"Eine Situation, wie sie hoffentlich in keiner Beziehung vorkommt."
"Ich würde nie jemanden küssen, wenn ich in einer Beziehung bin, und dasselbe erwarte ich von meinem Partner."
"Ein Treffen zu zweit wäre aber tabu, und begeistert wäre ich als Freundin auch nicht."
"Im Grunde finde ich, dass Fremdgehen anfängt, wenn man den Partner leugnet."
Schöne Worte, nur solche Worte beschreiben nicht das Leben.
"Bei welcher Zahl hätte er eurer Meinung nach "aussteigen" müssen?"
Als ob sich Jemand im richtigen Leben an solcherart Zahlen hält? Ich denke nicht. Warum wohl gibt es so viele Beziehungsabbrüche im Leben? Warum sagt einem jede(r) Zweite nicht etwas über seine/ihre Vergangenheit? Womöglich weil er sich schämt und nicht zu sich selber steht? Warum gibt es so viele warme Wechsel? Warum hat jeder Leichen im Keller und die allermeisten leugnen sie auch noch? Etc., etc.
Seine Erfahrungen zu machen, gehört im Leben dazu. Von vornherein zu sagen, das Verhalten wäre schlecht, inhuman oder verwerflich, ist doch fehlende Akzeptanz von Andersartigkeit, von mangelnder Authentizität und zeigt auch von Schwäche. Nämlich jene Art von Schwäche, die einem Menschen nicht zugesteht, menschliche Fehler zu begehen. Ich beglückwünsche Menschen, die nie einen Fehler begangen, keine Leichen im Keller haben. Aus meiner Sicht gibt es so gut wie keine. Und gerade diejenigen Menschen, die wirklich Beinahe-Heilige sind, sollten sich in Mäßigung üben und nicht mit dem Finger auf das Fehlverhalten Anderer zeigen. Das würde ich als tiefe Charakterschwäche empfinden. Solche Menschen aber, die immer und immer wieder dieselben "Fehler" machen, die wollen, können nicht reflektieren, lernen, wachsen. Das sind Menschen, die an der Oberfläche treiben, mögen sie auch noch so intelligent sein, denn in emotionaler Hinsicht sind sie es nicht. Hierbei gibt es zu unterscheiden zwischen bewusstem und unbewusstem Verhalten. Unbewusstes Verhalten ist eher zu entschuldigen, aber schlimmer.
Ich habe allergrößten Respekt vor Menschen, die ihre Vergangenheit nicht leugnen, die dazu stehen. Daraus lernen wollen. Ob sie wirklich daraus lernen und tun, steht auf einem anderen Blatt, aber ein Bemühen ist gegeben. Einen großen Respekt hier in diesem Forum hatte ich u.a. vor jener Threaderstellerin, die fragte: "Wieso sehen mich alle Männer nur als Sexobjekt?". Hut ab.
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