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  • #1

Wir trennen uns immer wieder, wie soll ich da noch aushalten?

Hallo,

mein "Freund" und ich probieren es seit einem 3/4 Jahr ein normale Beziehung zu führen. Wir bekommen es aber nicht hin. Am Anfang hatte er große Bindungsangst, da er 14 Jahre lang Single war. Immer wieder hat er die "Krise" bekommen und ist abgehauen. Oder wenn wir zusammen waren und es war so richtig schön und ich dachte, endlich klappt es, dann hat er mich mit irgendwelchen Frauen provoziert. Mich hat das dann verletzt. Wenn er dann merkt, dass ich nicht mehr will, dann gibt er sich richtig Mühe (d.h. er ruft mich an und redet mit mir stundenlang oder schickt mir SMS oder schlägt mir vor ein paar Tage wegzufahren).
Wenn es dann wieder einigermaßen "rund" läuft, dann merke ich nach ein paar Tagen, dass er sich zurückzieht. Dieses ewige hin und her macht mich ganz verrückt. Ich muss doch immer Angst haben, dass es nach ein paar guten Tagen wieder seine Krise bekommt. Wie soll ich damit umgehen? Wir haben schon so oft darüber geredet aber er sagt, dass er immer so einen Knoten im Kopf hat, wenn es zu eng wird und ich soll den Knoten beim ihm lösen aber ich weiß nicht wie? Drängen tue ich ihn nicht, ich rede weder vom zusammenziehen oder ect. Habt ihr einen Rat? Ich danke Euch!
 
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  • #2
Ich habe das auch schon erlebt und sage dir, die einzige Chance aus meiner Sicht ist, das du ihm absolut keinen Druck machst, ihm klar machst das er sich nicht verpflichtet fühlen muss und nur kommen soll, wenn ihm danach ist. Wenn er mal zwei Wochen oder länger nicht will, dann ist das halt so. Da darfst du dann auch nicht anrufen.

Hört sich nicht nach glücklicher Beziehungt an? Richtig. Sowas macht vermutlich die meisten normal fühlenden Menschen kaputt. Man wünscht sich mehr Nähe, man möchte seinen Alltag mit dem dem anderen Teilen usw.

Da muss die Liebe schon verdammt groß sein, um das durchzustehen, wobei ein Erfolg nicht garantiert ist. Ich glaube, solche Menschen werden vermutlich nie eine Partnerschaft leben können, wie die Meisten sich das vorstellen, vielleicht mal im Rentenalter, wer weiß.
 
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  • #3
Hallo FS,

du wirst den Knoten in seinem Kopf nicht lösen können, und das ist auch nicht deine Aufgabe. Was du schreibst, klingt ganz klassisch nach Beziehungs-/Bindungsängsten. Wenn du es nicht eh schon im Regal stehen hast, empfehle ich dir das auch hier oft zitierte Buch "Jein." von Stefanie Stahl. Dort findest du auch Tipps für Partner.

Wenn er wirklich Motivation hat, sein eigenes Verhalten besser verstehen zu wollen und etwas verändern möchte, sollte er selbst zu Literatur greifen und sich einen Psychotherapeuten suchen. Wenn sein Verhalten so ausgeprägt ist, wie du es beschreibst, sehe ich dazu keine sinnvolle Alternative.

Für dich als Partnerin habe ich leider keine tollen Tipps und/oder Tricks. Du könntest dir überlegen, was du dir von einer Partnerschaft erwartest, was du dir wünschst. Wie müsste es laufen, damit du dich wohl fühlst? Welche Minimalkriterien müssten erfüllt sein? Scheinen diese Minimalkriterien in einer Beziehung mit deinem jetzigen Freund realistisch erfüllbar? Wenn nicht, wirst du möglicherweise die Konsequenzen ziehen müssen, um nicht selber sehr unglücklich zu werden. Du bist nicht für ihn verantwortlich i.S.v. "löse den Knoten in meinem Kopf, mache, dass ich anders werde"! Er ist erwachsen, das ist sein Part.
 
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  • #4
Liebe FS,

darf ich fragen wie alt du bist? Warum machst du das mit?

Dein Freund ist nicht beziehungsfähig, also lass ihn in Ruhe und suche dir einen Mann, der beziehungsfähig ist.

Schau bitte bei dir, wo dein Stolz, deine Würde und vor allen Dingen dein Verstand?

w
 
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  • #5
Den einzigen Rat den ich dir geben kann ist völliger Kontaktabbruch. Ich habe diese Art von "Beziehung" erlebt. Es wird mit der Zeit immer schlimmer. Am Anfang ist es nur das Herstellen von immer wiederkehrender Distanz dann, wenn es wirklich rund zu laufen scheint. Danach kommen Affäiren mit anderen Frauen, um noch mehr Distanz herzustellen. Irgendwann werden die Verletzungen die er dir zufügt so gewaltig das du verrückt wirst. Und dann ist es ganz schwer zu gehen. Ich war mit so einem "Kaputten" zusammen - er hatte ein Netzwerk von Ex Freundinnen die er zwischendurch, also während der Distanzphasen - aufrief. Er pendelte standing zwischen mir und seinen Exen hin und her. Renn, solange du noch kannst sonst wirst du einen tiefen Fall erleben. Ich habe zu lange gewartet, mich zu lange demütigen lassen um noch einmal etwas mit einem anderen Mann zu beginnen. Der Typ hat mich zerstört. Lass dir dies nicht antun.
 
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  • #6
Ich habe mit so einem bindungsgestörten Mann über 22 Jahre durchgemacht. Bin jetzt arbeitsunfähig, Burnout, 2 Kinder die einiges abbekommen haben an Schädigungen durch unsere schlechte Beziehung.

Viel Freude weiterhin, wenn du irgendwann dorthin kommen möchtest wo ich bin, versuch es einfach immer wieder.

Ich kann dir nur empfehlen, dich sehr intensiv damit zu beschäftigen, warum du dich zu so einem Menschen hingezogen fühlst. Es hat immer einen Grund (meist schlechte Erfahrungen in der Kindheit). Und bedenke immer: du wirst den anderen niemals ändern.
 
  • #7
Wir haben schon so oft darüber geredet aber er sagt, dass er immer so einen Knoten im Kopf hat, wenn es zu eng wird und ich soll den Knoten beim ihm lösen aber ich weiß nicht wie?
Liebe FS,
na, da wurde bereits zu Beginn der "Beziehung" ein großer Auftrag an dich deligiert. Du kannst den Knoten gar nicht lösen. Der Mann hat eine Menge Arbeit an sich selbst vor sich, steht mit dieser Einstellung ganz am Anfang.
Stahls Buch "Jein" wird dir helfen zu entscheiden, ob du das Wechselbad weiterhin aushalten willst. Und wenn ja - dir Anregungen geben, wie du verhindern kannst, in dieser "Beziehung" mehr und mehr um seine Befindlichkeiten/Krisen zu kreisen. Behalte dein Wohlergehen im Auge.
w
 
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  • #8
aber er sagt, dass er immer so einen Knoten im Kopf hat, wenn es zu eng wird und ich soll den Knoten beim ihm lösen aber ich weiß nicht wie?

Soll das ein Witz sein?
Klartext: er weiß er hat Probleme, er weiß er stellt sich unmöglich an, aber er hat keine Lust was dran zu ändern, sondern schiebt DIR die Verantwortung zu. DU sollst das Problem lösen. Wie praktisch! Google mal nach unter "Narzissmus".

Du wirst nichts ausrichten können, da hilft alle Liebe nichts. Du kannst ihn vermutlich eine Weile halten, indem du seine Strategie imitierst und auf Distanz gehst, am besten noch viel mit anderen Männern unternimmst. Dann wird er angekrochen kommen, und sobald du wieder für ihn da bist, geht das Spiel von vorne los. Ihr werdet euch gegenseitig fertigmachen.
 
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  • #9
Hallo liebe FS,

ich nehme an, Du bist nicht von Beruf Therapeutin, ergo auch nicht seine Therapeutin (Therapeuten behandeln auch eh aus sinnvollen Gründen keine Familienangehörigen oder engen Freunde!).Und Du bist auch nicht für ihn und seine verkorkste Psyche verantwortlich! In keiner Weise.Von DIR zu verlangen, dass Du irgendeinen "Knoten in seinem Kopf" lösen sollst, ist ne Frechheit.Wie kommst Du auch nur eine Sekunde lang auf die Idee, Dich seinen psychischen Störungen wirklich anzunehmen? Hast Du ein Helfersyndrom? Daran kannst DU für Dich arbeiten.Aber nicht an seinem Psycho-Gedönse.Schick' ihn zu einer Therapeutin oder einem Therapeuten, die/der weiss, was sie/er tut, weil sie/er es gelernt hat.Hier machst Du gar nichts, ausser Dich immer weiter in eine aussichtslose Situation hineinmanövrieren.Das ist eine Spirale ohne Ende, und das ist nur der Anfang! Ich würde so eine "Beziehung" nicht führen, was soll das werden? Da wirste doch meschugge im Kopf... Empathie und Verständnis in einer liebevollen Beziehung ist das eine, aber das ist hier ist ne handfeste psychische Störung, da hast Du gar keine Chance, ausser selbst noch dran kauputtzugehen.LG
 
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  • #10
Na wenn du schon weißt, wie er tickt, dann nimm doch die nächste Krise einfach nicht mehr ernst. Lauf ihm nicht nach, wenn er sich zurückzieht. Ihn wie ein rohes Ei behandeln würde ich aber auch nicht.
 
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  • #11
Wäre ich an deiner Stelle, so wäre mein Rat an mich: sofort den Kontakt für immer abbrechen und wieder frei sein für eine neue passende und liebende Beziehung und Punkt. Das passt doch hinten und vorne nicht und er spielt ganz bewusst dieses sch***Spiel mit dir, weil er genau weiß, dass du trotzdem immer wieder angeschlichen kommst. Anscheinend brauchst du diese Situation auch, sonst würdest du diese nicht aushalten und ganz schnell gehen. Ändern wirst du ihn nicht und die Zeit ist absolut verplempert, später wirst du diese Zeit schwer bereuen. Hast du diesen Mann nötig und verdient? (m/50+)
 
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  • #12
Wir haben schon so oft darüber geredet aber er sagt, dass er immer so einen Knoten im Kopf hat, wenn es zu eng wird und ich soll den Knoten beim ihm lösen aber ich weiß nicht wie?

Wie schön, dass DU das tun sollst. Der schiebt Dir die Verantwortung für sein unerträgliches Verhalten zu, wo auch immer es herkommt, sowas hat ja meist unschöne Kindheitsursachen. Er soll sich mal selber damit befassen, warum er so handelt, und Verantwortung für sein Verhalten übernehmen. Das ist nämlich das, was den Knoten lösen wird: Wenn ER sieht, dass Du ihn nicht einengst, nicht wenn Du das immer wieder betonst. Und das sieht er nur, wenn er von sich selbst eine Problemlösung erwartet und nicht von außen.
Er scheint ja schon an sich zu arbeiten. Aber mach ihm klar, dass er den Knoten nur selber lösen kann. Wenn er das von Dir erwartet, tut er ja nichts dafür und läuft weiter in seinem unbewussten Hamsterrad.


Oder wenn wir zusammen waren und es war so richtig schön und ich dachte, endlich klappt es, dann hat er mich mit irgendwelchen Frauen provoziert.

Klingt ätzend. Immer, wenn Du Dich ein bisschen wohl und sicher fühlst, kriegst Du eins reingewürgt. Damit versucht er sich aus seinen Gefühlen zu befreien, weil er Angst hat, dann vereinnahmt oder sowas zu werden. Anscheinend hat er sich ja schon verändert. Aber so eine Beziehung würde mich zermürben, keine Ahnung, ob Du das aushalten kannst so lange.
 
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  • #13
Das ist ein klassischer Fall von Bindungsangst. Es gibt verschiedene psychologische Ratgeber -Bücher zu dem Thema, besonders empfohlen wird immer "Jein" von Stephanie Stahl. Vielleicht hilft dir und ihm (!) diese Lektüre schon ein wenig mehr zu verstehen.
Wenn er wirklich etwas an seiner Bindungsangst ändern will, wird das allerdings nicht ohne eine Psychotherapie gehen, denn die Ursachen sind viel zu gravierend und über einen sehr langen Zeitraum geprägt und eingeübt, als dass man das mal eben so durch ein bisschen gut zureden ändern könnte.
Bindungsängstler haben im Prinzip aus ihrer Kindheit starke Verlustängste mitbekommen. Sie haben verinnerlicht: wenn sie ihr Herz an jemanden hängen, wird das sehr schmerzhaft, denn sie werden verlassen, bzw. nicht zurückgeliebt. Sie haben daher für sich "gelernt", dass sie diesen Schmerz nur verhindern können, indem sie sich nie mehr auf jemanden wirklich einlassen.


w49
 
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  • #14
Liebe FS,

auch ich kann Dir nur raten, die Beziehung sofort und endgültig zu beenden.

Ich hatte die letzten 4 Jahre eine Beziehung mit einem bindungsunfähigem Mann.Wie hier schon jemand geschrieben hat, erst war es normaler Abstand durch Zurückziehen etc.
Dann kamen irgend wann diverse Affairen dazu.

Es hat mich in eine tiefe Depression gestürzt, körperliche Krankheiten wie extremer Bluthochdruck kamen dazu. Er hat mich mit einer Geschlechtskrankheit angesteckt. Ich habe Familie und Freunde vernachlässigt.

Das volle Programm. Ich habe dann eine Therapie machen müssen, um da raus zu kommen.

Und eine Therapie ist das einzige, was Deinem Freund u.U. hilft.
 
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  • #15
Normalerweise sollte so lange Singlezeit dazu führen, dass man gescheiter und gelassener geworden ist, gerade im Umgang mit Trennung, Distanz und Streit, den Partner nicht veralbert. Ich war selber 10 Jahre Single und habe mich heute sehr gut reguliert und rehabilitiert dadurch. Ich bin viel verständnisvoller geworden und kann mit dem Partner (bzw. allen Menschen um mich rum) besser umspringen, ohne gleich mit Trennung, Überheblichkeiten oder Rückzug zu drohen.

Der Mann scheint irgendein Trauma zu haben. Erfahrungsmäßig lassen sich solche Männer auch nicht helfen. Du kannst von deiner Seite gar nichts machen, du hast nämlich schon zu viel getan. Du bist nicht Lösung seines Problems. Er soll sich professionelle Hilfe suchen, wenn er irgendwelche Gedankenleser braucht. Du kannst nicht deine wertvolle Zeit opfern, um für ihn den Seelenklempner zu machen! Lass dich darauf gar nicht ein, denn es schlägt eines Tages mit Gehässigkeiten gegen dich zurück!

Für mich steht klar, dieser Mann ist noch lange nicht bereit eine Beziehung zu führen die nächsten Jahre und auch nicht mit dir. Er braucht eine Frau in anderem Tempo mit anderem Verständnis, die nochmal eine ganz Spur anders drauf ist. Eventuell braucht er die Erfahrung mit einer Reife von anderen Frauen, die ihm zeigen, wenn er sich nicht am Riemen reißt, sind diese netten Damen sofort innerhalb paar Wochen weg. Deswegen darfst du dieses On-Off-Spiel keinenfalls so lange mitmachen. Der Mann denkt doch, alle Frauen ticken so geduldig. Der wird dann später noch weiter in ein Loch fallen, wenn er dich verliert und merkt, er kriegt so keine mehr ab.
 
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  • #16
Dieses Theater habe ich nun 1,5 Jahre hinter mir. Meinen letzten Sommerurlaub hatte er mir zur Hölle gemacht, weil ein anderer interessanter Mann sich in mich verliebt hatte.Und ich war doch tatsächlich so blöd und bin bei ihm geblieben. Denn plötzlich hatte er allerhand Versprechungen parat. Eines davon hatte er (an einem einzigen WE !)eingehalten, dann wieder die üblichen Ausreden von ihm, warum dieses und jenes denn nicht ginge.
Solchen Typen kann man nicht helfen. Und ich bereue es heute schwer, nicht eher gegangen zu sein.
 
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  • #17
Hier noch einmal Gast #4:
erstaunlich ist bei diesen Bindungsgestörten, dass sie sich im Recht fühlen und keinerlei Empathie für ihr Gegenüber empfinden. Bei meinem Exemplar tippe ich mittlerweile auf Soziopathie.
 
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  • #18
Hallo

on/off geht sehr an die Nerven. Pass auf dich auf ! Wir sind alle keine ausgebildeten Psychotherapeuten. Selbst denen wäre das privat zuviel des Schlechten !

Mein Exemplar redete mal so, mal so. Versprechungen ohne Ende, aber keine Taten.
Geschiedener Vater, von Scheidungskrieg angeblich traumarisiert. Das Opfer. Leider nutzen solche
Exemplare dich aus, zapfen deine Energie an und testen wie weit sie zu weit gehen können ohne dass du alles hinwirfst und gehst.

Ich war unschlüssig ob der Mann einfach in der Midlife-Crisis hing, Medikamentenmissbrauch betrieb, ein hypochondrischer Narziß oder am Rande einer Erschöpfungsdepression war - ich war zunehmend ratloser. Das Drohen mit Rückzug und Erpressen von Reaktionen geht jedem normal empfindsamen Menschen gegen den Strich. Liebe FS, wenn es sich nur noch schlecht anfühlt ist es gut sich zu trennen.
 
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