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  • #1

Wo ist der Boden auf einmal hin?

Hallo zusammen,

soll ja helfen darüber zu reden/schreiben. Bleibt aber bitte annonym.

Ich bin ein 27 Jahre junger Mann, anfangs eher ein schweigsamer introvertierter Typ.
Vor allem neue und unbekannte Rudel Tiere machen mir zunächst Sorgen, zumindest wenn die Chemie nicht von Anfang an zu 100 % stimmt. Aber nach 1 -2 mal sehen und ggf. ein Getränk geht es dann ganz normal im Regelfall.

Laut meiner Theorie hat das folgenden Hintergrund: Wissenschaftlich nicht beglaubigt, da ich mich nie habe „testen“ lassen.
Wirklich Intakte Familienverhältnisse waren für mich weitgehend unbekannt.
Es gab im Alter von 10-22 Jahren A)Betrunken oder B)Von der Welt angekotzt im Elternhaus anzutreffen.

Konnte/ wollte erst mit 25 ausziehen.
Erst hier habe ich anscheinend genügend Abstand zu all dem gewonnen. Begonnen es zu akzeptieren, höre langsam auf mich dafür zu schämen.
Soweit das Intro.

Vor 2 Wochen hat sich meine Freundin von mir getrennt.

Wo ist der Boden auf einmal hin?

Ich war 19, Sie 17 als Ich Ihr Herz für mich gewinnen konnte. Ich musste darum kämpfen, und war fortan the world´s greatest.
Sie hat mich zu einem „besseren“ Menschen geformt, mir Selbstvertrauen gegeben.
Ein unbeschreibliches Gefühl, als wenn unsere Lippen nur füreinander geformt worden sind.
Seitdem habe ich keine anderen Frauen mehr wahrgenommen, bis heute noch.
Ihre Kurven, die intensiven Blicke und flüchtigen Berühungen, wunderschön. Innen wie außen.

Sie ist der absolute Familienmensch, wer wäre das bei dieser Familie nicht.
Jede Gelegenheit wird genutzt Gefühle auszutauschen, Stolz zu bekunden und in guter Gesellschaft beieinander zu sein. Eine schöne Sache.
Sie haben versucht mich von Beginn an einzubinden.
Sind auf mich zugegangen.
So gut wie jede Gelegenheit die es im laufe der Jahre gab, habe ich geblockt, hat mich einfach erschlagen.
Ich habe mich nicht wohlfühlen können, krampfhaft überlegt was ich sagen könnte. Wie ich mich Verhalten muss.
Als herangewachsener Mann, muss man sich mal vorstellen.
In ihrem Freundeskreis war es genau so, alle zugänglich, super aufgeschlossen.
Trotzdem bekomme ich am Abend vielleicht 3 Sätze raus.
Mit dem Verhalten eine solch großartige Frau halten können?
Woher kommt denn so ein gestörtes Verhalten bitte?

Mische dazu noch langsam einkehrende Monotonie und Alltag, schon steht Gevatter Tod vor der Beziehungstür.

Ich habe Sie neulich gefragt wohin die Reise gehen soll, ob man nicht langsam einen Schritt weiter gehen sollte, 24/7 zusammenziehen. Malen nach Zahlen.

Die Antwort:
Sie hat keine Zukunftsperspektive mit mir.
Intensivere Schritte und irgendwann eine eigene Familie mit mir, kann Sie sich aufgrund meines Verhaltens über die Jahre gegenüber Freunden und Familie nicht wirklich vorstellen.

Wir haben uns dann nach 8 Jahren im guten getrennt.

Jemand ein Patentrezept wie ich wieder mit mir ins reine komme?
Gebe ich die Hoffnung auf ein happy end besser direkt auf?
 
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  • #2
Hallo FS,

du erlebst das, was die meisten von uns erleben. Die erste große Liebe geht. Meist mit Ende 20 ist das der Fall, so nach dem Studium/erste Zeit im Berufsleben. Man geht einen neuen Weg, in eine neue Lebensphase, viele Dinge und Sichtweisen verändern sich. Man wird geprägt von neuem Umfeld, neuen Kollegen, anderen Erwachsenen, die vielleicht auch schon ein bisschen älter und reife als man selber ist. Und man bekommt neue Wert- und Moralvorstellungen, wie auch Prioritäten und Bedürfnisse, die sich vom Partner stark entfernen.
Das ist alles relativ normal. Besonders als Frau ist das so.

Als Paar kann man da nur zusammenbleiben, wenn der andere Partner da mitzieht und sich anpasst. Frage dich aber selber, ob du ihr ständig nachjagen willst, um da mithalten zu können. Als Frau mit Mitte/Ende 20 macht sie große Schritte in Richtung reife Frau, Bedürfnisse nach Familie, Ernsthaftigkeit, reifer Partner.

Du könntest ja mal ein Rethorik-Seminar besuchen, um das Sprechen zu lernen. Ist hilfreich für ein erfolgreiches Berufs- und Privatleben. Sie braucht eine gesicherte Persönlichkeit an ihrer Seite. Ein Partner, der keine Probleme hat, am Familien- und Freundestisch zu diskutieren uns sich zu äußern. Das ist schon wichtig. Wenn du nur 3 Sätze rausbringst, solltest du das ändern. Das Problem verstärkt sich sonst im Alter. Außerdem gibt es Stimm-, Sprach- und Sing-kurse/Training, etliche Bücher, Hynosen, Therapien, usw.

Ich habe das auch in Anspruch genommen, weil es mir in deinem Alter genauso wie dir ging! Es hilft, glaub mir! Aber du musst extrem an dir arbeiten, um selber auch weiter zu kommen.
 
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  • #3
Lieber FS,

puh, wenn ich deine Zeilen so auf mich wirken lasse.... ich glaube, dir täten ein paar Gespräche mit einem Psychologen/Therapeuten ganz gut.

Ich sehe viel gutes, ausbaufähiges, tiefsinniges, es muss nur alles in die richtigen Fächer einsortiert werden, dann ist dein Inneres wohl sortiert und du wirst offen reden und handeln, auch in Sachen Liebe und Beziehung.

Alles Gute, pack es an, du wirst es schaffen.

w 50
 
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  • #4
Lass dir nicht einreden, dass mit dir etwas nicht stimmt. Wie schon bei #1 kommen jetzt bestimmt ein Haufen Antworten mit Therapieratschlägen. Es gibt introvertierte Menschen, die einfach ein anderes Kommunikationsverhalten haben, als der Durchschnitt oder das neue Ideal, der extrovertierte Mensch. Sich dahingehend verbiegen zu wollen, ist das beste Rezept um extrem unglücklich zu sein. Ich weiß wovon ich spreche. Ich ticke da ähnlich.

Die eigene Natur ändert man nicht in dem man Rhetorik-Seminare besucht. Ich habe einen Haufen solcher Softskill-Seminare besucht, da ich beruflich immer mit Kunden zu tun habe und mein Erfolg darauf basiert sicher aufzutreten und zu überzeugen. Das lernt man dort auch. Ich liebe wichtige Ersttermine bei Neukunden und bin darin besser als jeder extrovertierte Kollege. Da hat man dann auch das entsprechende Selbstbewusstsein. Das ändert nichts daran, dass ich jeden Tag ein längere Zeit meine Ruhe will und brauche. Da würde eine Partnerin nicht passen, die permanent irgendwas mit anderen Leuten unternehmen will.

So einfach ist das. Du brauchst eine Partnerin, die auch weniger gesellig ist und mit dir auch die ruhigen Momente genießen kann. Ich kenne aus dem Bekanntenkreis einige Paare, bei denen das Kommunikationsbedürfnis nicht passt. Bei allen entwickelt es ich über kurz oder lang zu einem Problem. Die Frau mault den ruhigen Mann, gern auch im Beisein der Bekannten, deswegen an und er schweigt und denkt sich seinen Teil. Eine Beziehung auf die beide lieber mal verzichtet hätten.

m32
 
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  • #5
Lass dir nicht einreden, dass mit dir etwas nicht stimmt. Wie schon bei #1 kommen jetzt bestimmt ein Haufen Antworten mit Therapieratschlägen. Es gibt introvertierte Menschen, die einfach ein anderes Kommunikationsverhalten haben, als der Durchschnitt oder das neue Ideal, der extrovertierte Mensch. Sich dahingehend verbiegen zu wollen, ist das beste Rezept um extrem unglücklich zu sein.

Das ist sicher richtig. So, wie der FS schreibt, hat er aber wirklich ein eigenartiges (= eigene Art) Kommunikationsverhalten. Ich bin auch nicht sicher, ob das therapiefähig wäre (ganz abgesehen von der Frage, o b es therapiebedürftig ist), die einfachere Lösung ist sicher, sich eine Frau zu suchen, die ähnlich tickt. Da gibt es vermutlich nicht so viele, aber er muss ja nur eine finden.

m, 46
 
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  • #6
ja, es ist schwer loszulassen.

Es ist wichtig loszulassen.
Dadurch wirst du wieder den Blick fuer das Gute freihaben.

"für irgendwas wirds gut sein" ist ein heilsamer Spruch. (such nach König und Berater und dem Spruch...

Du bist jetzt in einer Krise, das gute daran ist: in einer Krise sind Menschen sehr bereit für Änderungen

Du hast ein paar Dinge schon genannt, wenn sie dich im Alltag belasten, kannst du einiges ändern.
Steter Tropfen hoehlt den stein - di wirst jeden Tag etwas weiterkommen.
Fang z.B. damit an, dir Namen von Leuten zu merken - ab der ersten Begegnung, dadurch ist es leichter, sich deren Namen zu erfragen - du gibst ja dein bestes.

Tu viel fuer dich (nimm dir Zeit fuer dich selbst):
Mach viel Sport, allein Dehnuebungen frueh und abends regelmaesig sind sinnvoll.
Musik machenKuemmer dich um dich. wenn du dich wohlfuehlst, wirst du atraktiv
Mach dir deinen Tagesplan und belohne dich (Selbstanerkennung) fuer kleine Dinge
Suche das Gute in jeder Situation - oder wenigstens neutral statt negativ

Lies was, z.b. Zen im alltag oder Dei Kuh die weinte - beide Buecher sind beruhigend.

Wenns dir nicht gut geht (also schwer mit Schlafstoerungen) dann hilft ein Weg zum Hausarzt, ggf auch Sozialpaedagigischer Dienst. Das sind Leute die Schweigepflicht haben und zuhoeren, hinterfragen und einen dazu bringen, selbst auf die Loesung zu kommen.
Ein seditives antidepresiva gibt dir Kraft fuer den Alltag.

Zen kann dir auch helfen. (wenn du dafuer offen bist)

Eine Trennung kann sich wie eine leichte oder mittlere Depression auswirken - Bodenlos passt hier - bei mir waren es 4000m unter dem Meeresspiegel, und wenn es besser ging kam wieder das Blei von oben...

Mir hatte es schwer erwischt - Klinikaufenthalt. Dort habe ich viele liebe Menschen kennengelernt, Aerzte, Therapeuten Pfleger und Patienten. Zu einigen habe ich noch Kontakt - Juwelen unter uns :)

Ich wünsche die alles Gute!
Du schaffst das, jeder von uns ist wundervoll. (Kannst du dir selbst sagen "ich bin wundervoll", dann geht es dir schon mal gut!)
 
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  • #7
Ach, Dir fehlt einfach nur eine gehörige Portion Selbstbewusstsein.
Nach dem Aus mit Deiner Freundin ist alles im Keller.
Du kommst schon wieder hoch. Scheinbar habt ihr nicht zusammen gepasst.
Für mich scheint es so, als seid Ihr gar nicht auf einer Augenhöhe gewesen.
Und das ist das Wichtigste für eine gemeinsame Zukunft mit Ehe und Familie.
LG
 
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  • #8
Ich danke zunächst einmal für die verschiedenen Impressionen von euch.
Es ist natürlich schwierig 8 Jahre Beziehung und Entwicklung in begrenzte Zeilen zu fassen, besonders wenn noch viele Emotionen im Spiel sind.
Möglicherweise ist dadurch der Kontext ein wenig verschwommen.
Ich selber sehe heute keine Notwendigkeit einer Therapie.
Wir stehen Familiär enger zusammen als je zuvor, haben über Jahre eine Krankheit besiegt die viel Kraft kosten kann, uns am Ende aber bereichert hat.
Stehe fest im Leben mit allem was dazu gehört, bin im Grunde ein glücklicher Mensch, vollends zufrieden mit meiner Persönlichkeit. Ich bin zu beginn halt ein eher „stiller“ Typ der erst mal guckt wie die Leute so ticken.
Die Extreme gab es in den ersten Jahren, ausschließlich gegenüber Ihrem Kreis der „liebsten“.
Diese Verhältnisse waren damals absolutes Neuland, musste hier erst einmal die Fortbewegung lernen.
Natürlich habe ich mich irgendwann akklimatisiert.
Anscheinend nur nicht im für Sie „ausreichenden“ Maße.
Umso länger der Prozess sich zieht um so höher werden wohl auch die Erwartungen vom Partner, hier schneller Fortschritte zu erzielen.
Als derjenige der im Zugzwang steht rennt man quasi dauerhaft nur den Erwartungen hinterher, kommt aber nicht schnell genug voran weil man sich selbst nicht zurücklassen möchte.
Hier danke ich vor allem #1 #3 für eine neue Sichtweise die mir gegeben wurde.

grüße, FS
 
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  • #9
Lieber FS,

also Nummer 1 trifft es auf dem Punkt. Suche nicht die Schuld nur bei Dir und deinem Kommunikationsverhalten. Bei 8 Jahren Beziehung ist es sehr unwahrscheinlich, sie wäre viel eher geflüchtet.
Mit 26 Jahren habe ich mich auch nach 8 Jahren von meinen Freund getrennt. Willst Du wissen warum? Er war mein erster Freund und ich wollte nicht 50 Jahre bei ihm bleiben. Ich wollte eben noch etwas die Welt kennenlernen. Mit ihm war es mir auf einmal irgendwie langweilig geworden, tagein- und tagaus das Gleiche. Ich habe das irgendwie nicht ausgehalten. So konnte ich mir mit ihm eben auch nicht mehr vorstellen (eine Familie gründen etc.). Probleme hatten wir wohl auch im Timing, als ich wollte, wollte er nicht... und als er wollte war es zu spät. Mit Kinder wollte ich diese Beziehung nicht kitten.
Was du tun kannst? Etwas für Dich! Vielleicht gibt es etwas was du gerne tun möchtest, wo aber sie eher "störend" war? Ansonsten versuche zunächst die quälenden Erinnerung aus deinem Blickfeld zu verbannen. Suche Dir vielleicht ein neues Hobby, am besten da wo du unter Leute bist. Sie lenken Dich ab und du trainierst einwenig dein Kommunikationsverhalten. Ach und eine neue Liebe kommt bestimmt, hat auch bei meinen ersten Freund geklappt ;-)

Liebe Grüße,

w(33)
 
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  • #10
Lieber FS,

ich habe einen Mann wie dich verlassen. Nach vielen Jahren, in denen ich vergeblich darum gekämpft habe, hinter seine Mauern zu blicken, die Gründe für sein introvertiertes Verhalten zu erforschen.

Denn ich bin an seiner Seite emotional verhungert. Ich wusste, dass er mich liebt. Tief innerlich wusste ich es. Aber konnte es nicht zeigen und nicht sagen. All die Dinge, die mir wichtig waren, die in meiner Familie Tradition und ganz normal waren wie z.B. Gratulationen, Blumen und Geschenke zum Geburtstag, kleine Aufmerksamkeiten, nette Worte... all dies bekam ich von ihm nicht.

Ich versuchte es ihm zu zeigen, indem ich es angenehm für ihn gestaltete... keine Gegenreaktion.

Irgendwann hörte ich auf, weil ich merkte, dass sich nichts änderte und hörte auch irgendwann auf, ihn zu lieben.

Ich denke, er hätte eine Chance gehabt, weil ich ihn sonst menschlich sehr geachtet habe und er kein schlechter Mensch war.

Wenn du sie zurück willst oder zumindest bei der nächsten Frau nicht das gleiche Desaster erleben willst, kann ich dir nur raten, ganz schwer daran zu arbeiten, dein Verhalten zu ändern.

Das hat auch nichts mit "Verbiegen" zu tun. Es wäre für dich reiner Selbstzweck und du würdest dich sicher besser fühlen, wenn du ebenso liebevoll sein könntest, oder ?

Ich war früher sehr schüchtern, was mich an mir selbst aber sehr störte. Ich habe daran gearbeitet, mich überwunden, bin immer wieder ins kalte Wasser gesprungen und ich finde mich heute diesbezüglich ok. Ich werde zwar sicher nie der extrovertierte Alleinunterhalter sein, aber ich bin auch nicht mehr das kleine stille Mäuschen, was in der Ecke steht und kein Wort rauskriegt und rot wird.

Den Rat, dir eine ähnlich tickende Frau zu suchen, finde ich nicht hilfreich. Denn dann kannst du dich nicht weiterentwickeln und gehst den Weg des geringsten Widerstandes. Denn du sagst ja selbst, dass du ihre Familie und ihre Freunde nett und angenehm empfunden hast, wenn ich das richtig gelesen haben und nicht DAS das Problem war.
 
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  • #11
Sobald Frauen einen glatten Geburtstag auf sich zukommen sehen, fangen sie an darüber nachzudenken ob sie nicht etwas besseres Verdienen.
20, 30, 40, 50 usw..............

Mach dir darüber keinen Kopf, die moderne Frau will Ihren Spaß haben, und der zukünftige Vater Ihrer Kinder sollte sich wenigstens die Alimente leisten können.
Lange Beziehungen sind mit Modernen Frauen eh nicht möglich.
 
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