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Da gebe ich dir auch recht aber es ist möglich, dass sie zu Beginn noch gar keine Wut gespürt hatte.
Das ist richtig...am Anfang war es eher ein Schock. Dass ich es irgendwie geahnt habe, weil er öfters von ihr erzählt hat, macht es nicht besser.
Ich hätte ihn gern zur Rede gestellt, aber wenn jemand mauert und nicht mehr reagiert, was dann?
Mich unter Umständen lächerlich machen, weil ich ihm vor der Haustür auflauere?
Es ist mir bewusst, dass ich nach wie vor zu viele Gedanken an ihn verschwende.
Es gab aber vor ihm noch nie einen Mann, bei dem ich ein solches Wechselspiel von tiefster Nähe und anschließender Distanz empfunden habe.
Und bei dem ständigen Versuch, diese Distanz zu durchbrechen, habe ich mich in etwas Ungesundes verrannt, mit dem ich nun nicht abschliessen kann.
In den Wochen vor seinem Rückzug hatte ich sogar das Gefühl, wir hätten uns in dieser Hinsicht angenähert. Umso schlimmer war die Ernüchterung.
Dieses üble Gefühl, von jemandem wortlos "entsorgt" worden zu sein, bleibt wohl noch eine Weile in meinem Bauch.
Ich danke euch sehr für eure unterschiedlichen Sichtweisen auf mein Problem. Aus fast jeder eurer Antworten kann ich mir etwas mit auf den Weg nehmen.