• #1

Wollen Frauen am Liebsten heraufschauen?

Es heißt meist: Frauen wollen einen größeren Mann, einen stärkeren, einen Beschützer, Geborgenheit, einen Versorger ...In gewisser Weise immer zu ihm heraufschauen können. Gilt das für Männer in umgekehrter Betrachtungsweise genauso, d.h. Männer wollen eine kleinere Frau, eine schwächere, eine Schutzbedürftige, ...? Ich glaube, nicht so sehr. Sind dann die Männer, die Frauen auf gleicher Augenhöhe suchen, nicht falsch beraten? Denn die Frauen, die ihnen das Wasser reichen können, schauen eigentlich weiter über ihm? Da die Intelligenzniveaus und wahrscheinlich auch viele andere Aspekte zwischen Mann und Frau offenbar ähnlich verteilt sind, haben die Frauen am oberen Ende und die Männer am unteren Ende weniger Auswahl/schlechtere Chancen!? Und sind die Frauen nicht eigentlich in einem Konflikt mit ihrem anscheinend biologisch einprogrammiertem Verhalten und den modernen Errungenschaften der Gleichberechtigung?
 
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Persona grata

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  • #2
@ Eisenherz, ich denke, die Wortwahl in Deinem Rubrum ist nicht ganz korrekt: Frauen wollen nicht "AM Liebsten HERAUFschauen" wie Du schreibst, sondern sondern sie wollen ZU einem Mann AUFschauen. Das hat aber nicht unbedingt mit seiner körperlichen Größe zu tun.

"Eine Frau, die wirklich verliebt ist, blickt auch dann zu einem Mann auf, wenn er kleiner ist." Dieser Satz ist von Sofia Loren und wer sie kennt und ihren verstorbenen Mann Carlo Ponti noch in Erinnerung hat, weiß, wovon sie sprach. Ihr Mann war sicherlich einige Zentimeter kleiner als sie, aber dennoch ein hoch interessanter Mann. Gleiches denke ich, wenn ich das Ehepaar Dr. Maria Furtwängler und Dr. Hubert Burda sehe.

Zu einem Mann, der Besonderes geleistet hat, der eine tolle Ausstrahlung hat, der viel Verantwortung übernommen hat, der sich sehr gut auszudrücken weiß, der MIR das Gefühl gibt, dass ich für ihn das Wichtigste auf der Welt bin, der empathisch ist, der mich mit all meinen Macken liebt ("Der Mensch will brutto geliebt werden, nicht netto."/ Cristian Friedrich Hebbel), zu dem würde ich aufschauen, auch dann, wenn er einige Zentimeter kleiner wäre als ich (mein Partner ist 20 cm größer als ich, daher Konjunktiv).

Ich finde zwar auch, dass es optisch besser aussieht, wenn der Mann etwas größer ist als die Frau, aber es muss eben nicht zwingend sein.
 
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  • #3
Die Größe ist mir ziemlich egal, Mein Ex war gleichgroß, mein Freund wesentlich größer, mein jetziger Freund 6 cm größer. Er sollte bloß nicht wesentlich kleiner sein.
 
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  • #4
Ich möchte einen Partner auf Augenhöhe. Aufschauen mag ich nicht auf Dauer und hinunterschauen auch nicht.
Das gilt sowohl für die körperliche Größe, als auch für die geistige.
Mein Ex-Mann war 1 cm größer als icht (wir waren immerhin 26 zusammen) und mein Freund ist jetzt ebefalls 1 cm größer. Das passt ganz wunderbar für uns beide.

W/49
 
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  • #5
Da hast du die Finessen und Definitionsmöglichkeiten der deutschen Sprache aber schön genutzt, um vieles unter einen Hut zu packen!

Klar, haben gebildete, intelligente und anspruchsvolle Frauen es schwer, einen entsprechenden Partner zu finden. Ich persönlich bevorzuge Augenhöhe mit der Option, dass sich beide weiterentwickeln. Nur dann kann es auf lange Sicht interessant und spannend sowie die Liebe lebendig bleiben. Denn es können garnicht zwei Personen auf so absolut gleichem Level in allen Lebensbereichen (Beruf, Persönlichkeit, Interessen, emotionales Verhalten etc.) sein. Einer ist immer mal "höher" angesiedelt, als der Andere, so dass jeweils der eine vom anderen lernen bzw. profitieren kann. ...Nur Hochschauen gibt auf Dauer Genickstarre - ist also extrem ungesund! :))
 
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  • #6
@Eisenherz

Schön geschrieben und auch den Anderen möchte ich zu Ihrer Wortwahl beglückwünschen.

Ich werde versuchen, es in meinen ureigensten Worten auszudrücken. Manche kennen ja schon meinen etwas blumigen Schreibstil.

Eigentlich kann ich das althergebrachte Rollenverhalten überhaupt nicht leiden. Ich suche persönlich eine (äußerlich und innerlich) starke, attraktive Frau an meiner Seite. Eine Frau, die ebenso wie ich situativ einmal vorab geht und einmal dahintersteht. Dominates oder devotes Rollenverhalten mag vielleicht an einen bestimmten Ort gebunden sein, aber für mich haben diese Begriffe in einer Partnerschaft keine Bedeutung. Natürlich wäre ein gewisser Intellekt wünscheswert, aber in einem überaus gesunden Verhältnis zu emotionaler und sozialer Intelligenz. Gepaart mit dem gewissen Etwas (und dem authentischen Verhalten), das man nicht beschreiben, geschweige denn messen kann. Das ich aber persönlich sehr liebe.

Als Mann (und ich verleugne es nicht einer zu sein) ziehen mich attraktive Frauen an - in Augenhöhe, aber ich schaue zu Frauen auf, die mehr sind als die reine - äußerliche - Attraktivität. Ein mehr an Integrität, Authentizität, Wertschätzung, Charakterstärke, Empathie, Schlichtheit & Bescheidenheit, Respekt, Reinheit, Vertrauen, Anstand und Loyalität. Werteorientiertes Denken und Handeln hat eine enorme Anziehungskraft auf mich. Frauen, die ein Gefühl für Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit besitzen und sich für humanitäre Projekte einsetzen. Würde ich jetzt nicht nur aufschauen (im übertragenen Sinne), sondern mich auch als Mann angezogen fühlen, dann wäre dies wohl meine Traumfrau.

Schöne Grüße,
R.
7E22F890 (34,m)
 
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  • #7
Ja - ich möchte auch ZU einem Mann AUFschauen;
das hat wirklich nichts mit körperlicher Größe zu tun.
W43
 
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  • #8
@R/#5. - wow - wenn ein Mann so schön schreiben kann, wird er auch schön reden können! Schade, dass du zu jung bist und mit Tirol auch etwas weit weg! Gruß W/40 = #4
 
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  • #9
zico,m
Ja Aufschauen bedeutet aber in irgendeiner Weise auch unten bleiben----Frauen haben sich in irgendeinen emotionalen Zwiespalt hineinentwickelt-ein ergänzendes Miteinander braucht keine "Augenhöhe"
 
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  • #10
Das Problem könnte darin liegen, dass die meisten Frauen einen Partner wollen, der ihnen an Intelligenz, Bildung, Erfolg etc. nicht nachsteht. Männer sind da nicht so kleinlich. Nur wenige haben Probleme damit, sich in eine Frau zu verlieben und sie zu heiraten, die im Bildungsniveau nicht ebenbürtig ist. Ich habe vor einiger Zeit mal irgendwo einen interessanten Artikel gelesen, dass vor allem Frauen mit sehr qualifizierter Ausbildung und einem entsprechenden Beruf Schwierigkeiten haben, einen Partner zu finden, weil sie keinen wollen, der nicht dasselbe zu bieten hat.
Ich selber könnte auch keinen Mann vertragen, der, hm, naja, weniger intelligent ist als ich. Erfolg, Wohlstand etc. spielen für mich keine Rolle, jemand allerdings, der täglich die Minuten bis zum Feierabend und die Monate bis zur Rente zählt und keinerlei Ambitionen hat, wäre auch nichts für mich. So jemand würde mich wahrscheinlich langweilen.
 
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  • #11
Ich finde, das eine (der Wunsch der Frauen, sich beim Mann anzulehnen) hat nichts mit dem anderen (der Gleichberechtigung) zu tun! Das ist wahrscheinlich reine Biologie - der Mann ist nun mal körperlich mehr oder weniger überlegen, folglich können Männer für die Frau Bedrohung (Vergewaltiger, Entführer) oder aber Beschützer (Väter, potentielle Partner) sein. Dass die Frau tendenziell den Beschützer sucht und instinktiv ein Gefühl von Geborgensein in den Armen des Partners verspürt, hat viel mit Vertrauen und Hingabe zu tun - dem Wissen, dass ER seine Überlegenheit nicht missbraucht, sondern im Gegenteil zu ihrem Schutz (und dem der Familie) da ist. Ich denke, es ist ein ähnlich natürliches Gefühl wie das geborgene Gefühl der Kinder bei den Eltern, wenn auch natürlich in anderer, erotischer, erwachsener Ausprägung.
Weshalb daraus immer wieder darauf geschlossen wird, dass für die Frau deshalb Gleichberechtigung und Selbstbestimmung "unnatürlich" seien, ist mir schleierhaft. Es ist ein völlig körperliches Verlangen, genauso natürlich wie das Verlangen der Männer auf "sexy" junge Frauen!
 
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  • #12
Vielen Dank für die vielen schönen Antworten.

Ich meinte mit der Frage aber natürlich nicht nur die körperliche Größe. Natürlich achtet die eine Frau mehr auf das eine, die andere mehr auf das andere, aber in Summe gibt es eine gewisse Menge an Faktoren.

R. u.a. haben auch meine Sicht sehr schön ausdifferenziert. Ich sehe es auch so, dass wir alle in verschiedenen Aspekten eher wie ein breites Gebirge sind mit Höhen und Tiefen und keines gleicht dem anderen. Wenn ein Paar gut zusammen funktioniert, komplementieren sie sich sogar beide in ihren Stärken und den Aufgaben, die sie im Leben entsprechend gut übernehmen.

@1: sehr schön ausgeführt :) Deine Worte klingen toll, sie klingen "ideal" und nach Traummann! Folgendes ist ganz nüchtern gemeint, auch wenn es provokativ klingen mag: Ich höre da raus, dass Du nach einem Mann strebst, der, Sorry!, am eher am Ende seines Erfolgs und damit auch etwas eher am Ende seines Lebens steht, schließlich kann man dort normalerweise nicht am Anfang oder in der "Mitte" seines Lebens stehen. Man kann zwar "Status" erben, aber das ist keine ihm persönlich zurechenbare Leistung. Etwas Großes erschaffen haben, geht nur mit Zeit. Und wenn alle Frauen nach "demselben" Idealbild/Mann streben, dessen Taten und Werke bereits vollbracht sind, dann haben die jüngeren Männer, die erfolgreich auf dem Weg dahin sind, trotzdem keine Chance, weil die Frauen über ihn hinwegschauen, weil er diesen Erfolg/Status etc. noch nicht nachweisen kann, d.h. dass diese Frauen insgeheim nicht zufrieden/perfekt glücklich sind. Demnach würden sie eigentlich eben genau "über" den Männern suchen, die ihnen ansonsten ebenbürtig auf Augenhöhe gegenüber stehen und realistisch zur Verfügung stehen.

Ich würde niemals auf die Idee kommen, nach Frauen zu suchen, die etwas großartiges geleistet haben und die ich dafür bewundern kann. Ich wünsche mir einfach nur eine Frau, mit der ich mich wunderbar austauschen kann, die mir ungefähr ebenbürtig ist und die die wesentlichen sozialen Kompetenzen mitbringt, die man für ein gemeinsames Leben und allem was dazugehört mitbringt. Allein dafür würde ich sie bereits bewundern, denn das hat in meinen Augen (meinen Werten etc.) eben nicht jede.

@10: Du beziehst das aufschauen offenbar ausschließlich auf das körperliche. Wenn das alle so sehen, dann hast Du Recht und es hat nichts mit Gleichberechtigung zu tun. Selbst wenn die Frage so verstanden wird, war sie nicht so gemeint. Aber wenn es auch in den geistigen Bereich geht, d.h. Geborgenheit durch einen "Vater" der auch geistig in allen(!) Bereichen liebevoll, aber führend, lenkend, schützend "stärker" ist, dann gibt Frau ihre Gleichberechtigung teilweise ab, ähnlich einem Kind, das ab und zu das Steuer vom Vater in die Hand bekommt, wenn der Vater genug Vertrauen in die Fähigkeiten des Kinds hat.

Trifft #9 ein/das Problem am Besten kurz und prägnant damit, dass der Minimalanspruch der Männer an "Ebenbürtigkeit" meist geringer ist als der der Frauen?
 
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  • #13
@ Fragestellerin: Ja, ich beziehe das "aufschauen" auf das körperliche und nur das körperliche, weil ich zwar das Bedürfnis habe, im Mann einen Beschützer zu finden, aber keinesfalls das Verlangen habe, dass einer mir ständig sagt, wo es lang geht, was angeblich richtig ist etc. Ich kenne, ehrlich gesagt, auch nicht viele Frauen, die das wollen und denke, ein solches Verhalten ist klischeehaft und veraltet. Ich will einen Partner, der mir intellektuell ebenbürtig ist, genauso wie ich auch im optischen Bereich jemanden wählen werde, der in etwa "auf meinem Level" spielt. Dem Mann gestehe ich dasselbe Recht zu, also jemanden auf Augenhöhe zu wählen, sowohl was Bildung, Intelligenz wie auch Attraktivität betrifft. Dass Frauen jemanden suchen, der für sie die Entscheidungen im Leben und die Eigenverantwortung abnimmt, ist tatsächlich ein Relikt aus der Zeit, als den Frauen gar keine andere Wahl blieb, weil sie kein eigenes Einkommen hatten, über keine politische Stimme verfügten, kein Recht auf die Kinder hatten und dem Mann gehorchen mussten, weil das Gesetz ihn immer begünstigte. Da ist es natürlich einfacher, eine fürsorgliche "Vaterfigur" zu heiraten, diesem Mann die Verantwortung für das eigene Wohlergehen abzugeben und zu ihm aufzuschauen. Klar, Freiheit bringt auch Verantwortung mit sich, das müssen auch wir emanzipierten Frauen akzeptieren und aufhören, vom Prinzen zu träumen. Männer sind auch nur Menschen - weder sind sie immer klüger und wissen alles besser, noch sind sie mental oder emotional immer stärker als die Partnerin. Solches zu verlangen, ist aber auch sehr, sehr altmodisch! Nein, als emanzipierte Frau will ich NICHT zu meinem Partner aufschauen müssen, ich fordere intellektuelle, rechtliche und soziale Anerkennung unabhängig vom Geschlecht. Ich will aber auch nicht auf meinen Partner allzu tief herabschauen müssen, weil dann garantiert ein ungutes Abhängigkeitsverhältnis entsteht, und wenn es nur auf intellektueller Ebene ist. Dass Männer hier weniger wählerisch sind, halt wohl weniger mit ihrer angeblichen Toleranz zu tun, sondern beruht auf der Tatsache, dass die ungebildeten, einfachen Frauen, die für solche Männer als Partnerin in Frage kommen, meist physisch "etwas zu bieten" haben, und weil ein hübsches, sexy Heimchen am Herd halt einfacher "zu halten" ist als eine gleichberechtigte Partnerin. Aus diesem Grund finde ich es sogar ein positives Zeichen, wenn Männer wie Frauen in etwa "auf Augenhöhe" nach einem Partner suchen!
 
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  • #14
@12: Ja, Du und wahrscheinlich die meisten Frauen, wollen keinen der "ständig sagt, wo es lang geht". Das ist die geforderte Gleichberechtigung.

Und? Wünscht Du Dir im inneren Deines Herzens nicht jemanden, den Du "abgöttisch" bewundern kannst? Und ist das nicht einer der innigsten Wünsche ganz vieler Frauen?
 
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  • #15
@#13
Natürlich wünsche ich mir als Frau von ganzem Herzen einen Mann, den ich "abgöttisch" bewundern kann. Aber ich wünsche mir auch, dass ich den Rest meines Lebens mit Bücherlesen verbringen kann, dass die Sonne immer scheint, dass ich essen kann, was ich will, ohne dick zu werden, und dass die Sommerzeit wieder abgeschafft wird. Nah gut, dann beschränke ich mich eben auf die seltenen Momente, in denen ich als schönste und klügste Frau der Welt in den Armen des stärksten, mutigsten und intelligentesten Mannes der Welt liege. In diesen Augenblicken sind wir sicher die glücklichsten Menschen der Welt. Und dann hoffe ich, dass etwas von dem Glanz zurück bleibt, wenn er beim Frühstück mal wieder zu dumm ist, die Butterdose zu öffnen und mir die Marmelade in den Ausschnitt rutscht.
 
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