@ Fragestellerin: Ja, ich beziehe das "aufschauen" auf das körperliche und nur das körperliche, weil ich zwar das Bedürfnis habe, im Mann einen Beschützer zu finden, aber keinesfalls das Verlangen habe, dass einer mir ständig sagt, wo es lang geht, was angeblich richtig ist etc. Ich kenne, ehrlich gesagt, auch nicht viele Frauen, die das wollen und denke, ein solches Verhalten ist klischeehaft und veraltet. Ich will einen Partner, der mir intellektuell ebenbürtig ist, genauso wie ich auch im optischen Bereich jemanden wählen werde, der in etwa "auf meinem Level" spielt. Dem Mann gestehe ich dasselbe Recht zu, also jemanden auf Augenhöhe zu wählen, sowohl was Bildung, Intelligenz wie auch Attraktivität betrifft. Dass Frauen jemanden suchen, der für sie die Entscheidungen im Leben und die Eigenverantwortung abnimmt, ist tatsächlich ein Relikt aus der Zeit, als den Frauen gar keine andere Wahl blieb, weil sie kein eigenes Einkommen hatten, über keine politische Stimme verfügten, kein Recht auf die Kinder hatten und dem Mann gehorchen mussten, weil das Gesetz ihn immer begünstigte. Da ist es natürlich einfacher, eine fürsorgliche "Vaterfigur" zu heiraten, diesem Mann die Verantwortung für das eigene Wohlergehen abzugeben und zu ihm aufzuschauen. Klar, Freiheit bringt auch Verantwortung mit sich, das müssen auch wir emanzipierten Frauen akzeptieren und aufhören, vom Prinzen zu träumen. Männer sind auch nur Menschen - weder sind sie immer klüger und wissen alles besser, noch sind sie mental oder emotional immer stärker als die Partnerin. Solches zu verlangen, ist aber auch sehr, sehr altmodisch! Nein, als emanzipierte Frau will ich NICHT zu meinem Partner aufschauen müssen, ich fordere intellektuelle, rechtliche und soziale Anerkennung unabhängig vom Geschlecht. Ich will aber auch nicht auf meinen Partner allzu tief herabschauen müssen, weil dann garantiert ein ungutes Abhängigkeitsverhältnis entsteht, und wenn es nur auf intellektueller Ebene ist. Dass Männer hier weniger wählerisch sind, halt wohl weniger mit ihrer angeblichen Toleranz zu tun, sondern beruht auf der Tatsache, dass die ungebildeten, einfachen Frauen, die für solche Männer als Partnerin in Frage kommen, meist physisch "etwas zu bieten" haben, und weil ein hübsches, sexy Heimchen am Herd halt einfacher "zu halten" ist als eine gleichberechtigte Partnerin. Aus diesem Grund finde ich es sogar ein positives Zeichen, wenn Männer wie Frauen in etwa "auf Augenhöhe" nach einem Partner suchen!