielleicht bildet es sich schon ein, schuld zu sein? Oder es glaubt, Dich trösten zu müssen und übernimmt damit eine Rolle, die nicht seine ist. Oder sein Urvertrauen ist so solide, daß es durch nichts zu erschüttern ist. Das alles kannst vielleicht Du als Mutter erahnen, besser wissen kann's nur das Kind selbst und vielleicht ein Fachmann.
Vielleicht hat es die beiden Trennungen unbeschadet überstanden, aber die nächste ist dann die, die endgültig zu viel ist?

Das sprichwörtliche Kind ist -wenn es denn überhaupt gefallen ist- längst im Brunnen.
Die systemische Familientherapie soll helfen, wenn denn Anzeichen von Schwierigkeiten zu sehen sind.
 
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  • #18
Du solltest erst einmal keinen weiteren Mann in Eure Wohnung einziehen lassen. Drei Mal Papa sagen an jeweils andere Männer überfordert jedes Kind. Deine neue Liebe sollte mit Vornamen genannt werden und ein guter väterlicher Freund sein. Für diese Erkenntnis braucht man keine Therapie.
 
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